[One of 100 reasons why I love Tom Felton! OwO]

Deine Sicht:

Mit einem breiten grinsen im Gesicht betrat ich mein Zimmer und legte den Karton mit meinem neuen Kleid auf mein Bett.
,,Schau mal Hauru! Vater hat mit das gekauft."
Freudig öffnete ich den Karton und zeigte meiner Eule das Kleid. Hauru saß einfach nur da auf meiner Fensterbank und betrachtete den schönen grünen Stoff.
Ich kam mir vor wie Cinderella, die von ihrer guten Fee das perfekte Kleid für den Ball bekam nur das mein Vater die gute Fee war.

Diese Vorstellung...Snape als eine Fee...

Natürlich verstand mein kleiner Federfreund die Freude nicht, aber es war für mich trotzdem wichtig sie mit jemanden zu teilen. Zumal ich auch nicht wollte, dass andere vor dem Ball mein Kleid sehen. Ich wollte sie alle damit umhauen. Vor allem Draco.

Da waren meine Gedanken auch schon wieder bei ihm.
Seufzend setzte ich auf mein Bett und streckte meinen Arm zu Hauru aus, damit er darauf Platz nehmen konnte.
,,Ich glaube nicht, dass er mit mir zum Ball gehen möchte..."sagte ich und streichelte dabei das Federkleid meines kleinen Freundes. Hauru wirkte sehr glücklich darüber und somit schmiegte er sich mehr an mich. Es war wirklich schön ihn an meiner Seite zu haben. Eulen sind wirklich Treue und liebevolle Wesen.

,,Wer führt denn da selbst Gespräche?"
Mein Kopf drehte sich rüber zur Tür, wo Thomas sich gelassen im Rahmen anlehnte.
,,Ich rede nicht mit mir selbst."-,,Deine Eule spricht nicht die gleiche Sprache wie Du. Aber ich verstehe was Du meinst."

Kichernd kam er ins Zimmer und setzte sich zu mir aufs Bett. Schmunzelnd streichelte er Hauru, der das alles richtig zu genießen schien.
,,Du möchtest also, dass Draco dich fragt, ob du mit ihm zum Ball gehst, hm?"
Augenblicklich spürte ich die Hitze in meinen Wangen und blickte zu Boden. Thomas war kein Idiot. Er gehörte zu den klügsten Schülern von Slytherin.

...vielleicht hat er mich auch einfach nur belauscht.

,,N-naja...schon irgendwie..."nuschelte ich.
Im Endeffekt brauchte ich das gar nicht zu verheimlichen, denn Thomas merkte alles.
,,Also unter Jungs erzählt man sich viel und ich weiß definitiv, dass er noch niemanden gefragt hat."-,,W-wirklich?"
Mit großen Augen sah ich ihn an, während er seine Hände hinter seinen Kopf verschränkte. Draco hat noch niemanden gefragt. Das zu wissen freute mich sehr, aber anmerken lassen, wollte ich es mir nicht. In Hogwarts sprechen sich Themen nämlich schnell rum.
,,Ich hab dir gesagt, was ich weiß. Also ran an den Speck."
Kichernd stand er wieder auf und wuschelte mir durch die Haare.
Er wünschte mir noch eine gute Nacht und verließ dann das Zimmer.

,,Er hat noch niemanden gefragt...Hauru ist das nicht toll?"
Freudig kuschelte ich mit meinem kleinen Freund, denn ich war richtig gut gelaunt. Ich konnte nicht leugnen, dass ich Draco gern hatte. Vermutlich sogar mehr, als ich es bislang wusste. Aber wir waren so gut miteinander befreundet und haben uns sogar geküsst. Vielleicht habe ich mich deswegen so sehr nach seiner Nähe gesehnt. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, mit jemand anderen auf den Ball zu gehen.

Ich gähnte. Inzwischen war es spät und müde war ich hinzu auch noch. Somit packte ich den Karton mit dem Kleid in meinen Schrank und machte mich fürs Bett fertig. Da wir Inzwischen wieder Winter hatten, zog ich mir einen langen und flauschigen Schlafanzug an.
Nachdem ich mir noch die Zähne geputzt und meine Haare gekämmt habe, legte ich mich ins Bett und schloss die Augen, woraufhin ich dann ins Land der Träume fiel.

In der Nacht welzte ich mich von einer Seite zur anderen. Aus irgendeinem Grund schlief ich nicht besonders gut. Es war furchtbar kalt im Zimmer und irgendwas hielt mich die ganze Zeit wach. Somit richtete ich mich auf und rieb mir die Augen. Es ist immer wieder der Horror, wenn der eigenen Körper meint aktiv zu bleiben, obwohl man einfach nur schlafen möchte. Wenn ich extrem müde bin, hatte ich sogar nichts dagegen mich einfach auf den Boden zu legen, egal wo ich gerade war.
Hauru hingegen saß hellwach neben mir und schaute mich mit seinen großen Augen an. Typisch nachtaktive Tiere.

Etwas verwirrt blickte ich zur Tür meines Zimmers. Ich hätte schwören können etwas gehört zu haben. Es klang wie ein Instrument. Um die anderen nicht zu wecken, bin ich leise aufgestanden, habe barfuß das Zimmer verlassen und habe die Treppen nach unten gesehen. Von oben aus konnte ich zwar nichts sehen, aber etwas hören.

Das war...eine Gitarre...
Und da sang jemand...eine Stimme die mir mehr als bekannt vorkam...

Vorsichtig bin ich ein paar Stufen runter gelaufen und da sah ich ihn...
Wie er an den Seiten der Gitarre zupfte, eine Melodie spielte und dabei dazu sang.
,,And I remember sharing lips with her
The coming weeks were to be a blur
Because time with her is like no other. She can make a winter's day feel like the summer. And it's oh so nice to have her alone. 'Cause you know I made her leave her mobile phone at home. The clock's ticking, but I don't mind. Because there's no one else I'd rather share my time..."

Ungläubig stand ich da und sah Draco dabei zu, wie er sich der Musik hingab. Das er ein solches Talent besaß, war mir nicht klar. Wusste das überhaupt jemand?
Und warum hatte er es mir nie erzählt?
Fasziniert ließ ich mich auf einer Stufe nieder, saß einfach dort und hörte ihm beim singen zu.
,,And I have no idea...Where those weeks gone went. But I know that it's time well spent. And I've no idea
Where those weeks gone went
But I know that it's time well spent
So I sing..."
[Das ist das Lied da oben! Ist er nicht unglaublich? He's so talented!]

,,Du singst wirklich schön..."sagte ich, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass er fertig war.
Erschrocken zuckte er zusammen und drehte seinen Kopf zu mir. Mit großen Augen sah er mich an, während ich mit den Händen hinter meinem Rücken die Treppe runter ging und langsam zu ihm lief.

,,Ich wusste nicht, dass noch jemand wach ist..."-,,Wieso versteckst du überhaupt ein solches Talent?"
Neugierig setzte ich mich neben ihn aufs Sofa und betrachtete seine Gitarre. Sie sah schon etwas älter aus, war aber bemalt. Sie war schwarz und hatte das Zeichen von Slytherin drauf. Das Design gefiel mir definitiv.
,,Ich möchte nicht, dass andere zu viel von mir wissen...dafür habe ich zu wenig Vertrauen zu ihnen..."sagte er nur und stellte dabei seine Gitarre neu ein.
Er sah dabei so konzentriert aus. Ob es wirklich so schwer war Gitarre zu spielen? Es sieht immer so einfach aus, aber man muss dafür wohl lange üben.

,,Und was ist mit mir? Vertraust du mir immernoch nicht genug?"
Schmunzelnd sah ich ihn an, woraufhin er kichern musste.
,,Doch, das tue ich. Aber tatsächlich habe ich völlig vergessen dir davon zu erzählen...seit kurzem gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf und sie zu sortieren, lässt mich alles andere vergessen..."
Mit einem Lächeln sah er mir tief in die Augen. Wollte er mir etwas vermitteln? Dachte er in letzter etwa über mich oder gar über uns nach?

Verlegen linste ich zur Seite und strich mir dabei eine Strähne hinter mein Ohr.
,,Spiel bitte nochmal was..."sagte ich leise, aber für ihn verständlich.
Er kicherte und schien kurz zu überlegen, was er spielen könnte.
Dann schien er aber eine Idee zu haben und fing daraufhin an zu spielen, während ich mich bei ihm anlehnte und dem Klang der Gitarre und seiner Stimme lauschte.

[...]

,,Heeeyyy kleine Lady. Du siehst ja sehr ausgeschlafen aus."
Die Weasley Zwillinge kamen plötzlich von hinten auf mich zu und legten jeweils einen Arm um mich, während ich zwischen den beiden stand.
,,Nun ich habe ja auch sehr gut geschlafen."gab ich nur zurück und las dabei gelassen mein Buch.
,,Schon jemanden gefunden, mit dem zum Ball gehen möchtest?"fragte Fred während George es sich nicht nehmen lassen konnte mir ins Buch zu gucken.
,,Wenn ihr mich damit fragen wollt, ob ich mit einem von euch gehe, dann muss ich dankend ablehnen. Ich gehe nur mit einem und ansonsten gar nicht."

,,Also möchtest du mit jemanden bestimmten gehen und wenn du keinen findest, gehst du gar nicht hin?"
George sah mich ungläubig an, doch ich nickte nur.
Ich hatte innerlich wirklich die Hoffnung, dass Draco mich fragen würde, aber es war schwierig. Draco war bei den Mädchen beliebt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er jemanden von ihnen fragen würde, war nicht unwahrscheinlich. Und ich wollte nur mit Draco gehen. Das war mein einziger Wunsch für das kommende Ende dieses Jahres. Mehr wollte ich nicht.

,,Entschuldigt mich Jungs, aber ich hab Unterricht."
Somit löste mich mich von deren Armen, die auf meinen Schultern lagen und machte mich auf dem Weg zum Unterricht von Professor Moody. Der Typ war nach wie vor merkwürdig, trank immer wieder irgendwas aus der Flasche und war vom Verhalten her echt schräg. Wobei schräg gar kein Ausdruck mehr war.

Vermutlich war in seiner Flasche Alkohol. Kaffee war es definitiv nicht.

Trotzdem war ich im Unterricht sehr aufmerksam und schrieb alles auf.
Während Professor Moody vorne etwas an die Tafel schrieb, sah ich aus dem Augenwinkel wie plötzlich etwas auf mich zu geflogen kam. Es war ein Vogel, gebastelt aus Papier, der direkt auf meinem Pergament landete. Verwundert hob ich meinen Kopf und sah durch due Klasse, wo mein Blick bei einem mir bekannte Slytherin Jungen hängen blieb. Er lächelte mir kurz zu und deutete auf den Vogel, bevor er wieder weiter schrieb.

Sofort legte ich meine Feder beiseite und faltete den Vogel auseinander, ohne das Moody etwas davon bemerkte. Der Typ hatte seine Augen nämlich gefühlt überall. Gruselig.
Als ich es geschafft hatte den Vogel auseinander zu falten - ohne großen krach dabei zu machen- sah ich die wunderschöne Handschrift von Draco, der mir eine kleine Nachricht hinterlassen hatte.

"Wie immer fleißig am schreiben. Ich dachte nach meinem gestrigen Talent auf der Gitarre hättest du dich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren können.

Komm heute Abend vor der Nachtruhe bitte zum Astronimieturm. 20 Uhr. Dann sind wir ungestört.

~ Draco."

Mein Herz raste. Er wollte sich mit mir treffen. Alleine!
Auf dem Astronimieturm wo wir dann auch noch ungestört wären. Was hatte er denn nur vor?
Diese Frage stellte ich mir auch noch beim Mittagessen, bei den nächsten Stunden und sogar nochmal beim Abendessen. Ich saß nur da und stocherte in meinem Essen rum.
Wäre Thomas nicht da gewesen, hätte ich gar nichts gegessen, denn er hatte mich aus meinen Gedanken gerissen und gesagt, dass ich ja noch im Wachstum bin, bla bla bla.

Die Zeit verging so langsam und ich wurde mit jeder Sekunde nur noch mehr ungeduldig. In meinem Kopf hörte ich die Uhr. Tick, Tack...Tick, Tack...
Mein Blick huschte rüber zu Draco, der sich mit Crabbe und Goyle unterhielt und dabei ziemlich gut gelaunt aussah. Das ist immer ein schöner Anblick. Draco's Lächeln war noch schöner als wenn morgens die Sonne aufging.

...Gott ich wurde wegen ihm nur noch kitschig.

Als er mein ewiges starren bemerkte, sah er zu und zwinkerte mir lächelnd zu, was mich erschrocken zusammen zucken ließ. Er hatte mich erwischt! Wie peinlich!

Schnell habe ich weg gesehen und nur noch auf das Ende vom Abendessen gewartet.
Nachdem wir dann endlich in unsere Häuser durften, entschied ich mich dafür noch schnell duschen zu gehen. Die Zeit war knapp, deswegen nutzte ich nur fünf Minuten. Aber die reichten mir vollkommen um meine Haare und meinen Körper zu waschen. Schnell rubbelte ich mir die Haare trocken und habe sie ordentlich gekämmt.
Da ich nicht overdressed zu ihm gehen wollte, entschied ich mich für eine Leggins und einen Hoodie der mir zwar etwas zu groß war, aber egal.
Meine Haare ließ ich offen und somit schlich ich leise aus dem Gemeinschatsraum von Slytherin. Es war kurz vor zwanzig Uhr. In wenigen Minuten sollte die Nachtruhe beginnen.

Da ich weder von Filch und seiner Katze Misses Norris, oder von sonst einem Erwachsenen erwischt werden wollte, lief ich so leise wie möglich die Flure.
Es war so still hier. Sowas war ich nicht gewohnt. Ich kannte nur die Flure mit den vielen Schülern, die ihre Pause liebten bis der nächste Unterricht begann.
Aber alles hier so leer zu sehen, war auch irgendwie was schönes. Es war eine Abwechslung. Keine Flure wo man sich an Menschen vorbei quetschen musste. Herrlich.

,,Wohin soll es um diese Uhrzeit noch gehen?"
Schnell hielt ich mir die Hand vor dem Mund, um nicht direkt los zu kreischen. Mit großem Augen drehte ich mich um und sah direkt in das Gesicht meines Vaters. Er kam wie aus dem nichts. Er war wie einer dieser Gegner aus Video spielen, die für einen ordentlichen Jumpscare sorgten. Unheimlich.
,,Uhm...zu den...Toiletten? ...Möglicherweise?"-,,Die liegen aber in der anderen Richtung."

Ah scheiße. Ich wusste, dass Lügen nicht zu meinen Stärken gehörte.

Im Endeffekt war es auch gut so, da lügen schlecht sind und ich dementsprechend so erzogen wurde eben keine Lügen zu erzählen.
Aber Notlügen sind erlaubt, da sie niemandem weh tun.
Er seufzte nur und drehte mir dann wieder den Rücken zu.
,,Lass dich nicht erwischen. Ich für meinen Teil habe nichts gesehen."
Somit ging er einfach weiter und ließ mich da verwirrt im Flur stehen.

Der bestraft mich nicht? Gar nichts?! Was war denn nur los mit dem? Aber gut, beschweren wollte ich mich natürlich auch nicht. Daher blieb ich weiterhin verwirrt.
Mit dieser Verwirrung lief ich einfach weiter, Richtung Astronimieturm.