50 - Amion
Alle starrten überrascht auf den sonst so arroganten und nur schwer einschätzbaren Vampyr. Alice sah ihn stillschweigend an. Ihr Gesicht war der Ausdruck einer kühlen, weltgewandten Prinzessin, die über ihr Volk richtete. Kyle trat neben sie und schüttelte den Kopf. Alexandr spürte das Wispern ihrer Stimmen im Kopf, es tat nun nicht mehr weh, aber er bemerkte es. Er verstand nicht was sie sagten, da sie in einer Sprache sprachen, die er noch nie in seinem Leben gehört hatte. Schließlich ging Kyle zu ihm und bot ihm die Hand, als Amion sie nahm und Kyle ihn mit hochzog bemerkte Kyle: "Kleiner?! So hast du mich schon früher genannt."
"Manche Angewohnheiten legt man nie ab. Prinzessin?" wandte er sich an Alice.
"Vaters Befehle?" fragte sie leise immer noch misstrauisch.
"Ja."
"Lebt er noch?"
"Ich weiß es nicht. Das letzte Mal sah ich ihn vor zwölf Jahren!"
"Was ist mit Seoni?" fragte sie weiter.
"Sie war schon immer eifersüchtig auf Euch, bevor Ihr nicht leidet wird sie nicht Ruhe geben." Auf diese Worte hin ließ Alexandr sogleich ein gefährliches, warnendes Knurren hören. Seufzend lehnte sich Alice gegen Alexandr und sah zu ihm auf. In seinen Augen lag die Frage. "Er ist Abbadons Diener und bester Freund gewesen! Er ist nicht unser Feind, er ist unser Freund." Sie drehte sich um und sah die Menschenmengen, in der Ferne hörte sie Polizei und Krankenwagensirenen.
Alexandr betrachtete nochmal Amion und nickte dann. "Deine letzte Chance. Baust du einmal Scheiße, bring ich dich persönlich um." Niemand sagte etwas dagegen, Amion hatte keinen Finger gerührt um sich zu verteidigen als sie kamen. Er hatte einfach nur ruhig dagestanden und gewartet. Manche der umstehenden Vampyre erinnerten sich auch daran das Amion ihnen das Leben gerettet hatte, obwohl es für ihn selbst mehr als nur gefährlich gewesen war. Sie würden ihn akzeptieren, aber er stand unter strenger Beobachtung aller.
"Ist klar! Ich würd sagen wir sollten hier die Sauerei weg machen!" sagte Amion und deutete auf die Leichen der toten Vampyre. Tom der eine Hand beruhigend auf Marvins Schulter liegen hatte, kam nun da alles vorbei war, wieder zu ihnen. Toms Wunde war noch nicht ganz verheilt, aber da er sich weigerte zuhause zu bleiben hatte er die Aufgabe bekommen Marvin mit seinem Leben zu beschützen.
Alice und Kyle waren der Köder gewesen um Traver hervor zu locken und das sie Marvin als Geisel nehmen konnten, sollte sie in Sicherheit wiegen. Natürlich war der Junge eingeweiht wesen, hätte Marvin Nein gesagt so hätten sie sich einen anderen Plan überlegen müssen. Aber es gab keinen besseren und Marvin hatte sich bereit erklärt. Er vertraute seinem großen Bruder und Alexandr und auch den ganzen anderen. Wie hatte er gesagt? „Ihr werdet mich da schon wieder rausholen!" Das Vertrauen des kleinen Jungs war rührend und so hatten sie ihren Plan in die Tat umgesetzt.
Nun riss sich Marvin von Tom los und stürmte auf seinen großen Bruder zu. „Wir haben es geschafft! Dieses fiese Arschloch..."
„Marvin!" riefen Alice und Tamara schockiert.
„Was denn ist doch wahr! Außerdem" fügte er zu seiner Verteidigung zu „sagen das Kyle und Alexandr auch immer!"
Tamara warf ihren Bruder einem Blick zu der mehr sagte als alle Worte und auch Alice tauschte einen bedeutungsschweren Blick mit Kyle. „Naja, jedenfalls ist er jetzt tot und kann uns nichts mehr tun."
„Genau." Stimmte Kyle zu und verwuschelte ihm liebevoll die Haar. „Was denkst du, Kumpel? Jetzt haben wir uns ein großes Eis verdient oder?"
„Ohja!" Mit Marvin auf den Armen verschwand Kyle. Er musste nicht noch länger hier in mitten der Toten stehen.
Tamara kam auf Alice und Alexandr zu. "Mach dich ab, Bruderherz und bring sie nachhause. Wir erledigen das hier." Dankbar umarmte er seine Schwester und dann nahm er Alice auf die Arme und verschwand mit ihr. Er wusste auf seine Geschwister und Freunde war Verlass. Das letzte was sie beide noch hörten bevor sie verschwanden war wie Tamara, alle Telepathen in die Schule schickte. Sie mussten die Erinnerung von über vierhundert Menschen vollkommen manipulieren. Überwachungsbänder zerstören und Polizei und Krankenwagen, davon überzeugen das nichts war. Die Leichen mussten natürlich auch noch zerstört werden.
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