15.
Ich bemerkte, wie Kymån zu mir schlich. „Alles in Ordnung?", fragte er. Zaghaft nickte ich. Ich stand immer noch unter Schock. Wären sie ein paar Sekunden später reingeplatzt, wäre ich wahrscheinlich schon tot. Die anderen kämpften weiter gegen Mørke. Doch nun drehte er sich wieder zu mir um, und kam auf uns beide zu. Schon wieder schickte er einen dunklen Angriff in unsere Richtung. Noch rechtzeitig erschuf Kymån mit seinen Kräften einen Mondschild. Die Angriffe prallten gegen den Schutzschild und wir blieben unversehrt. „Geht es euch alles gut? Hat Kjartan euch alle befreit?", fragte ich Kymån, der immer noch den Schutzschild aufrecht hielt. Er nickte. "Ja. Bis auf ein paar, hat er uns nur eingesperrt. In ein Gefängnis in dem unsere Kräfte nichts nutzten, und hat uns dann nichts weiter getan." Ich nickte. Mit der Zeit erholte ich mich wieder etwas und meine Kraft kam zurück. „Gib nach! Leiste deiner kleinen Freundin Taiya doch Gesellschaft!", rief Mørke, währenddessen er einen neuen Energieblitz auf uns schoss, der gegen den Mondschild prallte. Mir schossen die Bilder durch den Kopf, was neulich passiert war:
Ein dunkler Wirbel und dunkle Wolken schlossen sich um sie zusammen. Sie kämpfte lange dagegen an, doch irgendwann musste selbst sie nachgeben. Taiya war die stärkste Peron, die ich kannte. Sie hatte lange durchgehalten!
Mørke griff uns immer weiter an und die Frigjøring griff weiter ihn an. Aber auch Mørke hatte ein Schutzschild. An Kymåns Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass sein Schutzschild nicht mehr lange halten würde. Vorsichtig zog ich meine Haarspange wieder aus meinem Haar. Gegen Mørkes Kräfte wird dieser Schutzschild zwar nicht lange halten, aber er wird uns wenigstens etwas Zeit verschaffen. Es erfolgte ein weiterer Angriff von Mørke und Kymåns Schild brach. Blitzschnell reagierte ich, zog ihn von der Schussbahn und rannte mit ihm zu den anderen, wo ich schnell meine Haarklammer hochwarf, die nun zu einem Schild wurde. Kjartan kam zu mir. „Was ist denn vorhin passiert?", fragte er. „Äh, ihr habt mir das Leben gerettet!", erklärte ich knapp. Er sah mich schief an. „Er hatte mich. Der schwarze Wirbel hatte mich umschlossen. Durch euer plötzliches Erscheinen wurde er abgelenkt. Wärt ihr nur etwas später gekommen, wäre es nun schon vorbei für mich!" Ich sah ihn an, direkt in seine herrlich blauen Augen. Dasselbe tat er auch bei mir. Ganz bestimmt konnte er meine Angst darin erkennen. Aber das war mir im Moment egal! Ich wandte den Blick ab und sah zu Mørke, der die ganze Zeit seine dunklen Angriffe gegen unseren Schutzschild schleuderte. „Benutze doch deine Kräfte.", schlug er vor. Ich drehte mich zu ihm um. „Ja. Ich habe meine Wasserkräfte schon angewandt... Aber sie nützen nicht viel gegen ihn!", erklärte ich ihm. „Ich meinte aber nicht deine Wasserkräfte! Sondern die anderen!" Er nahm meine Hand. „Was?! Jeder hat nur eine Fähigkeit, wenn überhaupt!", widersprach ich ihm. „Nun ja, bei einer Person wissen wir beide, dass dies nicht zutraf." Taiya! Sie war die einzige Person, die zwei Fähigkeiten hatte. Das machte sie noch besonderer. Sie besaß Wasserkräfte, genauso wie ich, und dazu noch Licht- oder Sonnenkräfte. Sie war wirklich etwas Besonderes. „Ja, aber ich bin nicht Taiya! Sie ist nicht hier! Und sie kann uns diesmal auch nicht helfen!", gab ich scharf zurück. Aber Kjartan blieb hartnäckig. „Aber du bist ihre Schwester! Und ich glaube fest daran, ich weiß es, dass du ihre Fähigkeiten auch hast!" Bei diesen Worten brach der Schild durch und meine Haarspange fiel zu Boden. Sie war sehr beschädigt. Aber nicht, weil sie runtergefallen ist, sondern weil der Schild, den sie erschuf, auch kaputt war. Ich wollte sie aufheben, kam jedoch nicht zu ihr, da Mørke mich von ihr weglotzte. Ich wich zwar seinen Angriffen aus, aber er hatte mich voll im Griff und lockte mich somit nur in eine Falle: In die Ecke, wo es kein Entkommen gab. Ich konnte nicht fliehen! Den einzigen Weg versperrte der dunkle Zauberer, der nun vor mir stand. Ich dachte an Kjartans Worte, von vorhin: Aber du bist ihre Schwester! Und ich glaube fest daran, ich weiß es, dass du ihre Fähigkeiten auch hast! Ein Versuch konnte jedenfalls nicht schaden. Ich streckte meine Arme vor mir aus und versuchte Taiyas Technik hinzubekommen. Aber es funktionierte nicht! Ich spürte den dunklen Wirbel um mich herum und der schreckliche Schmerz und Druck fuhr durch meinen Körper. Ich versuchte noch immer diese Technik hinzubekommen. Aber je mehr ich es versuchte, desto mehr musste ich an Taiya denken, was mir in meinem Herzen wehtat. Wieso musste sie fort gehen? Ich brauchte sie doch noch! Ich sackte langsam zu Boden und mit der Zeit wurde alles schwarz.
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