Kapitel 21

Warte angespannt, bis jeder weg ist. Nya und Zane haben nicht zu den Gefangenen gehört. Ob es ihnen gut geht? Ich muss Gewissheit schaffen .Ich trete ins Licht, verliere den Schutz. Das Gläschen behalte ich fest im Griff und eile zu der Villa. Keiner erwartet mich dort, nicht mal Wölfe. Aber ich darf mich nicht von der Ruhe ablenken lassen. Im Haus könnte irgendwer lauern. Die Tür steht sperrangelweit offen und ich trete ein. Gefühlt stundenlang irre ich durch den Flur, suche die Zimmer ab. Wertvolle Zeit verrinnt. Ich spüre was. Ein kühlen Hauch. Dann wird es eiskalt, die Kälte klettert an mir hoch, ist wie eine feste Umarmung. Ich kann mich nicht bewegen, selbst das Atmen fällt schwer. Vor meinen Augen ist alles bläulich-weiß. Zwei Menschen rennen vor mir. Sie sehen bekannt aus. Die Kälte schwindet, das Eis verschwindet. Ich bin wieder frei. "Es tut mir leid, Shadow, ich dachte, du wärst ein Feind". "Danke fürs Kompliment", winke ich ab. "Haben sie die anderen?". Ich nicke stumm. Bedrückt sehen beide kurz zu Boden. "Wir werden sie befreien", beschließt Nya.

Bevor wir Jay ,Cole ,Kai und LLoyd befreien, beeilen wir uns das Heilmittel zurückzubringen.Hoffentlich ist es das Richtige und nicht nur Wasser. Endlich kommen wir an den Tunnel an.Die Dunkelheit, die Enge ist beunruhigend, Bilder von früher vermischen sich mit Schatten, die wie packende Krallen aussehen. Das Echo der Schritte hallt grausam, genau wie das rauschende Blut in den Ohren und der taktlose Herzschlag. Konzentriere mich zu atmen, nur nicht ohnmächtig werden.Ich werde es schaffen, ich muss es. Der Tunnel scheint sich zu ziehen, kein Ende zu erreichen. Die Bilder werden deutlicher,Stimmen, klar und deutlich, mischen darunter. Wölfe heulen grausam, ein Sturm bebt. Ich schüttle mich.Alles nur Vergangenheit, die Gegenwart zählt. Wie ein Mantra wiederhole ich es still.

Dann sind wir da. All die Vergifteten, die Zeitzwillinge, die anderen Elementarmeister, Juli und Layen und ihre zwei Wölfe. Schnell erzählen wir, was passiert ist. Währenddessen verteilt Juli das Gegengift, alle halten den Atem an.Doch nichts passiert. Die Königin beruhigt uns."So was braucht seine Zeit. "

Zane, Nya ziehen mit Skylor,Freddy,Paleman,Neuro und Bolobo los. Krux und Acronix wollten ebenfalls mit, doch die zwei übriggebliebenen Ninjas vertrauten ihnen nicht. Ich ehrlich gesagt auch nicht.Solange die Gruppe nach den Gefangenen sucht und sie auch sie befreien versucht, lehne ich mich an eine raue, kalte Steinwand an und versuche zu atmen, mich zu beruhigen. Dennoch fliegen Erinnerungsfetzen mir entgegen.Ich kann nichts dagegen tun.

Wölfe, die knurrend nach mir schnappen, scharfe Zähne, die ins Fleisch reißen . Kinder, die laut spotten und tuscheln. Paar jüngere Kinder lachen mich aus und werfen mir einen Lederball hart gegen das Gesicht . Ein Junge schubst mich , Mädchen kichern hinter ihm. Erwachsene werfen misstrauische Blicke. Ich höre Mütter ihre Kinder sagen, nie mit mir zu spielen. Lehrer, die mich vor allen blossstellen und mich einem Stockwerk tiefer schicken, damit ich die Geheimnisse nicht mitbekomme. Der Meister, der mich wütend anschreit, weil ich die falsche Tür genommen habe. Der Sturm und der Moment , wo Mutter schlaff den Berg runter geworfen wird. Die dunkle Höhle, das Stechen in der Haut, Blut und dann ein toter Mann. 

All die Ereignisse spülen sich über mir, wie hungrigen Wellen. Meine Hände werden feucht, die Knien weich . Die Stimmen der gegenwärtigen Menschen sind gedämpft durch die Laute der Erinnerung . Die Schatten sind dunkler und reißender. Irgendwas nimmt mir die Luft zum Atmen. So als würde auf den Lungen etwas lasten . 

„Hey, möchtest du raus ?", flüstert plötzlich jemand . Es ist Juli, die vor mir kniet . Sie lächelt so sanft . Ich schaue weg, Tränen steigen mir ins Auge . Ich blinzle sie weg . Juli redet weiter leise :" Als zukünftige Königin hat man mir und Judith zwei wichtige Punkte beigebracht. Zu einem zeige Emotionen nie in der Öffentlichkeit. Man kann sie nur zu gut gegen dich verwenden und man wird dich weniger respektieren. Für viele sind so einige Gefühle Schwächen . Aber man brachte uns bei, die Gefühle nie in sich reinzufressen. Das kann verbittern. Also vertraue mir, ich werde dich hier rausbringen „. 

Gerade will ich fragen wie, da reißt sie mich hoch ." Layen, ich gehe kurz „. Alle Blicke richten sich auf uns. „ Wieso?", fragt Layen verwundert." Ich möchte Shadow befragen . Er könnte ein Verräter sein „. Ein Raunen geht durch die Runde." Er hat gar nichts verbrochen „, protestiert Tox.  „ Karloff findet das unfair „, beschwert sich der Meister des Metalls . Es rührt mich wie sehr sich meine Freunde für mich einsetzen. Juli schüttelt den Kopf, mit harter und entschiedene Stimme redet sie weiter :" Er ist hier aufgewachsen, er könnte unter selben Einfluss stehen wie Soul. Falls das ein Einfluss ist „. Sie geht , ich stolpere hinterher ." Wieso befragen Sie dann nur ihn", mischt sich Gravis ein . Juli lacht kurz auf." Du könntest auch ein Verräter sein", meint sie gefährlich leise ." Oder nicht ?". Fest blickt sie ihn an. Dann sieht sie in die Runde.  „Jeder wird hier befragt „

Ich ende mit meiner Erzählung. Mein Atem sowie Puls sind schneller geworden, beruhigen sich aber gerade. Das heftige Zittern und Schlottern bebt ab. Meine Zehen tun weh, so oft habe ich gegen Felsen getreten oder Kieselsteine gekickt habe . Ich wische Tränen weg . Weinen kann ich nicht mehr . Ich schiefe noch einmal. Mein Hals kratzt vor dem Schreien und Weinen . Ich gleite meinen Blick durch das Gebiet. Weiße Blumen und grüne Kräuter wachsen am Rand. Der Himmel ist klar und blau wie ein heller Saphir. Majestätisch und kraftvoll ragen die Berge vor mir. So schön habe ich sie noch nie gesehen . Ich fühle mich frei und leicht. So als hätte man mir eine große Last weggenommen. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top