Chapter 31
Ein neuer Tag in Sydney bricht heran. Wie schon an den letzten Tagen wache ich auf während mein Kopf auf Nat Schulter liegt, manchmal war es auch andersrum der Fall. Wie immer ist sie bereits wach, malt Kreise auf meine Kopfhaut und Blättert durch ein Buch über irgendwelche Naturwissenschaftlichen Themen die sie aktuell interessieren. Kurz überfliege auch ich die Seite, die sie geöffnet hat, ehe ich vorsichtig meine Arme von ihrem Oberkörper löse, meinen Kopf leicht drehe und einen Kuss auf ihrem Wangenknochen platziere.
„Na, schon wach?", sie schmunzelt, legt die Lektüre zur Seite und drückt mir nun ebenfalls einen Kuss auf die Stirn. Glücklich lächelnd sehe ich sie an. Ich hätte absolut nichts dagegen so jeden Morgen aufzuwachen. „Wie geht es deinem Kopf?", wollte ich mit gedämpfter Stimmlage wissen, sollte sie vom Vorabend Kopfschmerzen mit sich herumschleppen. „Nichts, was ich nicht überstehe. Aber rede heute trotzdem lieber mal etwas leiser.", damit schlingt sie ihre Arme um meine Hüfte und zieht mich mehr an sich, als würde ich für sie einfach nur ein Kuscheltier sein.
Zufrieden lasse ich es geschehen, immerhin ist es auch für mich mehr als nur entspannend. Ein gemütliches Schweigen breitet sich zwischen uns aus, das ich nur zu gern genieße. Irgendwann beginnt mein Wecker vor sich hin zu summen. Etwas wiederwillig löse ich mich aus den Fängen der Rothaarigen und schalte mein Handy aus, ehe ich meine Beine aus dem Bett schwinge und mich erhebe. „Wir sollten uns fürs Frühstück fertig machen.", schlage ich vor und sehe zu Natasha hinüber.
„Müssen wir?" „Natürlich, wir haben heute noch Termine!", damit drehe ich mich lachend zu ihr, doch der gequälte Gesichtsausdruck der Russin spricht Bände. „Versteh mich nicht falsch, aber der Job ist anstrengend.", brummt sie genervt und verdreht die Augen. Ein kleines Lachen entkommt mir, während ich meine Klamotten zusammensuche die ich anziehen möchte. „Dafür bist du aber erstaunlich gut darin.", lasse ich sie wissen und richte mich wieder von meinem Koffer auf.
„Ich hab ja auch einen wunderschönen Grund der mich Motiviert.", murmelt sie und schlingt plötzlich ihre Arme von hinten um meinen Bauch. Das Kribbeln in meiner Magengegend kommt definitiv nicht nur daher, dass ich nicht bemerkt hatte, wie sie vom Bett zu mir hinüber gekommen war. Wie sie nun ihren Kopf in meinen Haaren vergrub und sanfte Küsse auf meinem Hals platzierte jagte mir einen angenehmen Schauer über die Haut. „Nat, wir müssen arbeiten.", versuchte ich sie abzuwimmeln.
Zwar tat ich das nur ungern, doch meine Worte entsprachen der Wahrheit. „Na gut.", sie seufzte, drückte mir einen leichten Kuss auf die Lippen und löste sich wieder von mir. Minimal erleichtert atmete ich auf. Hätte sie Widerstand gezeigt hätte ich nicht lange meine Meinung vertreten können.
Schnell verschwand ich im Badezimmer und begann mich fertig zu machen. Danach wechselte ich mit Natasha und wartete, bis sie ebenfalls bereit war sich unter Menschen zu wagen.
Wir bedienten uns sofort am Buffet bevor wir zu den anderen an den Tisch kamen. Von der Obsttheke aus beobachtete ich Pepper und Tony, die bereits auf uns aufmerksam geworden waren, doch Tony verhielt sich normal, weshalb ich instinktiv hoffte, dass Pepper unser gestriges Gespräch für sich behalten hatte. Ich hielt sie nicht zwingend für eine Tratschtante, aber Tony wusste wie er was aus Menschen herausbekommen konnte.
Allerdings waren meine Sorgen unbegründet. Mit einem kleinen Blick ließ Pepper mich wissen, dass alles in Ordnung war und friedlich verspeisten wir wie eine große Familie unser Essen. Auch die Termine liefen gut ab. Diesmal ließ Natasha mich fast die ganze Arbeit machen, was auch mehr als nur verständlich war. Zum einen musste ich es eines Tages auch ohne sie können und zum anderen war sie damit beschäftigt sich mit weiteren Tabletten zu füttern.
Die vermutlich recht anstrengenden Kopfschmerzen steckte sie ganz gut weg und als es gegen Abend dämmrig wurde und wir nach dem Abendessen im Restaurant uns dazu entschieden zu zweit zum Hotel zu laufen anstatt mit den anderen zu fahren, gelang es uns tatsächlich ein paar der Sehenswürdigkeiten zu beobachten.
Natürlich hatte Natasha sowas wie Harbour Bridge oder das atemberaubende Opernhaus bereits gesehen, doch mir war es bisher nur aus dem Autofenster aufgefallen. Nun direkt davor zu stehen mit der orange glühenden Sonne am Horizont war ein tolles Gefühl. Am liebsten hätte ich mir direkt eine der aufgeführten Opern angesehen, doch im Endeffekt waren Opern weder mein Geschmack, noch Natashas.
Somit entschieden wir uns den Weg ein wenig zu verlängern indem wir einen Abstecher durch die botanischen Gärten wagten, die Art Gallery von außen betrachteten und uns eine recht lange Diskussion darüber lieferten, wann Pepper uns während des Aufenthaltes noch dorthin bringen würde um sich eine neue Kunstsammlung anzulegen und ewig über Ölgemälde zu philosophieren.
Erst nachdem wir den Fernsehturm Sydneys ebenfalls besucht hatten und mittlerweile nur noch die Dunkle Nacht über unseren Köpfen ruhte, entschieden wir uns den Weg ins Hotel zu beenden. Zufrieden streckte ich meine müden Glieder.
Natasha stand noch unter der Dusche, ich hatte meine Haare bereits etwas trocken gerubbelt und lag in einer alten Jogginghose von James und einem seiner Shirts auf dem Bett und passenderweise schickte ich ihm ein paar Updates von den letzten Tagen die das wichtigste grob zusammenfassten.
Erst als die Rothaarige aus dem Bad kam und sich suchend umsehend im Raum stehen blieb, steckte ich das Handy ans Ladegerät an und änderte meine Position in einen Schneidersitz von dem aus ich sie aufmerksam beobachtete. „Tust du mir einen Gefallen?", wollte sie kurz darauf wissen und sah mich an. Verwirrt hob ich eine Braue. Den Blick wandte sie nun von dem Spiegel im Raum ab um mich zu fokussieren.
Sie verstand meine unausgesprochene Frage, denn während sie in ihrem Koffer nach etwas zu suchen begann, klärte sie mich über diesen Gefallen auf. „Du schneidest doch sicher James die Haare, bei eurer so engen Bindung.", mutmaßte sie. „Ja?", den Kopf legte ich schief und beobachtete sie weiterhin, als sie ein kleines Kästchen aus dem Koffer zog. „Schneidest du mir meine? Für die Mission sind so lange Haare nicht das praktischste. Zumal sie mich langweilen.", brummte sie etwas genervt und rollte mit den Augen.
Sofort wurden meine Pupillen Tellergroß. „Aber ich mag deine Haare!", protestierte ich verblüfft und stand auf. Die ordentlich durchgekämmten, aber noch leicht nassen Haare fielen ihr über die Schultern nach vorne. Vorsichtig griff ich nach einer der Strähnen und strich mit dem Daumen darüber. „Sie wachsen nach. Machst du es? Ansonsten mach ich es selbst.", schnaubte sie. Ergeben ließ ich die Strähne fallen. „Na gut. Ich machs. Aber beschwer dich danach nicht. Wie kurz soll es werden?", damit trug ich einen der Stühle ins Badezimmer. Sie folgte mir sofort und war sichtlich überrascht von meinem Sinneswandel, doch im Endeffekt war es ihre Entscheidung und da sie mir praktisch keine Wahl ließ konnte ich es auch genauso gut machen.
„Kinnlang.", gab sie zu und setzte sich auf den Platz, während sie mir die Schachtel mit Scheren und anderen nützlichen Haarschneideutensilien reichte. „Bist du dir sicher?", wollte ich kritisch wissen und ging vor ihr ein wenig in die Hocke um ihr leicht die Haare zu sortieren. „Natürlich.", sie schenkte mir ein erstaunlich sanftes Lächeln im vergleich zu ihren zuvor eher gröberen Aussagen, was mein Herz dazu veranlasste einen Hüpfer zu machen. „Mhm na gut." „Danke.", sie lächelte süß und zog mich kurz zu sich für einen federleichten Kuss den ich nur zu gern erwiderte.
Doch bevor wir uns zu sehr verrannten, löste ich mich wieder und begann mit der auferlegten Arbeit. Natashas Haare zu schneiden war definitiv anders als die von James. Seine Locken waren nicht zwingend kurz, sondern sahen fast aus wie ein fluffiges, wildes Kissen auf seinem Kopf, dafür waren die Seiten aber relativ kurz gehalten. Ob ich wirklich in einer sauberen geraden Linie die flammigen Haare der Agentin abschneiden konnte war noch fraglich. Allerdings hoffte ich meinen Job richtig zu machen, wahrscheinlich konnte niemand für irgendetwas garantieren, wenn ich ihr die schrecklichste aller Frisuren verpasste.
Während ich vor mich hin schnippelte und manchmal gedankenverloren den rötlichen Strähnen zusah, wie sie auf die Fließen fielen, wechselten wir nicht viele Worte. Leise Musik dudelte aus meinem Handy und wir hingen beide unseren Gedanken nach. Beim besten willen kein unangenehmes Schweigen. Auch wenn wir nicht zwingend viel redeten, so war die Stimmung zwischen uns meist recht angenehm. Zumindest wirkte das auf mich so.
Erst als ich fertig war, löste sie sich aus der kerzengeraden Haltung und beobachtete mein Werk im Spiegel. „Vielleicht lasse ich das öfters machen.", bestimmte sie. Ein breites Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Es fühlte sich gut an zu wissen, dass es ihr gefiel was ich da fabriziert hatte. Kurz strich ich ihr nochmal durch die Locken was sie mit einem Kuss auf meine Wange erwiderte, ehe wir das Bad aufräumten und ich schon fast aus der Routine heraus mich in ihren Armen im Bett wiederfand. Zufrieden wurde ich von meiner kleinen perfekten Traumwelt eingeholt und begab mich in die Höhen und Tiefen meiner unterbewussten Utopie von einem perfekten Leben aus dem Natasha kaum mehr wegzudenken war.
Hey hey, ich melde mich seit langem mal wieder zu Wort ^^" Ich wollte mich mal bedanken für das ganze Feedback das ich von euch bekomme und auch für die ganzen Reads und Votes. Das bedeutet mir wirklich sehr viel, um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, dass die Story so gut ankommen würde. Ich hoffe sehr euch gefällt das heutige Kapitel und die, die noch kommen. Ich wollte auch mal eine kleine Fragerunde starten, wenn ihr nichts dagegen habt. Habt ihr Lieblingsstellen in der Story? Wenn ja welche sind das? Setze ich die regulären MCU Charaktere wie Rhodey, Tony, Happy, Pepper und Natasha gut um? Wirkt die Story für euch spannend genug in ihrer Entwicklung, oder ist es zu langsam? Ich kann sowas beim schreiben nie so gut einschätzen wie ich es gerne würde und freue mich über ausführliches Feedback <33
LG, Sarazena ^^
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