Kapitel 4: Gedankenspuk
Hermine hatte sich aufs Bett gesetzt und die Hände vor das Gesicht gelegt, „wäre ich doch mal mit gegangen", nuschelte sie leise, strich sich dann die Locken nach hinten.
Nach kurzer Zeit klopfte es an ihrer Tür, „herein", sagte Hermine leise und sah auf.
Sirius, vollkommen angezogen, trat langsam ein.
„Darf ich?", fragte er freundlich.
„Bitte", sagte sie mit einem matten Lächeln. Er bedankte sich leise, kam dann vorsichtig zu ihr und setzte sich mit einigem Abstand auf ihr Bett.
„Alles gut?", fragte er und suchte ihren Blick. Sie nickte und schob die Lippen nach vorne.
„Mach dir nichts aus Schniefelus...", sagte er, „er muss immer irgendetwas Dummes zu irgendeinem Thema beisteuern.."
„Ich... wollte dich nicht so anstarren, entschuldige, ich wollte auch nicht einfach so ins Bad stürmen", sagte sie Kopf schüttelnd, es war ihr furchtbar peinlich, „zum Glück hattest du ein Handtuch um..."
„Hey... so schlecht sehe ich nicht aus...", sagte er und sah sie gespielt beleidigt an.
Hermine sah ihn panisch an, dann lachte er und Hermine musste nach kurzer Zeit mitlachen.
„Ich hab vergessen abzuschließen, es war mein Fehler.", sagte er, „Ich dachte es sind alle aus dem Haus... ich wusste nicht, dass du hier bist."
„Soll ich lieber gehen?", fragte Hermine wieder mit leichter Panik und Schuld in der Stimme.
Er lachte wieder, „nein bitte nicht. Dann bin ich ja mit Schniefelus alleine hier... tu mir das nicht an!"
Hermine atmete erleichtert aus.
„Aber vielleicht solltest du dir was anziehen... sonst kommt er auf noch dümmere Gedanken", sagte er und verdrehte die Augen. Hermine nickte schnell, Sirius stand auf, bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um und lächelte sie an. Er ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Hermine lächelte und seufzte, ließ sich nach hinten ins Bett fallen. Dann fiel ihr auf, dass sie immer noch lächelte, räusperte sich kurz, setzte sich wieder auf und zauberte sich schweigend ihre Kleidung an, ließ die Locken wie sie waren und ging dann schnell die Treppen runter in die Küche.
Sie hatte ziemlichen Hunger und wollte gerade nach etwas Essbarem suchen, als sie wieder aufgeschreckt wurde.
„Hunger?", fragte Sirius mit einem Lächeln. Hermine nickte.
„Komm, ich hab extra auf dich gewartet. Kaffee, Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, alles was du willst.", sagte er und lud sie damit zu einem gemeinsamen Frühstück ein.
„Wenn etwas fehlt, kann ich Kreacher losschicken..."
„Nein, es ist alles da. Alles... perfekt.", sagte sie und lugte mit großen Augen über den Tisch.
„Das sieht köstlich aus", fügte sie noch hinzu, als sie sich setzte.
Sirius lächelte stolz und schüttete ihr eine Tasse Kaffee ein.
„Oder magst du lieber Tee?", fragte er, als die Tasse halb gefüllt war.
„Nein, ich trinke Kaffee, danke!", sagte sie und strahlte ihn an.
Sie aßen zusammen ein reichliches Frühstück und genossen die Stille im Haus.
„Was hast du heute vor?", wollte Sirius nach einer Zeit wissen, er lehnte sich nach hinten, legte ein Bein über das andere.
Hermine putzte sich den Mund ab, „ich habe nichts geplant. Ich genieße es einfach, dass es gerade kein Geschrei gibt...", sagte sie und verdrehte die Augen.
Er lachte kehlig auf, „da sind wir schon zwei."
„Darf ich dein Buch noch heute haben?", fragte sie hoffnungsvoll.
„Du kannst es so lange behalten, wie du willst... meine Bücher, sind auch deine Bücher.", meinte er und Hermines Herz machte einen kleinen Hüpfer.
Sie stand auf, Sirius stand ebenfalls auf, Hermine wollte gerade die Tassen und Teller zusammenräumen, als sich ihre Hände an einem Teller trafen, er hatte dieselbe Idee.
Ein kleiner Stromschlag zog durch Hermines Hand, sie sah in sein Gesicht, seine Hand war warm, genau wie seine Augen.
„Lass mich das machen", hörte sie sich sagen und erschrak leicht, bei ihrer Stimme. Er lächelte und nickte, ließ den Teller los und zauberte die Lebensmittel vom Tisch. Hermine räumte das Geschirr in die Spüle.
Dann ging sie aus der Küche, drehte sich noch einmal um, Sirius folgte ihr, dann lief sie die Treppe hinunter, zu dem gemütlichen Wohnzimmer, er zauberte ein Feuer und zauberte dann ihr Buch zu ihr. Er selbst saß einfach nur in seinem Sessel und starrte wieder ins Feuer.
Hermine fing an zu lesen, konnte sich aber nicht so recht auf die Worte konzentrieren. Sie las immer und immer wieder einen Absatz, konnte aber nicht fassen, was in ihm stand.
Sie seufzte auf und klappte das Buch wieder zu.
„Was spukt dir im Kopf herum?", fragte Sirius, immer noch zum Feuer blickend.
„Nichts warum?", fragte sie verwirrt.
„Man kann ein Buch nur lesen, wenn der Geist frei von allem anderen ist.", sagte er und sah sie an. Sie seufzte wieder.
„Ist es wegen Ron?", fragte Sirius.
„Wieso Ron?"
„Ist dir nicht aufgefallen, wie er dich in letzter Zeit immer anstarrt?"
Hermine dachte nach, Ron war doch so wie immer...
„Er mag dich Hermine", sagte Sirius und schmunzelte.
„Was? Nein... wir sind Freunde", meinte Hermine und sah ihn perplex an.
Sirius lachte, „offenbar bist du nicht an ihm interessiert... sonst hättest du seine Blicke bemerkt", fasste er zusammen.
„Natürlich bin ich nicht an Ronald interessiert...", sagte sie aufbrausend.
„Ich wollte dir nicht zu nahe treten, es geht mich ja auch eigentlich nichts an", sagte er und wollte sie etwas besänftigen.
Sie sah ihn leicht böse an, er musste lachen.
„Entschuldige, du siehst einfach zu lustig aus, wenn du böse guckst", sagte er lachend.
Hermine nahm ein Kissen und warf es ihm hart auf die Brust. Er fasste sich mit gespieltem schmerzerfülltem Blick an die Brust.
„Tu nicht so", sagte Hermine eingeschnappt.
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