Chapter 2
,,Haben Sie auch alles junge Lady?"-,,Ja Miss Winster. Sie machen sich zu viele Sorgen."
Der große Tag war also gekommen. Zusammen mit deiner Haushälterin stehst du am Gleis Neun Dreiviertel. Der Weg dahin war nicht schwer zu finden. Dein Vater hatte dir schon mal den Bahnhof gezeigt. Miss Winster konnte mit rein. Man mag es nicht glauben, aber auch sie war eine Hexe. Keine ultra starke oder so, aber sie hatte in Hogwarts einiges gelernt, bis sie lieber wieder zurück in die eigentliche Welt wollte.
,,Was werdet ihr tun, wenn ihr euren Vater trefft?"fragte sie neugierig.
Schmunzelnd streichelst du das Federkleid deiner Eule. Ihr habt euch für den Tag gut vorbereitet. Du bist nicht der größte Fan vom shoppen mit Erwachsenen, aber diesmal war es ja ganz anders. Wenn du sonst mit Miss Winster shoppen gegangen bist, hat sie dir irgendwelche Kleider mit Knöpfen oder Punkten ausgesucht. Sie meint es nur gut, aber von deinem Stol hat sie nicht wirklich eine Ahnung. Muss an dem Alter liegen. Damals waren Kleider, Knöpfe und Punkte ja noch modern. Aber heute?
Deinen Zauberstab solltest du in Hogwarts von deinem Vater persönlich bekommen. Innerlich hattest du die große Hoffnung, dass das alles mit euch beiden keine große runde macht.
,,...ihm hallo sagen?"
Miss Winster lachte und du gleichzeitig mit. Natürlich hattest du noch keine genaue Ahnung was du zu deinem Vater sagen wolltest. Das alles sollte sich einfach irgendwie ergeben. Ein hoffentlich typisches Vater Tochter Gespräch.
Als der Schaffner dann den lauten pfiff gab, verabschiedest du dich von Miss Winster und steigst in den Zug. Dort hattest du dir einen schönen Platz am Fenster ausgesucht. Noch schöner war es, dass keiner bei dir saß.
Natürlich hattest du dich schon über Hogwarts informiert. Es gab Fächer wo man Tränke herstellt, Gegenstände oder Tiere in etwas völlig anderes verwandelt, Wahrsagen, der Flug Unterricht und somit ganz wichtig auch die Quidditch Spiele!
Unter anderem gibt es vier Häuser, in denen die verschiedenen Schüler leben werden. Griffendor, Hufflepuff, Slytherin und Ravenclaw. Tief im Inneren hattest du schon die Vermutung, dass du ein Slytherin bist.
Du warst nämlich sehr ehrgeizig. Der sprechende Hut würde dich bestimmt dort hin schicken.
Da die Fahrt noch eine Weile dauern sollte, schließt du die Augen und summst gut gelaunt vor dich hin. Kurze Zeit später warst du auch schon eingeschlafen.
Beim Zug fahren wirst du immer so schnell müde. Es ist dieses ganze hin und her geschaukel. Das macht dich irgendwie noch zu einem kleinen Kind. Dein Vater hat dich damals auch immer in den Arm genommen und dich leicht hin und her gewogen. Du mochtest diese Erinnerung weil sie eine von den wenigen schönen war.
,,Junge Dame? Wachen sie bitte auf."
Etwas verschlafen hast du die Augen geöffnet und schaust den Schaffner an, der lächelnd im Türrahmen deiner Kabine stand.
,,Wir sind in Hogwarts angekommen. Ich muss sie bitten auszusteigen."gab er nur noch hinzu und machte sich dann schon wieder auf dem Weg.
Gähnend hast du dich gestreckt und versuchst erstmal zu realisieren, dass du wirklich schon angekommen bist.
Es kam dir vor als hättest du nur fünf Minuten lang die Augen zu gehabt.
Du mochtest diesen gefühlten kurz Schlaf überhaupt nicht. Er war halt gefühlt... naja viel zu kurz halt.
Zusammen mit deinen Sachen verlässt du also den Zug und schaust dich am Bahnhof um. Es war inzwischen dunkel und alle quetschten sich an dir vorbei, weshalb du deine Umgebung nicht so wirklich wahr nehmen konntest.
Weiter vorne stand ein ganz großer Mann und er kam dir mehr als bekannt vor.
,,Onkel Hagrid!"
Überrascht blickte er zu dir, bevor er seine Rede anfangen konnte. Auch er erkannte dich sofort und nahm dich freudig in die Arme. Du kanntest ihn gut. Du durftest damals nämlich einmal deinem Vater bei der Arbeit zusehen und somit nach Hogwarts gehen. Deine Haushälterin war krank und alleine bleiben konntest du auch nicht. Daher hatte Hagrid sich um dich gekümmert.
,,Die kleine Lady! Du bist aber groß geworden. Das letzte Mal als wir uns gesehen haben, gingst du mir gerade mal bis zu den Knien."
Schmunzelnd kratzt du dich am Nacken und wolltest gerade noch was sagen, als ein Junge mit Brille neben dir auftaucht und Hagrid anspricht. Fasziniert über diese Narbe an der Stirn schaust du den Jungen an. Seine Narbe sah aus wie ein Blitz. War er Thor? Odin? Ein entfernter verwandter?
Lange konntest du nicht darüber nachdenken, denn da wurdet ihr schon zu den Booten gebracht, die euch nach Hogwarts bringen sollten. Du saßt mit ein paar anderen Kindern in einem Boot und mochtest es überhaupt nicht, dass es so eng war. An deinen beiden Armen konntest du den eines anderen spüren. Und du dachtest so ein Pech hättest du nur in Bus und Bahn oder in Aufzügen. Tja, dann kommt noch ein vierter Punkt dazu.
Als du jedoch dann das Schloss erblicken konntest vergisst du den furchtbaren Moment und lässt deine Faszination den Platz einnehmen. Das Schloss war riesiger als du es in Erinnerung hattest.
Es war einfach nur ein schöner Anblick. Gerade weil es dunkel war, wirkte das Schloss noch schöner und magischer als ohnehin schon.
Am Steg angekommen steigst du aus dem Boot und folgst zusammen mit den ganzen anderen Kindern Hagrid ins Schloss, wo ihr eine ältere Dame mit einem spitzen Hut trifft. Und ja auch sie kanntest du schon.
Minerva McGonagall.
Du hattest damals nicht viel mit ihr gesprochen, aber sie war für ihr Alter doch sehr hübsch. Als junges Fräulein muss sie eine Augenweide gewesen sein.
Sie erklärte euch, dass ihr gleich euren Häusern zugeteilt werden solltet. Die Aufregung in die stieg und stieg. Hier kam eine coole Sache nach der anderen.
Nachdem sie euch also einiges erklärt hatte, lief sie schon mal voraus und dann ertönte eine Stimme, die deine Laune in den Keller sinken ließ.
,,Dann ist es also wahr...was im Zug erzählt wurde...Harry Potter ist ab jetzt in Hogwarts..."
Dein Blick wanderte nach hinten und deine Augen trafen direkt die des Jungen der gerade diese Aussage getätigt hatte.
Helle blonde Haare. Ja fast Platin Blond und dann noch Stahlblaue Augen. Solche Augen hattest du noch nie gesehen. Auch er sah dich an und für einen kurzen Moment fühlte es sich so an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Du wusstest nicht genau was du denken solltest. Zumal weil du erfahren hattest, dass DER Harry Potter in Hogwarts war. Seine Eltern sollen gegen den Dunklen gekämpft haben und dabei ums Leben gekommen sein. Jeder der es auch nur versucht gegen den ihr wisst schon wen zu kämpfen hat keine chance zu überleben. Harry soll der einzige sein, der es geschafft hat. Daher auch diese Blitz Narbe. Dieser Junge war ein Rätsel und eine Berühmtheit in den Augen vieler Menschen.
Das getuschel der anderen holte dich in die Realität zurück.
,,Das sind Crabbe und Goyle. Und ich bin Malfoy. Draco Malfoy."
Schmierig dieser Junge. Gerade für ein Alter. Die Vermutung, dass er etwas älter sei als du stieg in dir auf.
Seine Haare waren zurück gegelt. Welcher Junge macht sowas in dem Alter? Wobei dich neue Generationen nicht mehr beeindrucken. Du hast es gut an den Kindern aus deiner Nachbarschaft beobachten können. Gerade mal fünf Jahre alt, aber Rotz frech. Manche Eltern machen in der Erziehung einfach etwas falsch.
Ein anderer Junge mit roten Haaren musste kurz kichern, was diesem sogenannten Draco Malfoy wohl gar nicht gefiel. Verärgert sah er ihn an.
,,Du findest meinen Namen wohl lustig. Nach deinem brauche ich ja gar nicht zu fragen. Rote Haare und ein abgetragener Zauberumhang. Ganz offenbar ein Weasly."
Ein Weasly? Die Weasleys sind zwar eine "reinblütige" Zaubererfamilie ohne Muggelvorfahren, gelten aber für elitäre Zauberer-Clans als "Blutsverräter". Obwohl sie gelegentlich deswegen öffentlich angegriffen werden, halten die Weasleys, nämlich nichts auf ihr "reines Zaubererblut" zugute und schreiten grundsätzlich gegen rassistische Diskriminierungen ein.
So hast du es zumindest von deinem Vater gelernt.
Malfoy's Blick wanderte erst kurz zu dir, dann aber zu Potter.
,,Du wirst sehen, einige Zauberfamilien sind besser als andere, Potter. Und du willst dich doch bestimmt nicht mit der falschen Sorte abgeben. Ich kann dir da behilflich sein."
Im selben Moment hielt Draco Harry seine Hand entgegen.
Du verdrehst die Augen. Was für ein nerviger Bengel. Innerlich hast du dir gewünscht, dass ihm endlich jemand mal das maul stopft, sonst würde er gar nicht mehr aufhören zu reden.
,,Bevor du jemanden wegen seiner Haare kritisierst, solltest du dich erstmal um deine kümmern. Deine gegelte Frisur lässt deinen Kopf wie eine dicke Murmel aussehen. Besser gesagt wie eine Bowling Kugel."
Verärgert über diese Aussage blickte Malfoy zu dir. Der Wunsch, dass ihm jemand das Maul stopft wurde erfüllt, wenn auch von dir selbst.
,,Da hat eine Hexe den Mumm mir entgegen zu treten."-,,Muss ich wirklich vor einem Jungen Angst haben, der genauso wie wir ein Anfänger ist. Halt deine Nase nicht so weit oben, sonst regnet es rein."
Die anderen fingen an zu kichern, während Draco anfing mit den Zähnen zu knirschen. Noch nie hatte sich ihm jemand so frech entgegen gestellt, geschweige denn den Mut dazu gehabt.
,,Wie heißt du?"fragt er ernst. Es war deutlich heraus zu hören, dass er sauer war. Das brachte dich allerdings nur noch mehr zum grinsen.
,,Viele kennen mich unter den Namen kleine Lady. Aber du darfst mich (y/n) nennen."-,,Tja... (y/n)... ich hoffe du spielst gerne Schach..."
Stille war auf der Treppe. Alle sahen euch an. Niemand traute sich auch nur ansatzweise etwas zu sagen. Dor war in dem moment nicht genau klar wie er ausgerechnet auf das spiel gekommen war, aber du konntest auch nicht verneinen, dass es dich sehr amüsierte jemanden so in die Pfanne zu hauen. So sehr, dass man dich herausfordert.
,,Oh und wie."-,,Gut... denn unser Spiel hat gerade begonnen..."
,,Wenn du darauf bestehst... Du bist am Zug... Mafloy..."
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