Kapitel 68: Candle-Light-Dinner


„Nehmen Sie ihm seine Worte nicht allzu krumm..", sagte er nach einer Weile. Hermine sah ihn verwirrt an.
„Black macht sich Sorgen um Sie, das kann ich ihm nicht verübeln.."
„Die Sorgen sind unbegründet", meinte sie stur.
„Wirklich?", er fixierte sie mit seinen Augen, drang weiter in ihre ein.
Sie konnte nur nicken.
Er lachte leicht, dann stand er auf, strich ihr ganz leicht über den Kopf.

„Schniefelus? Kann ich dich gleich mal sprechen?", kam es ruhig von der Tür, Sirius stand in ihr und musterte die Szene, Hermine schreckte zusammen, genau so eine Situation wollte sie vermeiden.
Kein Wunder, dass Sirius dachte sie würde Snape gut finden.
Sirius sah zwischen beiden hin und her, dann nahm er die Treppen nach unten. Hermine atmete verzweifelt aus und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Snape legte den Kopf schief, dann verließ er ebenfalls den Raum und folgte Sirius.

Am Abend fasste Hermine den Entschluss Sirius Rede und Antwort zu stehen, er hatte die Wahrheit verdient, sie konnte sich nicht länger in der Bücherei verstecken.
Sie stand auf und lief die Treppen nach unten, als sie an das Ende der Treppe gelangte sah sie von der Küche einen rötlich-orangenen Schein, sie folgte ihm und staunte nicht schlecht.
Sirius hatte die Küche mit Kerzen dekoriert und einigen Blumen, es sah recht romantisch aus und Hermine hatte noch ein schlechteres Gewissen als sowieso schon.

Er stand vor dem Herd, trug eine Kochschürze, darunter Hemd und Weste und natürlich eine Hose, das Jackett hatte er abgelegt. Hermine musste lachen als sie ihn so sah, es stand ihm, war aber trotzdem eher ungewöhnlich für ihn.
Als er sie sah stellte er den Ofen ab, nahm sich die Schürze ab und ging zu ihr.
Sein Augen flogen über ihr Äußeres, er legte seine Hand vorsichtig an Nacken und Wange, Hermine lächelte leicht.
Dann zog er sie zu sich und küsste sie als hätte er sie Jahre nicht gesehen. Hermine verlor sich in dem Kuss und legte die Hände an seine Weste.

„Ich hoffe du hast Hunger", meinte er schmunzelnd als er sich löste und schob sie zu ihrem Platz.
„Das sieht toll aus Sirius", sagte Hermine glücklich und begutachtete den Tisch.
„Ich hoffe es schmeckt auch so", er lachte leicht, schüttete ihr und sich ein Glas Wasser ein und füllte beide Teller mit Essen.

„Wo hast du so kochen gelernt?", fragte Hermine und wischte sich den Mund ab als sie sich zufrieden und gesättigt nach hinten lehnte.
„Ich war früher oft bei James, Mrs Potter hat uns immer gesagt, Frauen mögen es wenn man für sie kocht... und dann hat sie uns gezwungen mit ihr zu kochen", sagte er lachend, „James war nicht ganz so gut... das hat Lily zumindest immer gesagt."
„Er war wirklich dein bester Freund", stellte Hermine matt lächelnd fest. Er nickte traurig lächelnd.
„Ich sehe so viel von den beiden in Harry, er wird ihnen immer ähnlicher..."
„Das was Remus gesagt hat gestern... ich kenne Harrys Eltern nicht, aber ich denke sie hätten sich beide für dich gefreut. Weil sie dich geliebt haben, so wie du sie geliebt hast.", meinte sie freundlich, sie wollte ihn aufmuntern.
„Remus sieht manche Dinge ein wenig zu streng, er kann sich selbst gerade vermutlich am wenigsten leiden. Die Sache mit Tonks...", er schüttelte den Kopf, „er glaubt er hat Tonks nicht verdient und sieht das ganze mit uns wahrscheinlich ähnlich problematisch.", er lachte leicht auf.
„Die beiden finden schon noch zueinander", sagte Hermine lachend.
„Das will ich ihm raten... Tonks kann anstrengend sein wenn sie Liebeskummer hat.", er sah etwas zerknautscht zu Hermine.

„Hattest du schon mal Liebeskummer?", fragte Hermine interessiert und stützte ihr Kinn auf ihrer Hand.
„Ich?", er lachte und dachte nach, dann nickte er, „Ja... ich glaube schon. 5. oder 6. Klasse... Samantha Padenbrow war ihr Name. Lange blonde Haare, strahlend blaue Augen, Einser Schülerin in Ravenclaw... ein unheimlich süßes witziges Mädchen.", sagte er schmunzelnd und schüttelte leicht den Kopf.
„Und? Was ist daraus geworden?", fragte Hermine.
„Nichts... sie sagte mir wortwörtlich „Träum weiter Sirius Black, du solltest dir jemanden suchen der genau so viel Ärger macht wie du" und das waren ihre letzten Worte an mich.", er lachte laut, „Von da an hab ich mich von der Liebe ferngehalten und hatte nur noch 3-4 lockere Sachen bis...", er atmete laut aus, „bis ich nach Askaban gekommen bin."

Hermine sah ihn traurig an, sein Leben war einfach tragisch. Er war so ein toller Mann, hatte 12 Jahre unschuldig ins Askaban gesessen und musste sich bis heute verstecken.
Der Zaubereiminister stachelte die Öffentlichkeit immer noch weiter gegen ihn auf, alles Schlimme was in der Welt passierte ging nicht auf Voldemorts Konto, sondern auf Sirius.
Er war genau genommen immer noch nicht frei und er nahm es einfach so hin.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, sie stand auf, ging zu ihm und umarmte ihn.

„Ist schon gut", sagte er beruhigend und strich ihr über den Rücken.
„Nein ist es nicht... du hast die ganzen dunklen Jahre nicht verdient...", schluchzte sie.
„Hermine...", er drückte sie fest zu sich. Sie krallte sich an ihn als hätte sie Angst, er würde jeden Moment von Dementoren zurück nach Askaban geschleift werden.
Sie steigerte sich weiter in die Angst und die traurigen Gefühle und fing an hektisch zu atmen, krallte sich weiter in ihn, ihre Fingernägel gruben sich langsam, aber sicher in sein Fleisch.
„Hermine, ich bin doch hier und ich gehe nicht mehr weg.", meinte er, seine Stimme war schmerzerfüllt, ihre Nägel taten ziemlich weh, „Ein und ausatmen! Durch die Nase ein und durch den Mund aus.", er drückte sich etwas von sich weg und suchte ihren Blick, atmete mit ihr zusammen.
Hermine versuchte zu befolgen was er sagte und atmete langsam ein und aus, ihr war durch das schnelle Atmen ganz schwindelig und sie war recht erschöpft von der kleinen Panikattacke.

Sie sah ihn traurig an, die Schuldgefühle wegen der Sache mit Snape waren ebenfalls wieder präsent.
„Sirius... Snape hat nichts gemacht was ich nicht wollte... es wäre unfair ihm das zur Last zu legen... es hat seinen Reiz, das kann ich nicht leugnen aber das mit dir... das ist das, was ich will, auch wenn ich nicht weiß, was wir sind oder was wir fühlen.", sagte sie verwirrt.
„Man muss nicht allen Dingen einen Namen geben was nicht genau benannt werden kann", schmunzelte er, „hör zu, ich hab mit Schniefelus geredet... er ist ein Mann, du bist eine attraktive, intelligente, junge Frau, du hast eine gewisse Ausstrahlung auf Männer, dagegen kann sich selbst ein Severus Snape nicht wehren. Es liegt bei dir zu entscheiden was du willst, ich will nur, dass du glücklich bist...", er strich ihr die Tränenspur von der Wange.
„Ich will dich, nur dich! Und irgendwann können wir ohne Vorsicht durch die Straßen gehen und einfach zueinander stehen und dann kommt der Rest.", sagte sie, eine kleine Träne lief ihr noch aus den Augen aber sie lächelte.
„Was denn für ein Rest?", fragte er interessiert.
„Das sag ich dir, wenn es soweit ist.", meinte sie lachend und umarmte ihn wieder.

„Hast du Lust zu tanzen?", fragte Sirius, sie konnte ihn grinsen hören.
„Kannst du tanzen?", fragte sie skeptisch.
„Ob ich tanzen kann?", er betonte die Frage so als wäre es ein Affront seine Tanzkünste anzuzweifeln. Er stand auf, führte sie in die Mitte der Küche, er schaffte magisch Platz, mit einem weiteren Zauberstabschwenker erschien ein Schallplattenspieler und ein Lied erfüllte den Raum.

„Die Beatles?", fragte Hermine verwundert.
„Die beste Band in England wenn du mich fragst... ihre Musik war Magie pur.", sagte er glücklich und schloss die Augen um die Musik zu fühlen, er nahm ihre Hand, legte seine an ihren Rücken und bewegte sich rhythmisch im Takt der Töne von „Hello, Goodbye", dabei legte Sirius einige Solodrehungen auf das Parkett, das ganze Lied über sang er mit, er hatte eine schöne Stimme und konnte, wie Hermine mit Erstaunen feststellen musste, wirklich sehr gut tanzen.
„Medley!", meinte Sirius melodisch und das Beatles-Medley schallte von den Wänden.

„Oh please, say to me, you'll let me be your man! And please, say to me, you'll let me hold your hand...", sang er und hielt Hermine die Hand hin, sie ergriff sie und lachte, als er sie zu sich zog und weiter tanzte.
Das Lied lief und Hermine und Sirius tanzten und lachten unbeschwert bis Hermine stoppte, einige Schritte nach hinten ging und selbst ein Solo hinlegte.
Sie sang ebenfalls zum Lied, „you think you've lost your love, well, I saw her yesterday-yi-yay, and it's you she's thinking of and she told me what to say-yi-yay... She said she loves you and you know that can't be bad. Yes, she loves you and you know you should be glad!", sie zwinkerte ihm zu, er lachte tanzte zu ihr und legte seinen Arm wieder um sie.
„She's in love with me and I feel fine.", trällerte er passend zum Lied.

Das Lied zog weiter und am Ende wurden beide in eine langsame Version von „Hey Jude" gezogen, Hermine stand nah an ihm, strich ihm über die Brust und verlor sich in dem Blau-Grau seiner Augen.
„Hey Jude, don't make it bad, take a sad song and make it better, remember to let her into your heart, then you can start to make it better", summten beide leise und lächelten sich an, Sirius wog sie im Takt der Musik , die Hände an ihren Hüften, Hermine hatte beide Arme um seinen Hals gelegt.

„So einen schönen Abend hatte ich schon lange nicht mehr", sagte Sirius mit einem glücklichen Lächeln.
„Es werden noch viele solcher Abende folgen", meinte sie mit einem Grinsen und umarmte ihn, „und ja... du kannst wirklich ausgezeichnet tanzen und auch singen.", sagte sie lachend.
„Ich wusste nicht, dass du ein Fan der Beatles bist", sagte er überrascht.
„Meine Eltern haben auch immer von ihnen geschwärmt, ich bin damit aufgewachsen..", meinte Hermine und zuckte mit den Schultern.
„Ich mag deine Eltern", sagte Sirius lachend und nickte anerkennend.

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