Kapitel 73: Der Torbogen
„Harry!", sagte sie laut und ging rückwärts.
„Du solltest wirklich den Unterschied lernen zwischen Träumen....", seine Stimme war wieder merkwürdig verzerrt, „... und der Wahrheit", kaum war die Maske vom Gesicht erkannten sie Lucius Malfoy.
Mit einem süffisanten Grinsen, was Snapes ziemlich ähnlich war, kam der blonde große Mann auf sie zu.
„Du hast nur gesehen, was der Dunkle Lord wollte, dass du siehst... Gib mir die Prophezeiung."
„Wenn Sie uns etwas tun, lass ich sie fallen.", meinte Harry drohend und ruhig.
Hinter ihm erschien Bellatrix Lestrange, die erst wenige Tage vorher aus Askaban geflohen war und lachte irre auf.
„Er weiß wie man spielt... das kleine winzige Baby.. Potter."
„Bellatrix Lestrange", meinte Neville ungläubig.
„Neville Longbottom nicht? Wie geht's Mum und Dad?", fragte Bellatrix gespielt besorgt.
„Besser, jetzt nachdem ich sie rächen werde", schrie Neville und richtete den Zauberstab auf die Todesserin.
„Lasst uns... alle miteinander... ganz ruhig bleiben... ja?", versuchte Lucius die Situation zu beruhigen und hob die Hände nach oben, „wir wollen nur die Prophezeiung..."
„Warum hat Voldemort mich gebraucht, um sie zu holen?", wollte Harry wissen.
„Du wagst es seinen Namen auszusprechen.... DU WERTLOSES HALBBLUT!", schrie Bellatrix wieder wie eine Wahnsinnige.
„Ist schon gut... er ist doch nur ein neugieriger Junge... du musst wissen, dass Prophezeiungen nur von dem geholt werden können, dessen Person sie betreffen... was dein Glück war.", meinte Lucius und lächelte ihn an, „Hast du nicht immer den Grund für die Verbindung wissen wollen zwischen dir und dem Dunklen Lord? Mh? Warum er dich nicht töten konnte, als du nichts weiter als ein... Kleinkind warst? Was ist mit dem Geheimnis deiner Narbe... nicht neugierig? Die Antworten sind alle da Potter... in deiner Hand. Gib mir die Prophezeiung. Gib sie mir... dann kann ich dir alles zeigen.", sagte er und legte den Kopf schief, von allen Seiten kamen Todesser auf sie zu, Hermine fragte sich innerlich, ob unter irgendeiner Robe Snape war und sah sich um.
Harry sah auf die schimmernde Glaskugel und dachte nach, „ich hab 14 Jahre gewartet..."
„Das hast du...", stimmte Lucius zu und sah ihn gespielt mitfühlend an.
„Dann kann ich noch ein bisschen länger warten. Los. STUPOR!", dann feuerte er mit Neville, Ginny, Luna, Ron und Hermine zusammen in jede Richtung die Zauber ab.
Ein wilder Kampf zwischen den Gängen der Halle der Prophezeiungen entbrannte, die Gruppe um Harry verteilte sich paarweise und versuchte den Todessern zu entfliehen.
Sie lieferten sich Zaubergefechte, Hermine und Ron konnten einen besonders anhänglichen Todesser nicht abschütteln, sie wusste sich nicht besser zu helfen und ließ Prophezeiungen auf ihn fallen, erst einige dann immer mehr.
Sie bogen um eine Ecke und rannten in Harry und die anderen. Vor ihnen rauschte schwarzer Rauch zu ihnen, Ginny feuerte einen Reductio ab und die hinterste Reihe implodierte, die Regale mit den Kugeln fielen langsam ineinander und ein ohrenbetäubender Lärm der zerberstenden Kugeln wurde immer lauter und kam immer näher.
Harry und die anderen rannten los, es war eine Sache von Millimetern, als sie alle zusammen in die nächste Tür sprangen und die zerstörte Halle hinter sich ließen.
Sie fielen zusammen in einen tiefen Raum, kurz bevor sie auf dem harten Steinboden aufschlugen wurden sie durch eine magische Barriere gestoppt und fielen abgefedert zu Boden.
Sie richteten sich auf und sahen sich um.
„Mysteriumsabteilung... das triffts ziemlich genau, oder?", meinte Ron und sah sich panisch um.
Es war seltsam ruhig, die Stille dröhnte schon fast in ihren Ohren und ein Torbogen stand in der Mitte auf einer steinernen Erhöhung, Harry erzählte etwas von Stimmen, was Luna ebenfalls wahrnahm, Hermine jedoch nicht.
Plötzlich dröhnte es laut in dem Raum, „Kommt hinter mich!", forderte Harry, der die Prophezeiung fest in der Hand hielt, Hermine, Ron, Neville, Ginny und Luna stellten sich nah hinter Harry.
Dann drang schwarzer Rauch in den Raum ein und wirbelte umher, die Rauchschwaden schossen plötzlich auf die Gruppe los und zerrten und zogen an den Jugendlichen.
Harry lag auf der Erde, Hermine konnte nichts erkennen, spürte einen starken Griff um sich und wurde weggezerrt, kam am anderen Ende des Raumes wieder zum Stehen.
Als Hermine wieder klar sehen konnte sah sie sich panisch um, alle ihre Freunde wurden von einem Todesser festgehalten, Hermine versuchte sich loszureißen, aber der Todesser, der sie festhielt, zog einmal kräftig an ihren Haaren und sie hörte auf sich zu bewegen. Harry stand alleine vor dem Torbogen und sah sich um, sein Blick war schuldig und hilflos.
Lucius Malfoy trat auf die Erhebung und musterte Harry argwöhnisch.
Hermines Gedanken rasten, sie hörte nur halb was Malfoy von Harry wollte, sie wusste, dass es die Prophezeiung war, sie überlegte fieberhaft, wie sie sich befreien könnte und wurde von einem hellen Lichtschein aus ihren Gedanken gerissen. Sirius!
„Weg von meinem Patensohn", sagte er warnend, dann holte er plötzlich schnell aus und schlug Malfoy direkt ins Gesicht, dieser flog mit einer Drehung nach hinten und ließ die Prophezeiung fallen, die klirrend auf dem harten Steinboden in Tausend Teile zerbrach. Malfoy drehte sich aufgebracht zu Sirius, in seinem Blick stand Wahnsinn und Wut.
Mit einem Mal erschienen immer mehr Ordensmitglieder und vertrieben die Todesser, die hinter Hermine und ihren Freunden standen.
Remus, Tonks, Mad-Eye, Kingsley duellierten sich mit den Anhängern Voldemorts, Sirius war bei Harry, die beiden kämpften gerade mit Malfoy und einem weiteren Todesser.
Tonks holte Hermine und ihre Freunde und ließ sie sich hinter einem großen Felsen verstecken, alle Augen lagen bei Sirius und Harry, in schneller Folge schossen sie Flüche auf die Angreifer und wehrten die Angriffe ab.
„Der war gut James", hörte Hermine Sirius sagen und musste schmunzeln, der Todesser neben Malfoy flog gegen die Wand, Sirius entwaffnete Malfoy, dieser hob die Hände als würde er aufgeben, ein weiterer Schwung von Sirius und auch Malfoy flog unsanft gegen eine Wand.
Hermine wollte gerade glücklich aufspringen und zu ihm laufen, als sie einen weiteren Zauber hörte.
„AVADA KEDAVRA", brüllte eine schrille Stimme durch den Raum, Bellatrix Lestrange, wie in Zeitlupe traf der Todesfluch sein Ziel.
Sirius sah Harry an, dann glitt sein Blick durch den Raum und fand Hermine, mit einem letzten Atemzug lächelte er und wurde von einem Schleier, der im Torbogen erschienen war, in ihn gezogen.
Hermines Augen weiteten sich, Bellatrix lachte wahnsinnig auf und brüllte „ICH HAB SIRIUS BLACK GETÖTET", in einer furchtbaren Melodie, die Hermine erstarren ließ.
Harry konnte seinen Augen ebenfalls nicht trauen, Remus rannte zu ihm und hielt ihn fest, Harry schrie herzzerreißend auf, er schrie seinen ganzen Schmerz aus sich raus, Tonks, Remus und sogar Mad-Eye stiegen Tränen in die Augen.
Hermine starrte ungläubig zu dem Bogen, in dem Sirius verschwunden ist.
Harry riss sich los und rannte Bellatrix hinterher, Remus sah zu Tonks, dann zu Hermine, „BRING SIE WEG VON HIER", brüllte er mit zitternder Stimme in dem ganzen Durcheinander. Tonks beruhigte sich kurz, dann nahm sie Hermines Hand und disapparierte mit ihr.
Sie apparierten zum Hauptquartier und kamen in der Küche zum Stehen. Tonks liefen Tränen aus den Augen, Hermine sackte in sich zusammen.
„Was ist passiert?", fragte eine dunkle Stimme schneidend und nervös.
„Sie hat ihn getötet", meinte Tonks fassungslos, Hermine schluchzte auf bei diesen Worten, sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen und fasste sich an den Hals.
„Wer hat wen getötet?", fragte Snape noch nervöser und musterte die beiden Frauen, er war rat-und tatenlos.
„Bellatrix Sirius", sagte sie verzweifelt und schüttelte den Kopf.
Snape starrte Tonks an, auch wenn Black nicht sein bester Freund war, diese Tatsache schockte ihn, er hätte nie gedacht, dass Black so sterben würde.
Er sah zu Hermine, sie lag in Schockstarre auf dem Boden, hielt sich immer noch den Hals. Er konnte zwar nicht verstehen, was sie an Black fand, aber er wusste, dass Hermine starke Gefühle für ihn hatte, er konnte sich nicht vorstellen, wie es für sie sein musste, ihn sterben zu sehen. Er schluckte.
„Tonks setz dich hin", sagte er mechanisch, er schob sie zu einem Stuhl, Tonks zitterte.
Er wandte sich Hermine zu und kniete sich zu ihr, sie sah einfach auf den Boden der Küche, als wäre etwas in ihr mitgestorben.
Fahrig strich er sich durch das Gesicht, versuchte seine Arme unter sie zu schieben und sie hochzuheben, sie hob leicht den Blick und das Rehbraun bohrte sich in sein Schwarz, dann sprang sie wie von der Tarantel gestochen auf.
„Fassen Sie mich nicht an", schrie sie ihm entgegen, zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf Snape.
„Es ist alles gut", sagte er dunkel und hob die Hände.
„Es ist gar nichts gut und das wird es auch nicht mehr", schrie sie mit Tränen in den Augen die schnell an ihren Wangen entlang liefen.
Sie hatte die Todesser-Maske vor Augen, die sie erst vor einigen Tagen bei ihm gesehen hatte, unbändige Wut und Angst stiegen in ihr hoch.
Ein harter Stupor traf ihn mitten auf die Brust und katapultierte ihn gegen die Wand der Küche. Tonks keuchte erschrocken auf und lief zu Hermine, versuchte sie zu beruhigen, aber Hermine ließ sich nicht beruhigen, sie war unbändig.
Tonks veränderte ihr Aussehen und plötzlich erstarrte Hermine wieder in ihrer Handlung.
Mit tränenden Augen stand Tonks als Sirius vor Hermine und sah sie an. Hermine schluckte, dann fing sie an zu zittern.
Im selben Moment erschien Remus im Raum und sah perplex umher. Tonks formte sich gerade zu Tonks zurück, Remus schluckte, als er die lockigen Haare von Sirius erkannte, vor Tonks stand Hermine, sie war kreidebleich, hätte ein Schock ein Gesicht gehabt, wäre es Hermines. Sie ließ langsam den Zauberstab sinken, der in eine bestimmte Richtung zeigte, Remus folgte der Richtung und fand einen am Boden liegenden Severus.
„Verdammt nochmal", knurrte Remus und machte sich dann auf den Weg zu Severus, prüfte seinen Puls und die Schwere seiner Verletzungen.
„Severus?", fragte Remus und rüttelte leicht an seiner Schulter, dieser öffnete mit einem Stöhnen die Augen und versuchte sich langsam aufzurappeln, „Langsam... hast du dir was gebrochen?", fragte Remus besorgt und stützte Snape, der ausnahmsweise mal gerne die Hilfe annahm, die ihm zu Teil wurde. Er schüttelte den Kopf, hielt sich leicht den Rücken und ging langsam zu einem Stuhl am Tisch.
„Tonks, geht's dir gut?", fragte Remus und blickte sie besorgt an, sie drehte sich leicht zu ihm und nickte traurig.
„Ich bring sie hoch", meinte Tonks leise und nahm vorsichtig Hermines Hand. Sie ließ sich problemlos von ihr mitziehen und gemeinsam gingen die jungen Frauen die Treppe nach oben. Tonks schob Hermine in ihr Zimmer und setzte sie auf das Bett, sich selbst daneben.
Sie legte ihre Arme um Hermine und drückte sie, Hermine saß einfach nur da, starrte wieder auf den Boden.
„Komm", kam es von der Tür, Remus sah auf Tonks, „lass sie alleine. Sie braucht Ruhe.", seine Stimme war besorgt, Tonks löste sich leicht von Hermine, sie ließ sich zur Seite sinken und legte den Kopf auf das Kopfkissen.
Die Bunthaarige stand auf, sah nochmal traurig auf Hermine, schloss die Tür und wurde von Remus in die Arme geschlossen.
Sie kuschelte sich an seine Brust und schloss die Augen, öffnete sie aber schnell wieder, denn sie hatte Sirius Gesicht vor Augen, Remus bemerkte ihre Anspannung und strich ihr über den Rücken.
„Schon gut", meinte er sanft.
„Nichts ist gut...", sagte sie abgeschlagen, „meine Familie bringt sich gegenseitig um und sie hat alles mit ansehen müssen...", sie kämpfte mit den Tränen.
„Sie schafft das.", sagte Remus und drückte sie nochmal.
„Wenn ich gesehen hätte, wie jemand dich tötet...", sie stoppte und schluckte, „...ich würde das nicht schaffen."
Er sagte nichts, dachte nur nach. Dann löste er sich von ihr, nahm ihre Hand und küsste ihre Knöchel.
„Es ist gefährlich zu lieben...", sagte er traurig und strich ihr über die Wange.
„Es ist feige nicht zu lieben...", widersprach sie ihm, legte eine Hand an seinen Nacken und zog ihn zu sich.
„Tonks...", er versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien.
„Wir haben schon viel zu lange aufeinander verzichtet. Wenn ich sterben sollte, dann an deiner Seite, nicht ohne dich...", sie lächelte ihn an, ein kämpferischer Glanz legte sich in ihre Augen, dann überbrückte sie den Abstand zu seinen Lippen und küsste ihn, traurig und leidenschaftlich.
Remus seufzte in den Kuss, eine kleine Träne löste sich aus seinem Auge und lief über seine Wange. Tonks strich sie weg, nahm seine Hand und zusammen gingen sie in seinen Raum.
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