Alles für die Liebe
So viele Informationen die ich erstmal verarbeiten musste schwirrten durch meinen Kopf und ich überlegte was ich als nächstes tun sollte oder was es war, dass Kerberos von mir erwartete.
„Also alles was ich jetzt tun muss, ist mich durch eine Armee Kriegerfeen zu kämpfen, meine Freunde zu befreien, gegen Lumia kämpfen die mit Sicherheit noch unter dem Bann ihres Vaters steht und eine Mondfinsternis verhindern? ... Ach und das Schattenportal muss ich noch öffnen nachdem ich herausgefunden habe, wie ich das Mondzepter ohne Professor Erions Hilfe aus mir entfernen kann!" fasste ich das alles mit einem Ironischen Unterton zusammen, den Kerberos wohl nicht heraushören konnte.
„Und das schnell" mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn an, da ich nicht glauben konnte, dass er glaubte das ich das alles alleine schaffen konnte.
„Ich glaube du überschätzt meine Fähigkeiten Kerberos. Das schaffe ich niemals alleine!" Nun sah er mich wieder an.
„Niemand hat behauptet das du alleine bist Schattenfee" er stellte sich wieder auf seine vier riesigen Tatzen dessen Krallen sich unter seinem Gewicht in das Gestein unter ihm bohrten.
„Befreie mich von diesen Ketten und ich fresse jede Kriegerfee die mir zwischen die Zähne kommt" skeptisch und leicht verängstigt von seiner Aussage, dachte ich über sein Angebot nach. Es wäre sicher Hilfreich einen riesigen Dreiköpfigen Hund an seiner Seite zu wissen, doch würden dadurch viele unschuldige Feen die nur aufgrund ihrer Herkunft hier waren ihr Leben verlieren.
„Ich kann deine Gedanken hören Schattenfee. Keine Sorge, aus meiner Zeit als Höllenhund kann ich Schuldig sehr verlässlich von unschuldig unterscheiden. Ich verspreche nur die Kriegerfeen zu fressen die Freude daran empfinden diesem König zu dienen. Die anderen werde ich nur außer Gefecht setzten" das zu hören löste in mir doch ein wenig Erleichterung aus. Doch eine bestimmte Frage die ich mir stellte, beantwortete das nicht.
„Wie befreie ich dich denn von diesen Ketten?" es schien fast als würde er seine Augen verdrehen.
„Du predigst doch immer zu, dass Licht nicht ohne Schatten funktioniert. Also kannst du auch einen Zauber der durch das Sonnenzepter entstanden ist mit dem Mondzepter auflösen" sagte er als wäre das völlig offensichtlich.
„Du hast ein ziemlich großes Maul dafür das du anscheinend alles über mich weißt und mich trotzdem nicht beim Namen nennen kannst!" konterte ich. Ich erwartete eine Beleidigte Reaktion von ihm, doch er lachte nur.
„Es klingt nun mal besser. Aber wenn es dir so wichtig ist... Azura. Nun befreie mich endlich!" drängte er. Ich zuckte zusammen und ging dann auf ihr zu. Er senkte seinen Kopf so das ich seine überraschend weiche Schnauze berühren konnte. Als nächstes ließ ich die Magie des Mondzepters durch meinen und seinen Körper strömen. Wie feine leuchtende Fasern glitt die Magie über meine Haut und durch sein schwarzes Fell. Es umschlang die feinen goldenen Fäden die ich zuvor nie hätte greifen können und verwandelten sie in eine greifbare Kette dich ich mit meinen Händen umfasste. Kerberos schloss seine Augen und entspannte sich, es war als würde er mir vertrauen. Mit einem kräftigen ruck riss ich ihm die Ketten von seinen Hälsen. Als ich diese in meinen Händen hielt, zerfielen sie kurz darauf in feinen Goldstaub der sich wie eine Decke auf dem Boden verteilte. Kerberos schüttelte und streckte sich als hätte er sich in seinem Leben noch nie freier gefühlt.
„Oh das fühlt sich gut an nicht mehr in Ketten zu liegen" schwärmte er. Ich wollte mich für ihn freuen, doch ein Geräusch der vom Tor herkam erregte meine Aufmerksamkeit.
Neugierig ging ich rüber und versuchte durch den Schlitz der Tore hindurch zu sehen und was ich dort sah, raubte mir den Atem. Meine Freunde hockten in einer Reihe auf den Knien. Sie sahen übel mitgenommen aus, als hätten sie schon einen Kampf hinter sich gehabt. Vor allem Kiran sah schwer verletzt aus. Neben ihnen wurde auch der Gefangene in die Knie gezwungen den wir zuvor schon gesehen hatten als er zur Festung gebracht wurde. Noch immer hatte er den Sack über den Kopf und genau wie bei den anderen, waren seine Hände auf den Rücken gefesselt. Lumia lief vor ihnen stolz und siegessicher auf und ab, als hätte sie die Fäden in der Hand, ohne zu wissen das ich den Höllenhund kurz zuvor befreit hatte. Ich sah Kiran an das er vor Wut kochte.
„Wo ist sie!?" schrie er los. Lumia blieb vor ihm stehen und streichelte sein Kinn. Eine Geste die mir die Nackenhaare aufstellen ließ. Ich wusste vielleicht nicht ob meine Gefühle zu Kiran Freundschaftlich oder aus Liebe entstanden, doch das meine jetzigen Gefühle Eifersucht waren, das wusste ich genau.
„Wie süß. Das gleiche wollte ich dich gerade fragen"
„Hör auf mit deinen Spielchen! Sag mir was du Azura angetan hast!" ein schock durchfuhr mich. Er machte sich sorgen um mich und hatte offensichtlich nicht mitbekommen das ich schon vor dem Überfall der Kriegerfeen nicht mehr dort war.
„Spätestens jetzt müsstest du merken das, dass Liebe ist" stellte Kerberos fest der sich hinter mich gesetzt hatte um sich ebenfalls das Schauspiel mitanzusehen. Ich beachtete ihn nicht und beobachtete weiter was geschah. Lumia ging einmal um meine Freunde herum und blieb dann hinter dem Gefangenen stehen der den Sack über den Kopf trug.
„Doch noch mehr interessiert es mich, was er in seinem kleinen Boot auf dem Wasser zu suchen hatte" sie packte den Sack und zog ihm mit einem Ruck von seinem Kopf. Wir alle waren geschockt als wir ihn erkannten.
„Professor Erion!? Was macht er denn hier!?"
„Ich sagte doch. Alles kommt zu seiner Zeit" kommentierte Kerberos das ganze und wenn er grinsen könnte, hätte er das sicher auch getan.
„Du wusstest das er hier ist!?" fuhr ich ihn an, doch er leckte sich nur verträumt seine Pfote. Also sah ich wieder nach was draußen vor sich ging. Wieder ging Lumia zu Kiran und ließ ihn von einer Kriegerfee auf seine Füße stellen. Ich sah Kiran an, dass ihm das große Schmerzen verursachte. Ich wusste, das wenn ich es schaffte meine Freunde zu befreien, sie viel zu schwach waren um noch zu kämpfen. Kerberos war meine einzige Chance das hier zu überleben. Sie stand ganz nah an ihm und strich mit ihrem Finger erst über seine Lippen und dann über seinen Hals zur Brust hinunter. Das zu sehen löste eine unbändige Wut in mir aus, da dieses verhalten sicher nicht auf die kosten von König Amos II ging. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ich spürte meine Magie wild wie funken durch meinen Körper zucken.
„Ich lasse dir gerne den Vortritt. Gib mir ein Zeichen, wenn ich dazukommen soll" kam es gähnend von Kerberos der es sich erstmal gemütlich machte.
Mich kümmerte das nur wenig, ich trat die Tore mit so viel Wucht auf, dass die beim Aufschwingen die beiden Wachen außer Gefecht setzten die links und rechts davon gestanden hatten. Blitzschnell lief ich auf Lumia zu und hielt ihr mein Kristallschwert an die Kehle, als sie sich gerade zu mir umdrehte.
„Nimm deine dreckigen Finger von ihm" drohte ich mit eiskalter Stimme.
„Azura" hörte ich Kiran schwach sagen. Ich spürte wie meine Augen vor Energie und Wut leuchteten und es schien immer stärker zu werden je dunkler es am Himmel wurde. Lumia lächelte Siegessicher.
„Das beantwortet zumindest eine Frage" ich sah wie ihre Augen gleich hell aufleuchteten wie das Mal ihres Vaters an ihrem Hals. Ihre Mine veränderte von einer Verzogenen Göre zu einem gehässigen und boshaften Wesen.
„Da bleibt nur noch die Frage offen, warum sich eine Talentierte Kriegerfee wie Kiran auf so einen Abschaum wie dir einlassen konnte" das war der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Ich drehte das Schwert in meiner Hand und rammte ihr den Griff in die Magengrube. Keuchend sackte sie in meinen Armen zusammen.
„Er ist keiner deiner Lakaien" hauchte ich ihr bedrohlich ins Ohr. Sie lachte bitterlich unter den Schmerzen.
„Du bist schon so gut wie Tod. Sieh dich doch mal um, du bist in der Unterzahl" ich blickte auf und sah verteilt über die gesamte Festung hunderte Kriegerfeen die nur auf den Befehl zum Angriff warteten. Doch was sie nicht wussten, war das Ass das ich noch im Ärmel hatte. Daher irritierte sie nichts mehr als mein auflachen und meine Aussage.
„Lass sie nur kommen" Kiran sah mich voller entsetzen an.
„Was tust du da?"
„Vertrau mir" sagte ich nur. Er nickte, doch die Unsicherheit konnte er nicht ganz vor mir verbergen. Mein Herz raste als ich einige Schritte zurück zum Tor ging. Lumia richtete sich wieder auf und fing an lauthals an zu lachen.
„Das war es für dich du Schattenabschaum. Tötet sie!" befahl sie und die Kriegerfeen stürzten mit lautem Geschrei und bis oben hin bewaffnet auf mich herab. Ich sah die besorgten Blicke meiner Freunde, vor allem den von Kiran. So Hilflos hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen und ihn in dem Glauben zu lassen mir beim Sterben zusehen zu müssen, tat mir weitaus mehr weh als ihm.
Kurz bevor die Kriegerfeen bei mir ankamen, riss ich mein Schwert in die Luft und schrie.
„Jetzt!" Kerberos brach hinter mir durch die Wand und riss dabei die halbe Festung mit sich. Trümmerteile stürzten zu Boden und ließen beim Aufprall den Boden beben. Kriegerfeen wurden durch die Luft geschleudert, während einige auch schon in den Mäulern des Dreiköpfigen Hundes landeten. Lumia stand der Schock geradezu ins Gesicht geschrieben. Seine riesigen Pfoten standen links und rechts von mir. Schief grinste ich sie an.
„Wenn du meinen Freund anfasst, lasse ich eben das Monster los" sagte ich trocken und ich konnte nicht einschätzen ob der Blick von Lumia, Kiran oder allen anderen schockierter war.
„Sieh an, du hast es begriffen" konterte Kerberos und zerstörte meinen Moment damit, denn die anderen konnten ihn genauso hören wie ich.
„Das ändert gar nichts! Das Ganze wird enden hier und jetzt. Wenn das Mondzepter erstmal mir gehört, wird mir die ganze Welt zu Füßen liegen und selbst Zweifler wie er werden sich meinem Willen beugen!" schrie Lumia hysterisch herum und verpasste dem Professor einen tritt in die Magengrube. Ich war so Fassungslos über diese Worte, das ich mich dazu nicht äußern konnte.
„Angriff!" fügte sie lautstark hinzu und die zuvor noch irritierten Kriegerfeen gingen wieder zum Angriff über. Mit den Kristallschwertern bewaffnet kämpfte ich mich so geschickt wie möglich bis zu meinen Freunden durch. Einige Schläge und Tritte musste ich einstecken um zu ihnen durchzugkommen. Als ein Feuerball auf mich geschleudert wurde ließ ich meine Flügel erscheinen und flog Rückwerts darüber hinweg. Ich kam auf den Füßen auf und stand nun hinter meinen Freunden, doch ehe ich die Seile an ihren Handgelenken durchtrennen konnte, schickte eine Gruppe von Kriegerfeen eine gewaltige Feuerwand auf uns zu. Die Hitze die davon ausging war unerträglich.
„Azura!" rief Terra panisch und voller Angst. Mein Blick kreuzte dem von Kiran und selbst bei ihm konnte ich die Angst in den Augen sehen. Das Feuer kam immer näher und als es fast bei uns war erschuf ich eine nach oben hin abgerundete Kristallwand die das Feuer nach oben von uns weg leitete. Schnell erschuf ich ein Kristallmesser und schnitt die Fesseln der anderen durch die sich daraufhin sofort in den Kampf stürzten, doch als ich die Fesseln von Kiran durtrennte passierte was gänzlich anderes. Er umfasste mein Gesicht mit seinen Händen und musterte mich.
„Wo warst du? Was ist passiert?" sprudelten die Fragen förmlich aus ihm heraus.
„Erzähle ich dir später. Ich bin nur froh das es euch gut geht" hauchte ich mehr und ich meinte für einen Augenblick Tränen in seinen Augen gesehen zu haben.
„Ich hatte solche Angst um dich" gab er zu und ehe ich etwas darauf erwidern konnte, küsste er mich. Ungeachtet dessen das um uns herum ein Feuerkrieg tobte...
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