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Das Mädchen mit den dunklen Augen und dem dunklen Haar.
Sie war zu ihm gekommen, hatte keine zwei Meter von ihm entfernt gestanden, und wäre er noch näher an sie heran gerollt, hätte er nur die Hand auszustrecken brauchen und sie wäre sein gewesen.
Welch Ironie, dass er ihr vor so vielen Jahren die Beine brechen und sie in ebenjene Situation fesseln wollte, in der er sich gerade befand.
Oh, er würde wieder laufen, sobald er seinen Ring zurück hatte, dies stand für ihn außer Frage. Nur was er dann mit dem Mädchen machen würde, dem kleinen, zerbrechlichen Mädchen, welches nun zu einer jungen Frau herangereift war, wusste er noch nicht so genau. Sie erschien ihm wie ein gefallener Stern, ihres Glanzes und ihrer Leuchtkraft beraubt und Schuld daran trug niemand Geringeres als ihre verfluchte Mutter.
Die Frau, die ihm das Mädchen vor so vielen Jahren genommen hatte. Die Frau, die seiner Familie so viel Schande bereitet hatte. Die Frau, die seinen Vater letztendlich in die Knie gezwungen hatte. Wie sehr er sie geliebt hatte und wie sehr sie ihn verdorben hatte. Ihn am Ende zu dem kaltherzigen und brutalen Mann geformt hatte, den er letztendlich seinen Vater nennen musste.
Es war fast schon zu exquisit gewesen, seinen ach so stolzen und aristokratischen Vater langsam, langsam zerbröckeln zu sehen, wie eine Pflanze, die ohne die richtige Pflege jämmerlich einging. Er selbst hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Köpfe der in ihrer Blüte stehenden Pflanzem und Blumen selbst zu nehmen und ihrer kurzen, jämmerlichen Existenz ein Ende zu setzen.
B
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