Kapitel 3

Die Tage und Wochen verstrichen wie im Flug und Schneejunges wuchs stetig. Ihre Schwester besuchte Wolkenlicht fast jeden Tag und erzählte Schneejunges danach jedes mal was sie neues dazu gelernt hatte. Schneejunges merkte wie begeistert ihre Schwester war und begann sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die beiden niemals zusammen Trainieren würden, obwohl sie das immernoch traurig stimmte. Löwenpfote brachte ihr noch viele weitere Tricks und Kniffe bei und die beiden wurden gute Freunde. Ihr Vater brachte den beiden Schwestern täglich neue Berichte über den Wald und das Territorium, die die beiden gierig aufsaugten. Sie spielten täglich auf der Lichtung und die Nächte wurden immer kälter. Als sie fünf Monde alt waren regnete es häufig und alle Katzen hatten bereits dickes, warmes Winterfell. Schneejunges war jetzt ein gutes Stück größer als ihre Schwester, die klein und zierlich war, sie hingegen war relativ groß, schlank und hatte breitere Schultern als ihre Schwester. Luchsflammes Junge waren inzwischen auch 2 Monde alt, sie und Schattennacht hatten die drei Efeujunges, Mohnjunges und Blütenjunges genannt, Rosenjunges und Dunkeljunges waren auch schon 3 Monde alt und die Kinderstube wurde zusehends enger. Schneejunges wurde zunehmend aufgeregter, ihrer Schülerzeremonie rückte immer näher. Bald fing sie an die verschiedenen Krieger aufmerksam zu studieren und ihre Fähigkeiten abzuwägen, zu einem richtigen Schluss wer der beste war, kam sie jedoch nicht mehr.

"Honigtau! Du brauchst mich nicht mehr zu putzen, ich bin sauber!", beschwerte sich Schneejunges, doch wirklich ärgern tat sie sich nicht, dazu war sie zu aufgeregt. Es war so weit, der große Tag war gekommen. "Ich will doch das meine zwei Schätze gut aussehen wenn sie zu Schülern ernennt werden", Honigtaus Augen glühten vor stolz und sie versuchte in letzter Minute das Fell ihrer beiden Töchter zu putzen. Mondjunges duckten sich unter der Zunge ihrer Mutter weg und sah aufgeregt zum Hochstein, Lichtstern hatte ihn gerade betreten. "Alle Katzen die alt genug sind selber Beute zu machen, fordere ich auf, sich hier unter dem Hochstein zu versammeln", schall die Stimme des muskulösen, bräunlichen Katers über die Lichtung und die Katzen drehten die Köpfe. Einige standen auf und setzten sich unter den Hochstein, andere kamen aus den Bauen und gesellten sich von dort zu ihren Kameraden. Als der ganze Clan versammelt war, rief Lichtstern Mondjunges und Schneejunges nach vorne. Aufgeregt mit dem Schwanz zuckend trat Schneejunges zwischen den Kriegern hindurch, sich der vielen Blicke auf ihrem Fell nur allzu bewusst. Die beiden blieben vor dem Hochstein stehen und sahen zu Lichtstern auf. "Schneejunges und Mondjunges, ihr habt das erforderliche Alter erreicht und seit nun bereit eure Ausbildung zu beginnen. Schneejunges, von diesem Tag an wirst du Schneepfote heißen", er sah sie aus warmen grünen Augen an und ließ den Blick dann zu den Kriegern gleiten, "Sturmwind, du hast bereits eine Schülerin ausgebildet und ich bin sicher, dass du deinen Mut und deine Fähigkeiten an diese junge Kätzin weitergeben wirst." Sturmwind, ein breitschultriger schwarzer Kater mit silbrigen Verzierungen erhob sich und trat auf den Hochstein zu, er sah zu Lichtstern auf:"das werde ich", dann sah er auf seine neue Schülerin herab, er lächelte sie aufmunternd an und reckte ihr dann seinen Kopf entgegen. Aufgeregt streckte auch Schneepfote sich und legt ihre Nase zum traditionellen Gruß an seine. "Mondjunges, Wolkenlicht hat mir von deinem Wunsch erzählt eine Heilerin zu werden, folglich ernenne ich Wolkenlicht zu deiner Mentorin, ich bin sicher sie wird ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit an dich weitergeben" Wolkenlicht trat vor, eine etwas kleinere, helle Katze und sprach mit fester Stimme:"das werde ich", dann wiederholte sie den Gruß bei ihrer neuen Schülerin. Die Katzen im Clan erhoben ihre stimmen und riefen laut die Namen der frisch ernannten Schülerinnen:"Schneepfote! Mondpfote! Schneepfote! Mondpfote!" stolz sahen die beiden sich um und drückten sich dann aneinander "ich bin so froh das wir endlich Schüler sind", maunzte Mondpfote entzückt, Schneepfote nickte nur überglücklich. Wasserdunst und Honigtau kamen auf ihre Jungen zu gelaufen, beide mir dem selben, stolzen und verzückten Ausdruck in den Augen "wir sind so stolz auf euch", schnurrte Honigtau und begann ihren Töchtern liebevoll über die Ohren zu lecken. "Morgen machen wir alle zusammen einen Spaziergang durch den Wald", versprach Wasserdunst schnurrend "warum nicht heute?", wollte Schneepfote aufgeregt wissen. "Weil ihr heute den ganzen Tag bei euren Mentoren seid", Wasserdunst sah die beiden sanft an. Löwenpfote drängelte sich durch die Menge und gratulierte den beiden herzlich, "danke, Löwenpfote", Schneepfote hüpfte um ihn herum und schlug nach seinem Schwanz:"bald bin ich so groß und stark wie du!", Löwenpfote lachte:"bestimmt. Ab jetzt muss ich es wohl Sturmwind überlassen dir zu zeigen wie man jagt, was?" Wie gerufen tauchte Sturmwind neben dem Grüppchen auf:"ich will euch ja nicht stören, aber", er sah auf Schneepfote runter, "es ist Zeit dir das Territorium zu zeigen" Schneepfote nickte eifrig und verabschiedete sich schnell von ihren Eltern und Löwenpfote, Mondpfote wurde gerade von Wolkenlicht abgeholt, sie sah zu Sturmwind auf und der winkte sie Richtung Lagerausgang. Leicht hüpfen vor Freude folgte Schneepfote ihrem Mentor, sie konnte es kaum erwarten endlich durch den Ginstertunnel in den Wald zu gelangen. Innerlich schimpfte sie über das gemächlichen Tempo von Sturmwind, ging aber brav neben ihrem Mentor. Dann erreichten sie den Lagerwall. Zum ersten mal in ihrem Leben ünerschritt sie diese Grenze und verließ das Lager des AschenClans.

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