Zweifel

Sie hörte, wie der Jeep sich entfernte, doch währendessen stellte sie sich zwei Fragen. Wo war Nico? Und die viel wichtigere: Wer waren diese beiden? ...

Gefühlt seit Stunden war er schon unterwegs. Er kam nicht umhin, ständig daran zu denken, dass Marie womöglich schon nicht mehr lebte. Wie war er eigentlich hier in diesen dunklen, dichten und unheimlichen Wald gekommen? Diese Frage schwirrte schon die ganze Zeit in seinem eh schon vollen Kopf herum. Er konnte sich darauf einfach nicht antworten.

Endlich stand er am Ende des unendlichen Waldes. Sofort zog er sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Paparazzi, die ihn umrannten, um an eine große Nico-Santos-Story zu kommen, konnte er jetzt gar nicht gebrauchen. Den Blick nach unten gerichtet, versuchte Nico, so unauffällig wie möglich, durch die Straßen zu gehen, die nach einer Weile vor dem Wald auftauchten.

Durch seiner langen Pause, konnte es gut möglich sein, dass ihn jemand darauf ansprach. Nicht lange und dann würden alle Mengen auf ihn zurennen. Der Gedanke daran lies ihn frösteln und sein Gesicht noch mehr verstecken. Doch nicht nur dieser Gedanke beschäftigte ihn.

Durch ihn waren sie in diese brenzlige Situation gekommen. Nico war schuld, dass es so kam, wie es kam. Er hatte Marie in alles mit hereingezogen. So etwas hatte sie nicht verdient. Er wollte das alles nicht. Nico musste sie finden und dann ... mal schauen.

Wahrscheinlich musste er sich von Marie distanzieren. Diese Freundschaft war ungesund, gefährlich. Er schadete ihr nur und stand ihr im Weg. Er wusste noch nicht einmal, ob sie ihn überhaupt mochte, dasselbe fühlte, wie Nico es tat. Es schmerzte ihn, dass es womöglich auch so war. Aber gut, es war besser für beide Seiten.

Bald stand er vor einem Polizeipräsidium. Wie konnte er es am besten sagen? Wenn Nico eine Vermissten-Anzeige aufgab, würden sie Marie wahrscheinlich nicht schnell genug finden. Dann schoss ihm ein grandioser Einfall durch den Kopf. Schnell rannte er ins Haus.

"Hilfe, hilfeee!!" Ein Polizist wurde auf ihn aufmerksam. "Sagen Sie mal, warum schreien sie denn wie ein Geisteskranker hier herum? Und nehmen Sie gefälligst die Kapuze ab, Sie befinden sich hier in einem öffentlichen Gebäude." Nico zog seine Kapuze ab.

"Entschuldigen Sie, Herr Kommissar, für die Störung. Jedoch wurde jemand entführt, mitten in den Wald herein. Leider konnte ich nicht erkennen, wer oder was es war, da die Entführer komplett schwarz angezogen waren. Die Entführte sah aber qualvoll aus." Der Polizist war komplett geschockt. "Haben Sie das gerade selber mitbekommen? Vor wie viel Minuten, Stunden sind die in den Wald gelaufen? "Vor circa einer halben Stunde."

Nico fühlte sich schlecht, gerade einen Gesetzeshüter angelogen zu haben. Doch um Marie in Sicherheit zu wissen, tat er alles, wirklich alles Erdenkliche. Der Polizist zog sein Handy und telefonierte kurz. Dann legte er auf und wendete sich zu Nico. "Seien Sie unbesorgt. Ich habe gerade fünf Hundertschaften losgeschickt. Zweihundert ausgebildete Suchhunde sind dabei. Der Wald ist groß, sehr groß, doch mit der verfügbaren Kraft werden wir sie sicher aufspüren. Trotz allem würden wir gerne ihre Daten aufnehmen und protokollieren. Dann dürfen sie aber nachhause." Nico war erleichtert. Endlich konnte die Rettung starten.

Er konnte nun nur hoffen, dass sie sich wirklich in diesem Wald befand ...

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