Kapitel 19: Die Wochen in Hogwarts


Die Zugfahrt nach Hogwarts war lang, länger als gewöhnlich dachte Hermine, ihre Gedanken wollten einfach keine Ruhe finden. Sie vermisste ihn jetzt schon, wenn das jetzt die ganzen drei Monate so gehen würde, bis sie ihn wieder sah, würde sie sich dieses Jahr auf nichts konzentrieren können.
Harry und Ron versuchten sie aufzuheitern, aber das klappte nur mäßig.
Am Bahnhof von Hogwarts angekommen, stiegen die drei in eine Kutsche, in der bereits ein Mädchen mit blonden langen Haaren saß, sowie Neville.
Hermine stellte sie als Luna Lovegood vor und die Kutsche setzte sich in Bewegung. Sie führten ein ungewöhnliches Gespräch und schnell wurde Hermine klar, dass Luna kein gewöhnliches Mädchen war, sie war unvergleichbar, ein wenig verschroben aber durchaus nett und freundlich.

Sie kamen am Schloss an, verließen die Kutsche, liefen in die Große Halle und nahmen ihre Plätze am Gryffindortisch ein.
Dumbledore hielt wie immer zu Anfang des Schuljahrs eine tiefgründige Rede, die dieses Jahr von einer ganz in rosa gekleideten Frau unterbrochen wurde, was ihr sowohl Dumbledores, als auch die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Schülerschaft zu Teil werden ließ.
Hermines Blick glitt unweigerlich zu Snape, der sich das rosa Etwas mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem genervten Blick besah, Hermine musste sich ein Lachen verkneifen, er drückte das aus, was sie fühlte.
„Die kenn ich, die war bei meiner Anhörung", meinte Harry und drehte sich zu seinen Freunden.
„...was soll das überhaupt bedeuten?", wollte Ron wissen, während diese Person aufgebauschte Worte für weniger schöne Themen fand.
„Das Ministerium mischt sich in die Angelegenheiten von Hogwarts..", meinte Hermine und sah missmutig auf die neue Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste- Dolores Jane Umbridge.

„Das kann nur Ärger geben, das KANN nur Ärger geben", meinte Ron immer und immer wieder auf dem Weg in den Gryffindorgemeinschaftsraum.
„Du hast doch gehört, was sie gesagt hat Ron... wir werden alle bestimmt Freunde werden", meinte Fred und lachte.
„Wir sollten unserer neuen Freundin ein kleines Geschenk zukommen lassen", meinte George und sah seinen Bruder an.
„Ich bin ganz deiner Meinung Bruderherz", meinte Fred und die beiden stahlen sich in eine Ecke des Gemeinschaftsraums.

Für Harry war es dieses Jahr besonders schwer, nachdem Cedric beim Trimagischen Turnier durch Voldemort gestorben war und Harry den ganzen Vorfall geschildert hatte, traf er dieses Jahr auf Misstrauen und ängstliche Blicke.
Vor allem Seamus sprach seine Skepsis aus und wollte von Ron wissen, ob er Harry glauben würde, als er sich verteidigend vor seinen besten Freund stellte.
„Jedes Wort", sagte Ron laut. „Hat sonst noch jemand 'n Problem mit Harry?"
Die anderen Gryffindor schwiegen und sahen einander an, Harry und Ron liefen in den Jungenschlafsaal.

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In den Wochen, die schnell ins Land zogen, stellte Umbridge verschiedene Regeln auf und Fred und George verschwanden immer öfter zusammen in Ecken und stellten ihrerseits Pläne auf.
Der Unterricht bei Umbridge war der schlechteste, den sie je hatten. Sie übten keine Zauber, sondern lasen nur in Büchern.
Harry hatte es sich bereits in der ersten Stunde mit ihr verscherzt und Nachsitzen kassiert.
Als er zerknautscht wieder in den Gemeinschaftsraum kam, erkannte Hermine, dass er eine tiefe Narbe auf seinem Handrücken hatte.
„Ich soll keine Lügen erzählen.... Harry du musst damit zu Dumbledore", sagte Hermine aufgebracht, als er ihr die Hand entzog.
„Nein. Dumbledore hat genug um die Ohren.", sagte er missmutig, manchmal war Harry so stolz, Hermine schüttelte den Kopf. Sie hatte das Gefühl, Harry würde sich langsam von ihnen zurückziehen.
„Harry... das ist schon Folter, darüber müssen die Eltern informiert werden...", meinte sie und versuchte Harry zu beruhigen.
„Die hab ich aber nun mal nicht, wie du weißt...", meinte er ernst.
Es tat Hermine leid, dass Harry sich so hilflos fühlte.
Sie fühlte sich genauso hilflos und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Sirius dort wäre und Harry aufbauen würde.
An einem Abend tauchte Sirius wirklich auf, zwar nur als Flamme im Kamin des Gemeinschaftsraumes, aber trotzdem war Harry danach glücklicher und Hermine freute sich immer mehr auf die Ferien.

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Die Wochen wurden härter und härter, Umbridge war schlimmer als gedacht und stellte merkwürdige Regeln und Verbote auf. Das ein oder andere Mal legte sich Umbridge sogar mit McGonagall an und setzte sich sogar über sie hinweg. Die ganze Schule litt unter dieser penetranten, krötengesichtigen Pink-Seuche.
Sie überprüfte die Unterrichtsstunden der Lehrer, Flitwick und Trelawney waren schon an der Reihe, als sie bei Snape schnüffelte, konnte er sich nur mäßig zurückhalten. Sie wollte wissen, warum sich Snape jedes Jahr als Lehrer für Verteidigung für die Dunklen Künste bewarb und dass er damit offenbar nicht sehr erfolgreich war.
Snape kommentierte diese dreiste Unverschämtheit mit einem langgezogenen „Offenbar nicht", Hermine spürte, dass er mehr als angespannt war und hielt sich in allem zurück.
Ron musste über diese einfache Feststellung von Umbridge so lachen, dass Snape ihm, nachdem sie den Raum verlassen hatte, einen ordentlichen Schlag, mit dem Buch auf den Hinterkopf erteilte, welches er gerade in der Hand hielt.
Dann glitt sein Blick zu Hermine, welche ihn mitleidig ansah, was Snape offenbar noch wütender machte, denn er drehte sich auf dem Absatz um, rauschte zu seinem Pult und verkündete mehr als deutlich, dass sie die nächsten fünf Seiten des Buches auf Pergament abzuschreiben hatten und ihm bis zum nächsten Tag bringen durften.

Hermine schob die Lippen nach vorne und sah auf das Holz ihres Tisches, alle anderen stöhnten und murrten um sie herum.
„Miss Granger... wollen Sie sich dem Unmut Ihrer Mitschüler nicht anschließen?", fragte Snape kühl.
„Nein Sir", sagte sie leise, als sie ihn ansah.
„Dann werden Sie die nächsten acht Seiten des Buches auf Pergament abschreiben.", sagte er mit einem süffisanten Grinsen.
„Ja Sir", sagte sie und sah wieder still auf den Tisch. Snape hob eine Augenbraue und beendete dann den Unterricht.

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