33 - Endlich wieder Ich
Macht und Kraft durchströmte sie. Von einem Moment zum anderen. Gerade eben hatte sie sich noch schwach und hilflos gefühlt, der Vampyr hatte immer wieder auf sie eingeprügelt. Doch auf einmal erhitzte sich ihr Blut. Ihr Kopf hob sich in einem unbekannten Sehnen der Decke entgegen und sie spürte wie Macht sie wie Feuer durchspülte und Kraft in ihre tauben Glieder zurückkehrte.
Der Vampyr wich vor ihr zurück. Und starrte sie schockiert und ängstlich an. Sie spürte wie ihre Lippen sich zu einem Lächeln verzogen und unweigerlich drängte sich ihr ein Gedanke auf. Ja, genau so sollte es sein. Er sollte Angst vor ihr haben. Er sollte vor ihr im Dreck kriechen. Und dann erfüllte sie Wissen. Das Wissen um Jahrhunderte die vergangen waren. Um Jahrhunderte die sie erlebt hatte. Sie versuchte sich zu strecken doch die Ketten waren ihr im Weg. Ärgerlich sah sie zu ihnen hoch.
Dann sah sie wieder zu den Vampyr. Der sie nach wie vor, unfähig sich zu rühren, anstarrte.
Sie wusste wie sie aussah und wusste auch wie man Männer verführte, damit sie das taten was sie wollte. Diese Masche hatte sie früher immer angewendete. Immer dann wenn sie anders keine Chance hatte oder wenn sie vor Wut rasend außer sich war. Sie wusste nirgends wie anders konnte sie sich schneller und besser an Männern, wie auch an Frauen rächen. Aber alles hatte seinen Preis. Tat sie es, so kam sie sich schäbig vor und billig. Die lüsternen Blicke der Männer empfand sie nicht als schön und bewundernd. Sonder als eklig und wiederwertig. Die Eifersucht und der Neid in den Augen der anderen Frauen war belastend und entnervend. Zeitweise hatte sie versucht ihren Körper unter Stoffen zu begraben, doch das machte sie nur noch umso interessanter. Sie erregte umso mehr Aufmerksamkeit. Das einzigste was die Männer aufhielt ihr aufzulauern war das sie die Prinzessin war und ihr Bruder, Vater und Großvater denjenigen um jeden Preis suchen und finden würden der ihr etwas tat. Das Volk hatte sie geliebt, in zahlreichen Schlachten hatte es mit und für sie und ihren Bruder gekämpft. Es hatte sie beschützt und sie hatte es versucht zu beschützen. Sie war gefangen genommen wurden, man hatte sie gefesselt, gefoltert und vergewaltigt. Doch diese Bürde hatte sie für ihr Volk getragen. Gemeinsam mit ihren Bruder hatte sie einen Weg gefunden den Schmerz abzublocken und irgendwann war es ihr regelrecht gleichgültig was sie mit ihr taten. Sie hatte gelernt ihren Körper zu ihren Vorteil zu benutzten und hatte dadurch die Freiheit gewonnen. Das war in ihren ersten Leben gewesen. Als Azrael. Damals hieß Kyle noch Abbadon. Sie hatten geheiratet, da sie, Azrael, seit ihrer Gefangenschaft für Männer bis auf wenige Ausnahmen nur noch Abscheu und Misstrauen empfand. Azrael und Abbadon hatten zwar in ein und demselben Bett geschlafen, aber mehr als eine besonders innige Geschwisterliebe war bei ihnen nicht. Sie verstanden den anderen genau und wussten immer was er dachte oder fühlte und wären füreinander gestorben. Sie umarmten sich, streichelten und trösteten sich doch ihre Beziehung hatte nichts Sexuelles an sich. Nachdem sie starben, war ihr Volk zu tiefst erschüttert gewesen. Sie waren Hoffnungsträger gewesen und dann waren sie einfach tot.
Mehr als hundert Jahre später wurden im Königshaus wieder Zwillinge geboren. Das erschreckende: Sie sahen genauso aus wie die Zwillinge auf den Gemälden die vor hundert Jahren gelebt hatten. Sie sahen aus wie Azrael und Abbadon, nur das Haar war anders. Es war schwarz, nicht blond. Aus den Erzählungen die über die beiden zurückgeblieben waren, wusste man auch dass sich ihre Charaktere glichen. Das Volk wurde mit neuer Hoffnung erfüllt und ihr Leben spielte sich ähnlich ab. Immer und immer wieder hatte es sich wiederholt. In jeden Zyklus den sie lebten waren sie Kriegshelden, in jeden Zyklus heirateten sie, in jeden Zyklus starben sie gemeinsam am selben Tag. In jeden Zyklus wurden sie stärker und schneller. Ihre Fähigkeiten bildeten sich mehr heraus und kamen ans Tageslicht.
Sie richtete ihren Blick wieder auf den Vampyr. Sie senkte leicht ihre Lider da sie wusste, dass die Farbe ihrer Augen für viele erschreckend war. Sie bewegte leicht ihre Arme, reckte ihren Busen und befeuchtet sich ihre Lippen, während sie eine mitleiderregende Mine aufsetzte. "Mir ist so heiß!" stöhnte sie leise und warf den Kopf zurück. Ihr Haar viel über ihre Schultern nach vorn und lenkten noch mehr Aufmerksamkeit auf ihre Brust.
Der Vampyr starrte sie an, schien sie förmlich auszuziehen. "Dieses dumme Lederkleid, warum muss das nur so heiß sein?" Sie schaute den Vampyr mit gesenkten Lidern bittend an. Er trat näher. Seine Hand glitt über ihre Brust. Sie musste sich auf die Zunge beißen um nicht zurückzuzucken. Seine schmierige, kalte Pranke griff in den Ausschnitt ihres Kleides und drückte fest zu. Sie musste einen schmerzhaften Aufschrei unterdrücken und warf den Kopf wieder in den Nacken, damit er den Schmerz in ihrem Gesicht nicht sah.
"Ja, das gefällt dir?" sagte er. Er ließ los und zog ihren Kopf zu sich und drückte ihr seinen ekligen Geschmack auf. Er lächelte zufrieden als er sie los ließ. "Ich mach dich jetzt los und wenn du dir das schreckliche Kleid ausgezogen hast können wir beide viel Spaß miteinander haben!"
Sie lächelte ihn an. Ein wenig schüchtern, mit leicht geöffneten feuchten Lippen. Er öffnete ihre Handschellen und beugte sich zu den an ihren Füßen hinab.
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