Chapter 34
Deine Sicht:
,,Draco Lucius Malfoy! Jetzt bleib stehen!"-,,Was willst du von mir, (y/n)? Lass mich in Frieden!"
Draco war sauer. Mehr als das. Er kochte vor Wut.
Trotzdem hielt es mich nicht davon ab ihm wie ein Hund die ganze Zeit zu folgen, bis ich es endlich geschafft hatte ihn einzuholen, denn er lief wirklich schnell. Etwas außer atmen blieb ich vor ihm stehen und rührte mich nicht, was ihn dazu brachte zu bremsen.
,,Das war wirklich gemein von Moody.",sagte ich und holte dabei immer wieder etwas Luft. War ich wirklich so unsportlich?
,,Hast dich mit den anderen aber prächtig amüsiert."-,,W-was?"
War er etwa...sauer auf mich?
Er war sauer. Er war richtig sauer und das konnte ich auf einer Seite verstehen. Doch er gab mir nicht mal die Gelegenheit es ihm irgendwie zu erklären.
,,Glaubst du ich hätte nicht gesehen, wie du mit den anderen gelacht hast? Habe ich gelacht, als du dich zum Teil verwandelt hast? Vielleicht sollte ich das beim nächsten mal ja auch machen. Wäre doch nur fair oder?!"
Nun stand ich da und sah ihn mit großen Augen an. Was er mir da an den Kopf warf war mehr als verletzend und nicht mal ansatzweise mit dem zu vergleichen was ihm passiert ist. Ein Stich ging mitten durch mein Herz und meine Lippen vermochten es nicht noch irgendetwas zu sagen.
Draco sah mir tief in die Augen und sah so unglücklich aus. Verletzt und verraten.
Mit diesem Blick lief er einfach mir vorbei und ließ mich dort mitten im Flur stehen.
Ich konnte nicht glauben, was da gerade geschehen ist. Den Stein den ich einst los geworden bin...den hatte er mir wieder gegeben. Mich an diese eine Nacht erinnert wo er mich erwischt hatte. Es machte mich traurig, dass er die Narbe tief in mir derart öffnete und Bluten ließ.
Traurig setzte ich mich an die Wand und fing stumm an zu weinen. Warum? Warum weinte ich? Draco's Worte Taten mehr weh als alles andere was man mir bis jetzt an den Kopf geworfen hatte. Gar mehr als die Worte meines Vaters, dass sein Titel über dem Leben seines Kindes stehen würde.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, lief er in dem Moment auch noch an mir vorbei. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Er schien mich beim ersten Mal gar nicht zu bemerken und war dabei einfach am mir vorbei zu laufen. Erst als ich geschnieft habe, blieb er verwirrt stehen und sah zu mir runter.
,,Brauchst gar nicht auf mich zu achten...hast du vorher ja auch nie getan..."
Traurig blickte ich zur Seite. Ich dachte nicht mal ansatzweise daran meinen Vater anzusehen. Warum auch? Ich war ihm ja völlig egal. Dachte ich zumindest.
,,Steh auf.",sagte er nur.
Verwirrt sah ich zu ihm hoch, doch ich tat was er sagte. Er drehte sich zu mir und legte seine Hände auf meine Schultern. Keine ahnung was mit ihm los war, aber es war merkwürdig. Besser gesagt fremd.
,,Auf dem Boden zu sitzen, passt nicht zu einer Slytherin."
Mit den Worten entfernte er sich wieder von mir und lief weiter.
Was zur Hölle war das? So hatte ich ihn noch nie erlebt. Es war was neues, was fremdes und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mein Vater sich Sorgen um mich machte. Ich war verwirrt. So verwirrt, weshalb ich auf dem Weg zu meinem Haus volles Mett in jemanden rein gelaufen bin. Ein sehr vertrautes Gefühl.
,,Oh Hey du kleiner Tollpatsch."sagte dir mir bekannte Stimme von Cedric. Traurig sah ich zu ihm hoch, was ihn natürlich direkt in Sorge versetzte, immerhin waren wir gute Freunde.
,,Hey, was ist denn los?"-,,Draco ist los..."
,,Wegen der Sache von vorhin?"
Ich nickte. Cedric seufzte einmal kurz und schien zu überlegen. Ich konnte ihm deutlich ansehen, dass er mir irgendwie helfen wollte. Das war schon süß von ihm.
,,...Du kennst doch das Bad der Vertrauensschüler im fünften Stock. Nimm dort ein Bad. Es ist wirklich gut."-,,Aber es ist verboten dort zu sein, wenn man kein Vertrauensschüler ist."
Er kicherte kurz und wuschelte mir daraufhin durch die Haare. Inzwischen war ich sowas mehr als gewohnt.
,,Ich bin der Vertrauensschüler von Hufflepuff. Glaube mir wenn ich dir sage, dass abends niemand das Bad betreten wird."
Somit verließ er mich und begab sich auf den Weg in sein Zimmer. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, bis ich dann auch beschloss in mein Zimmer zu gehen.
Am Abend lag ich nur in meinem Bett, habe das Abendessen verweigert und wollte auch mit niemanden reden. Meine Gedanken kreisten um diesen blöden Tag. War ich im Endeffekt doch nicht neutral? Ich wollte nicht, dass Harry von Draco geärgert wird, aber ich wollte auch nicht, dass Draco vor den anderen bloß gestellt wird. Egal wie ich es gedreht und gewendet hatte, es brachte alles nichts. Im Endeffekt bekam ich nur Kopfschmerzen davon. Mir ging in dem Moment nochmal die Worte von Cedric durch den Kopf.
Das Badezimmer der Vertrauensschüler...
,,Ich muss vollkommen verrückt sein..."sagte ich zu mir selbst und stand auf um mir ein Handtuch und meinen Bademantel zu schnappen. Ich konnte nicht abstreiten, dass ich neugierig war. Leise schlich ich mich aus dem Haus der Slytherin. Es war zwar noch keine Nachtruhe, aber spät war es trotzdem und Aufmerksamkeit erregen wollte ich auch nicht. Somit lief ich so leise wie möglich durch die Flure, bis ich am Ende den Fünften Stock erreichte. Es dauerte einen kurzen Moment, aber dann fand ich das Bad. Und my goodness, war das schön. Die Vertrauensschüler baden ja in einer richtigen Luxus Badewanne. Ich legte meine Sachen ab und sah mir das ganze erstmal genauer an. Da war eine Art kleine Säule, an der sich mehrere Wasserhähne aus purem Gold befanden. Durch das Mondlicht leuchteten die Bunten Scheiben der Fenster und die Meerjungfrau auf einem Fenster bewegte sich. Ein Grund mehr warum ich Zauberei liebte. Nun wollte ich aber endlich das Bad ausprobieren und somit ließ ich das Wasser in die Wanne. Ich zog mich aus und stieg vorsichtig in das Wasser was schon angenehm warm gewesen war. Aus jedem einzelnen Wasserhahn kamen die bekannten Farben, die zu unseren Häusern gehörten. Rot, Grün, Blau, Gelb. Auf der Oberfläche vom Wasser bildete sich der ganze Schaum und als dann genug Wasser drin war, drehte ich den Haupt Hahn wieder zu um mich daraufhin im warmen Wasser zu entspannen.
,,Vertrauensschüler müsste man sein..."sagte ich und seufzte dabei zufrieden. In dem Moment vergaß ich komplett, dass es gegen die Regeln war. Es war herrlich und vertrieb all meine Sorgen. Ich fühlte mich wie neugeboren. Ich vergaß einfach alles. Das Trimagische Turnier, die Sache mit meinem Vater und die mit Harry und Draco. Ich fühlte mich so gut, weshalb ich es mir nicht nehmen lassen konnte meinen Kopf für eine Weile unter Wasser zu halten. Das tat ich immer mit am liebsten. So war mein Kopf eine Weile unter Wasser und ich nahm in den nächsten Minuten nichts mehr um mich herum wahr. Ich konnte die Luft recht gut anhalten, daher blieb ich für circa drei Minuten unter Wasser. Doch auch wenn der Druck auf den Ohren stark war, hörte ich dennoch ein komisches Geräusch und da mir dann auch noch so langsam die Luft ausging, tauchte ich wieder auf. Doch im nächsten Moment wünschte ich mir, dass ich ertrunken wäre. Denn ich war plötzlich nicht mehr alleine.
Ich muss doch nicht ernsthaft sagen, wer da mit mir plötzlich in der Wanne saß oder?
,,Oh mein Gott, was machst du denn hier?!"rief ich erschrocken und ging auf SEHR GROßEN Abstand.
,,Das gleiche könnte ich dich fragen!"
Genauso wie ich sah auch Draco sehr erschrocken aus und ich bedeckte mich schnell mit dem vielem Schaum. Gut, dass es in der Wanne genug davon gab und vor allem war es gut, dass es weitgehens dunkel war. Nur das Licht des Mondes schien durch die Fenster.
,,Cedric sagte, dass ich hier auf andere Gedanken kommen würde."-,,Zu mir hat er das gleiche gesagt."
Nun haben wir uns beide ungläubig angesehen, doch dann wurde uns schnell klar, dass Cedric beim versöhnen anscheinend etwas nachhelfen wollte. Aber doch nicht so!
,,Ich hasse diesen Typen."nuschelte Draco nur leise, aber hörbar.
Tja... und dann waren wir da. Gemeinsam in der Badewanne vom Badezimmer der Vertrauensschüler und sagten in den nächsten Minuten kein Wort. Das ganze war mir DEZENT unangenehm. Doch vielleicht war dies wirklich ein Moment, wo ich in Ruhe mit ihm reden konnte. Baden soll entspannen und vielleicht war er entspannt genug um mir zuzuhören.
Augen zu und durch.
,,Ich wollte dich nicht auslachen..."fing ich vorsichtig an. Ich hatte große Angst davor, dass er wieder gemein zu mir sein würde oder mir gar erst nicht zuhört. Doch er saß nur da in der Wanne, sah mich an und wirkte sehr aufmerksam.
,,Es ist nur einfach nicht fair, wie Harry gerade behandelt wird. Ich bin davon überzeugt, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat. Aber glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich die Aktion von Moody auch alles andere als in Ordnung fand. Das war keine Lektion. Das war eine öffentliche Demütigung...Es tut mir wirklich Leid, Draco..."
,,Ich muss mich eher entschuldigen..."sagte er direkt nach mir. Da war ich dann nun diejenige, die große Augen bekam und aufmerksam wurde. Als hätten wir die Rollen getauscht. Draco sah aufs Wasser und schien wirklich traurig zu sein.
,,Ich kann das was mir heute passiert ist, nicht mit deinen Fähigkeiten auf eine Stufe stellen. Das war falsch. Und ich würde dich da auch niemals auslachen...nur hat es mich verletzt als ich dich lachen gesehen habe...Es ist mir wirklich, was du von mir denkst..."
Sowas hatte ich ja noch nie von ihm gehört, doch es berührte mich so sehr, dass mir nur noch wärmer wurde als es in diesem Wasser ohnehin schon war.
,,Dir ist es wirklich so wichtig, was ich von Dir halte?"
Nach meiner Frage blickte er vom Wasser auf und sah mich an. Es war zwar nicht so hell, doch ich konnte ihn klar erkennen. Wie er mich angesehen hatte. Es ließ mich erstarren. Er fesselte mich mit seinem Blick.
,,Mehr als du vielleicht denkst..."
Langsam rutschte er etwas näher zu mir, zögerte ab und zu, doch ich rührte mich kein Stück. Ich wollte, dass er näher kommt. Warum? Warum wollte ich das? Seine Nähe bei mir? Seine Stimme hören? Warum wollte ich...ihn?
Nun saß er direkt neben mir und hatte seinen Blick bis jetzt nicht von mir genommen. Es erinnerte mich an dem Abend, wo wir uns beinahe geküsst hätten. Es war identisch nur mit dem Unterschied, dass wir nun hier waren und nicht bei ihm. Sollte sich die Aktion wiederholen? Diesmal wollte ich nicht meinen Kopf entscheiden lassen, sondern mein Herz. Egal was es wollte, ich würde es akzeptieren.
,,A-also ich...ich fand dich ganz süß als Frettchen...weiß wie der Schnee und flauschig wie Wolle..."-,,Und wie...wie findest du mich als Mensch?"
Langsam platzierte er seine Hand an meiner Wange. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Wie ein Nachbar der sich beschweren wollte, weil die Nachtruhe nicht eingehalten wurde. Laut und deutlich. Meine Atmung wurde etwas schneller und mein Blick huschte auswechselnd von Draco's Augen zu seinen Lippen. Wie bei einem Ping pong Spiel.
,,I-ich...also...D-draco du bist so nah...ich kann keinen richtigen S-satz bilden..."-,,Vielleicht...sollte ich auf Abstand gehen...?"
Leicht lächelnd entfernte er sich etwas von mir und da ich dummerweise mein Herz entscheiden ließ, zog ich ihn automatisch wieder näher zu mir, bis sich unsere Nasen berührten.
,,N-nicht...bleib..."stammelte ich.
Ich hörte mein Herz und hinzu auch noch seins. Wie sie beide im Rhythmen schlugen.
Ich spürte seinen Atem ganz nah an meinen. Diesmal wollte ich nicht zurück weichen. Ich wollte sie spüren. Seine Lippen, welche meine immer wieder zu sich eingeladen haben. Diesmal wollte ich diese Einladung annehmen.
,,I-ich kann gerade keinen klaren G-gedanken fassen...das ist d-deine Schuld, Draco..."-,,Ich werde aber nicht um Verzeihung bitten..."
Und dann geschah es. Draco schloss den letzten einen Zentimeter zwischen uns, indem er seine Lippen sanft auf meine legte.
Ein Feuerwerk brach in mir aus und ich hatte das Gefühl zu explodieren. So fühlte sich also ein Kuss an und Draco war der Dieb, welcher meinen ersten Kuss gestohlen hatte.
Aber es war unbeschreiblich gut. Zu gut, weshalb ich vollkommen vergessen hatte den Kuss zu erwidern. Langsam löste er sich von mir und sah mich weiterhin mit seinem leichten Lächeln an.
,,Du musst schon mitmachen..."sagte er leise.
Wollte ich mitmachen? Wollte ich Draco Lucius Malfoy küssen?
Scheiße ja!
Somit wagte ich es diesmal und drückte daher ohne weiter nachzudenken meine Lippen auf seine, was ihn kurz überraschen ließ, ihn aber nicht daran hinderte den Kuss sofort zu erwidern. Sanft legte er seine rechte Hand an meine Wange und ich genoss diesen Moment einfach. Das alles war perfekt.
Das hier würde mir niemand glauben...
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