Der Tag brach an und Marie musste sich eingestehen, dass sie sich schon ein wenig freute. Da sie noch nie auf einem Konzert war, würde das was Besonderes werden, auch wenn es hier um Nico Santos ginge. Jedoch änderte sich ihre Meinung binnen Sekunden und sie wünschte sich sehnlichst, nie geboren worden zu sein. Als sie aufstand, trat sie direkt ... in einen Haufen Reißzwecken und schrie auf. Das war sicher wieder das Werk ihrer Katze Lilith, wenn sie sie in die Finger bekäme. Jedoch war sie jedes mal schneller. Was für ein Pech. Sie ging ins Bad. Ohne darauf zu achten, schraubte sie den Deckel der Zahnpasta auf und trug etwas auf ihre pinke Kinderzahnbürste (mit Einhörnern versteht sich) auf. Marie hatte einfach noch nicht daran gedacht, sich eine neue zu besorgen, diese hatte sie jetzt schon vier Jahre. Nach dem sie die Zahnbürste in den Mund schub, musste sie unwillkürlich anfangen, zu spucken. Konnte Zahnpasta schlecht werden, oder warum ... ? Neugierig schielte sie auf die Tube. Iiiih, es war Fußcreme. Schlecht gelaunt machte sie sich einen Kaffee und streute ein wenig Zucker rein, zumindest dachte sie, es sei Zucker, denn nach genaueren Geschmacksproben mit stark verzerrten Gesichtszügen und wegen Empörung ausgelassenen Schlussberichts, stellte sich heraus, dass sie es mit Salz verwechselt haben musste. Dieser Santos brachte ihr echt Unglück. Sie fing an zu weinen und setzte sich bis zum Nachmittag hin und schaute in aller seelenruhe Netflix. Bevor Marie sich am Nachmittag auf den Weg machte, hielt sie nochmal am Friedhof an und legte ihre Blumen zu Luisa. Dann gimg es los. in Hannover angekommen, bemerkte Marie ein rießiges Aushangsschild.

Nico Santos

Konzert

Beginn 20 Uhr

Warum wollte Luisa schon 14 Uhr dasein? Keine Ahnung. Na dann musste sie sich wohl ein schickes Cafe suchen und dort die restliche Zeit ausharren. Nach kurzer Zeit fand sie auch eins, nicht weit von der Halle. Sie bestellte sich einen großen Smoothie und suchte sich einen Platz ganz hinten im Lokal, wo sich die wenigsten aufhielten. Theoretisch, praktisch aber, war sie die einzige und hatte somit eine ungestörte Zeit. Nach einer Weile ging die Ladentür auf und ein Mann mit einer merkwürdigen Ausstrahlung kam herein. Merkwürdig ... merkwürdig mystisch und schön. Als hätte er eine Mauer gebaut die undurchdringlich und doch so anziehend war. Wie bitte ... was faselte sie da nur? Jedoch beobachtete sie ihn, er schien etwas zu suchen, jedoch nicht zu finden. Er schien irgendwie enttäuscht, doch dann traf sein Blick auf Marie. Einen kurzen Augenblick blieb er stehen. Wäre Spannung sichtbar, hätte man diesen ohnehin schon recht dunklen Laden in der Nacht ganz zum Leuchten bringen können. Dann kam er auf sie zu. Schnell schaute sie weg und machte sich Vorwürfe. Sie fühlte sich stark wie eine Stalkerin und das ging gar nicht. "Ist hier noch ein Platz frei?" Oh Gott, er war bei ihr. Der Freundlichkeit halber sagte sie ja, doch er saß schon. Ach ... einer der weniger vornehmen Sorte. Aber naja, ist ja nicht für immer. "Gehst du heute auch zum Konzert von Nico Santos?" Und sehr gesprächsfreudig war er auch noch. Das konnte ja heiter werden. "Wohl oder übel ja. Und du, gehst du hin?" Von ihm waren nur die Augen zu sehen, so sehr war er "maskiert". Jedoch strahlten diese im schönsten braun. Vielleicht war er doch nicht so übel und er war ein guter Gesprächspartner. "Ja, ich muss, leider. Eigentlich habe ich gar keine Lust und würde viel lieber zu Hause sitzen und ein wenig jammen. So in aller Ruhe für mich, du verstehst ... ?" Wow, er war musikalisch begabt. Sicher spielt er Gitarre oder so. Hoffentlich. "Ich habe nachher eine Überraschung für dich und ich hoffe, sie gefällt dir." "Eine Überraschung? Für mich? Was habe ich denn angestellt, dass ich nachher eine Überraschung bekommen?"

Gute Frage, Marie wird sich noch wundern, was sie so alles übersieht. Und warum ausgerechnet sie diese Überraschung bekommt. Was wird wohl passieren? Schreibt mal ;-))) Ich bin gespannt.