Die Stärke der Familie
Wir lösten uns voneinander und blickten uns an. Seine Feuerroten Augen leuchteten im Angesicht der tosenden Flammen um uns herum. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, nur das wir zum Kampf zurückkehren mussten um den anderen zu helfen. Im Hintergrund hörte ich Schwerter aufeinanderprallen, Feen die schrien und Kerberos der sich durch die Massen kämpfte.
„Meine Familie... jemand muss sie in Sicherheit bringen" fiel es mir plötzlich wieder ein. Die Unbegabten hatten keine Chance gegen das Inferno das ich ausgelöst hatte und ich hatte Angst das sie ins Kreuzfeuer geraten könnten.
„Ich kümmere mich darum" sagte Kiran mit sanfter aber fester Stimme, dann flog er los. Verwirrt blieb ich einen Moment stehen und ich fragte mich ob meine Leute einer Feuerfee überhaupt folgen würden, doch ich war mir sicher das Kiran sie irgendwie überzeugen konnte, dass sie bei ihm in Sicherheit waren. Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu. Terra und Leonis ließen dicke Lianen mit gewaltigen spitzen Dornen aus dem Boden schießen die wie Peitschen eine Schneise durch die Flammen schlugen. Selene schlug mit Wasserbällen ihre Gegner K.O. während Delwin mit seinem Schwert direkt hinter ihr stand und gegen die Kriegerfeen kämpfte. Ich sah Rune in seiner Wolfsgestalt durch die Flammen springen und beobachtete wie er sich an den Gliedmaßen seiner Feinde festbiss. Ahila hingegen landete verzweifelt neben mir.
„Azura, ich brauche ein Schwert. Hier ist zu viel Feuer, wenn ich meine Magie einsetze, würde ich es nur weiter entfachen. Ich muss mich anders verteidigen" ich nickte und warf ihr eins meiner Schwerter zu. Kaum berührte sie es mit ihren Händen, strömte ihre Magie in das Schwert und die Azurblaue Klinge verfärbte sich Hellblau.
„Danke" sagte sie und stürzte sich wieder in den Kampf. Nachdem ich mir wieder ein zweites Schwert erschaffen hatte, rannte auch ich wieder mit einem lauten Kampfschrei in die Menge. Mein Ziel. Lumia.
Ich wusste nicht wie lange ich mich durch diese Kriegerfeen gekämpft hatte, doch ich war Erschöpft, es war viel zu heiß und ich war voller Blut. Ich sah Kerberos in der Ferne dem die Flammen und die Hitze als Höllenhund nichts anzuhaben schienen. Doch auf einmal schossen gewaltige goldene Ketten aus dem Boden und umschlangen seinen gesamten Körper. Die Ketten wurden angezogen und Kerberos wurde zu Boden gezogen.
„Kerberos!" schrie ich und rannte zu ihm. Aber ich konnte nicht zu ihm, eine Feuerwand und zahlreiche Kriegerfeen waren um ihn herum und versperrten mir den Weg.
„Verschwindet! Lasst ihn gehen!" schrie ich sie an, aber sie reagierten nicht auf mich. Mein ganzer Körper spannte sich an und meine Magie zuckte wieder unkontrolliert durch meinen Körper.
„Ich sagte... lasst... ihn... gehen!" kam es nun noch lauter aus meinem Mund und als ich meine Hände nach ihnen ausstreckte, schossen lange Spitze Kristalle aus ihnen heraus und durchbohrten die Kriegerfeen die direkt vor mir standen. In der Feuerwand entstand eine Lücke durch die ich mir Hilfe eines Kristallschilds hindurch sprang.
Dahinter sah ich Kerberos der so fest mit den Ketten gegen den Boden gedrückt wurde, dass er nur noch seine Augen bewegen konnte. Neben ihm stand Lumia die sich mit einem Siegessicheren grinsen zu mir umdrehte.
„Ich habe gewonnen. Ohne den Höllenhund sind du und deine Freunde so gut wie Tod" prahlte sie, doch ich ließ mich davon nicht beeinflussen.
„Das werden wir ja sehen!" drohte ich und rannte mit meinen Schwertern in den Händen auf sie zu. Meine Klingen schlugen funken als sie das Sonnenschwert von Lumia trafen. Wir wechselten mehrere Schläge, bis ich meine Schwerter überkreuzen musste um ihres Abzuwehren. Es war ein Kraftakt ihr Schwert durch meine von mir wegzuhalten.
„Du bist nur eine verwöhnte Sonnenfee... du hast keine Chance gegen eine Kriegsfee" knirschte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Wenn ich das recht sehe, habe ich gerade die Oberhand. Nicht wahr?" wütend kniff ich die Augen zusammen und sprang auf die Seite. Lumia verlor ihr Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Als sie sich auf den Rücken drehte, stand ich bereits vor ihr und hielt ihr meine Klinge an die Kehle.
„Ich denke nicht" sagte ich nur und starrte sie kalt an.
„Und jetzt. Lass ihn Frei"
„Oder was?" fuhr sich mich an. Ich lachte.
„Der Tod einer Fee, löst auch ihre Zauber auf. Wähle weiße. Prinzessin" drohte ich und ich sah in ihren Augen das sie nicht damit gerechnet hatte, dass ich das wusste. Mit einer Handbewegung löste sie den Zauber auf und die Ketten verschwanden. Kerberos richtete sich wieder auf und streckte sich.
„Schon viel besser. Soll ich sie fressen?" schlug er vor und ich tat so als würde ich über das Angebot nachdenken. Panik breitete sich in ihr aus und ich sah das sie wieder sie selbst war.
„Nein... bitte... ich wollte das nicht" stammelte sie und robbte sich so weit von uns weg wie sie konnte.
„Nein. Sie ist auch nur ein Opfer" sagte ich widerwillig. Kerberos nickte und kümmerte sich dann um die Feuerfeen die für die Feuerwand verantwortlich waren.
„Kämpfe gegen deinen Vater an Lumia. Hör auf seine Marionette zu spielen!" fuhr ich sie an, nachdem wir einige Zeit im Kreis gelaufen waren, ohne den anderen aus den Augen zu verlieren. Sie fasste sich an den Hals.
„Ich... kann nicht" das Mal an ihrem Hals leuchtete wieder auf und ich sah wie sie verzweifelt versuchte dagegen anzukämpfen.
„Kämpfe! Zeig ihm das die nicht so schwach bist wie er denkt!" doch es half nichts. König Amos übernahm wieder die Kontrolle über sie und ließ sie wie ein Tollwütiges Tier auf mich losgehen. Sie stieß mich mit einem so heftigen Ruck um, dass ich beim Sturz meine Schwerter verlor. Ich versuchte sie von mir runter zu bekommen während sie immer wieder versuchte meinen Hals zu erwischen um mich zu würgen. Sie schrie und kreiste wie eine wildgewordene Irre. Während wir kämpften kam auch das Feuer immer näher, denn dadurch das Kerberos die Wachen getötet hatte, wurden die Flammen nicht mehr von uns ferngehalten. Die Hitze war unerträglich und der Schweiß von Lumia tropfte mir ins Gesicht.
„Wie krank muss man sein um seine eigene Tochter zu solchen Taten zu zwingen!" fauchte ich den feigen König an der sich selbst zu fein war um seinen eigenen Kampf zu kämpfen.
„Sie war sich der Folgen ihres Handelns bewusst. Und jetzt gib mir das Mondzepter!" mit den Worten bohrte er seine Finger in meine Brust. Ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich konnte nichts tun außer zu schreien. Die Magie des Sonnenzepters suchte in meinem Körper nach dem Mondzepter und als er es fand, versuchte er es aus meinem Körper zu reißen. Ich hielt diese Schmerzen kaum aus, es fühlte sich an als würde er einen Teil meiner Seele mit hinausziehen. Er war so stark und ich zu schwach um meine Magie überhaupt noch einsetzen zu können.
Das wars. Ich habe verloren...
Doch dann ergoss sich wie aus dem nichts eine gewaltige Wassermenge über uns. Das Feuer wurde mit einem Schlag gelöscht und weißer Wasserdampf hüllte uns ein. König Amos war irritiert und das nutzte ich aus um ihm meine Faust ins Gesicht zu schlagen und ihn so von mir herunter zu bekommen. Ich keuchte, hustete und hielt mir meine schmerzende Brust. Lumia rappelte sich rasch wieder auf und wollte wieder auf mich zu rennen. Doch Kerberos gewaltigen Pranken versperrten ihr den Weg. Mit gefletschten Zähnen stand er über mir um mich zu beschützen. Noch immer keuchend blickte ich zu ihm rauf.
„Das... wurde aber auch Zeit"
„Ich wurde aufgehalten. Aber keine Sorge... wir bekommen Unterstützung" verkündete er.
„Unterstützung? Von wem?"
„Richte deinen Blick nach oben, kleine Schattenfee" hörte ich plötzlich eine alt bekannte Stimme in meinem Kopf. Schnell stand ich auf und sah in den Himmel hinauf. Durch den Dampf konnte ich nicht viel sehen, doch ich erkannte zwei riesige Gestallten mit Flügeln über uns hinweg fliegen. Und dann, ertönte ein Schrei der so stark war das es den Dampf vertrieb. Ich erschrak, als die Hydra dahinter zum Vorschein kam. Sie war klatsch nass, als wäre sie hierher geschwommen.
„Es wurde auch langsam Zeit, dass du die Prüfungen bestehst Schattenfee. Ich war es langsam Leid nur als Kopf in einer Höhle zu sitzen" merkte der goldene Kopf der Hydra an, während die restlichen Köpfe noch die letzten Glutnester ablöschten. Auf den Trümmern der Festung landete die Chimäre.
„Schön dich wieder zu sehen. Schattenfee" begrüßte er mich ehe er sich über die ersten Kriegerfeen hermachte.
„Ich wusste schon als du mein Rätsel gelöst hast, das du die eine sein wirst, die unseren Bruder retten wird" erschrocken drehte ich mich um und stand plötzlich der Sphinx gegenüber.
„Ich verstehe das nicht" konnte ich nur sagen.
„Mit dem bestehen der Prüfungen, hat die Hydra ihren Körper zurückbekommen und durch das befreien von Kerberos, wussten wir wo er ist und konnten herkommen um euch zu helfen" erklärte die Sphinx und sprang dann selbst in den Kampf gegen die Kriegerfeen.
Als ich den Ungeheuern beim Kämpfen zusah und noch immer nicht glauben konnte was hier passierte, tauchte Kiran plötzlich neben mir auf und griff mich an den Schultern. Erschrocken sah ich zu ihm und als ich ihn erkannte fiel ich ihm weinend um den Hals.
„Alles gut, ich bin wieder da" tröstete er mich und ich spürte wie er zu Lumia sah die sich im Kampf gegen ihren Vater auf dem Boden rekelte. Ich löste mich wieder von ihm und da sah er dann die Löcher in meiner Kleidung die dadurch entstanden waren das Lumia ihre Finger dort hineingebohrt hatte. Ich sah die Wut in seinem Blick.
„War sie das?" er zeigte mit dem Finger auf sie.
„Nein... ihr Vater. Sie ist ein Opfer Kiran, sie versucht dagegen anzukämpfen, sie schafft es aber nicht" versuchte ich es ihm zu erklären, doch in seinem Blick sah ich nur Wut. Er ließ mich los und lief mit energischem Schritt auf Lumia zu die noch immer auf dem Boden lag und zuckte. Als er bei ihr ankam packte er sich am Kragen und hob sie hoch in die Luft. Panisch rang sie nach Luft und umfasste seine Hände.
„Kiran nicht! Das ist nicht ihr Vater!" schrie ich ihm zu, aber er schien mich nicht wahrzunehmen. Rune tauchte knurrend und mit Blutverschmierten Reißzähnen bei uns auf und lief auf die beiden zu.
„Nein Rune, nicht du auch noch" flehte ich. Ich war einfach zu schwach um das zu verhindern.
„Wenn ich noch einmal mitbekomme das du sie anfasst, dann werfe ich dich dem Werwolf zum Fraß vor und er wird dich in tausend Fetzen reißen!" drohte er lautstark. Aus Lumia kamen nur stammelnde Wortfetzen und ich sah wie sie Angsterfüllt zwischen Kiran und Rune hin und herblickte.
„Kiran hör auf!" schrie ich mit aller Kraft dich ich noch aufbringen konnte. Für einen Moment sah er mich an und als ich gerade glaubte ihn endlich erreicht zu haben, bebte plötzlich der Boden unter uns und ein Riss tat sich genau zwischen uns auf. Es war als wurde es schlagartig dunkler.
"Azura!" rief Kerberos und als ich zu ihm sah, richtete er seine Köpfe in den Himmel hinauf. Ich folgte seinem Blick und erkannte, dass die Mondfinsternis bereits begonnen hatte...
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