Igna
Meine Haut und Haare trockneten langsam. Es war kalt. Ich ging mit Ranchales in sein Zimmer, es war größer, als erwartet. Er gab mir seine Decke. Der Unterzwerg war auch da. "Komm, du wirst bei mir in der Wohnung schlafen", sagte der Unterzweg. Ranchales hatte sich erst dagegen wehren wollen, weil es ihm ja so reichte. Er wollte es auch alles bezahlen, wie es sich gehörte, aber sein kleiner Freund fande das nicht gerade erfreulich. Also zog er wieder um. Die Wohnung war über den Gästezimmern. Auch viel größer, als erwartet, besonders für so einen Zwerg. Dann erfuhr ich, dass die Frau unten an der Bar seine Frau war. Das verwunderte mich um so mehr. Ich sagte aber nichts weiter dazu. "Wohnst du im Moment auch irgendwo, Mischblut?" Ich knurrte ihn an und zeigte ihm meine spitzen Zähne, meine Haare stellten sich auf. "Nenn mich ja nie wieder so! Mein Name ist Igna!" In der Dunkelwelt war man nur etwas wert, wenn man reines Blut hatte. Meine Gattung blieb immer eins, aber ich verwandelte mich im Wasser, das gab es sonst nicht, außer bei meinen Schwestern, aber die sind schon alle tot. "Schon gut. Schon gut." Ich schlang die Decke wieder richtig um mich, da sie mir bei meinem kleinen Ausbruch runter gerutscht war. Mir stellten sich meine Haare wieder auf, nur dieses mal wegen der Kälte. Ich zog die Decke noch fester um mich und machte mich ganz klein. "Hier." Ranchales hielt mir seine Decke hin. Ich bekam große Augen und er legte mir die Decke über meine Schultern. Sofort wurde es wärmer. "Wie glaubst du, hat dein Vater dich gefunden?", fragte der Unterzwerg. Seine Frau kam kurz rein und stellte uns etwas zu Essen auf den Tisch, der vor uns stand. Ich wollte mir eigentlich etwas nehmen, aber die Sofas waren schön gepolstert. Ich wollte diese schöne Wärme nicht verlassen, egal wie Hungrig ich war. Und um Hilfe bitten wollte ich auch nicht. Ich mochte es nicht, wenn man mir half. Ranchales bemerkte, wie ich es anstarrte. Er seufzte, nahm etwas und steckte es mir in den Mund. Sofort fing ich an zu grinsen, während ich zu kauen begann. Meine Augen leuchteten. "Ich komme halt viel rum, da wird er schon irgend etwas mitbekommen haben, besonders bei seinen Gefolgsleuten." Der Unterzwerg nickte. "Stimmt wohl. Und was willst du jetzt dagegen tun?"
"Ich weiß es nicht. Er ist so manipulativ. Ich behersche das, was er kann, einfach nicht so gut. Ich bin nur ein Halbling. Ich habe nicht so starke Kräfte, wie er sie hat." Ich schlucken das Essen runter und schlecke mir meine Schnauze. Ranchales gibt mir noch etwas, das ich auch sofort verschlugen habe. "Der einzige Weg, wie er gestoppt werden könnte, wäre, wenn er sterben würde. Aber das muss erstmal jemand schaffen. Er kennt die Gedanken seines Gegenübers. Er kann sie dann auch noch kontrollieren und so lenken, wie er es gerne hätte. Er könnte jemanden einen Mord begehen lassen, ohne sich seine Pfoten dreckig zu machen. Er würde einfach ungestraft davon kommen. Und das ist er auch schon oft genug."
"Er hat Leute ermorden lassen?" Ranchales nickte. Seine Schnurrhaare schimmerten im Licht, das durch die Fenster kam. "Das wird alles schon irgendwie was werden. Wir brauchen doch eigentlich nur jemanden, mit den selben Fähigkeiten." Ich sah in die Runde, ob mir jemand zu stimmte. "Oder besseren." Wenigsten gab der Unterzwerg eine Art Antwort. Ranchales Ohren zuckten hin und her. "Das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee. Vielleicht brauchen wir auch ein Geisterwesen. Die denken nicht wirklich. Zumindest kommt man an ihre Gedanken nicht richtig ran. Sie können jemanden aber durch ihren Todesschrei den Kopf zerplatzen lassen. Wir bräuchten so wen. Wo bekommt man die jetzt nur her? Es gibt kaum welche. Zu viele werden ins Licht geholt oder werden zu schwarzen Dämonen." Ranchales sah nachdenklich in seinen Becher. Ich grinste. "Ich habe da so eine Idee."
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