Verluste über Verluste

Die nächsten Sekunden versetzten sie in einen Schock. Ein Schuss, noch einer, noch einer, noch einer. Die Schreie des Publikums. Nein, das durfte doch nicht wahr sein ...

Schnell rannte sie auf die Bühne, um sich einen Überblick zu schaffen und konnte ihren Augen nicht trauen. Wo sie nur hin sah, sah Marie eine tobende, schreiende Menge. Angst durchflutete das Stadion wie ein Tsunami, doch als sie ihren Blick auf die Bühne richtete, glaubte sie, gleich bewusstlos zu werden. Dort lagen ... zwei leblose Körper. Nico beugte sich über ihn und ... weinte? Warum weinte er? Warum ließ er sich nicht von dem Schlagzeuger wegziehen?

Lang konnte sie nicht darüber nachdenken, da sie etwas entdeckte, was ihr sofort das Blut in den Adern gefror. Marie hatte ihn nur anblicken müssen und ihre Lunge wurde augenblicklich staubtrocken. Das ... war der Mörder, der selbe Mann, der ihre Freundin umbrachte und jetzt hatte er es auf sie abgesehen. Langsam richtete er seine Waffe auf sie. Bewegen konnte sie sich nicht, sie war wie angewurzelt.

Auf einmal ertönte ein lauter Schrei und jemand stürzte sich auf Marie, um sie wegzustoßen. Schon ertönte der Schuss und der Schock saß tief. Hände halfen ihr hoch und schubsten sie mit sanfter, jedoch eindringlicher Gewalt hinter die Bühne, in Sicherheit. Wessen es waren, wusste sie in dem Moment nicht. Sie wollte es auch nicht wissen. Ihre Hände verschlossen ihr die Augen und somit die Sicht, Marie wollte das alles nicht wahr haben. Beinahe wäre sie umgebracht worden. Zum zweiten Mal, langsam hielt sie das nicht mehr aus. Sie wurde auf einen Stuhl gesetzt und man reichte ihr ein Glas Wasser. Marie war sich sicher, dass sie das nun am wenigsten braucht, wollte jedoch nicht undankbar erscheinen und nahm es trotzdem.

Langsam ließ sie den Blick schweifen und an einem Szenarium blieb er hängen. Da saß er, ein in Tränen aufgelöster, zusammengekauerter Nico Santos. Neben ihm ... Marie konnte ihren Augen nicht trauen, der Mann, der sie in Backstagebereich geleitet hatte. Der, der sie vor wenigen Momenten rettete. Sofort rannte Marie zu Nico und setzte sich neben ihn.

Sie musste ihn jetzt trösten, er hatte es auf jeden Fall nötig. Sanft strich sie mit ihrer Hand über seinen Rücken. Auf einmal schlang er seine Arme um sie und umarmte Marie. Völlig perplex saß sie erstmal da doch dann entgegnete sie seine Umarmung. Leise fing er an, zu weinen. Minuten vergingen, gefühlt mussten Jahre vergangen sein, als er sich wieder von ihr löste.

"Du sag mal, wer ist er eigentlich? Ziemlich plump und unfreundlich von mir, jedoch würde mich das interessieren." Langsam begann Nico. "Es ist mein Freund Arian, um genauer zu sein mein Bester. Oder wie man es bei euch Mädchen sagt, mein ABFF. Er hat dir gerade das Leben gerettet und ist dabei gestorben, ich kann es immer noch nicht fassen ..." Langsam erreichte Nico wieder die weinerliche, zusammengekauerte Haltung. Jetzt musste sie, Marie, für ihn da sein, ihm zur Seite stehen, denn es würde eine harte, weitere Zeit werden ...

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