Fragen und Antworten ... oder doch nicht?
Langsam erreichte Nico wieder die weinerliche, zusammengekauerte Haltung. Jetzt musste sie, Marie, für ihn da sein, ihm zur Seite stehen, denn es würde eine harte, weitere Zeit werden ...
Wie viele Tote es gegeben hatte, wusste sie, Marie, nicht und wollte es eigentlich auch nicht wissen. Es war einfach grauenvoll, daran zurück zu denken. Nico, dem ging es dem Umständen entsprechend. Alle folgenden Konzerte wurden abgesagt und seit Tagen, so erzählte sein Gitarrist, kam er nicht mehr vor die Haustür, as kaum mehr was ... Er lag einfach nur im Bett.
Rückblick:
"Wir müssen sofort die Polizei rufen, es ist zu gefährlich, es dabei zu belassen. Nortarzt auch gleich, wer weiß, wie viele verletzt sind." Der Schock saß in jedem tiefer als sonst was. Große Narben waren entstanden. Niemand war in der Lage, das Geschehene überhaupt je verarbeiten zu können. Der Geruch von Angst, Schmerz, Blut lag in der Luft und schüchterte alles und jeden ein. Dunkle Schatten der Furcht legten sich nieder. "Ich dachte mir schon, das so etwas passieren würde ..." Leise kam es aus Nico's Ecke hervor. "Nach alldem, was mit dir und deiner Freundin Luisa passiert war, war mir so klar, dass es riskant werden würde, dich hier zu haben. Und trotzdem bin ich drauf eingegangen, wie dumm kann ein Mensch nur sein?" Sofort fiel er wieder in seine Lage, die er jetzt schon eine halbe Stund einnahm. Gedanken durchhuschten Marie's Kopf. War sie schuld an allem? Na klar, er hatte es auf sie abgesehen und hatte dabei unschuldige Menschen ermordet. Arian rettete sie auch noch, das hatte sie doch gar nicht verdient ...
Zurück in der Gegenwart
Das konnte sie nicht auf sich ruhen lassen. Marie musste unbedingt herausfinden, wo Nico wohnte. Schnell schrieb sie dem Gitarrist eine Nachricht und bekam auch gleich eine Antwort. Das war hier in der Nähe, warum hatte sie nie etwas bemerkt? Auf dem Weg zu ihm, malte sie sich die verschiedensten Szenarien aus, wie er wohl reagieren würde. Keine von ihnen sahen recht erfreulich aus, aber sie packte ihren Mut und fünf Minuten später stand sie vor seiner Tür. Kurz musste sie zögern, doch dann überwältigte sie die Entschlossenheit und sie klingelte. Es gab einfach zu viele unbeantwortete Fragen.
Es summte kurz und sie trat ein. Das Erste was sie sah, war einfache Schlichtheit. Überall wo sie hinsah, war es eingerichtet, wie in jedem anderen Haus. Das hatte sie nicht erwartet, so schnell konnte man sich in Menschen täuschen. Sie schaute von Raum zu Raum, bis Marie das Wohnzimmer erreichte, wo sie auf die niedergeschlagene Form eines Nico Santos traf. Sie setzte sich neben ihn. "Was machst du hier?" Oh, oh, er klang ziemlich schlecht gelaunt. "Ich suche Antworten auf Fragen."
"Gut, die kann ich dir geben, weil ich mir schon ungefähr denken kan, welche Fragen dich bewegen. Erstens, ich war der Anrufer an dem einen Tag, wo du ziemlich aufgebracht und gestresst schienst. Zweitens, ich war die maskierte Person im Pub. Eigentlich dachte ich, auf euch beide zu treffen, doch als ich nur dich antraf, wusste ich, dass irgendwas passiert sein musste. Als ich dann Zeitung las, sah ich einen Artikel über einen Unfall auf einer Party und mir wurde alles bewusst. Es war gefährlich, dich auf dem Konzert zu haben und als ich diesen Typen sah, wusste ich, dass alles vorbei sein würde, dabei ging mein bester Freund Arian drauf. Drittens und letztens, Luisa war meine feste Freundin. So das war es. Hier ist meine Nummer, wenn es irgendetwas wichtiges noch gibt. Und nun geh, ich möchte allein sein."
Er nahm Zettel und Stift, schrieb seine Telefonnummer auf und bedeutete ihr, nach draußen zu gehen. Das war wohl ein sehr flüchtiges Treffen. Gut, es war ja auch schon dunkel und sie musste nach Hause, ihre Katze Lilith füttern.
Als alles geschafft war, machte sie sich bettfertig und legte sich schlafen. Sie hatte unruhige Träume. Marie wurde verfolgt, von einem Mann ohne Gesicht. Nein, er hatte ein Gesicht, aber es machte ihr Angst.
Sie rannte und rannte, plötzlich fiel sie. In dem Moment wachte sie auf. Sie war schweißgebadet. Zum Glück war es nur ein schrecklicher Alptraum. Sie trank ein Schluck vom Glas neben ihrem Schreibtisch. Als sie es abstellte, schaute sie gedankenverloren zum Fenster hinaus. Marie erstarrte. Ein Schatten stand vor ihrem Fenster, rote Augen schauten sie an, er hielt eine Taschenuhr in ihr Sichtfeld. Ein Schrei ...
Hier ein Kapitel schon mal im Vorraus, um die Vorfreude auf Silvester noch ein bisschen zu steigern. Schöne restliche Weihnachten euch
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