Kapitel 41

,,Die Familie Collister ist eine verrückte Familie, eine einzigartige in ihrer Art und ich bin froh dass ich sie kennen lernen durfte. Danke fürs zu hören'' mit diesen Worten beendete ich unseren Vortrag und atmete ein mal tief ein und aus.

Nicht nur die stechenden Blicke der Schüler machten mich nervös sondern auch Vincents Nähe und sein lächelndes Gesicht welches auf mir ruhte.

,,Danke ihr beiden. Ihr könnt euch dann hinsetzen. Milla,Jannis ihr seit die nächsten'' schnell flüchtete ich auf meinen Platz und setzte mich hin.

Der Vortrag war schneller rum gegangen als mir lieb war und jetzt musste ich mir wohl langsam eingestehen das das alles jetzt ein Ende hatte und ab jetzt Vincent und ich wohl wieder getrennte Wege gehen würden.

Es tat weh, besonders jetzt wo ich mir endlich eingestanden hatte dass ich mich tatsächlich in ihn verliebt hatte, aber sollte ich jetzt nicht traurig sein, weil es vorbei war sondern lächeln weil es so schön war.

Es war eine schöne Zeit und irgendwann läuft nun mal jede Zeit ab und das war sie nun jetzt und das sollte ich einfach akzeptieren.

Ich würde die ganzen Momente aber vor allem die ganzen Personen die ich neu kennen gelernt hatte nie vergessen, sie würden immer Teil in meinem Herzen bleiben und das war doch irgendwie auch schön und vielleicht, vielleicht würde ich sie irgendwann mal wieder sehen.

Von Valentin würde ich ja die nächsten ein einhalb Jahre noch genug haben, von Vincent eher weniger da er in ein paar Monaten schon seinen Abschluss in der Hand halten würde, und vielleicht würden Valentin und ich ja den Kontakt irgendwie halten auch wenn ich das nicht glaubte.

Mit dem Läuten der Klingel zur Mittagspause kam ich wieder zurück in die Realität und stand langsam auf.

Als letzte verließ ich den Raum und trottete abwesend durch die Gänge. Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte.

In die Cafeteria wollte ich nicht denn erstens hatte ich keinen Hunger und zweitens wollte ich Lucy oder Manu nicht begegnen. Hausaufgaben hatte ich auch keine auf die ich jetzt machen könnte also blieb mir wohl nichts anderes übrig als alleine mich irgendwo hin zu setzen und zu warten,dass die Zeit vorbei geht.

Ich fühlte mich einsam.

Jetzt wo alles vorbei war fühlte ich mich alleine und das tat ich vorher nie wirklich. Vor diesem Projekt hatte ich mich mit dieser Einsamkeit angefreundet gehabt aber jetzt kam ich nicht mehr mit ihr klar und sehnte mich nach etwas oder eher nach jemanden und das war niemand anderes als Vincent.

Mein Herz schrie förmlich nach ihm, schrie laut seinen Namen und sehnte sich nach seiner Anwesenheit. Es hatte vor der Erkenntnis schon immer geschrien aber hatte ich es nie wahr genommen.

Meine Beine führten mich weiter durch das Gebäude und hielten erst mitten in der Bewegung inne als ich meinen Namen aus dem Oberstufen Aufenthaltsraum hörte.

Meine Ohren spitzten sich wie von alleine und aufmerksam hörte ich zu, was ich im Endeffekt lieber nicht getan hätte.

,,Na Vincent ich hab gehört du hast unsere Streberin Aayana doch noch geknackt'' es war eindeutig Manu's Stimme.

,,Hä was meinst du?'' seine Stimme ließ mein Herz automatisch schneller schlagen.

,,Na der Kuss. Aus geheimen Quellen weiß ich jetzt dass du unseren Nerd geküsst hast'' 

,,Von wem weißt du das?'' 

,,Ist nicht wichtig aber ich wollte dir gratulieren. Ich hätte nicht gedacht dass du es noch schaffst'' 

,,Man Manu red Klartext'' 

,,Die Wette mein Freund.''

Vincent blieb still so wie mein Herz welches förmlich aufhörte zu schlagen.

,,Was meint Manu Vincent? Sag mir bitte dass das was ich denke nicht stimmt. '' die unsichere Stimme gehörte eindeutig Valentin.

,,Dein großer Bruder hier hat mit mir über unseren Nerd gewettet. Ich hab gesagt dass er es nie und nimmer schafft sie zu küssen und sie rum zu kriegen aber so wie ich jetzt weiß, ist unser Stecher wohl ein echter Weiberheld.'' 

,,Bist du eigentlich noch von allen guten Geistern Vincent? Wieso machst du so einen scheiß?'' 

,,Man Vale halt dich da mal raus. Das stimmt gar nicht'' 

,,Du spinnst doch wohl. Ich halt mich doch nicht raus wenn mein Bruder eine Wette über Aayana macht. Sag mir bitte dass du sie nicht nur die ganze Zeit verarscht hast'' 

,,Doch natürlich Vale. Als ob unser Vincent den Nerd leiden kann. Alles was er wollte war die Wette gewinnen. Mal ehrlich als ob sich jemand freiwillig mit ihr abgeben würde'' Manu und ein paar weitere lachten auf.

,,Das stimmt aber gar nicht. Wir haben-''

,,Wann ist die Wette entstanden?''

,,Als der Nerd ihm die Jacke wieder gegeben hatte. Die beiden hatten doch dann noch irgendetwas besprochen und danach ist die Wette entstanden und sie hat sich gelohnt immer hin hat unser Vince jetzt einen Kasten Bier gewonnen''

Die Puzzle Teile fielen und plötzlich ergab alles Sinn. Ich hatte an dem Tag Vincent vorgeschlagen das Projekt ab zu brechen und das er es einfach mit Lucy weiter macht. Er hatte zuerst zu gestimmt und nach der Schule hatte er mich doch noch abgefangen und wollte wieder mit mir das Projekt machen.

Er hatte sich umentschieden wegen der Wette. Er wollte das Projekt unbedingt mit mir machen um zu gewinnen. Ich war ihm nicht mehr wert als ein Kasten Bier.

,,Manu jetzt halt die Fresse. Du weißt ganz genau dass das ganz anders war'' 

,,Wie meinst du das Vincent?'' bitter hörte man Manu auflachen und kurz darauf ertönten Schritte und bevor ich abhauen konnte wurde die Tür aufgerissen und ein grinsender Manu stand mir gegenüber.

,,Aayana?'' erschrocken hörte man Valentin auf keuchen was Manu nur wieder zum lachen brachte.

,,Ach unser Nerd hat schon alles mit gehört. Da brauche ich das ja gar nicht mehr erledigen. Na wie fühlt es sich an verarscht zu werden, nicht mehr als eine Wette zu sein'' Manu fasste meinen Arm und zog mich mit dem immer noch teuflischen Grinsen auf den Lippen in den Raum.

Bewusst das man mir deutlich ansah, dass es mich verletzt hatte ließ ich mich weiter ziehen. Er konnte es ruhig wissen, sie konnten ruhig wissen dass sie mich mit so einer scheiße mehr getroffen hatten als sie wahrscheinlich gedacht hatten.

Vincent sah hoch und sah mich mit seinen klaren Augen an.

,,Aayana ich-'' mit einer Handbewegung brachte ich ihn zum schweigen.

Ich wollte das nicht hören.

Ich wollte keine weiteren Lügen hören.

Alles war eine Verarsche gewesen.

Er wollte dass ich mich in ihn verliebe damit er die Wette gewinnt.

Sie hatten alles geplant.

Sie hatten auf meine Kosten eine Wette abgemacht und so naiv ich nun mal war fiel ich drauf rein und war nun selbst schuld an diesem Schmerz.

Ich hätte es von Anfang an wissen oder ahnen müssen.

Jemand gibt sich nicht freiwillig mit mir ab, nicht wenn er dafür was bekommt und davon hat und Vincent wollte eben gewinnen.

Ich hätte es wissen müssen, ich hätte nicht so naiv sein sollen und nicht mal einen Gedanken daran verschwenden sollen, dass man mich wirklich auch einfach mal mögen könnte.

,,Aayana bitte du musst mir glauben das war ganz anders, wirklich. Es gibt keine-'' 

,,Vincent ist schon okay'' 

,,Warte Aayana hier ist nichts okay. Diese Deppen haben über dich gewettet.'' 

,,Aayana hör auf meinen Bruder. Raste aus, schlag mich, mach irgendwas aber tu nicht so als wäre es dir egal'' verzweifelt sah Vincent mich an und raufte sich durch die Haare.

,,Mir ist es nicht egal'' 

,,Dann raste doch aus, schlag mich, schrei mich an, mach irgendetwas'' 

,,Wieso sollte ich denn?'' 

,,Hallo Aayana dazu hast du doch Grund genug oder?'' kurz sah ich zu Max und schüttelte dann den Kopf.

,,Nein dazu habe ich eben nicht den Grund. Ich bin doch selber Schuld'' 

,,Warte wieso bist du denn jetzt Schuld. Mal ehrlich Aayana jeder hat schuld nur du nicht.'' Josh sah mich verwirrt an und strich sich eine seiner leicht roten Haarsträhnen aus dem Gesicht.

,,Doch ich bin genauso Schuld. Ich hätte wissen oder zumindest ahnen müssen dass eine Wette dahinter steckt spätestens dann als Vincent plötzlich das Projekt weiter führen wollte und viel zu nett zu mir war. Ich mein was hab ich mir dabei gedacht zu denken dass jemand wie er sich auch ohne einen Hintergedanken mit jemanden wie mir abgeben würde. Wie Manu schon sagt ich bin ein Nerd und Vincent ist eben Vincent. Der Fußballstar an unserer Schule. Ich bin doch selber an allem Schuld. Schuld daran dass ich mich in ihn verliebt habe, schuld an diesem Schmerz'' 

,,Aayana aber-'' 

,,Vincent lass es sein okay. Ist schon gut, damit werde ich jetzt auch noch fertig. Du bist nicht der erste in meinem Leben der mich leiden lässt. Ihr seit nicht die ersten die mich leiden lassen. Ich-'' die erste Träne verließ mein Augen und floss meine Wange hinunter.

,,Aber es gibt und gab nie eine We-'' 

Er sollte aufhören hier was zu erfinden. Es war doch okay. Er hatte mich damit wieder auf den Boden der Tatsachen geholt und mir war bewusst wer ich nun mal war.

,,Ich bin dir nicht böse Vincent wirklich nicht, dazu bin ich gar nicht im Stande und hab auch gar kein Recht dazu. Ich kann es verstehen. Vielleicht hätte ich ja auch so gehandelt wie du und eine Wette über so jemanden wie mich gemacht. Ich kann dir gar nicht böse sein. Ich versteh nur nicht wieso ihr es euch so schwer gemacht habt'' 

,,Was meinst du Nerd?'' kurz sah ich zu Manu und seufzte dann leise. Die Tränen ließ ich weiter fließen.

,,Ich hatte immer Respekt vor euch, sogar teilweise Angst. Hättet ihr einfach gesagt ich soll euch einen Kasten Bier kaufen, ich hätte es sofort gemacht. Ihr hättet nicht dieses ganze Theater veranstalten müssen'' 

,,Aber wo bleibt dann der Spaß?'' 

,,Ja Manu wo bleibt dann der Spaß. Vielleicht hast du recht und ich hatte das alles verdient und es war vielleicht richtig dass ihr diese Wette gemacht habt schließlich bin ich jetzt wieder in der Realität angekommen und weiß wer ich bin und wie viel ich Wert bin, nämlich gar nichts'' tief atmete ich ein und aus und fing dann leicht an zu lächeln. Eins musste ich noch los werden.

,,Vincent'' angesprochener sah zu mir und sah mir mit seinen glasigen Augen in meine tränenden.

,,Ich wünsch dir viel Glück mit dem Mädchen. Ich hoffe dass sie deine Liebe erwidern wird und du glücklich wirst, dass hast du nämlich wirklich verdient. Du kannst dich glücklich schätzen mit allem, mit deiner Familie, mit deinen Freunde, einfach mit deinem Leben. Viel Spaß mit dem Kasten Bier. Machs gut'' eine letzte Träne tropfte auf den Boden und schnell wendete ich meinen Blick von ihm ab, lächelte noch ein mal traurig in die Runde und verschwand dann.

,,Aber Aayana-'' Seine Worte wurden durch das Zuknallen der Tür abgeschnitten und mit langsamen, schwachen Schritten und einem weinendem Herzen lief ich den Gang hinunter.

Machs gut Vincent, unsere Zeit ist jetzt wohl abgelaufen und ich hoffe du wirst glücklich mit Lucy und sie erwidert deine Liebe, denn glaub mir es gibt nichts schlimmeres als zu lieben aber nicht geliebt zu werden.

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Urteilt nicht zu schnell und lest bevor ihr Vincent verflucht und ihm den Tod wünscht das Kapitel vielleicht noch mal und achtet auf Vincents Worte.

1. Was steckt hinter ihnen?

2. Was versucht er zu sagen?

3. Was steckt hinter dieser ganzen Szene und wie viel stimmt wirklich?

Eigentlich wollte ich diese Szene gar nicht mehr schreiben weil ich wusste dass ihr jetzt alle Vincent hassen würdet und so aber mit ihr hatte alles in meinem Kopf angefangen und ich hätte mich selber verleugnet wenn ich sie einfach draußen gelassen hätte

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

Gleich kommt das nächste Kapitel endlich mal aus Vincents Sicht und in diesem Kapitel wird vieles aufgeklärt werden was auf dem ersten Blick ganz anders war und ich hoffe danach hat sich einiges geklärt aber vor allem Vincents Verhalten manchmal.

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