Prolog
Sie sah sich um. Die Straße war verlassen. Von der Disco in der anderen Straße hörte man die Musik durch die leeren schwach befahrenen Gassen hallen. Sie ging den dunklen Fußgängerweg entlang und presste das Mädchen das sie in der Hand hielt ganz dicht an ihre Brust. Sie konnte nicht glauben was sie jetzt tun würde. Aber sie musste es tun, nur so konnte sie ihren Kindern helfen und den Fluch der auf ihrer Familie ruhte brechen.
Sie stolperte über ihre eigenen Schuhe, da sie so hektisch lief, fing sich aber noch. Sie sah auf zu dem aufgehenden Vollmond. Ein Monat war es nun her. Ein Monat war das Kind alt das sie in den Armen hielt und schon war es so stark und auch so gefährlich.
Sie kam in eine hellere Straße, lief an dem hell erleuchteten Krankenhaus vorbei, auf die dunklen Schatten zu. Vor der Babyklappe blieb sie stehen. Sie strich durch die kurzen lockigen Haare ihrer Tochter, einem kleinen Baby, das sie wegen dem Fluch ihrer Familie abgeben würde. Obwohl sie es liebte, über die Maßen liebte. Es niedlich war, immer artig, selten schrie und so sanftmütig vom Wesen her schien. Was tat sie diesem Kind nur an? Hoffentlich tat sie das Richtige!
Verschlafen öffnete das Mädchen die Augen und sah sie wissend mit den roten Rubinen ihrer Augen an. Rot wie das Blut in ihren Adern oder das Feuer, das des Fluches wegen darin loderte.
Wie gerne hätte sie, sie behalten! Doch das war zu gefährlich. Sie hatte noch eine Tochter, sie war vier. Sie musste auch an sie denken. Sie hatte den Test gemacht. Damals an ihrer jetzt vierjährigen Tochter und vor einer Woche an dieser hier in ihrem Arm.
Diesmal war er positiv aus gefallen. Diesmal hatte das Kind nicht vor Schmerz geschrien. Es hatte gelachte, es hatte es angestachelt und das ganze Zimmer hatte hinterher gebrannt.
Sowie es Tradition in ihrer Familie war, hatte sie eine Kerze angezündet und die Hände ihrer eigenen Kinder bis sie schrien ins Feuer gehalten. Wenn sie schrien war es gut. Das hieß, sie waren nicht von dem Fluch betroffen. Doch wenn sie lachten oder nicht darauf reagierte oder sich das Feuer ausbreitet war es schlecht. Es war vom Fluch betroffen. All die Mütter und Väter zuvor die davon wussten, die diesen Test gemacht hatte und bei denen er positiv ausfiel, hatten nichts dagegen getan. Doch sie wusste davon und sie musste etwas dagegen tun. Sie musste ihre älterer Tochter schützen und auch diese, die sie, in den Händen hielt und deren Haar sie streichelte. Diese mit den roten Augen und den blonden Haaren. Ihr gehorchte das Feuer. Und nur ihr. Niemand konnte es so gut wie sie und auch niemand war so gefährlich wie sie. Sie war die Stärkste aus der Familie. Hoffentlich würde sie den Fluch ihrer Familie nie entdecken und ihn vergessen. Ein glückliches Leben in einer Familie führen, die sie genauso liebte, wie sie selbst. Der erste Schritt war getan, nun konnte nur noch sie über die nächsten Schritten entscheiden.
Sie wartete Stunden bis der Vollmond unterging und die Sonne, den Tag ankündigte. Erst dann drückte sie einen letzten Kuss auf die Stirn des Mädchens und legte sie in die Babyklappe. Schloss sie! Drehte sich um und verschwand in einer Seitengasse.
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