Kapitel 1
Marik
"Mik, wach auf.", flüsterte eine vertraute Stimme in mein Ohr. Verschlafen öffnete ich meine Augen und lächelte Dennis an, doch er erwiderte das Lächeln nicht und sein Blick war voller Sorge. "Hey. Was ist passiert?", fragte ich einfühlsam und nahm Kostas' Hand. "Die Schatten. Sie haben wieder zugeschlagen." Blitzartig setzte ich mich auf, schwang meine Beine aus dem Bett und stand auf: "Wie viele Menschen sind ihnen diesmal zu Opfer gefallen?" "Mehr als sonst. Bisher wurden 27 gezählt, doch es können immer noch mehr sein.", antwortete Kostas ängstlich und stand ebenfalls auf. "Keine Sorge, ich bin bei dir.", wisperte ich und schlang meine Arme um ihn. Dennis nickte und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
Nach wenigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander und ich zog mich um. Danach verließen wir unser Zimmer und gingen in den Thronsaal. Wir waren auf der Burg des Königs zu Hause.
Wie erwartet saß der König auf seinem Thron und zerbrach sich wieder mal den Kopf darüber, wie man die Schatten vernichten könnte.
"Guten Morgen, Marik! Guten Morgen, Dennis! Wie ich sehe, sind meine treuen Berater wohlauf.", sprach der König, als er uns bemerkte. "Wollen wir hoffen, dass das auch weiterhin so bleibt, Euer Majestät.", antwortete Kostas.
"Gewiss doch.", murmelte der
König, "Wahrscheinlich habt ihr beide schon von den Umständen letzter Nacht gehört, richtig?"
Ich nickte: "Wir müssen so schnell wie möglich etwas gegen die dunklen Gestalten unternehmen, Euer Majestät."
"Das weiß ich doch, Marik, ich weiß! Nur wie sollen wir die Schatten bezwingen, wenn wir so wenig über sie wissen?", kam es vom König.
Räuspernd antwortete Kostas: "In dem wir ihre Lebensweise studieren. So erfahren wir mehr über sie und finden vielleicht eine Schwachstelle." "Das ist eine Möglichkeit. Aber wer wäre schon so verrückt und würde sich freiwillig in der Nähe von den Schatten aufhalten?", erwiderte der König.
Ich sah Kostas an, wir nickten uns entschlossen zu und sprachen wie aus einem Mund: "Wir wären so verrückt, Euer Majestät." Der König seufzte: "Ich hatte schon erwartet, dass ihr das sagen würdet. Nun gut, ich erlaube ich die Erforschung der dunklen Wesen."
Plötzlich flog die Tür auf und die Königstochter betrat den Raum. Dennis und ich verbeugten uns, doch richteten uns grinsend wieder auf und umarmten den unerwarteten Gast kurz zur Begrüßung.
"Hannah! Was fällt dir ein, in diese Audienz zu platzen?!", rief der König empört. Seine Tochter machte einen Knicks: "Verzeih, Vater. Allerdings habe ich auch ein Anliegen bezüglich der Erforschung der Schatten." Der König sah Hannah erwartungsvoll an: "Erzähl." Die Königstochter hatte ihren Blick auf ihren Vater gerichtet: "Ich möchte meinen Freunde, Marik und Dennis, bei der Forschung helfen." "Wie bitte? Deine Hilfe wird hier in der Burg benötigt.", sprach der König und zog eine Augenbraue hoch. "Und was soll ich hier machen? Herumsitzen, nähen und mich langweilen, während das Volk mich außerhalb der Burgmauern braucht?", antwortete Hannah leicht gereizt, woraufhin Kostas sein Gesicht verzog, als würde er ausdrücken wollen, dass es gleich gewaltigen Ärger gäbe. Allerdings musste ich ihm Recht geben.
Der König stellte sich weiterhin quer: "Keine Widerrede, Hannah. Du bleibst auf der Burg." "Aber - ", fing die Angesprochene an zu protestieren, doch das regte ihren Vater nur noch mehr auf: "Geh mir aus den Augen!" Er zeigte auf die Tür, durch die Hannah den Raum betraten hatte. Und nun verließ die Königstochter den Thronsaal auch wieder durch diese Tür.
Der König atmete kurz einmal tief ein und aus und wandte sich dann wieder Kostas und mir zu: "Ich schlage vor, ihr beginnt eure Forschung im südlichen Lager für die Menschen, die den Schatten zum Opfer gefallen sind. Vielleicht kann der Arzt dort euch weiterhelfen." Wir nickten, verbeugten uns vor dem König und verließen ebenfalls den Thronsaal.
"Meinst du, Hannah gibt sich so schnell geschlagen?", fragte mich Dennis, als wir auf den Weg zum Hof der Burg waren.
"Das wage ich zu bezweifeln. Sonst wäre sie nicht Hannah.", antwortete ich und fing an zu kichern. Kostas nickte und verschränkte unsere Hände miteinander.
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