Ich lebte einen Traum. Einen Traum aus dem man nie aufwachen möchte. Natasha jeden einzelnen Morgen zu sehen, wenn ich die Augen öffnete, das war ein Wunder. Jeden Morgen, wenn ich sehen konnte wie sie langsam ihre wundervollen grünen Augen öffnete verspürte ich den Drang ihr einen Kuss zu geben- und ich tat es. Ich konnte sie jeden Morgen, jeden Abend küssen. Zusammen standen wir in ihrer Küche, machten uns ein Frühstück, sie machte Sport während ich duschen ging. Ich hatte ein eigenes Fach in ihrem Kleiderschrank. Sie fuhr mich extra zur Arbeit. Ich schrieb in meinen Mittagspausen mit James, der Shane nun an meiner Stelle bei sich in der Wohnung hatte während ich das Essen aß, das Natasha mir eingepackt hatte.
Abends holte sie mich wieder ab, ihre Hand lag bei Autofahrten auf meinem Oberschenkel, wir hatten tolle Unterhaltungen, ich bekam Küsse wann immer ich es wollte, sie ging so vorsichtig und liebevoll mit mir um... Ich hatte mich nie in meinem Leben Glücklicher gefühlt. Tony und Pepper erholten sich von ihrem Abenteuer und so langsam kehrte Normalität in die Firma zurück. Man merkte sogar schon den nahenden Frühling und Gestern war noch ein weiteres Wunder geschehen.
ich war gerade mit Natasha im Central Park spazieren, als Tony mich angerufen hatte, Happy war anscheinend wieder aus seinem Koma aufgewacht. Natürlich hatten Natasha und ich sofort die Beine in die Hand genommen um so schnell es nur ging ins Krankenhaus zu gelangen. Und da standen wir, mit Rhodey, Pepper und Tony um Happys Bett herum, der zwar immer noch sehr schwach, aber ansprechbar war. Das gesamte Team, versammelt, am Leben und vor allem: Glücklich. Was sollte da jetzt noch groß schief gehen? Es fühlte sich verdächtig stark nach dem Happy End einer bewegenden Love Story an.
Pepper gab mir sogar nochmal Urlaub, da ich meinen ja nicht wirklich hatte genießen können, immerhin hatte ich spontan Stark Industries leiten müssen. Meine freie Zeit hatte ich mit Natasha verbracht- es hatte sich angefühlt wie ein Märchen. Schlittschuhlaufen am Rockefeller Center, Natasha- die natürlich mal wieder super darin war, hatte durchgehend meine Hand gehalten, romantische Küsse zwischen Glühwein und eiskalten Schneeflocken. Sie hatte mir ihren Schal gegeben, als ich gefroren hatte und wir hatten kitschige Selfies gemacht. Am nächsten Tag hatten wir einen italienischen Kochkurs besucht, damit Natasha zumindest Nudeln mit Soße kochen konnte, doch die Russin war kläglich gescheitert und wir waren lachend aus dem Kurs geflogen.
Als Kochkursersatz waren wir dann spontan ins Aquarium gegangen, ich hatte einen unfassbar romantischen Kuss im blauen Licht des Wassers bekommen, und James ein Clownfisch Kuscheltier mitgebracht über das er sich unfassbar gefreut hatte. Ich war daraufhin selber traurig gewesen kein eigenes Kuscheltier mitgenommen zu haben, dass Natasha mir extra noch eine süße Robbe gekauft hatte. Ich konnte wirklich kaum begreifen was für ein unfassbares Glück ich mit ihr hatte. Aus einer Gefühlskalten Geheimagentin war eine liebevolle Romantikerin geworden. Doch Natasha hatte ihre draufgängerische Seite nicht komplett verloren. Abends in der Bar hatte sie in jedem Spiel gegen mich gewinnen müssen, doch es störte mich nicht. Allein ihr selbstbewusstes und glückliches Grinsen als sie beim Dart Haushoch gewonnen hatte war Belohnung genug für mich. An einem Abend hatte sie mich mit Schnee bewaffnet durch den halben Park gejagt und erst aufgegeben, als jeder Zentimeter meines Körpers mindestens einmal in Kontakt mit Schnee gekommen war.
In einem feinen Restaurant hatte sie eine Treterei unter dem Tisch angefangen von der meine Schienbeine immer noch blau waren. Doch sie hatte es noch am selben Abend in ihrer Wohnung wieder gut gemacht. Um auch Dates zu machen die ihr gefielen, waren wir klettern gegangen. Dort hatte ich mal wieder bewiesen, dass ich keinen einzigen Muskel in meinem Körper besitzen konnte, denn ich schaffte es nie höher als drei Meter, während Natasha richtige Neigungen bezwang. Doch es war keineswegs langweilig für mich, dafür war ich viel zu fasziniert vom Können der Rothaarigen. Sie war eine regelrechte Meisterin.
Dann hatten wir eine Lesenacht veranstaltet. Wir hatten uns circa zwei Dutzend Bücher auf Flohmärkten oder aus Supermärkten besorgt und nachts im Bett gelegen und im Schein von Lichterketten nebeneinander Bücher gelesen. Von Liebesromanen bis über Fantasy und fiktionalen Prosawerken war alles dabei. Mit Textmarker hatten wir unsere Lieblingssätze Markiert, mit Klebezetteln unsere Kommentare hinzugefügt. Dann gab es natürlich noch obligatorische Filmnächte bei denen wir uns Pizza bestellten oder Eis löffelten und miteinander kuschelten.
Wir hatten wirklich die beste Zeit überhaupt. Heute hatte James mich allerdings dazu gezwungen ihm auch mal wieder einen Besuch abzustatten. Vermutlich vereinsamte mein bester Freund bereits. Nachdem ich den Morgen mit ihm verbracht hatte war Shane nun zu Besuch gekommen. Zu dritt saßen wir in der Küche, ich war bereits fertig angezogen, weil Natasha mich in wenigen Minuten abholen wollte. Es war bereits Abends und wir hatten geplant essen zu gehen.
„Scarlett, Süße, du musst zwei Karten ziehen.", James grinste süffisant als er seine Uno Karte ablegte. „Ich hasse dich, James.", brummelte ich und bediente mich an dem Stapel. Nun hatte ich wieder drei Karten auf der Hand, Shane kicherte. „Was lachst du so?", fragte ich argwöhnisch. Ja, Shane war mittlerweile wie festgeklebt an James. Die beiden verbrachten mindestens so viel Zeit miteinander wie Natasha und ich und Gott, die zwei waren verflixt süß. „Du kannst meinen Sieg praktisch nicht mehr verhindern!", prophezeite der Ire mir und schüttelte sein orangenes Haar.
„Na warte.", meine Motivation erlosch praktisch in der Sekunde in der ich den Satz ausgesprochen hatte. Ich hatte eine blaue Zwei, eine grüne Sieben und eine grüne Eins. Ja, ich hatte keine Chance. Genervt versuchte ich die Situation noch mit einem Farbwechsel zu retten, doch Shane legte daraufhin einfach seine letzte Karte ab, die einen Farbwechsel ankündigte. „Gewonnen!", rief er freudig. „Glückwunsch!", James grinste und gab seinem Freund einen Kuss auf die Wange. „Ewww nehmt euch ein Zimmer, ihr seid mir zu süß.", brummte ich. „Scarli, ich musste das die letzten Wochen mit dir und Romanoff ertragen, komm damit klar, dass ich meinen Ginger gerne küsse.", legte James nun fest. „Wann lerne ich deine Freundin denn mal kennen?", wollte Shane wissen und wackelte mit den Brauen. „Heute definitiv noch nicht. dafür wäre keiner von uns bereit.", meine ich schmunzelnd und stehe auf. „Scarlett, du siehst zum anbeißen aus, die Frau wird dir kaum Wiederstehen können, es wäre ein wunder wenn ihr es bis zum Restaurant schafft.", rief James nun. Er hatte mich schon vorhin für mein Outfit gelobt und ich muss gestehen- ich mochte es auch.
Natasha hatte ein feines Restaurant rausgesucht und ich hatte mir extra ein neues Kleid besorgt. Ein dunkelgrünes mit frei liegendem Rücken, ab der Hüfte fiel der Stoff lockerer herab. Ein Traum von einem Kleid mit minimaoistischen goldenen Verzierungen. „Dem stimme ich zu.", Shane lachte und zeigte dabei seine spitzen Zähne. „Beruhigt euch Jungs, Natasha wird sich beherrschen können im Gegensatz zu euch.", versichere ich den beiden und gebe James einen Kuss auf die Stirn. „Sie hat mir gerade geschrieben, ich sollte runter. Zerlegt die Wohnung nicht allzu sehr und bitte... Bitte seid nicht so laut. Ich will die unangenehme Unterhaltung mit unserer Nachbarin nicht fortsetzen.", grinse ich ironisch. „Wir passen schon auf.", James lacht. „Bekomme ich auch einen Kuss?", wollte Shane nun belustigt wissen. „Aber natürlich, Liebling.", damit drehte James sich zu seinem Freund und gab ihm einen sanften Kuss. „Ich meinte eigentlich Scarlett, aber das ist noch besser.", kommentierte Shane, bevor er James unschuldig zurück küsste. „Ihr seid zu süß für mich, ich bin weg.", damit schnappte ich meinen Mantel von der Garderobe. „Hab euch lieb!" „Wir dich auch!", antwortete James als ich schon fast die Tür hinter mir geschlossen hatte.
„Hey." Natasha beobachtete mich schmunzelnd, als ich neben ihr ins Auto stieg. „Selber hey.", damit lehnte ich mich zu ihr um sie sanft zu küssen. „Schnall dich an, wir sind spät dran.", meinte sie daraufhin. „Okay...", etwas irritiert tat ich was sie gesagt hatte und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Die sonst so aufmerksame Agentin wirkte in ihren Gedanken versunken. „Du bist so still..." „War nur ein anstrengender Tag." „Achso...", ich schlucke kurz den kleinen Stich hinunter und blicke aus dem Autofenster raus. Heute Morgen war alles noch so gut? Was war nur den Tag über passiert, dass sie jetzt so abweisend war? Dabei hatte sie angeblich ewig gebraucht um uns einen Tisch in diesem Restaurant zu ergattern. Sie hatte sich doch so darauf gefreut....
Ich traute mich nicht nochmal den Mund aufzumachen während der Autofahrt. Man hörte das rauschen des Motors. Sie hatte mir fürsorglich die Sitzheizung angemacht, sodass ich nicht fror, doch nichts fühlte sich gerade so gut an. Das alles brachte mir ein ungutes Gefühl. Ich traute mich nicht sie jetzt noch darauf anzusprechen. Wenn sich Natashas Laune verschlechterte könnte ich vermutlich den gesamten Abend in die Tonne treten. Ich versuchte meine Gedanken umzulenken indem ich die Autos auf der Fahrbahn beobachtete. Endlich kamen wir bei einem Parkhaus an, das zu dem Gebäude gehörte in dem das Restaurant war.
Auf dem Weg zum Aufzug griff Natasha nach meiner Hand. Erleichterung machte sich in mir breit, das fühlte sich schon viel besser an. Doch ihr Griff war fest. Ungewöhnlich fest. Fast so als ob sie angst hätte ich würde sie loslassen. Besorgt sah ich zu ihr. Natasha sah einfach umwerfend aus. Sie trug ihre Haare offen mit Seitenscheitel. Ich liebte das. Dazu trug sie einen schwarzen, knielangen Lederrock, einen dunkelgrünen Rollkragenpullover der Farblich abgestimmt auf mein Kleid schien und hohe, schwarze Stiefel. Es sah unfassbar hübsch an ihr aus. Endlich kamen wir in dem Aufzug an, der bereits Luxuriös wirkte. Glücklicherweise waren wir allein darin und Natasha wählte die höchste Nummer aus. Von dem Restaurant sollte man einen Panorama Blick über ganz New York haben können.
„Natasha?", Ich lehnte mich leicht auf die Seite, damit sie mir ins Gesicht schauen musste. „Ich glaube ich brauche ganz dringend einen Kuss.", stellte ich fest und lächelte sie an. Ich konnte erkennen, wie ihr einer Mundwinkel minimal nach oben zuckte. „Na gut. Weil du es bist.", sie lächelte und lehnte sich sanft zu mir runter. Freudig erwiderte ich ihren fast schon schüchtern wirkenden Kuss. „Ich liebe dich, Natasha.", damit gab ich ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn. Ihr Blick veränderte sich zu einer ernsteren Mine und sie öffnete gerade den Mund um etwas zu erwidern, da ging auch schon die Aufzugstüre auf und ein Mann, der anscheinend für dem Empfang der Gäste zuständig war begrüßte uns.
„Einen Tisch für Zwei auf den Namen Romanoff.", wir ließen uns von dem Mann mit typischer Kellner Uniform zu unseren Plätzen bringen. Es war relativ voll, aber glücklicherweise nicht so laut. Man konnte klassische Musik im Hintergrund spielen hören, das Licht war sanft gedimmt und der Blick über die Milliarden Lichter New Yorks war gigantisch. Wir hatten einen Platz direkt in einer Ecke des Gebäudes, sodass wir praktisch umringt von der Fensterfront waren. Natasha suchte uns einen leckeren Wein aus und wir bekamen die Speisekarte. Es gab allerhand Gerichte von denen ich teilweise noch nie was gehört hatte. Das Restaurant war anscheinend auch so sündhaft teuer, dass sie nichtmal mehr die Preise auf die Karte druckten.
Natasha schien den gesamten Abend abgelenkt. Ihre Gedanken waren wirklich überall, nur nicht bei mir. Sie ging kaum auf meine Blicke ein, hatte nicht ein Wort über mein Kleid verloren und wich meinem Körperkontakt aus. So langsam wurden die Sorgen in mir größer, mittlerweile war der Nachtisch schon durch und Natasha hatte die Rechnung bestellt. „Natasha... Was ist heute eigentlich los mit dir? Du hörst mir ja kaum zu...", sprach ich es nun endlich aus und spielte verunsichert mit meiner Serviette. Kurz blieb die Russin stimm und betrachtete mich lediglich. „Keine Antwort?", wollte ich nun wissen. Sie seufzte. „Scarlett... Warten wir bis wir im Auto sind.", murmelte sie nun. Sie reichte dem Kellner ihre Bankkarte damit sie bezahlen konnte. „Ich hoffe es hat Ihnen geschmeckt. Auf baldiges wiedersehen.", sprach er. „Natürlich, es war alles sehr lecker.", ich lächelte. Ich hatte zwar die meisten Gerichte die ich mir bestellt hatte vorher googeln müssen, aber das war es wirklich wert gewesen. Kulinarisch gesehen war das Restaurant der Wahnsinn, mit dem Ausblick... Surreal romantisch. Doch Natasha schien heute wirklich nicht den Nerv für Romantik zu haben. Auf dem Weg zum Auto verschränkte sie sogar ihre Arme vor der Brust, sodass es mir nicht möglich war nach ihrer Hand zu greifen.
Ich hasste das. Ich brauchte ihre Nähe gerade um sicher zu gehen, dass alles okay war, dass wir okay waren. Wir waren noch nichtmal zwei Monate zusammen, wir waren mit unserer romantischen Phase noch garnicht am Ende! Generell war das nicht der Zeitpunkt für ein Ende. Wir waren doch glücklich? Natasha sagte mir täglich, dass sie mich liebte, dass sie mich schön fand, dass ich alles war was sie wollte, sie zeigte mir, dass sie so empfand und so tat ich es mit ihr. Was war also dann los, das sie so beschäftigte?
Ich ließ mich angespannt in den Sitz neben ihr fallen. „Okay. Jetzt rede mit mir.", forderte ich sie auf. Natasha senkte leicht den Kopf. „Scarlett, das ist nicht so leicht..." „Warum nicht? Sag mir was das Problem ist! Ich helfe dir, egal was es ist. Du hast mir so sehr geholfen als Pepper und Tony weg waren, Natasha ich liebe dich. Wir können doch alles zusammen schaffen, oder?", versuchte ich ihr Mut zu machen. „Du glaubst nicht wie schwer mir das fällt...", murmelte die Russin nun. „Was denn? Was fällt dir schwer?", wollte ich nun noch drängelnder wissen. „Ich war heute bei SHIELD und habe mit meinem Boss gesprochen. Scarlett, dein Name taucht mittlerweile immer öfter an Orten auf wo er nicht auftauchen sollte." „Was willst du mir damit sagen?", ich runzelte die Stirn. Natasha atmete tief durch.
„Durch deine enge Zusammenarbeit mit Stark und Pepper, als auch unser nicht sonderlich verdecktes Auftreten in der Öffentlichkeit bekommst du Aufmerksamkeit, die dir auf Dauer nichts gutes einbringen wird. Scarlett, durch mich wirst du zu einem Ziel. Pepper wurde durch Tony zu einem Ziel von Aldrich Killian. Er hätte sie fast umgebracht nur um an Tony ran zu kommen und ihn zu verletzen, genauso wie Rhodey.", bei Natashas Worten wird mir schlecht. Das klingt garnicht gut.
„Ich habe viele, viele Menschen in meinem Leben dazu gebracht mich zu hassen, mich zu verfolgen. Es gibt genug Leute die mich umbringen wollen Scarlett. Aber nun gibt es auch Leute die dich umbringen wollen... wegen mir. Und das kann ich nicht verantworten.", mein Herz schlägt schneller als es vermutlich jemals geschlagen hat. „Aber Natasha, kann man die Leute nicht einfach Wegsperren?" „Wenn das so einfach wäre, wäre ich Arbeitslos.", Natasha schüttelte mit einem traurigen Lächeln den Kopf. „Nein. Scarlett, das ist eine Welt in der du nichts zu suchen hast. Wenn Pepper durch Tony da rein gezogen wird ist das eine Sache, aber ich habe keine eiserne Rüstung oder ein Millionenunternehmen das mich stützt. Du bist zur Zeit mein größter Schwachpunkt und ein gefundenes Fressen für jeden der an mich rankommen will.", Natasha wurde stumm.
„Aber wir können das doch ändern, oder? Uns nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen, meinetwegen bestellen wir nur noch, ich hole mir eine neue Identität! Irgendwas fällt uns doch ein! Natasha keiner kann uns etwas anhaben, wenn wir einander haben! Das weiß ich. Du machst mich so stark, ich liebe-" „Nein Scarlett. Hör auf zu sagen, dass du mich liebst. Ich kann und will nicht in einer Welt leben in der du nicht bist- deswegen kann ich es nicht zulassen, dass du durch mich in Gefahr gerätst. Ich lebe lieber ohne Liebe als ohne dich in dieser verfluchten Welt."
Erst jetzt erkenne ich den Tränenschimmer in den Augen der Russin. Sie zittert, ihre Stimme hat jeglichen Druck verloren und auch ich realisiere so langsam, was gerade geschieht. „Du sagst wir sollen uns trennen?", krächze ich entsetzt. Sie antwortet nicht, doch die Stille ist mir Antwort genug. „Ich glaubs nicht...", flüstere ich fassungslos. „Natasha, es ist mir sowas von egal wie viele Menschen mich umbringen wollen, es ist mir sogar egal, wenn ich durch unsere Beziehung schlussendlich sterbe! Das alles erschreckt mich nicht! Alles was ich will ist mit dir zusammen zu sein, ganz gleich was es mich am Ende kosten wird! Ich will dich nicht verlieren, nicht so kurz nachdem wir uns erst gefunden haben!", ich schreie schon fast vor Hysterie, Trauer und Verzweiflung. Sie kann mich nicht verlassen, verdammt ich liebe sie und jedes mal, wenn ich ihr mein Herz gebe zerschmettert sie es mit einem Vorschlaghammer.
„Nein Scarlett. Ich habe viele Leben auf dem Gewissen. Aber deines möchte ich nicht dazu zählen.", kommt es leise von ihr. „Das ist eine Schuld die ich nicht tragen könnte." „Ist das dein letztes Wort?", möchte ich wissen, die Tränen laufen mir bereits übers Gesicht. Natasha nickt. Verschwommen nehme ich ihre Gestalt wahr. „Verdammt Natasha, ich hasse es dich zu lieben.", fluche ich und reiße die Autotür auf. „Scarlett warte, lass mich dich wenigstens heim fahren!", damit greift sie nach meinem Handgelenk. „Fass mich nicht an!", fauche ich und ziehe meine Hand weg. „Du bist der Beziehungsunfähigste Mensch den es gibt!",damit schlage ich die Autotür hinter mir zu und renne schon fast zu dem Aufzug, der mich aus der Tiefgarage bringen kann.
Ich wickele mich in meinen Mantel, die Kapuze ins Gesicht gezogen, damit keiner meine Tränen sieht. Verdammt Natasha. Was fällt ihr bitte ein? Es hätte hunderte Möglichkeiten gegeben mit dieser Situation umzugehen, aber sie entschied sich dazu mich aus ihrem Lebenslauf zu streichen. Erneut. Und es tat so verdammt weh. Keine Schusswunde könnte jemals den Schmerzen gerecht werden, die mir Natasha gerade zugeführt hatte. Gott, hoffentlich war sie jetzt glücklich mich erneut gebrochen zu haben.
Ja ihr Lieben, ihr bekommt was ihr euch verdient habt- ein extra langes Kapitel. Ich wollte es erst aufteilen, hab mich dann aber dagegen entschieden. Ich dachte mir, dass euch das sicherlich auch mal wieder freut. Also ich hoffe, dass es euch gefällt, auch wenn ihr vielleicht wegen dem Ende etwas enttäuscht sein könntet- und glaubt mir, mir ist es auch schwer gefallen unsere beiden Lieblinge wieder auseinander zu bringen nachdem sie so kurz erst zusammen sind, doch alles hat hier seine Daseinsberechtigung- inklusive Shane. Wie findet ihr James Boyfriend denn so? Was würdet ihr von einem kleinen Special Kapitel zu Shane und James halten?
Naja, jedenfalls danke fürs Lesen, ich hoffe es hat euch gefallen,
LG, Sarazena <33
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