Kapitel 31: Valentinstag IV ||•Hyunjin und Jeongin•|| (2.435)
Erzähler:
„Junge, jetzt renn doch nicht so durchs Haus! Am Ende verletzt du dich nur noch!", mahnt der Herr des Hauses seinen Sohn, als dieser zum wiederholten Male an ihm vorbei rauscht. „Soll er doch. Dann kann er uns wenigstens nicht mehr mit seinem Liebesgetue nerven.", verdreht daraufhin der Älteste der drei Söhne genervt seine Augen, als er in einem Magazin blättert. „Sprich nicht so über deinen Bruder, Suo! Du bist der Älteste, also benimm dich auch so!", kassiert er daraufhin jedoch nur einen leichten Klaps von seiner Mutter auf den Hinterkopf.
„Ach, kein Problem, Eomma. Er ist doch nur neidisch, weil ich, obwohl ich jünger als er bin, zuerst eine ernste Beziehung führe.", neckt Jeongin daraufhin absichtlich seinen Bruder, als er aus dem Badezimmer zurück ins Wohnzimmer eilt. Genervt klappt der Erwähnte sein Magazin zu und legt es mit einem „Aish" auf den Wohnzimmertisch, ehe er sich nun direkt an seinen drei Jahre jüngeren Bruder wendet und fortfährt: „Woher willst du denn wissen, dass ich noch keine Beziehung führe, hm? Außerdem bist du gerade erst 17 geworden! In diesem Alter kann man noch nicht von einer 'ernsten' Beziehung sprechen! Sobald ihr beide erstmal eure Schule beendet habt, werden sich eure Wege mit hoher Wahrscheinlichkeit eh erstmal trennen! Hyunjin wird Tanz oder Kunst studieren und du Grundschullehramt! Herr Gott nochmal, es ist nicht mal sicher, dass ihr auf der selben Uni geschweige denn in der selben Stadt studieren werdet!"
Perplex und mit einem leicht geöffneten Mund sieht Jeongin zu seinem Bruder, als er dessen Worte realisiert. Denn er hat irgendwo Recht. Was passiert mit ihrer Beziehung, sobald sie die Schule beendet haben und jeder das studiert, was er zu seinem Beruf machen will? Werden sie wirklich noch zusammen sein können? Oder werden sie irgendwann wirklich getrennte Wege gehen?
Alleine schon der Gedanke daran schmerzt ihn, sodass er plötzlich einen leichten Stich in seiner Brust spürt und seine Hand aus diesem Grund an diese führt, als er zeitgleich bemerkt, wie sich Tränen in seinen Augen zu bilden scheinen.
„Suo!", zischt die Frau des Hauses zu ihrem Sohn, als sie ebenso wie ihr Mann die Veränderung von Jeongin's Gemütszustand bemerkt. Bis gerade hatte ihr Junge ein stetiges und breites Lächeln auf seinen Lippen. Er war gefüllt mit der Vorfreude, seinen ersten Valentinstag in einer Beziehung ausgerechnet mit Hyunjin verbringen zu können. Seine Eltern wissen, wie wichtig ihrem Sohn der Ältere ist. Schon, bevor sie beide überhaupt richtig laufen konnten. Umso mehr freuten sie sich für ihn, als er ihnen mitteilte, dass sie nun tatsächlich ein Paar waren.
Ihnen ist es nach wie vor egal, in welches Geschlecht sich ihr Sohn verliebt hat, solange dieser nur glücklich ist. Zudem sind sich seine Eltern auch zu 100% sicher, dass Hyunjin immer sehr sorgsam mit ihrem Jungen umgehen und sich um ihn kümmern wird. Schließlich tat er das schon, bevor die Beiden überhaupt ein Paar wurden.
„Lass dich nicht von unserem dummen Bruder verunsichern, Hyung.", reißt dann erst die Stimme von Jeongin's jüngerem Bruder diesen aus seinen Gedanken. „Er ist eifersüchtig. Nicht mehr und nicht weniger. Genieße den Valentinstag einfach mit deinem Freund.", fährt der Elfjährige fort, der zwar mitbekommen hat, was hier geschieht, aber nicht einmal von seinem Nintendo aufgesehen hat.
Wenn das doch nur so einfach gehen würde..., denkt sich Jeongin, als es auch schon an der Tür klingelt. Zum ersten Mal klappt der Elfjährige dann seinen DS zu und legt ihn einfach achtlos auf den Sessel, ehe er schon mit einem lauten: „Ich gehe!" zur Haustür rennt und diese öffnet.
„Hey, Minseok.", begrüßt Hyunjin den Jüngeren freundlich, als er sich hinhockt, um mit dem Kleineren auf Augenhöhe zu sein und diesem liebevoll durch die Haare zu streichen. „Wie geht's meinem kleinen Lieblingsbruder?", lächelt er dabei freundlich. „Jinnie-Hyung!", entgegnet dieser nur, ehe er dem Älteren auch schon um den Hals fällt. Lachend erwidert der Schwarzhaarige die Umarmung, ehe er spricht: „Wirst du nicht langsam zu groß dafür?" Hyunjin spürt nach dieser Frage nur, wie der Jüngere seinen Kopf schüttelt, als er diesen hochhebt und zusammen mit ihm ins Wohnzimmer geht, wo ihn auch der Rest seiner zweiten Familie erwartet.
„Wie kommt es nur, dass du noch immer wie der kleine Fünfjährige bist, den ich gefühlt gestern erst Huckepack getragen habe?", spricht er lachend zum Jüngeren, ehe er die Gesichter von Jeongin und dessen Familie sieht. Während er deutlich erkennt, dass sein Freund irgendwie traurig und verletzt wirkt, scheinen Suo und dessen Eltern irgendwie angespannt und...schuldbewusst?
„Alles okay?", fragt er daraufhin etwas irritiert, als er Minseok wieder runter lässt, der jedoch nicht von seiner Seite weicht, erhält allerdings keine Antwort. Alle vier starren ihn einfach nur an, weshalb er sich dann probeweise einmal nach hinten und anschließend nach vorne beugt, um sicher sein zu können, dass sie wirklich ihn anstarren. Und Tatsache. Ihre Augen folgen seinen Bewegungen einfach. Aus diesem Grund hockt er sich dann doch wieder auf den Boden, um mit dem scheinbar einzigen Normalen dieser Familie in diesem Moment zum wiederholten Male auf Augenhöhe zu sein.
„Warum starren sie mich denn so an?", fragt er flüsternd, ohne seinen Blick dabei von den älteren Söhnen dieser Familie und dessen Eltern abzuwenden. „Suo ist einfach ein Idiot. Kümmere dich nicht weiter darum, nimm meinen Bruder und amüsiert euch.", entgegnet Minseok, als er auf Jeongin zu geht, um diesen an seiner Hand zu Hyunjin zu ziehen, der sich unterdessen auch wieder hinstellt. Auch der Jüngere kommt erst durch die Berührung seines Bruders wieder zu sich, weshalb er sich direkt ein Lächeln aufzwingt und ein kleines „Hey." nuschelt, ehe er dem Größeren zur Begrüßung einen kleinen Kuss auf die Wange haucht.
„Hey", entgegnet dieser, als er die Hände seines Freundes in seine nimmt und leise und besorgt nachhakt: „Ist alles okay bei dir?" Wieder zwingt sich Jeongin zu einem Lächeln, als er die Frage seines Freundes abnickt. Direkt verschränkt er seine rechte Hand mit der Linken des Älteren, als er sich nochmal an seine Eltern wendet: „Wir gehen dann. Wir sehen uns." So zieht er den Größeren fast schon panisch aus dem Wohnzimmer, welcher sich nur mit einem kleinen „Bis später." von den Anderen verabschieden kann.
So laufen die Verliebten Hand in Hand bis zur nächsten U-Bahn-Station, wo sie auf jene warten, die sie zum Indoor-Freizeitpark 'Lotte World' fahren wird. Denn auch sie haben, anders als wohl die meisten anderen Paare, nichts besonderes für ihren Valentinstag geplant. Sie wollten einfach zusammen sein und da war ihnen egal, wo sie hingingen und der Freizeitpark war nun einmal das Erste, was ihnen in den Sinn kam. Wer wusste es schon? Vielleicht würde es dort ja auch irgendwelche besonderen Attraktionen oder Angebote geben, weil Valentinstag ist?
Während sie auf ihre U-Bahn warten, ist Jeongin noch immer tief versunken in seinen Gedanken. Denn plötzlich geht ihm nicht nur die Frage durch den Kopf, was wohl passieren wird, sobald sie ihren Abschluss haben, sondern auch, was allgemein alles passieren könnte. Es könnte sein, dass das heute vielleicht sogar ihr letzter Tag als Paar ist. Oder dass irgendwas anderes passiert...Ein Unfall oder so...Und er würde Hyunjin verlieren!
Panisch drückt Jeongin bei diesem Gedanken die Hand seines Freundes fester und zieht ihn mit seinem anderen Arm in eine feste Umarmung. Sein Gesicht vergräbt er dabei tief in der Halsbeuge des Größeren und atmet dessen Duft tief ein.
Wieso denke ich plötzlich an solche Sachen?, fragt er sich, wobei er sich noch enger an den Älteren drückt, der mit dieser plötzlichen Umarmung absolut nicht gerechnet hat, weshalb er überrumpelt und verwirrt mit seiner freien Hand langsam über die Haare des Jüngeren streichelt.
„Was hast du denn auf einmal?", fragt er dabei verwirrt doch zeitgleich auch besorgt, da das absolut nicht zu dem Jeongin passt, den er kennt. Meistens ist es schließlich eher er selbst, der die körperliche Nähe zum Jüngeren sucht. Besonders an öffentlichen Orten wie diesen ist er eher zurückhaltend, wenn es darum geht.
„Bleib bitte einfach bei mir.", nuschelt der 17-jährige nur auf die Frage des Älteren. „Wo sollte ich denn hingehen?", entgegnet dieser amüsiert, als er seinem Freund einen kleinen Kuss auf den Kopf haucht, ehe er den Seinen leicht gegen diesen lehnt, ihn dabei aber immer noch mit seinem freien Arm fest an sich drückt.
Warum auch immer sein Freund gerade so anhänglich ist...Er liebt und genießt es so gut es ihm möglich ist.
Unterdessen sieht Jeongin leicht zögerlich von unten in das Gesicht seines Freundes, während er sich fragt, wann wohl der letzte Tag ihrer Beziehung sein wird. Denn vielleicht hat Suo Recht und er ist noch zu jung, um sagen zu können, dass er in einer festen Beziehung lebt. Vielleicht hat Suo Recht und ihre Beziehung hat wirklich keine Zukunft. Dass sie wirklich zeitnah getrennte Wege gehen werden.
Egal wie oft sie sich sagen, dass sie sich lieben und dass sie niemals jemand besseren finden werden, als einander, können sie noch nicht davon ausgehen, dass sie eine lange Beziehung führen werden. Sie haben weder ein Studium beziehungsweise eine Ausbildung, noch ein geregeltes Einkommen. Es kann genau so gut sein, dass sie irgendwann, wenn die Zeit da ist, nur in einer anderen Stadt einen Job finden. In unterschiedlichen Städten.
„Die U-Bahn ist da, Innie.", reißt die Stimme des Älteren ihn aus seinen verworrenen Gedanken. Abwesend nickt er also, woraufhin Hyunjin ihn an seiner Hand in die U-Bahn zieht, wo sie doch tatsächlich das Glück haben zwei freie Plätze nebeneinander zu bekommen. Direkt lehnt Jeongin also wieder seinen Kopf gegen die Schulter seiner Liebe, welche dies noch immer besorgt mit sich machen lässt. Auch er lehnt seinen Kopf gegen den des Jüngeren, während er mit seinem linken Daumen liebevoll über die Hand seines Freundes streicht.
Was hast du bloß?, fragt Hyunjin sich die ganze Fahrt über, die sie schweigend verbringen. Sie hören nur den Lärm, den die anderen Fahrgäste machen. Wie eine Frau, die lautstark mit irgendjemanden telefoniert, einen bellenden Hund und das Schnarchen eines weiteren Fahrgastes, der wohl irgendwann während der Fahrt eingeschlafen sein muss.
An ihrer Station angekommen, zieht Hyunjin den Jüngeren direkt in die Richtung, in der der Freizeitpark liegt.
„Was willst du zuerst machen, Innie?", versucht der Ältere ein Gespräch mit seinem Freund anzufangen, welcher allerdings weiterhin nur gedankenverloren in der Weltgeschichte herum sieht. Aus diesem Grund bleibt er seufzend stehen, weshalb er den Jüngeren ebenso dazu zwingt und legt seine Hände an dessen Wangen. Verwirrt sieht Jeongin seinen Freund an, welcher ihn verliebt anlächelt, eine Haarsträhne aus der Stirn streicht und anschließend in einen gefühlvollen Kuss zieht. Direkt schließt er seine Augen und genießt es in vollen Zügen, die sündhaft schönen Lippen des Älteren auf seinen spüren zu können.
Er kann einfach nicht in Worte fassen, wie sehr er Hyunjin liebt. Es gibt keine Worte, um dies ordentlich ausdrücken zu können.
„Was hat Suo für einen Schwachsinn erzählt, dass du so sehr in Gedanken versunken bist?", lächelt Hyunjin liebevoll, als er seine Hände von den Wangen des Jüngeren entfernt und sie stattdessen an dessen Taille führt, an welcher er ihn näher an sich heran zieht.
Der 17-jährige kennt Suo genau so lange, wie er Jeongin kennt und weiß deshalb, dass er gerne mal redet, ohne nachzudenken und ihm deshalb auch sehr oft Schwachsinn entfällt, mit welchem er ungewollt andere nachdenklich stimmen oder verletzen kann. Hyunjin weiß, dass Suo es nie böse meint, aber manchmal kommt es eben so an, weil er eben nicht gründlich über seine Worte nachdenkt.
Kurz sieht Jeongin seinen Freund überrumpelt an, ehe er sich räuspert und dann auf dessen Frage antwortet: „Er hat dieses Mal eigentlich keinen Schwachsinn erzählt, sondern mich einfach mit der Realität konfrontiert." „Und was war das für eine Realität?", hakt der Größere nach. „Was passiert, wenn ich mit der Schule fertig bin." „Was soll schon passieren? Du wirst das studieren, was dich glücklich macht und Erfolg in deinem Beruf haben.", entgegnet Hyunjin, ehe er dem Jüngeren einen weiteren kleinen Kuss auf die Lippen drückt, weswegen dieser augenblicklich breit lächeln muss.
„Und wir?" „Was ist mit uns?" „Was passiert mit uns, wenn wir beide mit der Schule fertig sind? Würdest du dann immer noch an meiner Seite sein wollen?", bohrt Jeongin weiter nach, als er sich etwas enger an seinen Freund drückt, welcher nach dieser in seinen Augen mehr als unnötigen Frage nur leicht lachen kann. „Ich bin extra für dich sitzen geblieben, damit wir in einer Klasse sein können und du fragst mich sowas?" Auch Jeongin kann daraufhin nur lachen, ehe er entgegnet: „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du das tatsächlich durchgezogen hast." „Was sollte ich machen? Du hast doch ständig gejammert, dass du keine Freunde hast. Seungmin kam ja erst auf unsere Schule, als ich bereits runter gestuft wurde. Meine Eltern waren echt sauer auf mich deswegen. Ich musste ihnen deshalb versprechen, dass ich dafür einen Gesamtdurchschnitt von mindesten 1,8 habe, wenn ich ein Jahr später die Schule beende. Alles deinetwegen.", lächelt Hyunjin, als er seine Nase an die von Jeongin stupst, welcher wiederholt nur lachen kann.
„Was genau hat Suo dir erzählt, dass du so sehr darüber nachdenkst?" „Er meinte, dass ich eh erst 17 geworden bin und deshalb noch nicht von einer ernsten Beziehung sprechen kann. Und dass sich unsere Wege eh trennen, sobald wir studieren, was wir studieren wollen und als das arbeiten, als was wir arbeiten wollen. Was meinst du? Denkst du auch, dass sich unsere Wege bald trennen?"
Seufzend streicht Hyunjin wiederholt durch die Haare seines Freundes, ehe er auf dessen Frage antwortet: „Ich sollte dir einst schwören, dass ich dir niemals etwas verspreche, was ich vielleicht nicht halten kann. Deshalb kann ich dir auch nicht versprechen, dass sich unsere Wege nicht bald trennen. Wir wissen beide nicht, was uns in unserer Zukunft erwartet. Ich weiß nur eins. Ich möchte so lange es mir möglich ist, mit dir zusammen sein, Jeongin. Und dafür werde ich alles in meiner Macht stehende tun. Wenigstens das kann ich dir versprechen." Verliebt lächelnd schlingt der Angesprochene seine Arme etwas enger um den Nacken seines Freundes, ehe er sich nach vorne beugt, um diesem einen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Das reicht mir vollkommen. Ich verspreche dir, dass auch ich alles mir mögliche für unsere Beziehung tun werde, Hyung.", entgegnet Jeongin, woraufhin nun Hyunjin ihn in einen weiteren, gefühlvollen Kuss verwickelt.
Erst nach einer ganzen Weile lösen sie ihn und lächeln sich verliebt an.
„Lass uns unsere gemeinsame Zeit einfach genießen. Versprochen?" „Versprochen.", entgegnet Jeongin, woraufhin das junge Paar nun endlich Hand in Hand den Freizeitpark betritt und ihren gemeinsamen Valentinstag in vollen Zügen genießt, bis sie sich auf den Weg zu Hyunjin's Wohnung machen.
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Einen fröhlichen vierten Advent 🕯️🕯️🕯️🕯️ und natürlich fröhliche Weihnachten, wünsche ich euch.🤗🎅🏻🎄
Ich hoffe ihr genießt diesen Tag mit euren Liebsten.🥰
24.12.2023
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