36 - Apokalypse

Alexandr stieß sein Schwert in die Brust des Vampyrs vor ihm und zog es wieder heraus. Der Vampyr sackte leblos in sich zusammen. Alexandr warf einen Blick zu der brennenden Tür aus dem Qualm und jede Menge Vampyre schreiend stoben. Sein Blick blieb an der Frau hängen die in der Tür stehen blieb und seinen Blick erwiderte. Für einen Moment. Alice. Ihr fehlte nichts, lediglich Rußspuren waren auf ihren Wangen und ihrer Stirn zusehen. Ihre Augen waren rot. Blutrot. Und in ihnen sah er eine uralte Traurigkeit und Sehnsucht. Dann wandte sie sich abrupt ab. Wich seinen Blick aus. Er ließ seinen Blick über sie gleiten. Ihr Haar fiel ihr in dichten blonden Strähnen über die schmalen Schultern. Darunter sah er einen Köcher mit Pfeilen und Bogen. Ein enganliegendes schwarzes Kleid betonte die Rundungen ihrer Brüste und die Schmalheit ihrer Taille. Sie hatte ein Schwert um ihre Hüften gegürtet. Der Rock des Kleides wurde ausladend und gerafft um ihr mehr Freiheit zum Kämpfen zu bieten. Um eines ihrer endlos langen Beine war ein Dolch mit Band befestigt. Sie drehte ihm den Rücken zu und zwischen ihren Schultern und freien Rücken sah er ein Teil des Tattoos. Sie sah so wunderschön und so wild aus. Und so zerbrechlich. Am liebsten hätte er sie in seine Arme gezogen und weit, weit weg von hier gebracht. Aber erst musste er all diese Vampyre hier umbringen, denn er wusste sonst würde Alice nie Ruhe finden. Eine Bewegung hinter ihr im Schatten lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich und er sah Neal, der hinter ihr stand und ihr Rückendeckung gab. Er nickte ihm kurz zu.

Neal erwiderte es. Wenn er Alice auch nicht hatte aus dem Schloss bringen können so würde er für Alexandr versuchen die ganze Zeit auf sie aufzupassen. Rechts von ihr sah er wie ein Vampyr aus den Schatten heraus die Hand hob. "Alice!" sein Schrei ging im Kampflärm unter. Der Vampyr warf den Dolch in seiner Hand und Alice machte eine Rolle und wirbelte herum. Sie riss den Dolch aus dem Türrahmen ohne auf die Flammen die an ihm leckten zu achten und schleuderte ihn den Vampyr entgegen. Dies tat sie mit einer solchen Wucht und Geschwindigkeit das ihre Hand bei der Bewegung vor seinen Augen verschwamm. Der Vampyr ging zu Boden und Alice warf irgendjemanden eine Kusshand zu. Als er sich in die Richtung umwandte erblickte er Kyle. Alexandr erstarrte für einen Moment. Alice tötete genauso schnell und ohne zu zögern wie er, wie Kyle. Sie war wie eine Kriegsprinzessin. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Kriegsprinzessin.

Jemand rempelte ihn an und stieß ihn zur Seite. "Erde an den fast Toten Vampyr. Wenn du sie weiter so anstarrst, überlebst du heute nicht!" mahnte ihn Stepan und begann einen Kampf mit einem Vampyr der auf Alexandr zugestürzt war. "Danke!" sagte Alexandr zu seinen Bruder, als der nächste Vampyr auch schon auf sie zuraste. Sie fochten Rücken an Rücken so wie in allen Schlachten, die sie gemeinsam begangen hatten. Alexandr konnte sich nicht länger auf Alice konzentrieren, denn nun stürzten immer mehr Vampyre auf Stepan und ihn ein.

Zum Teufel! Woher sollte sie wissen, wer Feind und wer Freund war? Unschlüssig stand sie nach wie vor nahe der Tür. Ihr Nutzlosigkeit und das Wissen, das sie mehr im Weg rumstand als alles andere ärgerte sie ungemein. Hinter ihr trennt Neal gekonnt einen Vampyr von seinen Kopf oder seinen Körper, wie man's nahm. Ihr Blick fiel auf einen Vampyr der eine Fackel in der Hand hielt und damit eine Vampyrin bedrohte, die keinen Tag älter als vierzehn oder fünfzehn aussah.

Kyle? sie zeigte ihm das Bild der beiden.

Das ist Natascha, Alexandr ist so etwas wie ihr Ziehvater...

Alice überlegte nicht lang sondern zog einen Pfeil aus ihren Köcher, legte ihn an ihren Bogen an und brachte sich in die richtige Position. Sie traf den Vampyr genau ins Herz. Blut breitete sich aus. Natascha wich der auf den Boden fallenden Fackel aus und sah sich nach ihr um. Alice kam auf sie zu. "Alles okay?"

"Mmh, Danke!" sagte sie und musterte Alice eingehend. "Die Ähnlichkeit ist nicht zu verwechseln!" stellte sie dann fest. "Ich bin Natascha!"

Alice schmunzelte. "Ich weiß. Ich bin Alice!"

Ein feines Lächeln breitete sich auf Nataschas Gesicht aus, als sie erwiderte: "Ich weiß!"

Mit Natascha würde sie sich super verstehen, dachte Alice während sie den Pfeil aus der Brust des Vampyrs zog und das Blut mit einer kleinen Handbewegung entfernte. Blut war auch nur eine Flüssigkeit, genau wie Wasser. Sie konnte zwar nicht so gut Wasserbändigen wie ihr Bruder, aber ein wenig...

Sie hob die Fackel auf und Natascha wich einen Schritt zurück. Sie steckte die Fackel wieder in die Halterung.

"Hallo, meine Schönen ..." Alice wirbelte herum. Neal war verschwunden, in einen anderen Kampf verwickelt. Drei Vampyre drängten sie Richtung Wand. Alle hatten sie ihre Schwerter gezogen. Alice und Natascha traten beide einen Schritt zurück und stießen mit den Schultern zusammen.

"Passt auf!" forderte sie der Vampyr, der in der Mitte stand, auf. "Wenn ihr die Arme vorstreckt und keine Mätzchen macht. Tun wir euch auch nichts." er ließ das eine Sekunde auf sie wirken "Wenn nicht ... müssen wir euch wohl oder übel wehtun!"

Alice trat einen Schritt vor und hob ihnen ihre Arme entgegen. "Nein!" fauchte Natascha. Und wollte sie zurück zerren. Doch da legte sich eine Klinge an ihre Kehle. Alice drehte sich zu den Vampyr um und sah ihm ganz tief in die Augen. "Das ist nicht nett!" sagte sie leise und dann schrie der Vampyr auf, griff sich an die Brust und ging in die Knie. Die anderen beiden stürzten auf sie zu. Doch sie legte jedem eine Hand auf die Brust und auch sie schrien auf. Sie fielen hinten über. In ihren Hemden und auf ihrer Brust sah man ihre eingebrannten Handabdrücke. Sie köpfte den schreienden Vampyr und wandte sich wieder Natascha zu. Als sie die Hand ob, wich Natascha abermals zurück. Alice seufzte. "Du blutest!" sagte sie und deutete auf die Stelle am Hals.

Natascha sah an sich hinab und faste sich dann an die Kehle bevor sie sich ihre Blut verschmierten Finger vor Augen hielt.

"Der Schnitt ist ganz schön tief." stellte Alice fest die sich voll und ganz auf die Wunde konzentrierte, dann sah sie Natascha kurz in den Augen. "Wenn du still hältst und dich nicht verkrampfst, kann ich es gerinnen lassen, sodass es dich nicht beim Kämpfen behindert." Sie zog fragend die Braue hoch. Und als Natascha nickte und die Hände sinken ließ berührte sie vorsichtig den Schnitt und ließ das Blut von ihnen nach außen trocknen.

"So okay?" fragte sie als sie fertig war.

"Ja, wie hast du das gemacht?" Alice musste nicht fragen was sie meinte. Sie sah zu den drei toten Vampyren und zuckte mit den Schultern "Erzähl ich dir später. Sag mir lieber wer mit zu uns gehört und wer nicht!" sie deutete auf eine Gruppe von Vampyren die ziemlich mittig des Saals standen. Drei standen in der Mitte in einem Kreis Schulter an Schulter und sechs oder sieben standen um sie herum. Einer hielt eine Fackel in der Hand, die anderen kämpften mit Schwertern. Die drei hielten sich zwar ganz gut, doch es war klar ersichtlich das sie auf Dauer keine Chance hatten. Blut rann aus mehreren Wunden an Bein, Brust, Arme und Gesicht.

"Ach du scheiße!" rief Natascha aus, als sie sie sah.

"Das sind Luca, Tom und..." Natascha runzelte die Stirn.

"... und Neal." rief Alice aus als sie die letzte Gestalt erkannte. Ihr Blick wanderte weiter da standen Stepan und Alexandr Rücken an Rücken. Und Tamara verteidigte sich ebenfalls verbissen mit ihrem Schwert.

Kyle! rief sie aufgebracht.

Sie spürte wie er zu einen Schlag aus holte und sah einen Kopf der von Rest des Körpers fiel.

Leg dein Spielzeug zur Seite und hilf mir. Kyle tauchte aus einem Gewirr aus Kämpfern aus.

Er wusste genau was sie wollte. Und obwohl er es für viel zu gefährlich hielt, da es sie viel zu schnell entkräftete würde er sie wie immer unterstützen.

Wie auf einer Tanzfläche glitten sie durch die gegeneinander kämpfte Meute auf einander zu. Scheinbar nur Augen für einander. Doch sie nahmen jeden einzelnen war und wichen allem was ihnen in den Weg kam geschickt aus.

Sie fassten sich bei den Händen, verschränkten die Finger in einander, ebenso wie ihre Blicke. Blau in Rot und Rot in Blau. Und dann sagten sie die Worte, die so alt wie sie selbst waren und deren Sinn niemand außer ihnen verstand: „Auf ewig Mein, auf ewig Dein! Auf ewig nur wir zwei vereint! Auf ewig Mein, auf ewig Dein! Auf ewig nur wir zwei vereint!" zuerst flüsterten sie die Worte nur, doch lauter und lauter erhoben sich ihre Stimmen. Sie sprachen sie laut und sie sprachen sie auch in den Gedanken und jedes Lebewesen ob auf Land, im Wasser oder gar in der Luft konnte sie hören. Auf ewig Mein, auf ewig Dein! Auf ewig nur wir zwei vereint! Diese Worte erfüllten sie, füllten sie aus und ketteten ihre Seele aneinander. Schweißte ihre Gedanken zu einem zusammen. Aus Alice und Kyle wurden Azrael und Abbadon. Und aus Azrael und Abbadon wurde ein Wesen. Aus ihnen wurde die Apokalypse.

Ihre Haut Schimmerte golden und seine schien durchscheinend bläulich. Während ihr Körper von Flammen verschlungen zu werden schien, war es bei ihm als wäre er vollkommen unter Wasser, seine Haare waren nass und die losen Strähnen schienen sich mit den Wellen zubewegen.

Alle wandten sich ihnen zu.

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