Erinnerungen ...
Nun stand er in einem gleißenden Licht ...
Der Schmerz zwang ihn, die Augen für eine Weile zu schließen. Währendessen verschärften sich seine anderen Sinnesorgane. Er hörte Vögel. Er roch Erde. Er spürte, wie ein Blatt sanft auf seinen Kopf fiel. War es möglich? Konnte es sein, dass er wieder im Park, nahe seines Hauses war? Langsam öffnete er seine Augen. Nun sah er alles deutlich. Um ihn herum standen Bäume. Und nicht gerade wenig. Nico Santos stand gerade mutterseelenallein in einem Wald, welchen er nicht kannte.
Langsam drehte er sich um. Nun wusste er auch, was dieses erdrückende Nichts war. Er wurde in einem Bunker gefangen gehalten. Gut, gefangen gehalten war eine sehr schlechte Beschreibung. Die Gusstür wurde noch nicht einmal zugeschlossen. Wankend orientierte er sich. Überall nur Bäume. Was war passiert? Und ... Wo war Marie? Ein stechender Schmerz durchfuhr seine Lunge. Da wurde ihm wieder klar, was vor seinem Knock-Out passiert war.
Er hatte Marie beschützen wollen. Dann wurde er bewusstlos. Aber ... Wenn er hier war, wo war sie dann? War sie auch in diesem dichten Wald? Wie ging es ihr überhaupt und war sie noch am Leben? Humpelnd machte er sich auf den Weg. Wenn er immer geradeaus lief, würde er sicher diesem Wald entfliehen können. Dann würde er auf ein Präsidium gehen und eine Vermisstenanzeige aufgeben. Er musste schnell sein. Es ging um Leben und Tod ...
Da stand sie nun. Vor einem dichten Wald ohne Ende. Hinter sich hörte sie schon die mutmaßlichen Pfleger, doch sie war sich unschlüssig. Würde sie da heil wieder herauskommen? Viel nachdenken konnte Marie nicht und rannte einfach los. Was hatte sie schon zu verlieren. Überall neben ihr erstreckten sich meterhohe Bäume.
Kennen tat sie den Wald nicht. Allgemein wusste sie nicht, wo sie hier war. Was war bloß in dieser Nacht passiert? Angestrengt versuchte sie, die Nacht Revue passieren zu lassen. Nichts. Sie versuchte es noch mal. Wieder nichts. Ein letztes Mal. Blasse Erinnerungen drangen in ihr Bewusstsein.
Du wirst bü ...
Neiiiin, lass ...
Langsam bekam sie Kopfschmerzen. Doch sie versuchte es noch mal. Dann tauchte sie ab.
Wo war sie den hier gelandet. Stockdunkel war es hier. Und Nico hatte sie auch allein gelassen. Gedankenverloren lief sie durch die Straßen. Noch nicht mal der Mond schien. Ein eisiger Windhauch erfasste sie. Eisig?
Stellte sie sich das nur vor? Es war mitten im Sommer. Unsicher ging sie um eine Straßenecke. Da saß jemand. Was machte er oder sie denn hier. Vorsichtig ging sie hin, sie wollte diese Person ja nicht erschrecken. Dort angekommen tippte Marie sie an. "Hey, ehm... Wer bist du? Geht es dir gut? Es ist nicht so praktisch hier allein rumzulaufen. Bist du noch minderjährig?" Die Person lachte nur leise. Die Haare der Person hingen vor dem Gesicht, mehr konnte Marie nicht erkennen. Langsam wich sie zurück.
"Marie, bleib doch hier. Ich hab dich schon erwartet. Kennst du mich noch?" Die Stimme war hoch und kalt. Merkwürdig verzerrt. Schnell drehte sie sich um. Sie musste hier weg. Auf einmal klammerte sich etwas spitzes an ihren Beinen fest. Es durchbohrte sie fast. "Ich sagte stehen bleiben." Diese grauenhafte Stimme überschlug sich. Ängstlich drehte sie sich um und schaute ... In zwei rotglühende Augen. "Ich werde dein ganzes Leben zur Hölle machen. So, wie du es mir einst schmerzvoll machtest. Du wirst büßen. Dein Freund auch." "Neiiiin, lass ihn bitte in Ruhe, er tat nichts." "Das hast du nicht zu entscheiden."
Etwas flog mit voller Wucht an Maries Kopf und lies sie Sternchen sehen. Dann tauchte sie wieder auf
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top