Kapitel 18
PoV Liam
Ich stand mit einem Glas Whisky und einer Packung Zigaretten auf der Veranda und starrte auf das Meer. Die anderen waren in irgendeinen Club feiern gegangen... Ich hasste sowas. Irgendwie paradox, wenn man bedachte dass ich in einem club arbeitete. Ich bevorzugte es meinen abend allein zu verbringen. Mit Alkohol, Zigaretten und guter Musik. Das was in den ganzen Clubs lief und als 'Musik' bezeichnet wurde, fand ich grauenhaft. Es klang alles absolut gleich. Und alles war nichtssagend.
Aus meinem handylautsprecher ertönte 'the world is ugly' von 'my chemical romance'
"Hey, na?" Hörte ich aufeinmal Tims stimme hinter mir "wie kommst dass du schon wieder zurück bist? Ihr seit doch gradmal ne Stunde oder so weg gewesen" fragte ich den größeren. Dieser zögerte mit seiner Antwort "Ich...ich wollte nicht, dass es so endet wie beim letzten mal, als Stegi und ich vollkommen dicht waren" ich schaltete die Musik leiser. "Was ist denn passiert, dass es sich nicht wiederholen soll?" "Ich... hab mit ihm geschlafen.." Ich schwieg und zündete mir erneut eine Zigarette an. Ich hielt Tim die Schachtel hin, doch er lehnte ab. "Du weißt wie schädlich das ist, oder?" Meinte Tim. Ich seufzte "du klingst schon wie sam. Er hält mir auch immer vor, wie schlecht das für mich ist. Und auch über meinen relativ hohen Alkohol Konsum beschwert er sich ständig..." ich starrte nur grade aus. "Wie kommt es, dass du der mensch geworden bist, der du heute bist..?" Meinte der größere. Ich sah ihn verwirrt an "etwas genauer?" "Na ich mein... wie wurdest du zu der Person die du heute bist. Du wirkst so verschlossen und irgendwie einsam. Es scheint, als wäre die einzige Person, der du dich öffnest, sam. Du wirkst als machst du dir immer um alles viel zu viel sorgen. Wie kommt es, dass du so geworden bist?"
-flashback; (triggerwarung: mobbing)-
Mal wieder die selben dummen Blicke meiner Mitschüler. Sie sehen mich an, als wäre ich ein Alien oder sowas. Sie nebnnen mich 'lesbe' oder 'Transe'. Manche lachen mich auch einfach nur aus. Es tut weh. Es tut so verdammt weh jeden tag aufs neue beleidigt oder gar geschlagen tu werden. Und wieso? Weil ich nicht Lina, sondern Liam bin? Weil ich nunmal ein Junge im Körper eines Mädchens bin? Weil ich mir keine teuren Klamotten leisten kann? Weil ich im armenvirtel der Stadt wohne? Oder doch wegen den Narben und Verbrennungen an meinen Arm? Keine Ahnung. "Hey du Transe!" Hör ich eine stimme hinter mir rufen. Ich habe angst mich unzudrehen, also gehe ich einfach weiter. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter. "Ich rede mit dir!" Sag er laut und bestimmt. "Was ist dein Problem?" Versuche ich so selbstbewusst wie möglich zu sagen. "Was mein Problem ist?!", meint er, "du. Du behauptest du seist ein Junge. Tja. Ich hab noch nie n kerl mit brüsten und ner Pussy gesehen. Du bist kein kerl. Also hör auf das zu behaupten." Mit diesen worten schlägt er mir in den Bauch. Es tut so höllisch weh. Er lacht, als er sieht wie schmerzhaft das ist, und geht.
Irgendwie hab ich diesen Tag in der schule überstanden, ohne weitere schläge einstecken zu müssen. Zuhause angekommen, fand ich nur einen zettel auf dem tisch liegen
'Hi Liam.
Ich musste früher zur Arbeit. Ich befürchte wir haben nichts vernünftiges mehr in Kühlschrank. Ich bring was mit wenn ich wieder komme. Versprochen.
Kuss Mama'
Meine Mutter und mein bester Freund Sam sind momentan die einzigen leute, die es akzeptieren, dass ich ein Junge bin und kein Mädchen. Es tut mir immer so wahnsinnig leid, wenn ich sehe wie viel meine Mutter arbeiten muss, nur damit wir die miete zahlen können und was zu essen haben.
-flashback ende-
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