Kapitel 19

,,Aayana, Aayana'' in ständigen Wiederholungen wurde mein Name geflüstert. Müde öffnete ich die Augen und drehte mich dann langsam auf die Seite und sah geradewegs in Vitos verweintes Gesicht.

Hell wach setzte ich mich auf und hob vorsichtig den Kleinen auf meinen Schoß, welchem immer noch dicke Krokodilstränen aus den Augen flossen.

,,Was ist denn los mein Kleiner?'' sanft wischte ich ihm die Tränen von den Wangen. Wimmernd brachte er nur das Wort ,,Albtraum'' heraus.

Sofort drückte ich ihn enger an mich und wiegte uns zusammen hin und her. Ein Blick auf die Uhr in Vincents Zimmer gab mir Bescheid, dass wir erst drei Uhr Nachts hatten.

Nach gefühlten Stunden die ich Vito einfach nur im Arm hielt und ihm beruhigend in sein Ohr summte, löste ich mich langsam wieder von ihm.

,,Willst du noch mal versuchen zu schlafen?'' sofort schüttelte der kleine den Kopf und klammerte sich an dem T-Shirt seines Bruders fest.

Ich seufzte kurz und sah dann zu Vincent, welcher immer noch fest schlief. ,,Wie wärs, du schläfst hier bei Vincent und mir und dann kann dir kein Monster was an tun'' der Kleine überlegte kurz und nickte dann.

Ich lächelte kurz und wischte ihm seine letzten Tränen weg. ,,Na komm'' ich legte mich zurück und hob die Decke an und sofort krabbelte der kleine an die freie Stelle. Schützend legte ich meinen Arm um ihn und summte ihm wieder die beruhigen Melodie ins Ohr.

Nach wenigen Minuten war der Kleine wieder tief am schlummern. Sanft drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Schläfe und versuchte dann selber wieder ein zu schlafen, was auch relativ leicht funktionierte, denn nach nicht mal zehn Minuten war ich wieder tief am schlafen.





,,Peter komm schnell. Das musst du sehen''

,,Was ist denn Schatz?''

,,Sie dir das an''

,,Hab ich und jetzt''

,,Bist du doof. Sieh mal wie süß sie aussehen'' langsam wurde ich wach und nahm die Stimmen wahr.

,,Wer sieht süß aus?'' die Stimme klang lauter und kurz darauf ertönte ein lautes ,,Pss''.

,,Ey Valentin komm mal'' Schritte ertönten und kurz darauf erschien eine vierte Person im Zimmer.

Müde kuschelte ich mich tiefer in das Kissen. ,,Was ist? Ach du scheiße'' wieder ertönte ein einstimmiges ,,Pss''.

,,Man das ich Vincent mal in einem Bett mit einer Frau liegen sehe hätte ich nicht gedacht, besonders nicht, dass die Frau lieber mit dem kleinen Bruder kuschelt'' ein Schlag ertönte und kurz danach kam ein empörtes Hey.

,,Sie sehen richtig süß aus. Peter hol die Kamera, das müssen wir fest halten. Wie eine richtiges Ehepaar mit Kind sehen die beiden aus''

,,Nur Mama darfst du dabei nicht vergessen, dass das angebliche Kind der kleine Bruder des angeblichen Ehemannes ist'' ein Lachen ertönte und wieder war ein Schlag zu hören.

,,Sei nicht so unromantisch. Das hast du ganz klar von deinem Vater. Das habt ihr alle von eurem Vater. Bei Vito und Vitus werde ich diesmal aber noch rechtzeitig eingreifen, damit die wenigstens einen Sinn für Romantik haben'' Vito, um welchen ich immer noch meine Arme geschlungen hatte, drehte sich ein mal rum und vergrub sein Gesicht in meiner Brust.

,,Man unser kleiner Bruder geht ja richtig ran bei Aayana''

,,Valentin!'' Marias Stimme klang mehr als erschüttert. ,,Hier ist die Kamera'' Kurz nach diesen Worten ertönte ein Klick, der die Person hinter mir zum grummeln brachte.

,,Was denkt ihr passiert, wenn Vincent erfährt, dass sein kleiner Bruder ihm seine Freundin ausspannt und ziemlich ran geht an sie''

,,Valentin verpiss dich''

,,Bruder du bist wach''

,,Ja und du verpisst dich jetzt, genauso wie die anderen hier im Zimmer'' Erst durch einen festeren Druck um meinen Bauch nahm ich den Arm von Vincent, welchen er um mich gelegt hatte wahr.

Meinen Wangen färbten sich unwillkürlich rot und schnell drückte ich mein Gesicht tiefer ins Kissen.

,,Ich wollte euch eigentlich zum Frühstück holen, aber anscheinend hat Vincent sein Glück schon bekommen'' Vincent knurrte genervt und kurz danach hörte ich einen dumpfen Aufprall.

,,Beruhig dich alter. Musst uns ja nicht gleich mit einem Kissen bombardieren. Wir lassen dich und deine süße Familie ja schon alleine'' Valentin hatte heute ja anscheinend sehr gute Laune.

Ich hörte wie die Tür geschlossen wurde und gleich löste sich der Druck um meinen Bauch.

,,Ich hasse sie. Nimm sie einfach nicht ernst.'' Vito in meinen Armen regte sich wieder und kurz darauf spürte ich seinen Finger, welcher sich in meine Wange bohrte.

Schnell öffnete ich die Augen und sah in die müden Augen von Vito. ,,Na mein Kleiner'' Vito kicherte leicht und vergrub sein Gesicht wieder in meiner Brust.

,,Was machst du eigentlich hier Vito?'' Vito antwortete seinem Bruder nicht, deswegen übernahm ich das. ,,Er hatte einen Albtraum und hat mich geweckt''

,,Vito?'' Vincent wandte sich wieder an seinen kleinen Bruder, welcher bestätigt grummelte. ,,Gehst du nicht eigentlich immer zu Papa und Mama, wenn du einen Albtraum hattest?''

,,Die sind nicht wach geworden und dann wollte ich zu dir, aber du bist auch nicht wach geworden und dann hab ich halt Aayana geweckt'' Vito setzte sich langsam auf und sah traurig über mich hinweg zu seinem Bruder.

,,Na komm her kleiner'' Vito krabbelte vorsichtig über mich und kuschelte sich sofort an Vincent, welcher sofort die Arme um ihn schlang. Sie sahen so süß zu zweit aus.

Auch ich schloss meine Augen wieder und schlummerte leicht vor mich hin.

Irgendwann hatte Vito dann wohl genug gekuschelt und forderte uns auf, auf zu stehen. Während Vincent seinen kleinen Bruder ignorierte und liegen blieb ließ ich mich widerwillig von ihm aus dem Bett ziehen.

,,Komm Aayana Geschenke'' ich nickte nur und sah ihn an, er tat es mir nah und kicherte leicht.

Vito schnappte sich wieder meine Hand und zog mich aus dem Zimmer. Aus dem Augenwinkel sah ich noch wie Vincent selber aufstand.

Vito zog mich an meiner Hand weiter durch das Haus und ließ mir erst gar keine Zeit mich irgendwie zu fassen. Unten in der Küche waren schon alle versammelt und richteten sofort alle Blicke auf uns. Maria grinste mich breit an, während Peter nur kurz hoch sah und dann seinen Blick wieder in seine Zeitung wendete.

Viktor lächelte mich an, während sein großer Bruder mich von oben bis unten ansah und mich dann angrinste.

,,Nettes Outfit'' verwirrt sah ich an mir runter und merkte gleich wie sich meine Wangen rot färbten.

Tief atmete ich ein und aus. Ich wusste doch in der Eile hatte ich was vergessen, nämlich meine Klamotten.

Vincents viel zu großes T-Shirt verdeckte fast komplett seine Boxershort und nervös knetete ich meine Hände.

,,Valentin kannst du eigentlich ein mal deinen Mund halten'' Vincents Stimme erklang hinter mir und kurz danach erschien er neben mir. Genauso wie Vito und ich hatte er sich nicht umgezogen oder irgendwie fertig gemacht. Seine Haare standen kreuz und quer ab und müde rieb er sich die Augen und sah genervt seinen Bruder an, der aber nur weiter grinste.

Er hatte eindeutig gute Laune, aber wann hatte er die denn nicht. In meiner ganzen Zeit die ich Valentin schon kannte und das waren schon einige Jahre hatte ich ihn kein einziges Mal so wirklich schlecht gelaunt gesehen.

,,Setzt euch'' Maria grinste weiter und deutete auf die zwei Stühle. Vito nahm sofort meine Hand und zog mich zu den zwei Stühlen. ,,Vito da sollten eigentlich Aayana und Vincent sitzen''

,,Meine Aayana'' Vito sah beleidigt zu seiner Mutter hoch, die ihn streng ansah. ,,Vito stehst du jetzt bitte auf und lässt Vincent da sitzen''

,,Man Mama jetzt mach da nicht so einen Stress raus.''

,,Aber-'' Vincent unterbrach seine Mutter.

,,Mama ich weiß ja nicht was du dir mal wieder für Fantasien ausgedacht hast, aber ich sag es dir jetzt nochmal. Zwischen Aayana und mir läuft nichts, lief nie etwas und wird es auch nie. Nicht Morgen, nicht nächste Woche und auch nicht in im nächsten Leben. Bis vor ein paar Tagen wusste ich noch nicht mal das sie existiert also hör auf mit dem Scheiß. Ich steh nicht auf Aayana und werde es auch nicht solange ich bei Verstand bin''

Ich hörte mein Blut rauschen, spürte wie es langsam durch meine Adern floss auf direktem Wege zu meinem Herzen, welches leer war und welches durch seine Worte wieder kalt wurde.

Und schon war es vorbei. Und schon befand ich mich wieder in der bitteren Realität.

In der Realität in der ich einfach nicht glücklich sein sollte.

Wie konnte ich auch glauben, nur einen Gedanken daran verschwenden, dass man mich mögen könnte so wie ich war?

Solange ich bei Verstand bin, seine Worte. Man konnte mich also nicht mögen, wenn man bei Verstand war.

Gut zu wissen, schmerzhaft zu wissen.

Vincent ließ sich neben seinen Vater nieder, welcher seine Zeitung zusammen gefaltet hatte und ziemlich überrascht seinen ältesten an sah.

Im Raum war es still, selbst Vitus gluckste nicht mehr fröhlich vor sich hin. Maria sah ziemlich erschüttert ihren Sohn an. Viktor und Valentin sahen abwechselnd zwischen Vincent und mir hin und her.

Ich blieb unberührt auf dem Stuhl sitzen und zuckte nur mit den Schultern als die zwei mich ansahen.

Es war die Wahrheit was er sagte. Was sollte ich dazu auch sagen.

,,Vincent darüber sprechen wir gleich nochmal'' Maria sah ihren Sohn streng an welcher aber nur mit den Schulter zuckte und dann etwas trank.

Maria lief zurück zum Herd und kam mit einem Teller voller Pfannkuchen wieder.

In meinem Magen regte sich nichts. Mein Hunger war vergangen und Vincent hatte mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.

Ich war hier wegen dem Projekt. Nicht mehr und nicht weniger und so sollte ich mich auch verhalten.

Ich sollte mich nicht an Vito binden, denn bald würde ich ihn nie wieder sehen.

Ich sollte mich nicht an diese Familie gewöhnen, denn zu der würde ich nie, nicht mal Ansatzweise gehören.

Maria wollte mir einen Pfannkuchen auf den Teller tun, doch schüttelte ich den Kopf.

,,Ich hab keinen Hunger. Danke''

,,Sicher?''

,,Ich ess Morgens nie was'' entsprach zwar nicht der ganzen Wahrheit, doch war mir das gerade ziemlich egal. Maria sah mich intensiv an doch lächelte ich nur gefälscht.

Seine Worte hatten mich mehr getroffen als mir recht war. Er hatte mich schneller wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als mir lieb und daran war ich selber schuld.

Ich hätte mir keine Hoffnungen machen dürfen, dass ich tatsächlich mal Glück haben könnte, das man mich tatsächlich mal mögen könnte.

Maria nahm selber Platz und alle fingen an zu essen. Manchmal spürte ich noch den ein oder anderen Blick auf mir, doch blieb ich weiter regungslos sitzen.

Ich wollte einfach nur noch nach Hause, alles vergessen.

Einfach nur noch für mich alleine sein, denn das würde ich für immer bleiben.

Manu hatte Recht, Lucy hatte Recht, Vincent hatte Recht.

,,Aayana?'' ich sah hoch und wendete dann meinen Blick auf Maria.

,,Also bei uns ist es ein Ritual am ersten Weihnachtstag zum Frühstück Pfannkuchen zu essen und danach gibt es dann die Geschenke. Den Tag verbringen wir dann meistens Zuhause ganz in Ruhe. Am zweiten Weihnachtstag kommen dann immer noch die Familie und dann ist Weihnachten auch schon vorbei'' ich nickte und versuchte mir alles zu merken.

Jetzt zählte nur noch unsere Note und dann war alles wieder vorbei und hoffentlich mit diesem Tag auch der Schmerz, der sich langsam wieder in mir breit machte.

Nach zehn Minuten waren alle fertig mit essen und Maria fing langsam an ab zu räumen.

Ich stand sofort auf und half ihr. Es würde vielleicht mein letztes mal sein.

Peter schickte die Kinder auf ihre Zimmer und half dann selber.

,,Aayana?'' ich drehte mich zu Maria, die mich traurig anlächelte. ,,Nimm meinen Sohn nicht so ernst. Vincent war schon immer ein Morgenmuffel und redet dann immer solche Scheiße'' Nur leider war diese Scheiße wahr.

,,Ist schon okay''

,,Ist es nicht. Du hast gar nichts gemacht und Vincent macht dich einfach so runter'' Runter machen konnte man das nicht nennen. Er sagte nur die Wahrheit.

Ich winkte bloß ab und nahm den gespülten Teller an, den sie mir hin hielt.

Nach gefühlten Stunden in der wir die Küche aufräumten war es dann wohl Zeit zum Abschied.

,,Ich sollte dann glaub ich auch mal gehen'' Maria drehte sich rasch zu mir um.

,,Du musst jetzt nicht gehen, nicht wegen Vincent.'' 

,,Ich wollte noch mit meinem Vater reden und um die Uhrzeit ist er am besten zu erreichen und außerdem solltet ihr jetzt mal unter der Familie sein und da kommt die Bescherung gut. Ich war sowieso länger hier als es geplant war''

,,Wann kommst du denn das nächste mal?'' ich zuckte nur mit den Schultern.

,,Mal sehen wie sich das Projekt entwickelt.'' Maria nickte.

,,Ich geh mich dann mal um ziehen und sag den anderen noch Tschüss'' Maria nickte wieder nur.

Ich verließ die Küche und lief mit schwerem Herzen hoch und klopfte zaghaft an. Vincents stimme ertönte und gab mir die Erlaubnis rein zu kommen.

Mit langsamen Schritten tat ich dies und lief direkt auf den Hocker zu und schnappte mir meine Kleidung. Vincent saß auf seinem Bett und ich spürte deutlich seinen Blick auf mir.

Ohne ihn zu beachten verließ ich das Zimmer wieder und lief ins Bad und zog mir dort die Jeans und den Pullover wieder an.

Mit zittrigen Händen lief ich wieder zurück und reichte Vincent seine Sachen.

Vincent sah mich mit seinen stechenden Augen an und nahm mir die Kleidung aus der Hand und legte sie neben sich.

,,Ich geh jetzt auch mal. Danke das ich hier schlafen durfte. Ich schätze mal wir sehen uns dann irgendwann nach den Ferien in der Schule oder so'' Ohne Vincent noch eimal an zu sehen lief ich aus seinem Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

Ich wusste nicht wieso es so weh tat, wieso es mehr weh tat als bei den anderen.

Mit langsam Schritten lief ich zu Viktors Zimmer und klopfte wieder an. Viktor rief ein lautes ,,Herein'' und langsam öffnete ich die Tür.

Viktor drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl zu mir herum und stand auf als er mich sah. ,,Ich wollte nur Tschüss sagen''

,,Gehst du schon?''

,,Ja ich sollte langsam''

,,Vielleicht sieht man sich mal wieder''

,,Vielleicht in der Schule oder so''

,,Ich meinte eigentlich eher hier Zuhause''

,,Ich denke eher nicht''

,,Aayana wegen Vincent-'' ich unterbrach Viktor in dem ich einfach abwinkte.

,,Also machs gut Viktor'' ich drehte mich um blieb aber nochmal stehen als seine Stimme ertönte. ,,Danke Aayana'' ich drehte mich zu ihm herum und sah ihn fragend an.

,,Wegen gestern. Du hast mir wirklich geholfen''

,,Rede mit irgendwem darüber dem du vertraust. Es wird alles gut werden Viktor, du musst dir nur helfen lassen'' Viktor nickte und bevor ich reagieren konnte hatte er seine Arme um mich geschlungen. Stock steif blieb ich stehen.

,,Ich mag dich Aayana und glaub Vincent kein Wort. Er redet Scheiße. Jeder hat gesehen, dass er dich mag'' Viktor löste sich wieder von mir und lächelte mich an. Ich nickte nur und versuchte ein glaubhaftes Lächeln auf zu setzen. Ich winkte ihm noch mal zu und verließ dann das Zimmer.

Kurz atmete ich tief ein und aus und lief dann zu Vitos Tür, die angelehnt war.

,,Vito'' fragte ich zaghaft und sofort wurde die Tür aufgerissen und Vito sprang mir in die Arme. ,,Aayana'' freudig sah er mich an. ,,Ich wollte Tschüss sagen'' Vitos Grinsen fiel und traurig sah er mich an. ,,Du darfst noch nicht gehen. Gleich gibt es doch Geschenke und ich wollte doch noch mit dir spielen''

,,Wann anders mal. Ich muss jetzt auch mal nach Zuhause'' Vito nickte traurig und sah mich mit seinen Kulleraugen an.

,,Jetzt guck nicht so Vito. Wir sehen uns bestimmt mal wieder'' Vito nickte und kuschelte sich dann an meine Schulter. Sanft drückte ich ihn enger an mich. Vielleicht würde es schon das letzte mal sein.

Langsam ließ ich Vito wieder runter. ,,Machs gut mein kleiner Prinz'' schnell hauchte ich ihm noch einen Kuss auf die Stirn und verließ dann sein Zimmer.

Es tat mehr weh als gedacht. Ich hatte Vito mehr lieb gewonnen als es beabsichtigt und gut war.

Ich lief die Treppe wieder runter und lief noch mal in die Küche, wo ich dann auch die letzten zwei Brüder vor fand und die beiden Eltern. ,,Ich bin dann weg''

,,Du gehst schon?'' Valentin drehte sich erschrocken zu mir herum und ich nickte zaghaft.

Maria kam mit Vitus auf dem Arm zu mir und vorsichtig strich ich dem jüngsten über die Wange und ließ mich dann von Maria in den Arm nehmen.

,,Pass auf dich auf und ich will dich bald schon wieder sehen. Egal ob wegen dem Projekt oder einfach so'' ich nickte und lächelte leicht.

Valentin kam auf mich zu und hielt mir seine Faust hin. Kurz überlegte ich, schlug aber dann leicht mit ihm ein. ,,Ich schätze mal wir sehen uns spätestens in der Schule wieder'' Ich nickte. Valentin würde ich bis zu meinem Abschluss noch sehen, Vincent hingegen würde schon nach diesem Schuljahr fertig mit der Schule sein. Peter nahm mich auch kurz in den Arm und dann verließ ich die Küche auch schon wieder.

Im Hintergrund hörte ich noch Valentins Stimme. ,,Denkt ihr sie hat sich von Vincent verabschiedet?''

,,Keine Ahnung aber der bekommt gleich noch was von mir zu hören'' Maria war einfach einmalig, aber sie sollte sich nicht mit Vincent streiten, nicht heute und erst Recht nicht wegen mir.

Schnell zog ich meine Schuhe an und nahm mir meine Tasche die Maria an den Harken gehängt hatte.

Gerade als ich die Tür auf zog, ließ mich seine Stimme in der Bewegung inne halten.

,,Aayana?'' langsam drehte ich mich zu ihm und sah ihn an. Was wollte er noch?

,,Ich wollte mich entschuldigen''

Wofür?
Dafür das er mir die Augen geöffnet hatte.

,,Ich wollte das nicht sagen, aber ich bin morgens immer total mies gelaunt und meine Mutter hat mich so aufgeregt und dann wollte ich ihr halt meine Meinung sagen und hab dabei nicht bedacht, das ich dich verletzen könnte'' ich zuckte nur mit den Schultern.

,,Ist nicht schlimm.''

,,Doch ist es. Ich war in dem Moment nicht besser als Manu, der auch immer solche Sachen sagt. Wirklich du musst mir glauben. Nichts von dem was ich gesagt habe, meinte ich so.'' ich nickte und tat so als würde ich ihm glauben, doch innerlich wusste ich, dass er wahrscheinlich nur log, weil er Angst um seine Note hatte und das ich irgendwie jetzt die Zusammenarbeit streiken würde.

,,Ist schon okay Vincent. Alles gut''

,,Und wieso gehst du dann?''

,,Ich wollte mit meinem Vater noch telefonieren und allgemein sollte ich langsam mal nach Hause. Ich war länger hier als wir abgemacht hatten'' Vincent nickte und lief dann langsam auf mich zu.

,,Wir telefonieren noch wegen dem Projekt'' ich nickte und sah dann zu ihm hoch.

Im Gegensatz zu mir war er ein Riese. Wieso fiel mir das erst jetzt so richtig auf?  Ich war mindestens mehr als einen Kopf kleiner.

Vincent sah mich intensiv mit seinen Smaragdgrünen Augen an und ließ mein Herz kur flattern und stoßend schlagen.

Gerade als er noch was sagen wollte, kam ihm sein kleiner Bruder zu vor. ,,Vincent Geschenke'' Vincent atmete hörbar aus.

,,Ich glaube das war mein Stichpunkt. Machs gut'' ich entfernte mich von Vincent und lief aus dem Haus raus. Ich spürte Vincents Blick in meinem Rücken und versuchte das komische Gefühl welches sich in mir aufbaute zu ignorieren.

Ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel und gleich atmete ich aus. Meine Schritte verlangsamten sich und mit einem stechendem Gefühl auf der Brust und einem komischen Kribbeln im Bauch setzte ich meinen Weg nach Hause fort.

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Wie fandet ihr das Kapitel?

Über Feedback würde ich mich freuen:)

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