Kapitel 5: Eifersucht (1.554)

Jisung:

So unterhalten wir drei uns eine ganze Weile über Gott und die Welt, bis auch Chan dazu stößt und wir somit nur noch auf Changbin warten müssen.

Auch Chan erkundigt sich bei Hyunjin, wie es bei ihnen mit der SF-Arbeit voran geht, woraufhin dieser unserem Ältesten auch das erzählt, was er zuvor noch Felix und mir mitteilte. Daraufhin sprechen wir wieder über Gott und die Welt, bis unsere Apartmenttür ins Schloss fällt, was Changbin's Rückkehr von der Prüfung ankündigt.

Der momentan Zweitälteste schlendert einfach zu uns ins Wohnzimmer, gibt Felix einen kurzen Kuss zur Begrüßung und lässt sich anschließend tief durchatmend auf die Couch fallen. Changbin scheint noch nicht mal bemerkt zu haben, dass wir mit Hyunjin telefonieren und auch unsere fragenden Blicke ignoriert er gekonnt, da er einfach schweigend zum Fernseher schaut.

„Und?" fragt Felix seinen Freund nun. „Was?" entgegnet Changbin einfach nur, womit er seinen Freund ziemlich auf die Palme bringt. „Ist das dein Ernst?! Ich dreh dir gleich deinen Hals um, wenn du uns nicht sofort von deiner Abschlussprüfung erzählst!" droht der Silberhaarige seinem Freund, womit er Chan, Hyunjin und mir ein Grinsen entlockt.

„Achso, das. Ja, ich habe mein Abitur." teilt uns Changbin schließlich mit, so als wäre es das Normalste der Welt, wobei aller Zorn augenblicklich einem Lächeln bei Felix weicht und er seinem Freund um den Hals fällt. „Das freut mich so für dich, Binnie!"

Auch wir anderen gratulieren dem Zweitältesten zum bestandenen Abschluss, wobei Changbin zum ersten Mal auch Hyunjin bemerkt. So erzählt uns Changbin, wie aufgeregt er war, wie sehr er zu Anfang gestottert hat und schwitzige Hände bekam, doch letztendlich tatsächlich bestanden hat.

„Ich muss dann jetzt wieder. Jeongin kommt gleich, weil wir uns mal wieder einen romantischen Abend zu zweit machen wollen." verabschiedet sich Hyunjin. „Dann viel Spaß bei eurer Zweisamkeit." winkt Chan freundlich in die Kamera, wobei mir jedoch wieder einfällt, was er mir vor wenigen Wochen erzählt hat.

Vielleicht sollte ich Felix erzählen, was Chan mir erzählt hat, sodass wir unseren Ältesten verkuppeln können?

Nein. Ich habe Chan versprochen, es für mich zu behalten.

„Und telefoniere unbedingt mit Minho, Jisung." erinnert mich Hyunjin nochmal, was ich einfach nur abnicke und wir dann unser Telefonat beenden.

„Wieso denn? Was ist denn mit Minho?" fragt Changbin, nachdem Hyunjin auflegte. „Er setzt sich zu sehr unter Druck, hat Hyunjin gemeint." beantworte ich, während ich darüber grübel, ob ich ihn wirklich anrufen sollte.

Warum nur bin ich so unsicher und ängstlich? Ich hab doch eigentlich keinen Grund dazu. Minho ist mein Freund und wenn ich ihn mit meinem Anruf wirklich vom Lernen abhalte, dann kann er es mir ja auch einfach sagen.

„Kein Wunder. Er hat ja auch echt viel nachzuholen." entgegnet Changbin auf meine Worte. „Wann willst du ihn denn anrufen, Sungie?" fragt mich Felix. „Ich denke ich mache das jetzt gleich. Vielleicht können wir ihm ja auch irgendwie helfen, wenn er etwas nicht versteht. Beziehungsweise Changbin und Chan, da Felix und ich ja noch nicht alles haben, was vermutlich bei seiner Abi-Prüfung dran kommen wird. Vielleicht bin ich gleich wieder da." verabschiede ich mich also von meinen Mitbewohnern, woraufhin ich in mein Zimmer gehe, um vorerst ungestört mit meinem Freund telefonieren zu können.

Hoffentlich freut er sich wirklich mich mal wieder zu sehen und meine Stimme zu hören und hoffentlich halte ich ihn dann wirklich nicht vom Lernen ab.

In meinem Zimmer angekommen, lege ich mich auf mein Bett, schnappe mir meinen Laptop vom Nachttisch — der noch von letzter Nacht da liegt, da ich an meinem Teil für die SF-Arbeit geschrieben habe — öffne ihn und gehe auf Skype, nachdem ich ihn angeschaltet habe. So suche ich noch den Kontakt von meinem Freund, welchen ich auch recht schnell finde.

Ich atme nochmal tief durch und klicke dann auf den grünen Hörer, bevor ich es mir doch noch anders überlege und das mit dem Anruf lieber sein lasse. Während ich also darauf warte, dass mein Freund den Anruf nun annimmt oder ablehnt — je nachdem wie es ihm passt — verschwindet die angesammelte Unsicherheit und ersetzt sich durch Vorfreude darauf, den Älteren endlich mal wieder zu sehen und seine Stimme zu hören.

„Hey, Sungie." begrüßt mich dann mein Freund lächelnd, als er auf meinem Bildschirm erscheint. Direkt lächle ich noch breiter und begrüße den Älteren ebenso. „Wie geht es dir, Baby?" fragt mein Freund dann weiter, wobei mir bei diesem Kosenamen augenblicklich wieder die Schamröte ins Gesicht schießt und ich aus diesem Grund meinen Kopf senken, aber dennoch auch lächeln muss.

Er schafft es doch jedes Mal mich mit solchen Kleinigkeiten in Verlegenheit zu bringen.

„Das habe ich vermisst." reißt mich mein Freund aus meiner Verlegenheit, weshalb ich zögernd meinen Kopf wieder hebe und wiederholt zum Älteren schaue und dabei leise frage: „Was?" „Deine Verlegenheit und dieses süße Rosé das sich dann immer auf deinen süßen Hamsterwangen ausbreitet." beantwortet mein Freund meine Frage, wodurch ich das Gefühl habe, nur noch röter im Gesicht zu werden, wobei jetzt auch noch diese Hitze dazu kommt.

„Man, hör auf damit." schmolle ich beleidigt, während ich meine Hände an meine kochenden Wangen lege und nur das amüsierte Lachen meines Freundes vernehmen kann. Aus diesem Grund sehe ich augenblicklich beleidigt zu ihm auf. „Ich hab dich vermisst, Hannie."

Bei diesen Worten meines Freundes weicht meinem beleidigten Schmollen ein breites, verliebtes Lächeln.

„Ich dich auch, Minnie. Es ist unglaublich schön wieder deine Stimme zu hören und dein Gesicht zu sehen." erwidere ich lächelnd seine Worte, wobei auch er augenblicklich breiter lächelt und mich verträumt ansieht, während er seinen Kopf auf seine Hand gestützt hat, da er scheinbar noch am Lernen war und deshalb an seinem Schreibtisch sitzt.

„Wie geht es dir? Hyunjin hat vorhin angerufen und erzählt..." „Konnte die Drama-Queen ihren Mund also nicht halten, ja?" unterbricht mich Minho genervt, weshalb ich einfach nur lächle und seine eigentlich rhetorische Frage beantworte: „Du kennst doch Jinnie." „Tja, dann werde ich ihn morgen wohl mal verprügeln müssen." entgegnet mein Freund, weshalb ich meine Augen weite und meinen Kindheitsfreund mehr als nur überrascht ansehe.

Mir ist zwar durchaus bewusst, dass Hyunjin und Minho eine Tom-und-Jerry-Beziehung zueinander haben, aber dennoch überrascht es mich irgendwie.

Meinem Freund entlocke ich damit mal wieder ein Lachen.

„Keine Sorge, Ji. Ich werde ihn nicht umbringen."
„Na das will ich doch auch mal hoffen. Was soll unser Maknae denn dann machen?"
„Aah, du machst dir also mehr Sorgen um Jeongin, als um Hyunjin selbst?"

Mit diesem Satz entlockt nun Minho mir ein Lachen, ehe ich nun auch wieder etwas entgegne: „Das sollte eigentlich nur dich dazu bringen, Hyunjin am Leben zu lassen. Ich weiß, wie sehr du es hasst, unseren Jüngsten deprimiert zu sehen und wie sehr du ihn liebst."

„Das stimmt. Aber dich liebe ich mehr." lächelt er, wobei auch mein Lächeln nochmal eine Nummer breiter wird. „Ich liebe dich auch, Minnie." erwidere ich seine Worte dann. „Aber jetzt antworte mir bitte. Nach dem, was Hyunjin erzählt hat, mache ich mir echt Sorgen um dich." „Du brauchst dir aber keine zu machen. Hyunjin hat es vermutlich einfach nur dramatischer dargestellt, als es ist. Es stimmt, dass ich einen kleinen Mental Breakdown hatte und während diesem Jungkook und Taehyung ein bisschen sehr mit Nachrichten bombardiert habe. Es ist auch wahr, dass ich etwas unter Druck stehe, aber ich bin ja selbst dafür verantwortlich und jetzt muss ich eben die Konsequenzen von meinem Handeln tragen. Es ist alles gut, Sungie. Wirklich. Ich schaffe das schon irgendwie. Yeji hilft mir wirklich sehr bei den Sachen, die ich nicht verstehe und erklärt sie mir nochmal."

„Yeji?" frage ich überrascht und mit großen Augen.

Mein letzter Stand war schließlich der von Silvester, wo sich die Beiden lieber aus dem Weg gegangen sind und eine unglaubliche Spannung zwischen ihnen herrschte, die mir ein unangenehmes Gefühl verschaffte.

„Hatte ich noch nicht erwähnt, dass wir uns ausgesprochen haben?" fragt Minho ebenso überrascht. „Sonst würde ich ja wohl kaum so reagieren." entgegne ich augenverdrehend und auch etwas genervter, als beabsichtigt.

„Uuh. Ist da etwa jemand eifersüchtig?" neckt mich der Ältere.

Ja, verdammt! Natürlich bin ich eifersüchtig! Schließlich redest du da gerade von deiner Ex-Freundin, du Pabo!

„Vielleicht ein bisschen. Zumal ich das nicht einmal mehr wusste." gebe ich also murmelnd zu. „Naww, Sungie. Du brauchst nicht eifersüchtig sein. Wirklich nicht. Yeji ist einfach nur eine gute Freundin. Es hat mir etwas gefehlt wieder mit ihr zu reden, das ist alles. Du weißt doch, dass ich dich über alles liebe, Sungie." spricht mein Freund, womit er mich wieder zum Lächeln bringt.

„Du ahnst ja gar nicht, wie gerne ich dich jetzt in den Arm nehmen würde." fügt er dann noch hinzu, woraufhin ich seufze und entgegne: „Ich dich auch."

Und wieder einmal packen mich diese ganzen Zweifel in Bezug auf eine Fernbeziehung. Für einen kurzen Zeitraum würde es vermutlich wirklich glatt gehen, eine Fernbeziehung zu führen, doch so?

Ich lebe in Sydney und Minho in Seoul. Uns trennen gut achttausend Kilometer Luftlinie, zwei Stunden Zeitunterschied und wir leben auf unterschiedlichen Kontinenten. Hinzu kommen dann noch die Vertrauensprobleme, die ich jedoch versuche in die hintersten Ecken meines Hirnes zu verstauen.

Ich liebe Minho doch und ich will unbedingt mit ihm zusammen sein. Also muss ich mir irgendetwas einfallen lassen und diese innere Angst zerstören. Sie ist ein riesiges Problem für das Fortbestehen unserer Beziehung.




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01.04.2023

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