Ein Tunnel ohne Licht ...

Mallorca war wunderschön, genau so, wie er. Warum ist sie sich erst so spät bewusst geworden, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Egal, Marie wollte die Zeit in Sicherheit genießen. Gera lag sie auf einer Liege in der Sonne. Neben ihr war Nico und aß gerade das letzte Brot mit Nutella auf. "Das Nutella kann man dir wohl nicht verbieten, hm?" "Das heißt immer noch -DIE NUTELLA- und nein, kann man nicht. Genauso wenig, wie man dir das Starren auf mich verbieten kann." Marie lief puterrot an und drehte sich weg. Da hatte er sie mal wieder auf dem falschen Fuß erwischt.

Seelenruhig schaute sie wieder auf das klarblaue Wasser, was sich ihr entgegenstreckte. Die letzten Tage waren einfach zu turbulent gewesen, zu aufregend. Sie war unendlich froh, dass Nico alles so schnell arrangieren konnte und sie ohne weiteres TamTam Deutschland verlassen konnten. Niemand hatte gemerkt, dass sie geflüchtet waren, genau so sollte es sein. Langsam fielen ihr die Augen zu, die Sonne machte sie extremst schläfrig. Was sollte ihr hier schon passieren, hunderte Kilometer weit weg von ihrem Zuhause? Sie durfte jetzt ausspannen. Schon nickte sie ein.

Fern, abseits aller Vorstellungen, hörte sie einen Schrei, welchen sie jedoch zu verdrängen versuchte.

Nach Stunden wachte sie auf, als Marie bemerkte, dass es langsam dämmerte. Nico hatte seinen Platz schon verlassen, sicher bereitete er schon das langersehnte Abendessen vor. Gemächlich machte sie sich auf den Weg nach drinnen, als ihr ein aufgelöster unbekannter Mann entgegenkam. "Marie, dein Freund ... entschuldige, ich meinte Nico, er ist spurlos verschwunden. Wir wissen nicht wo er ist. Das einzige, was irgendwelche Hinweise liefern könnte, ist dieser Zettel." Schnell übergab er Marie den Zettel und verschwand wieder. Ihr gefror sofort das Blut in den Adern.

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Komm sofort hierher!!!
Ich sagte doch, du wirst mir nicht entkommen.
Denk an Silly ...

Nein, oder? Das war doch schon Jahre her. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, aber warum jetzt? Was sollte das? Sie war tot, man hatte ihr nicht mehr helfen können. Sofort machte sie sich auf den Weg zur besagten Adresse, natürlich ohne Begleitung, Sie wollte niemanden in ihr Schicksal mit reinziehen, auch nicht Nico. Warum kam der Psycho, wer auch immer es war, erst jetzt auf die Idee, sich zu rächen. Nachdem Marie einmal um die Ecke und die Straße herunter lief, stand sie vor einem alten, verlassenen und verfallenen Fabrikgelände. Wie in alten Zeiten, wie damals. Mit großer Angst betrat sie das Gebäude.

Da saß er, geknebelt und gefesselt. Mit tiefen Wunden und blauen Hämatomen. "Nico, ich werde dich hier raus holen, ich komme." Zügig entfernte sie den blutigen Knebel. "Du ... musssst hirr sofrt abauen." Gurgelnd kam dies aus Nico's Kehle, er spuckte Blut. Vorsichtig hielt sie ihr Ohr an seinen Mund. "Bitte sag es noch mal, ich konnte es nicht verstehen." Beruhigend streichelte sie über seinen Rücken. "Du musst hirrr sofrt abhauenn!!" Er hustete, spuckte noch mehr Blut und schrie vor Schmerzen. Marie war weiß wie ein Gespenst. Sie öffnete seine Fesseln, wenn auch mit seinem Protest. Plötzlich schrie er erneut. Da sah sie ihn.

"Na du. Dein Freund scheint ganz schön zu leiden, hm?" Sofort rannte sie weg. Während dessen zückte der Psycho sein Messer. "Du willst also abhauen? Ohne deinen kleinen Freund?" Nico schrie erneut, mehr Blut verließ seinen Mund. Marie drehte sich um, sie war verzweifelt. Der Mann setzte sein Messer an Nico's Kehle. "Dein kleiner Freund muss gerade die größten Qualen durchmachen. Wie wär es, wenn ich ihn davon erlöse, du scheinst ja abhauen zu wollen." Nico's Augen glitzerten, verlierten eins, zwei Tränen. Es sagte so viel aus. "Marie, es tut mir leid ..." Sie fing an, zu weinen. "Das wird mir hier langsam echt zu emotional, ich zieh durch!" Ein Schnitt war zu hören. Nein! Marie brach auf der Stelle zusammen.

Es wurde dunkel ...

Merkt euch, dass man die Vergangenheit nicht verändern, die Zukunft jedoch beeinflussen kann. Das Schicksal lässt sich immer ändern ...

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