Chapter 40

Deine Sicht:

Dunkelheit...
Das war das was mich in den nächsten Tagen begleitet hatte.
Es war dunkel und es war kalt...

Ich hatte das Gefühl in einen tiefen Abgrund zu fallen mit niemandem an meiner Seite der mich auffangen würde.
Niemand der auch nur ansatzweise verstanden hatte, dass dieses Loch - in das ich fiel - die Wunde meiner Trauer war.

Cedric war tot und es gab nichts was ich hatte tun können um es zu verhindern.
Ich habe mich noch nie so schwach und einsam gefühlt. Ich war für Cedric immer der kleine Tollpatsch und nun kam ich mir so nutzlos vor, sodass ich mich nicht mehr als Tollpatsch, sondern als völlige Versagerin vorkam.

,,(Y/n)...Du musst etwas essen..."
Ich ignorierte Draco's Stimme komplett.
Ich lag regungslos in meinem Bett und schaute aus dem Fenster, um den fallenden Schnee zu betrachten.
Schnee war nichts weiteres als gefrorenes Wasser und er fiel langsam zu Boden. Er fiel, landete und schmolz wieder. Was entsteht, verschwinden auch wieder.
Cedric wurde geboren, ist aber viel zu früh gestorben.

,,Bitte rede mit mir...seit Tagen liegst du hier, möchtest nichts essen oder überhaupt aufstehen...sag mir was ich machen soll..."
Ich ging auf gar nichts ein, sondern lag einfach nur da und rührte mich nicht. Würde sich mein Brustkorb durch meine Atmung nicht heben und senken, würde man nicht sehen, dass ich lebe. Ich lag da, und rührte mich kein Stück.
Von Draco war nur noch ein seufzen zu hören und wie er die dann wieder das Zimmer verließ.

In den nächsten Stunden starrte ich weiterhin nach draußen. Ich hatte für nichts Kraft. Das einzige was mein Körper machen konnte, was es Tränen zu produzieren die meine Wangen runter kullerten.
Mein Kissen wurde nass und meine Wangen waren ebenfalls nass.
Ich wollte die Zeit zurückdrehen und Cedric warnen. Ihm sagen, dass er nicht in den Irrgarten gehen sollte. Aber wenn der dunkle wirklich wieder da war, dann wäre vermutlich Harry gestorben und nicht Cedric. Egal wie man es dreht und wendet, einer wäre so oder so gestorben.
Nichts konnte ich verhindern. Gar nichts!

Am Abend schaffte ich es aus dem Bett zu steigen und ins Bad zu gehen. Meine Beine waren schwach, ganz wackelig und somit musste ich mich an der Wand abstützen um das Bad überhaupt zu erreichen.
Aber kein Wunder, wenn ich in der letzten Zeit das essen verweigert habe.
Mit viel Kraft und Mühe schaffte ich es mich auszuziehen und die Dusche zu betreten.
Kaum berührte das Wasser meinen Körper wurde es dunkler. Der Dreck an meinen Füßen, an meinen Händen gar an meinen ganzen Körper ging langsam von mir runter.
Es fühlte sich an, als würde ich den einen Tag einfach von mir runter waschen. Ich wollte ihn vergessen oder ihn zumindest irgendwie verarbeiten, aber due Trauer war größer und Cedric's Wörter hallten in meinem Kopf wie eine Kaputte Schallplatte, die sich ständig wiederholt hatte.

,,Wir sehen und mit dem Pokal, Cedric!"-,,Ich werde den mitbringen kleiner Tollpatsch."

Ich hörte es immer wieder. Immer und immer wieder.
Weinend lehnte ihn meinen Kopf an die Wand und rutschte langsam an ihr herunter. Ich fühlte mich einsam und mit meiner Trauer im Bezug auf Cedric's tot kauerte ich mich in der Ecke der Dusche zusammen.
Ich saß da eine weile und ließ das Wasser einfach auf meinem Körper prasseln.

Nach ein paar Minuten stellte ich mich wieder auf beide Beine und schaltete die Dusche aus. Ich nahm mir ein Handtuch, trocknete mich ab und zog mir den Bademantel an. Daraufhin rubbelte ich mir die Haare trocken und habe sie ordentlich gekämmt. Vorsichtig wagte ich einen Blick in den Spiegel und wen ich da sah, schockte mich ehrlich gesagt nicht wirklich.
Das war ich...mit furchtbaren Augenringen, verheulten Augen und roten Wangen.
Mein Körper sah alles andere als gesund aus. Etwas abgemagert und schwach. Zittrig und zerbrechlich.

Einmal pusten und ich wäre weg geflogen. Man müsste mich irgendwo festbinden, damit ich nicht verloren ginge.

Ich zog mir ein langes weißes Nachthemd an, dass mir bis zu den Knien an und betrat wieder mein Zimmer.
Auf dem Bett lag ein Tablett mit Essen, Trinken und einem Schokomüsliriegel.
Neugierig trat ich näher und sah auch noch einen kleinen Zettel auf dem Tablett liegen.
Verwundert nahm ich den in die Hand und las ihn mir im Kopf durch.

"Also wenn Schokolade dich nicht aufmuntert, weiß ich auch nicht weiter.

Bitte iss was....

~ Draco."

Tatsächlich musste ich leicht schmunzeln. Draco gab sich so viel Mühe und das war so süß.
Tatsächlich aß ich dann auch da was er mit mitgebracht hatte und trank auch den Tee komplett leer.
Ich spürte die Energie die meinen Körper füllte und als sich auch noch Hauru zu mir setzte ging es mir etwas besser. Langsam streichelte ich den Kopf meiner Eule und sah nach draußen.
Eine Weile lang saß ich einfach nur da, beschloss mich aber dann hinzulegen, als die anderen das Zimmer betreten hatten.

Ich wollte nicht mit den anderen Mädchen reden, zumal ich mich sowieso nie mit ihnen verstanden habe. Sie warn so zickig, hochnäsig und nervig. Zum kotzen so ein Verhalten.
Ich zog mir nur noch die Decke über den Kopf und versuchte zu schlafen.

,,Töte den Jungen!"-,,AVADA KEDAVRA!"

Erschrocken riss ich die Augen auf.
Mit einer schnellen Atmung lag ich da in meinem Bett und spürte meinen Puls starker denn je. Mein Herz raste und ich konnte gerade keinen klaren Gedanken fassen. Schon wieder dieser Traum. Und dann auch noch zu wissen, dass er mit Cedric zusammenhing, zog mich nur noch tiefer in die Trauer. Das alles wurde mir zu viel und mir war folgendes klar.

Ich muss hier raus.

Ich streichelte nur noch eben Hauru, der mich einfach nur angesehen hatte und verließ leise das Zimmer und den Gemeinschatsraum.
Mir war es in dem moment egal, ob Filch mich auf dem Flur erwischen würde. Mir war alles egal, selbst meine Gesundheit, denn ich lief barfuß und nur in meinem Nachthemd rum.
Mein Weg bahnte sich nach draußen zum Gelände, wo der Weg auch zur Peitschenden Weide und zu Hagrid's Haus führte. Er schien zu schlafen, denn in seinem Haus brannte kein Licht mehr.

Schniefend lief ich einfach weiter und lief runter zum See, wo ich mich am Steg nieder ließ. Hier war alles gefroren und voller Schnee, aber das war mir egal. Hier hatte ich meine Ruhe und konnte meine Gedanken sortieren. Ich blickte hoch zu den Sternen und dachte über alles nach. In den letzten Tagen ist so viel passiert. Cedric's tot, seine Zeremonie und der Abschied von den anderen Schulen, die uns inzwischen wieder verlassen hatten. Und ich? Ich habe mich gehen lassen. Trauern ist gesund, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Mich selbst so hängen zu lassen, wenig zu schlafen und zu hungern war definitiv nicht gesund. Es war weit über der Grenze.
Ich musste anfangen es zu akzeptieren. Alles was geschehen ist, einschließlich den tot von Cedric.

,,(Y/n)!"
Langsam blickte ich über meine Schulter nach hinten und sah Draco da stehen. Er hatte eine schnelle Atmung, so als wäre er gerannt und sah mehr als besorgt aus.
Langsam stand ich auf und sah ihn traurig an. Sofort kam er auf mich zu und wickelte mich in eine Decke, die er mitgebracht hatte.
,,Draco..."-,,Bist du wahnsinnig? Du kannst nicht einfach abhauen! Hätte Hauru mich nicht geweckt dann hätte ich das nicht gemerkt! Jag mir nicht so eine angst ein!"
Er war besorgt, das konnte man deutlich sehen und hören.
Aber er war hier. Draco hatte nach mir gesucht und das bedeutete mir in dem moment so viel. Er hatte mich nicht verlassen, sondern blieb und zog mich in die Realität zurück.

,,E-er ist tot Draco...Cedric ist tot..."sagte ich und fing daraufhin an zu weinen.
Mit großen Augen und einem besorgten Blick sah er mich an und legte seine Hände auf meine Schulter.
,,Ich weiß..."sagte er und strich dabei meine Strähne hinter mein Ohr.
,,Bring ihn zurück! Bitte bring Cedric wieder zurück..."-,,Das kann ich nicht..."
Weinen drückte ich mich an ihn, während er direkt seine Arme um mich legte.
Ich war in tiefer Trauer, doch diesmal ließ ich sie gehen. Das Gefühl zu fallen und nicht aufgefangen zu werden, verschwand so langsam, denn da war jemand der mich auffing.

Es war Draco. Draco war da. Fing mich und meine Tränen auf und tröstete mich so gut wie er konnte.

,,Lass es raus (y/n)...Niemand wird dich hören...Weine so laut wie du willst..Es ist in Ordnung..."
Kaum hatte er das gesagt, weinte ich laut und bitterlich voller Tränen. Es war so befreiend. Als würde ich schwere gewichte ablegen.
Draco drückte mich an sich und streichelte meinen Kopf, während ich sein ganzes T-shirt voll geheult hatte. Aber das schien ihm in dem moment auch egal zu sein.
Weinend sah ich zu ihm hoch.
,,Verlass du mich bitte nicht auch noch Draco...versprich es mir..."

,,Ich würde dich für nichts auf der Welt verlassen, (y/n)..."

Mit großen Augen sah ich zu ihm hoch. Ich konnte alles klar erkennen, auch wenn es so dunkel war.
Ich sah ihn, Draco. Sein makelloses Gesicht, sein besorgter aber fürsorglicher Blick und seine wunderschönen Augen, die mich immer wieder in seinen Bann zogen.
Langsam platzierte er seine Hand an meiner Wange und beugte sich etwas zu mir runter. Draco war etwas größer als ich, daher ging ich auf Zehenspitzen um ihn entgegen zu kommen.
Er schloss den letzten Zentimeter zwischen uns, indem er seine Lippen sanft auf meine legte.

Es war wie ein Zauber, denn mein Körper fühlte sich plötzlich so viel leichter. Mir liefen weiterhin die Tränen an die Wangen runter, doch Draco wischte sie mit seinen Daumen weg.
Er war hier, bei mir und ich hatte nur noch den Wunsch, dass es so bleiben würde.

Denn mir wurde folgendes bewusst...

...ich hatte mich in Draco Malfoy verliebt...

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