Kapitel 23: Todesser - aber doch gut?


‚mit einer Sache haben Sie kein Recht. Ich bin kein Mann Voldemorts...', hörte sie ihn sagen. Sie schob die Augenbrauen zusammen, kein Mann Voldemorts, aber er war trotzdem ein Todesser. Er beschaffte Informationen, aber nicht für Voldemort... sondern, für Dumbledore?, ihre innere Stimme fügte die Teile zusammen.
Das wäre eine lebensgefährliche Aufgabe, er schleuste sich in die Reihen von Voldemort, um Informationen an Dumbledore zu geben. Er musste eine so gute Maske tragen, dass selbst Voldemort ihn nicht zu durchschauen vermochte. Wenn es einer konnte, dann er.

Sie dachte einige Stunden darüber nach, Ginny war inzwischen eingeschlafen, es ließ Hermine keine Ruhe und sie stand auf. Ging leise durch das Zimmer, nahm die Treppe nach oben, dort wo Snapes Raum war. Sie stand unschlüssig vor seiner Tür, es war mitten in der Nacht.
Wollte sie ihn sehen? Wollte er sie sehen? Sie hatte ihn ins Gesicht geschlagen. Sie schluckte, aber sie konnte jetzt nicht wieder zurück in ihr Bett ohne diese Gewissheit, bis morgen konnte sie auch nicht warten. Sie musste es jetzt wissen, sonst würde sie verrückt werden.
Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, hob die Hand und klopfte an seine Tür.
Kurze Zeit später wurde sie ruckartig geöffnet.

„Granger", knurrte er, „was wollen Sie? Haben Sie mal auf die Uhr geschaut?", seine Stimme wirkte verschlafen.
„Darf ich mit Ihnen reden, Sir?", ihr Blick war flehend.
„Vorhin konnten Sie nicht schnell genug aus dem Raum und jetzt wollen Sie in mein Schlafzimmer?", wollte er wissen, trotz der Müdigkeit schob sich eine große Portion Sarkasmus unter die Frage.
Sie nickte, „bitte."
Er schnaubte, dann öffnete er die Tür und ließ sie eintreten. Hermine schob sich schnell in seine Räume, bevor er wieder zu Besinnung kam und ihr die Tür vor der Nase zuschlug.
Er schloss die Tür, lehnte sich an sie und sah zu Hermine.
„Also...", sagte er dunkel und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sie drehte sich um und musterte ihn.
Er trug einen schwarzen seiden Pyjama, der ihm erstaunlich gut stand. Er sah müde, interessiert und erbost zu ihr.

Sie atmete durch, „ich... muss mich als erstes für die Ohrfeige entschuldigen. Das wollte ich nicht...", fing sie an, Snape sah sie mit einer erhobenen Augenbraue an.
„Ich musste an Ihre Worte denken... Sie haben gesagt, dass Sie nicht Voldemorts Mann wären..."
„Das werde ich nicht mit Ihnen besprechen Granger", sagte er böse.
„Sir, bitte... Sie sind ein Todesser, aber sind nicht auf seiner Seite? Das hieße im Umkehrschluss-"
„-ein weiteres Wort und ich muss Ihnen Ihren vorlauten Mund stopfen.", meinte er gefährlich leise und kam zu ihr.
„Warum wollen Sie es verheimlichen?", fragte sie verwirrt.
„Denken Sie doch nach. Wenn der Dunkle Lord herausfindet, dass ich ihn hintergehe, dann bin ich der erste der den Kopf verliert und dann Sie, Potter und Weasley.", er war sauer über so viel Dummheit, war er doch sonst von ihr so viel mehr gewohnt.

Sie ging rückwärts zu seinem Bett und setzte sich darauf.
„Natürlich, machen Sie es sich bequem...", meinte er mit einer erhobenen Augenbraue.
„Sir... Sie bringen sich bei jedem Treffen in Gefahr um... uns zu helfen? Sie könnten erwischt werden und Ihr Leben verlieren...", ihr Blick war entsetzt und traurig.
„Ich werde mein Leben nicht verlieren, wenn es niemand weiß.", er sah sie eindringlich an,„Miss Granger ich warne Sie, wenn Sie jemandem etwas davon sagen, sorge ich persönlich dafür, dass der Dunkle Lord weiß, wo Sie sich aufhalten.", sagte er drohend.
Sie sah ihn enttäuscht an, „denken Sie wirklich, dass ich Sie verraten würde?"
„Ich kann auch auf Nummer sicher gehen und Ihre Erinnerung löschen, damit Sie mich wieder verachten.", sagte er überlegend, „Das wäre auch für Sie sicherer."
„Nein!", sie stand auf und ging nah zu ihm, „Bitte nicht. Bitte tun Sie das nicht.", flehte sie, legte ihre Hände an seinen Pyjama und zog verzweifelt an dem Stoff.
Snape wusste nicht, was er mit ihr machen sollte.
„Miss Granger... beruhigen Sie sich...", sagte er und legte seine Hände an ihre Schultern, wollte sie etwas von sich wegschieben.
Sie krallte sich immer weiter in den Stoff und er drückte sie immer weiter von sich, bis mit einem Mal die Knöpfe des Oberteils absprangen und ein Knopf gegen ihr Auge schoss. Sie ließ ihn sofort los und hielt sich die Hand vor das Auge.
„Au, verdammter Knopf", schimpfte sie und drehte sich von Snape weg.

Er sah erschrocken auf sie, ging ihr hinterher und stützte sie, „legen Sie sich hin.", forderte er besorgt, „Ich muss mir das Auge ansehen." Er schaltete das Licht am Bett ein.
Hermine legte sich hin, sie hielt sich immer noch die Hand vor den Kopf und jammerte leicht.
Als sie sich hinlegte, bemerkte sie, dass sein Bett auch sehr bequem war. Er schob sie leicht in die Mitte des Bettes und setzte sich an die Kante der Bettseite, nahm ihre Hand und versuchte etwas ausmachen zu können.

Ihr Auge war leicht geschwollen, sie bekam es nicht richtig auf, es schmerzte. Er hielt ihr das andere Auge zu und lehnte sich etwas nach unten, um das betroffene Auge besser betrachten zu können.
„Können Sie mich sehen?", fragte er sanft.
„Klar und deutlich", sagte sie leise, sie nahm seinen Duft war, als er so nah vor ihr saß. Kräuter, Ingwer und Zedernholz, eine schöne Mischung.
„Tut es weh?", er strich sanft über die geschwollene Haut am Auge, seine Finger waren weich und warm und unendlich vorsichtig.
„Ja", sagte sie mit schmerzerfülltem Blick, als er darüber strich.
„Es tut mir leid", sagte er entschuldigend, er stand auf, suchte in seiner Robe einen Schmerztrank, setzte sich wieder an die Bettkante und flößte ihn ihr ein.
Sie verzog angeekelt das Gesicht, „schmeckt furchtbar."
„Aber er hilft", sagte er leicht schmunzelnd.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top