"Scheiß Nerd!"
"Scheiß Nerd!"
Mit 6 Jahren
"Komm schon, Deku! Der Wald ist wirklich vieeeel Lustiger als die Wiesen vor dem Dorf!", rief der kleine, blonde Wolf und schnappte sich erneut die Hand des ängstlichen Hasen.
"Ich weiß nicht, K-kacchan... Es ist doch so dunkel... und überall d-diese Geräusche...", nuschelte der Grünhaarige und drückte die Hand des Wolfjungen fester. Seine Hasenohren hingen herunter um weniger von den vielen ihm unbekannten Lauten des Waldes wahrzunehmen. Doch sein Kindheitsfreund schien sich wohl zu fühlen und folgte unbeirrt einem Pfad den Deku nicht sehen konnte.
Langsam gewöhnten sich die Augen des kleinen Hasen an seine Umgebung und erstaunt betrachtete er das Licht und Schattenspiel unter welchen sie hindurchtraten. Je verworrener der Wald wurde, desto schöner tanzten die Lichtpunkte und seine Augen begannen zu strahlen! Siegessicher grinste der Blonde Wolf.
Er mochte diesen Hasen so ungemein, dass er ihn, nachdem er ihn das erste Mal am Waldrand erblickt hatte, damit anfing ihn auf seinen Wiesen und Hügeln zu beobachten. Irgendwann hatte er schließlich auch den Mut den Hasen anzusprechen und so schnell konnte es keiner Verhindern, waren die zwei dickste Freunde. Auch wenn Kacchan Deku gern mal ärgerte, nahm ihn dieser das nie wirklich böse.
Deku löste seine Hand aus der des Wolfes als er einem Schmetterling durch das Dickicht folgte.
"Hey, Deku! Warte!", rief Kacchan noch und eilte dem übermütigen Hasen.
Ein lautes Knurren ließ weide Jungen zusammen fahren. ALs dann auch noch ein älterer Bärenjunge durch das Gestrüb stieg, hatte bereits der grünhaarige Hase Tränen der Angst in den Augen.
"Hmm... was ein süßer Hase... Du siehst ja zum Fressen aus!", knurrte dieser spielerisch. Seine Zerrissenen Hosen und das dreckige Shirt ließen den vielleicht 2 Jahre älteren bedrohlicher aussehen, als er war. Doch Deku hatte wirklich sehr große Angst. Schützend stellte sich Kacchan mit ausgebreiteten Armen vor seinen besten Freund.
"Du kannst ihn nicht fressen! Das ist verboten!!", rief er laut auch um gegen seine eigene Angst anzukommen.
Ein belustigtes Lachen war die Antwort und er wurde zur Seite geschubst.
"Was mir gehört, damit kann ich machen was ich will, Rotzlöffel.", erwiderte der Bärenjunge nur und näherte sich immer bedrohlicher den aufgelösten Deku.
"Nein!!", schrie der kleine Kacchan und gerade als der Bärenjunge eine Pranke hob, rief Gott sei Dank seine Mutter nach ihm. Grummelnd ließ er ab von den beiden und verschwand aus dem Wald zurück ins Dorf.
Zitternd fiel Deku auf seinen Hosenboden und begann herzzerreisend zu schluchzen. Sofort robbte der Wolfsjunge zu seinem Freund und schloss ihn in seine Arme. Der Grünhaarige krallte sich direkt in sein dunkles Shirt und benässte es mit seinen Kullertränen.
...Doch dem jungen Kacchan ging dieser eine Satz nicht aus dem Kopf.
"Was mir gehört, damit kann ich machen was ich will... Was mir gehört, damit kann ich machen was ich will... Was mir gehört, damit kann ich machen was ich will... Aber Deku gehört nicht dem!! Deku gehört mir, nur mir allein!"
Ein innerer Instinkt nahm von Kacchan Besitz, so intensiv und heiß das es ihn animalisch machte. Es vernebelte seinen Kopf und nur noch ein Gedanke blieb übrig... Deku...
Erst als er etwas Warmes in seinem Mund fühlte und sein weinender Freund entsetzt zu schreien begonnen hatte, klarte sich seine Sicht wieder. Er schmeckte Blut und sah in weit aufgerissene grüne Augen.
Voller Angst und Fassungslosigkeit füllten sich Dekus Augen erneut mit Tränen, während er sich seine blutende Schulter hielt. Auf zittrigen Beinen erhob sich der Hase und brachte Abstand zwischen sich und dem Blonden, welcher verwirrt nach ihm greifen wollte.
"K-kacchan...", flüsterte Deku erstickt... er taumelte weiter, bis er sich umdrehte und aus dem Wald hinaus lief.
Kacchan verstand nicht was passiert war. ...Doch nach Tagen die Vergingen und einer Standpauke seiner Mutter, welche er ebenfalls nicht verstand, sah er Deku wieder. Sein Biss hatte eine Narbe hinterlassen und der grünhaarige Hase wisch seinen Blicken aus, wenn sie sich gegenüber standen. Er mied ihn...
...Und es zerriss das kleine Herz des blonden Wolfes auf so tiefliegenden Ebenen, die er zu verstehen Jahre brauchte...
Mit 17 Jahren
Den Papierflieger, welcher über seinen Kopf hinwegsegeln sah, ergriff er noch im Flug und zerknüllte ihn in seiner Hand. Das gelbe Eichhörnchen Denki, der Spinner, hatte ihn gemacht und zog nun ängstlich den Kopf ein. Und nicht nur er gehörte zu jenen seiner Klassenkameraden die ihn fürchteten oder zumindest einen gewissen Respekt verspürten. Seine schlechte Laune war berüchtigt und seine Mutter hatte durch die Jahre beim Rektor einen kurzen Geduldsfaden bekommen.
Also versuchte sich Katsuki etwas zu beherrschen und sah stattdessen aus dem Fenster. Denki hörte er von weiten erleichtert aufatmen und mit Mina dem Bärenmädchen zu reden. Von dem kleinen Hügel auf dem die Schule stand, hatte man einen guten Blick auf das im Tal liegende Dorf in welchem er und seine Klassenkameraden lebten. Es war zwischen Wald und Wiese, Zwischen Fluss und Gebirge eingefasst und ein Paradies für unterschiedlichste Rassenwesen wie er selbst einer war. Er kannte keinen zweiten Ort in welchem Tierwesen so harmonisch und friedlich zusammen lebten, wie hier. ...Nagut, er war selbst alles andere als Harmonisch, doch schob er diese innere Unzufriedenheit auf die Langeweile die ihn Tag aus Tag ein in diesem Kaff einholte.
Aber wie sollte einem bei diesem übertrieben kitschigen Anblick auch nicht das Kotzen kommen? Etwas Interessantes betrat sein Blickfeld und erklomm den Weg hinauf zur Schule. Aufrecht waren die Hasenohren erhoben und der Wind zerzauste das grüne Haare. Izuku war mal wieder zu spät dran und würde er sich auch nur eine Sekunde nehmen und langsamer laufen, würde er nicht seine Hausaufgaben verlieren. Denn er hatte seine Tasche nicht richtig zugemacht und nun flogen lose Zettel von der Brise erwischt davon.
Ein kaum wahrnehmbares Schmunzeln legte sich auf die Lippen des blonden Wolfes, ehe er sich abwand um der wachsenden Schwere seines Innerstem nicht noch mehr Futter zu geben...
Denn... seid der fünften Klasse, in welcher die Rassengetrennt Kulturunterricht erhalten hatten, verstand er ein bestimmtes Erlebnis in seiner frühen Kindheit besser...
In der Wolfskunde erfuhr er nämlich von dem Miteinanderleben und das Schicksal aller Wölfe einen Lebenspartner zu erwählen. Instinktiv und individuell durch den Einzelnen bestimmt, doch um den Bund vollends abzuschließen, markierten sich die Partner gegenseitig. Um diese und ähnliche Bande unter einem einheitlichen Synonym unterzubringen, heiratete man dann um auch für andere Rassen den untrennbaren Bund zu verdeutlichen. Doch unter Wölfen allein reichte schon die Markierung.
Katsuki war geschockt als er das erfuhr... Und es dauerte lang bis er das volle Ausmaß seines Elendes verstand. Nicht nur das er sich in viel zu jungen Jahren scheinbar an diesen drecks Deku gebunden hatte... Durch die Lehrerin welche Hasenkunde lehrte, erfuhr er auch, das Hasen keine festen Partner wählen würden, da ihr Instinkt ausschließlich auf die Fortpflanzung fokussiert wären. Eine offene Beziehung könnte gerade so ausreichen mit einem Hasen zusammen zu sein, doch gab es kaum Rassen die so ein offenes Verhalten überhaupt tolerierten, geschweige denn anerkannten. ... Hasen galten nunml nicht als treu.
...Und für einen Wolf welcher einen Mate fürs Leben benötigt um einen ausgeglichen Charakter aufrecht zu erhalten, grenzte das an Wahnsinn. Bestand die Barriere des Räuber und Beutetiers, die schon Misstrauen und Anspannung hinein brachte, war das volle Ausmaß seines Elends komplett.
Und das schlimmste daran war... selbst wenn er seinen Mate neu wählen dürfte, würde Katsuki es nicht tun.
Hustend richtet sich Izuku auf und blinzelt gegen die Sonne. Doch da zog ihn Katsuki mit einem Fuß die Hand auf welche er sich stützte weg und wieder viel das Gesicht des Hasen in den Dreck.
"Bleib einfach liegen, Drecks Deku!", fuhr Katsuki seinen ehemaligen Kindheitsfreund an.
Dieser wischt sich einmal über die Wange, verschmierte so aber nur den Deck noch mehr.
Er war allein mit dem Nerd und schikanierte ihn wieder nach der Schule.
...Wann hatte dieses Mobben eigentlich angefangen?
Vermutlich kurz nachdem Izukus Mutter beschlossen hatte ihren Sohn von den Wölfen des Dorfes fern zuhalten. Deku hatte er dadurch kaum noch zu Gesicht bekommen, doch die kindliche Naivität und das frisch geknüpfte Band zog den blonden Wolf an und er versuchte an den Hasen heran zu kommen. Doch als auch Izuku mit scheu auf seine Annäherungsversuche reagierte, wurde er frustriert und wütend. Nach dem Kindergarten begann der dem kleinen Hasen an den haaren zu ziehen um endlich wieder von ihm richtig angesehen zu werden!
Doch je mehr sich der Wolf ins Zeug legte von dem Hasen bemerkt zu werden, desto mehr wurde er ignoriert. Manchmal nahm es Ausmaße an das Lehrer und Betreuer sie trennen mussten. Doch der Schaden war schon angerichtet... und Katsuki behielt sein Verhalten einfach bei. ...Denn wie sonst sollte er dem Hasen dann nahe sein, wenn nicht so..?
Gerade als sich Katsuki hämisch über ihn beugte um weiter Beleidigungen los zulassen, traf ihn mit einem Mal die starken Hinterläufe des Hasen genau im Gesicht. Er stolperte nach hinten und spürte sofort wie seine Nase zu Bluten begann.
"Scheiß Nerd!", rief Katsuki und hielt sich die Nase zu. Seine Augen funkelten nur vor Zorn und bedrohlich ging er wieder auf den Grünhaarigen zu, welcher sich gerade auf seine Pfoten stellt.
"Na warte! Jetzt kannst du was erleben-"
"Mir reicht es!!", schrie Deku dazwischen, die Hände zu Fäusten gefallt und die Ohren kerzengerade aufgerichtet.
"Ich dachte, irgendwann wirst du des Mobbens Müde und wir könnten vernünftig miteinander reden!! Aber ich sehe langsam ein, man KANN nicht mit dir vernünftig reden!" Es lag soviel unterdrückter Frust in seiner Stimme, das überraschte Katsuki so sehr, das er zu keiner Erwiderung fähig war.
"...I-ich dachte es ist schon schlimm genug das mich meine Familie isoliert und mir versucht einzureden das du mir nicht gut tust! Tja, du bestätigst zwar ihre Vorurteile zur Gänze aber ich habe wirklich daran geglaubt dass das nicht du bist, Kacchan!"
Ein Stich ins Herz nach so langer Zeit diesen Spitznamen wieder zu hören.
"D-daran geglaubt das du mich nicht hasst... auch wenn du mich wahrscheinlich nur ausversehen zu deinem Mate machtest... Und das die tägliche Schikane einen anderen Grund hat."
Warum war Katsuki nie auf den Gedanken gekommen, dass sich Deku vielleicht selbst über sein früheres Verhalten erkundigt hatte... Er wusste, das er sein Mate war.. Scheiße..!
"A-aber ich ertrage das langsam nicht mehr... i-ich ertrage d-deinen H-hass nicht...", Dekus feste Stimme ging langsam in ein Wimmern über und seine Schultern begannen heftig zu zittern. Ein Anblick der dem Wolf das Herz brach.
Katsuki war noch immer nicht in der Lage auf die ehrlichen Worte des Hasen zu antworten und Deku schien sich seine eigene Interpretation zu nehmen, denn sein Blick wurde umso bitterer.
"...D-dann ist es scheinbar doch so das du mich hasst... das du mich nicht w-willst...", flüsterte er erstickt.
Mit einem Ruck riss er den Kragen so fest zur Seite das er seine Schulter freigab. Die bissförmige Narbe war hell und noch immer gut zusehen.
"Aber deine Markierung gebe ich trotzdem nicht mehr her!! Egal ob du es b-bereust und mich jetzt dafür nur umso mehr hasst!", schrie der grünhaarige Hase mit Tränenerstickter Stimme.
Der Kloß verschwand, welchen Katsuki vorher nicht runterschlucken konnte.
"Scheiß Nerd!..", murmelte er nachdrücklich und näherte sich dem Hasen, welcher von Standhaft wieder zu eingeschüchtert wechselte. Bereits mit dem nächsten Schlag abgeschlossen, kniff der Hase seine grünen Augen zusammen.
Doch keine Faust landete in seinem Gesicht, sondern Arme schlangen sich um den Kleineren und drückten ihn an eine Brust. ...So wie früher.
"Deku gehört mir, mir ganz allein.", flüsterte er die Gedanken seines früheren Ichs. Überraschung erfüllte den Hasen, doch schnell wisch sie der Erkenntnisse und neuerliche Tränen rannen dem Hasen über die Wangen. Tränen des Glücks. Der Wolf zog seinen Hasen nur enger an sich und küsste seine Stirn, wollte ihn endlich die Sicherheit geben, von der er glaubte sie keinem mehr in seinem Leben geben zu können. Dekus Hände krallten sich in sein Top, wie früher...
Katsuki genoss das Gefühl, doch zischte er überrascht auf und drückte den Grünhaarigen von sich, als der Schmerz nicht nachließ. Er schaute direkt in das schmunzelnde Gesicht Dekus und dann auf seine Schulter. Seine Schulter blutete..!
Er sah verständnislos drein, doch der Hase grinste nur breiter.
"Jetzt sind wir Quitt."
Ein beherztes Lachen entrang sich seiner Kehle und nahm all die innere Unzufriedenheit mit sich.
"Jetzt sind wir Mates, kleiner Deku~"
Eine Hand schob er in das fluffig weiche Haar des Hasen und zog seinen Kopf näher zu sich. Im nächsten Moment verbanden sich ihre Lippen. Sie schmeckten salzig un metallisch und besiegelten das Band welches sich gegen jeden Widerspruch behaupten konnte.
Written by -Notizbuch-
(10.09.2020)
Ein My Hero Academia Fantasy OS, hoffe euch hat der kleine Ausflug in meine AU gefallen. ^^ Da ich so unglaublich viel Spaß dabei hatte, kann ich mir gut vorstellen, das es in etwas ähnlichem Endet wie "Morgendämmerung" Also bleibt gespannt. ;3
Gebt mir gern Feedback, schließlich möchte ich auch weiterhin besser werden! Plus Ultra!
Bonus: (ein paar zuckersüße Bilder die ich bei meiner suche nach einem Cover euch nicht vorenthalten möchte ^^)
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