Nichts ist selbstverständlich
Doch dann spürte er etwas Warmes auf seinem Bein. Eine Stimme flüsterte, die ihm durch Mark und Bein strömte und doch Hoffnung, Freude, all die verlorene Positivität gab. "Nico ..."
Eine Wand erstreckte sich vor ihr. Eine endlose, dicke Wand. Atmen war auch nicht möglich. Wie besessen schlug sie gegen dieses Hindernis. Doch außer Risse entstand ... Nichts. Langsam verzweifelte Marie. Ihre Luft wurde knapp und hinter dieser Mauer erblickte sie ein Licht.
Nervös schaute sie sich um. Irgendetwas musste doch in diesem verdammten Raum liegen, was ihr half. Da, da war etwas, schnell rannte sie hin. Es war ein Vorschlaghammer. Marie nahm all ihre Kraft zusammen. Sie hob ihn an, lief auf die Wand zu und schlug. Es bröckelte und ein kleines Loch entstand. Sie schlug noch einmal.
Das Loch wurde größer. Sie warf den Vorschlaghammer weg und versuchte, durch das Loch zu kriechen. Es kostete all ihre Anstrengungen, doch sie schaffte es. Nun befand sie sich in Wasser. Mit all ihrer Kraft, strampelte sie, um sich nach oben zu befördern. Noch zwei Meter. Sie sah ein Licht. Nun durchbrach sie die Fläche.
Vorsichtig öffnete sie die Augen. Diesen Raum erkannte sie. Hier war sie schon mal. Sanft schien die Sonne durch das Fenster auf ihr Gesicht. Marie schaute sich um und ihr Blick verhing sich an einer Person neben ihr. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seinen Schoß. "Nico ..." Er schlug die Augen auf und drehte sich zu ihr.
Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und eine Träne verlies sein Auge. Nico war überglücklich. Marie schaute ihm tief in die Augen. "Nico ... ich liebe dich." Er stand auf und stellte sich an ihr Bett. Dann nahm er sie in den Arm. Marie schmiegte sich an ihn. "Ich dich auch, Marie. Ich dich auch", flüsterte er in ihr Haar.
Ein Arzt kam herein. "Ah gut, endlich sind Sie wach. Hier, ich habe Ihnen einen Stift und einen Block mitgebracht." Er bekam nur fragende Blicke. "Achso, ja. Also, als Sie angeschossen wurden, wurde der vordere Teil ihres Gehirns beschädigt. Leider muss ich ihnen mitteilen, dass gleich zwei wichtige Zentren betroffen wurden. Sie können nicht mehr reden und laufen. Doch seien Sie positiv, jeder normale Mensch wäre tot."
Nico war erbost. "Da müssen ihre Ergebnisse falsch sein. Gerade eben hatte sie noch meinen Namen gesprochen und gesagt, dass sie mich liebt. Marie, sag bitte was." Erwartungsvoll schaute er zu ihr. Sie öffnete ihren Mund, doch sie bekam nichts heraus. "Bitte, sag wenigstens meinen Namen." Wieder öffnete sie ihren Mund. "Nico ..." "Ah wunderbar. Sie fängt schon an, zu lernen. Sie müssen ihr verdammt wichtig sein, wenn Sie das Erste sind, was sie spricht." Traurig wendete Nico seine Blicke ab.
Der Arzt gab Marie den Block. Sofort fing sie an, zu schreiben. "Nico ... bleib." Er hielt inne und schaute zu ihr, wartete die Zeit ab. Endlich war sie fertig. "Bitte Nico, verlass mich nicht. Ich gebe mir die beste Mühe, dir nicht als Belastung zu fallen, aber bitte bleib. Es gibt Hoffnung. Ich weiß etwas." "Oh, wie rührend. Ich lass sie allein."
Der Arzt verließ nun den Raum. Nico setzte sich zu Marie. "Nein, ich werde dich nicht verlassen. Egal was passiert, ich werde immer da sein, in deinem Herzen. Doch ich muss gehen. Ich verursache dir nur Pech. Ich möchte dich nicht noch mehr in Schwierigkeiten ziehen. Es tut mir leid." Ein Lächeln und glänzende Augen und er stand auf. Dann ein Schrei, von dem er nicht glaubte, dass er diesen je hören würde.
"Nicoooo!" Er hielt inne. "Bleib ... kurz. Nico ... hören mich zu. Nico ... lesen" Ihr Tonfall war flehentlich und er konnte nicht anders. Wieder drehte er sich zu ihr. Sie hielt ihm den Block hin und er nahm ihn in die Hand. Still las er. "Ich weiß wer meine Mörder sind. Ich war nicht mehr in meinem Körper. Ich habe auch gesehen, wie ich in dieses Krankenhaus eingeliefert wurde. Meine Mörder leben in der Fifth-Avenue Nr° 89. Und es sind sie wirklich. Bitte glaube mir." Er schaute auf und ihr direkt in die Augen.
"Okay, ich vertraue und glaube dir. Doch ich muss den Polizisten holen. Gib mir eine halbe Stunde." Marie nickte hoffnungsvoll und er verließ das Krankenhaus auf den Weg zum Präsidium ...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top