Chapter 21

Deine Sicht:

Nach dem Vorfall mit der Schlangenhaut ging am nächsten Tag wieder due Schule normal los. Wirklich gut erholt habe ich mich nicht, aber ich konnte es mir auch nicht leisten zu fehlen.

Somit ging ich zuerst duschen und habe mich dann für den Unterricht frisch gemacht. Äußerlich sah ich völlig normal aus, aber innerlich war ich das letzte Wrack.
Ich habe in der Nacht nicht wirklich viel geschlafen, geschweige denn gut.
Niemand hatte mit mir gesprochenen, was daran lag, dass ich die ganze Zeit unter der Decke lag und meine Ruhe haben wollte.

Thomas kam auch noch zu mir, aber auch er blieb nicht lange. Er hatte sich auch nur kurz angekündigt, jedoch nichts gesagt. Bei ihm Blicke ich manchmal auch nicht so ganz durch. Ich war davon überzeugt, dass er ein Geheimnis hatte. Er war jedoch völlig anders, als Malfoy. Der hatte mich gestern nach dem Gespräch in den Mädchen Toiletten komplett in Ruhe gelassen. Auf einer Seite machte es mich traurig, auf der anderen war es auch besser so, dass er nicht da war. Er hatte mich verleugnet und mit so jemanden möchte ich keine Freundschaft. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass mich das mit ihm mal so beschäftigen würde.

Wie auch immer.
Heute hatten wir Verteidigung gegen die dunklen Künste bei Professor Lupin. Unser heutiges Thema war Irrwicht und die Fähigkeit gegen seine Angst zu kämpfen. Na das passte ja.
Irrwichte besitzen keine eigene Gestalt. Sie verstecken sich gerne in dunklen, engen Räumen und verwandeln sich in das, was die vor ihnen stehende Person am meisten fürchtet. Um einen Irrwicht zu vertreiben, muss man ihn mit dem Zauberspruch Riddikulus in etwas verwandeln, worüber man lachen kann.

Den haben wir auch von Professor Lupin gelernt und mehrmals im Chor sagen müssen. Von weiter hinten konnte ich hören wie Malfoy ,,Das ist ja wie im Kindergarten."sagte und diesmal musste ich ihm sogar recht geben. Auch mir war das lästig. Zumal ich wirklich nicht in der Stimmung dafür war.
Nachdem wir dem Zauber also auswendig gelernt haben, bat Lupin den armen Longbottom nach vorne. Irgendwie ist er immer das Opfer. Der ärmste. Wobei ich in meinem Zustand nicht solche Töne spucken sollte.

Lupin fragte Neville wovor er am meisten Angst hätte und es war Dan doch witzig zu hören, dass er Angst vor meinem Vater hatte. Aber konnte man ihm es verübeln? Mein Vater war schon ziemlich unheimlich. Zumindest für die anderen.
Nachdem wir also alle etwas gelacht haben, öffnete Lupin den Schrank. Da kam dann auch schon mein Va- ..... ich meine der Irrwicht in Gestalt von Professor Snape raus und Neville richtete seinen Zauberstab auf ihn. Er sollte sich etwas witziges vorstellen, sich darauf konzentrieren und dann laut Riddikulus rufen.
Er zögerte kurz, tat es aber und dann stand da Snape in grünen Damen Klamotten und einer roten Handtasche. Alle mussten lachen und auch ich fand das für einen Moment wirklich witzig. Wenn mein Vater das gesehen hätte. Ich glaube er hätte den armen Neville in eine Maus verwandelt und ihn in einem Käfig eingesperrt.
,,Ausgezeichnet!"lobte der Professor ihn.
Dann war Ron dran und auch er tat mir leid, denn der Snape in Frauenkleidung verwandelte sich in eine riesige Schwarze Witwe und selbst ich fand das ziemlich eklig. Reicht es nicht schon, dass Aragog in den verlorenen Wäldern lebt?

Als ich klein war hatte Hagrid mir von ihm erzählt weil er nicht wollte, dass ich in den Wald gehe. Ja das hat auch mehr als perfekt funktioniert. Keine zehn Trolle kriegen mich da rein.
Jedenfalls schaffte auch Ron es den Irrwicht so auszutricksen, weshalb die Spinne dann plötzlich Rollschuhe an dem Beinen hatte. Es war wirklich witzig das mit anzusehen.
,,Sehr gut, sehr gut. Los (y/n). Du bist als nächstes."

Tja, dann stand ich da, während le anderen hinter mir waren. Sie alle wollten das auch unbedingt ausprobieren, aber erstmal musste ich mit meiner Angst fertig werden. Harry stand direkt hinter mir. Ich linste kurz zu ihm nach hinten. Er lächelte mich leicht an und ich zurück, bevor ich meinen Blick wieder zu dem Irrwicht gerichtet hatte. Ich musste erstmal überlegen. Wovor genau hatte ich Angst? Es gab da schon einige Sachen.
Fahrstühle, Keime...LUCIUS MALFOY!

...aber ne. Wenn sein Sohn das sieht, würde dieser an die Decke gehen.

Somit schloss ich einfach meine Augen und ließ mein Herz entscheiden.
Plötzlich trat Stille ein. Nur noch die Musik von Professor Lupin's Schallplatte war zu hören. Etwas irritiert öffnete ich meine Augen und bekam einen riesigen Schock. Vor mir stand keine Spinne, auch nicht mein Vater.

Vor mir...stand ich selbst. Mit einem Lächeln, welches mehr als unheimlich war. Das konnte niemals ich gewesen sein! Meine Atmung wurde schneller, doch ich wollte nicht nachgeben.
,,(y/n)...was..."
Harry sah besorgt zu mir. Das konnte ich im Nacken spüren, doch ich versuchte nicht weiter darauf einzugehen. Stattdessen erhob ich meinen Zauberstab und richtete ihn auf mich selbst. Mein anderes ich lächelte weiter und kam mit langsamen Schritten auf mich zu.

Voll die Freakshow!

Ich war so erschrocken, weshalb ich kein Wort aus mir raus bekam.
,,R-Ri...Riddi...ku..."
Da war es schon geschehen. Mir fiel der Zauberstab aus der Hand. Alles drehte sich. Mein Körper fühlte sich so seltsam an. Nahm das denn gar kein Ende? Kurz darauf wurde such schon alles schwarz vor Augen und ich merkte nur noch wie ich umkippte und Harry erschrocken meinen Namen rief. Danach war ich völlig weg.

Es fühlte sich wie Sekunden an. Als hätte ich gar nicht wirklich geschlafen.
Kennt ihr das, wenn euch der schlaf so unglaublich kurz vor kommt, aber ihr eigentlich mehrere Stunden geschlafen habt?
Langsam öffnete ich meine Augen. Meine Sicht war verschwommen und ich konnte nur schwer stimmen wahrnehmen.
,,Ich werde mich darum kümmern."hörte ich nur. Mein Körper war wie gelähmt. Als hätte ich keine Arme und keine Beine. Als wären die Muskeln darin verschwundenen. Alles weg.
Da ich noch immer so erschöpft war, fielen mir die Augen wieder zu und ich fiel wieder ins Land der Träume.

,,(y/n)...(y/n), wach auf."
Wer hört, der stört.
Völlig verschlafen öffnete ich meine Augen und blickte zur Seite. Dort saß Thomas an meinem Bett und schaute mich sehr ernst an. Als wäre ich vor Gericht.
,,Thomas? ...was...wo?"-,,Du bist im Krankenflügel. Du bist im Unterricht von Professor Lupin zusammengebrochen. Gott sei Dank war ich gerade in der Nähe und konnte dich deswegen hier her bringen."
Langsam richtete ich mich etwas auf und trank erstmal einen ordentlichen Schluck Wasser. Ich hatte fürchterlichen durst. Er war so groß, weshalb ich das ganze Wasser rund um Hogwarts gefühlt hätte trinken können. Okay das klang jetzt übertrieben. Sagen wir die Hälfte.
Kaum hatte ich mein Glas abgestellt reichte mir Thomas ein Stück Schokolade.

,,Von Professor Lupin. Er meinte es hilft und dadurch würde es dir bald wieder besser gehen."

Schmunzelnd nahm ich sie an und aß sie. Es war Vollmilch Schokolade und sie war so zart und unglaublich lecker. Wo hatte er die bloß her?
,,(y/n), wir müssen reden."
Etwas irritiert blickte ich zu Thomas. Ich wusste schon genau worum es ging, wollte es mir aber nicht anmerken lassen. Schließlich war dies mein Körper und somit merkte ich alles was mit mir geschah am besten.
,,Ich weiß wer du bist, (y/n)."
Mir blieb die Schokolade im Hals stecken. Er wusste wer ich bin? Er kannte mein Geheimnis? Aber wie hatte er davon erfahren?
Um nicht direkt aufzufliegen, musste ich natürlich weiterhin ratlos spielen.
,,Was genau...meinst du?"-,,Tu nicht so. Dein Vater ist Severus Snape. Er hatte mich damals darum gebeten ein Auge auf dich zu werfen. (Y/n)...was in jener Nacht geschah, das warst du."

,,Was? Nein! Ich war das nicht! Ich halte mich an die Regeln! Ich war doch die ganze Nacht in meinem Zimmer!"
Ich war mehr als schockiert. Thomas wusste alles. Er war quasi mein bester Freund, aber jetzt im Endeffekt war er es nicht. Er hat nur dem Befehl meines Vaters befolgt. Und warum hatte mein Vater ihn darum gebeten, auf mich aufzupassen? War ich ihm im Endeffekt doch wichtig? Liebte er sein Kind letztendlich doch?

,,Du warst nicht in deinem Zimmer. Zumindest nicht für einen kurzen Moment."
Die Worte von Thomas holten mir zurück. Ich war verwirrt und wusste nicht was er meinte.
,,Ich habe für einen kurzen Moment nicht aufgepasst und dann warst du plötzlich weg. Du kannst dich nicht daran erinnern, weil du da nicht bei Sinnen warst. Du warst es und doch warst du es wieder nicht. Ich habe deinem Vater das bereits erklärt. Ich habe mich mit dem Thema auseinander gesetzt und bin deswegen Experte darin. Daher hat Snape mich auch ausgewählt was dich an angeht. Beziehungsweise was dein wahres ich betrifft."

,,...also wolltest du nicht mit mir befreundeten sein...? Du hast nur einen Befehl befolgt?"
Traurig schaute ich auf meine Hände. Ich war traurig, verwirrt und verletzt. Von jetzt auf gleich reißt dir die Person die du magst den Boden unter den Füßen weg und man fällt in einen niemals endenden Abgrund. Es ist grausam.
,,...Am Anfang war ich nicht interessiert...das gebe ich zu...Du warst mir völlig egal. Ich wollte nur meinen Job erledigen. Aber dann..."
Vorsichtig nahm er meine Hände, weshalb ich meinen Blick langsam gehoben habe um ihn anzusehen.

,,Dann habe ich dich ganz anders gesehen. Du warst fröhlich, frech, witzig. Hast mir deine Persönlichkeit gezeigt und mir Einlass in dein Leben gewährt. Ich wollte weiterhin auf dich aufpassen. Aber als Freund..."
Daraufhin nahm er mich vorsichtig in die Arme und drückte mich an sich. Thomas roch ganz anders als Malfoy. Im Gegensatz zu grünen Äpfeln und Pfefferminz roch Thomas nach süßen Mandarinen. Es war ein schöner Duft, aber der von Malfoy gefiel mir irgendwie mehr. Doch ich wollte niemanden nach seinem Duft beurteilen. Thomas hatte mich wirklich gern und das war alles was in dem moment zählte. Glücklich darüber das zu wissen kuschelte ich mich an ihn und blieb eine Weile so.

,,Was passiert mit mir...?"nuschelte sich hörbar.
,,Dein Körper fängt an zu reagieren. Er muss gerade einiges durchmachen. Du wirst nicht drum rum kommen..."-,,Was genau meinst du damit, dass er reagiert?"
Thomas streichelte meinen Kopf, was ich wirklich sehr genoss. Seine Hände waren groß und ganz warm. Irgendwie angenehm.
,,Das was du hast, versucht Besitz über deinen Körper zu ergreifen. Darauf reagiert dein Körper. Deswegen geht es dir in letzter Zeit so schlecht."

,,Kann man da denn nichts gegen machen?"
Eine Weile lang blieb es ruhig. Am liebsten hätte ich mit ihm über irgendetwas anderes gesprochen und nicht über das. Aber es musste geklärt werden. Im Endeffekt war es besser so, weil dann war ich nicht ganz so unwissend.
,,Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder dein Körper kriegt das von selbst in den Griff, oder du bekommst Medikamente dagegen. Die müssten aber erstmal hergestellt werden...das bedeutet jede Menge Tests."

Nach einer Weile löste ich mich von ihm. Ich war strikt dagegen ein Versuchskaninchen zu sein und das erklärte ich Thomas auch so. Zumal ich kein Fan von Medikamenten bin. Ich habe Erkältungen zum Beispiel immer auf natürlichen Wege behandelt. Heißt statt statt Tabletten, habe ich mir einen nassen Lappen auf die Stirn gelegt.

Nein kein Malfoy. Einen Waschlappen.

,,Hmm...ich verstehe. Aber wir sollten morgen weiter darüber reden. Versuch dich noch eine Weile auszuruhen. Die Nachtruhe beginnt gleich, deswegen muss ich gehen."
Schmunzelnd stand er auf und wuschelte durch meine Haare. Tatsächlich konnte ich wieder ein bisschen lächeln. Er verabschiedete sich von mir und verließ dann das Zimmer.
Ich war froh darüber mit ihm über mein Geheimnis gesprochen zu haben. Auch ich wusste nicht was als nächstes geschehen sollte.

In den kommenden Stunden versuchte ich mich noch etwas auszuruhen, aber mitten in der Nacht wurde es ganz schlimm. Mein Gesicht fühlte sich so an, als würde es brennen. Es tat höllisch weh. Mein gebiss schmerzte und meine Augen fingen an zu jucken. Schnell stand ich auf um ins kleine Badezimmer neben dem Patientenzimmer zu gehen. Dort habe ich den Wasserhahn voll aufgedreht und mir erstmal ordentlich das Gesicht gewaschen. Doch der Schmerz hörte nicht auf. Es fühlte sich an, als würde ich mir die Haut vom Gesicht reißen.

Langsam wagte ich einen Blick in den Spiegel und fing bitterlich an zu weinen als ich mich sah. Ich hatte geahnt, dass das kommen würde. Mein Gesicht...meine Augen...meine Zähne...alles war...

,,(y/n)?"
Erschrocken drehte ich mich um und sah Draco im Türrahmen stehen. Auch er sah geschockt aus und das nicht gerade wenig. Aber dazu hatte er auch allen Grund.
Denn immerhin bin ich...

,,D-Du bist das Monster...?"

So ist es...

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