Kapitel 5

Ich lese die Nachricht erst gar nicht. Es würde nichts ändern und nur dafür sorgen, dass ich mich schlecht fühle. Ich sitze also komplett verwirrt auf der Toilette. Nach dem Kuss ist Lexa wieder ins Schlafzimmer gegangen, so als wäre nichts passiert und hat mich alleine mit meinen Gedanken zurück gelassen. Als ich mich abputze merke ich wie feucht Lexa mich gemacht hat. Fuck, das hat Bellamy in den ganzen 4 Jahren Beziehung nicht geschafft. Bei der Erinnerung daran kribbelt mein ganzer Körper. Ich beeile mich zurück ins Schlafzimmer zu kommen. Als ich die Tür aufmache, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Lexa liegt auf dem Bett mit gespreizten Beinen. Ihre Augen sind halb zu und ihre Hand zwischen ihren Schenkeln. Lexas Atem geht tief und stoßweise. Ich bin wie erstarrt. Mein Unterleib pocht lustig vor sich hin, während ich ihr dabei zu schaue wie sie sich selbst berührt. Sie scheint zu kommen, denn ihr Körper spannt sich an und ihren Lippen entflieht ein kurzes Stöhnen. Danach liegt sie reglos auf dem Bett. Ich weiß nicht was ich tun soll, also tue ich so als wäre ich gerade eben erst aus dem Bad gekommen. Ich stoße die Tür auf und versuche meine Erregung zu verbergen. "Ein wirklich schönes Haus." sage ich und versuche krampfhaft nicht an den Kuss zu denken. Lexa steht auf und kommt mit einem verführerischen Hüftschwung auf mich zu. "Es gefällt dir also?" haucht sie und schaut mich von unten an. Der Blick macht mich verrückt. "Ja." sie tritt näher an mich ran und ihr Atem streift über meinen Hals. Gegen meinen Willen stelle ich mir vor, wie sie ihn küsst und ihre Lippen weiter zu meinen Brüst-. "Ich glaube es ist besser du gehst jetzt Clarke." sagt sie unvermittelt und reißt mich aus meinem Kopfkino. Kurz bin ich verwirrt. "Ich kann nicht garantieren was ich mache wenn du bleibst und bis jetzt war es nur ein Kuss." fügt sie hinzu. Ihre Stimme ist dunkel vor Lust genau wie ihre Augen. Mein Herz rast. Ich will sie. Ich will sie berühren und von ihr berührt werden. Aber es geht nicht. Also sage ich." Du hast recht." und bringe Abstand zwischen uns. Sie nickt nur, so als hätte sie mit so einer Antwort gerechnet und bringt mich runter zur Tür. "Danke für deine Hilfe." sagt sie, "Mein Fahrer fährt dich zurück zum Geschäft." ich nicke nur und sage "Das wäre nicht nötig gewesen, ich kann Taxi fahren." aber sie hebt die Hand "Schon okay." dann gehe ich wie ein Roboter die Stufen hinab. Ich höre, dass die Tür hinter ihr ins Schloss fällt. Ich bedauere es sehr, gehen zu müssen, aber sie hat recht. Noch war es "nur" ein Kuss. Bei dem ich mehr gefühlt habe, als in der Beziehung mit Bellamy, aber den Gedanken schiebe ich beiseite. Während der Fahrt rede ich kein Wort. Ich muss mich von Bellamy trennen. Nicht nur wegen Lexa und dem Seitensprung, sondern weil ich ihn nicht liebe und vielleicht auch nie geliebt habe. Zumindest nicht aus vollem Herzen. Bei dem Gedanken an ihn, erinnere ich mich an seine Nachricht. Schnell hole ich mein Handy heraus und lese sie.

"Heute abend bin ich daheim. Koch uns was schönes."

Ich fühle bedauern, ihn abservieren zu müssen. Aber es geht nicht anders. Bevor das mit Lexa überhand nimmt. Aber was ist das eigentlich mit Lexa? Theoretisch war es nur ein Kuss, aber was für ein Kuss. Er war heiß, wild und verlangend und allein beim bloßen Gedanken daran könnte ich aufstöhnen. Sie weiß wie man jemanden richtig zu küssen hat. Da war kein zögerliches Antasten, sondern jemand der genau weiß, wie man jemanden nur durch seine Lippen verrückt macht.
Der Fahrer setzt mich beim Geschäft ab und lächelt, als ich aussteige. Viel zu schnell bin ich daheim. Als ich die Tür öffne, empfängt mich der Geruch von Essen. Bellamy kommt und will mich zur Begrüßung küssen, aber ich weiche ihm aus. Ich muss Schluss machen. Er verdient es nicht nur halbherzig geliebt zu werden. "Was ist los?" fragt er und sieht mich wieder so komisch an. "Ich muss mit dir reden." sage ich ohne Umschweife. Er runzelt die Stirn. "Okay." anwortet er und lässt sich auf einen Stuhl sinken. Ich nehme den gegenüber. "Bellamy, das mit uns funktioniert nicht mehr. Ich bin nicht mehr glücklich." sage ich. Ich sehe wie sein Ausdruck in Fassungslosigkeit bröckelt. Bevor er was sagen kann, rede ich einfach weiter. "Ich denke nicht, dass wir in der Lage sind, eine gute und glückliche Ehe zu führen-." er schlägt auf den Tisch und unterbricht mich damit. "NACH ALLEM WAS SICH FÜR DICH GETAN HABE? ICH HABE SO VIEL ZEIT AN DICH VERSCHWENDET UND DANN FÄLLT DER DAME EIN, DASS SIE KEINE ZUKUNFT MIT MIR. WILL?" schreit er, außer sich vor Zorn und mit einem Schlag weicht meine Reue und verwandelt sich in Wut. "Was hast du bitte geopfert. Nichts. Du hast nichts für mich getan. Nie." sage ich ruhig und auf einmal holt er aus und knallt mir eine. Mein Kopf fliegt zur Seite und meine Wange brennt, als hätte man einen glühenden Schürhacken dagegen gedrückt. "VERSCHWINDE AUS MEINER WOHNUNG DU MIESE SCHLAMPE." schreit er und springt auf, wobei er den Stuhl umwirft. Ich weine vor Wut und Schmerz. "Hör mir doch wenigstens zu du Gestörter. Lass es mich doch erklären" setzte ich an aber er unterbricht mich. "Halts Maul! Weißt du eigentlich in welches Licht du mich damit rückst? Bei meinen Freunden und meiner Familie? Verschwinde, ich schicke dir dein Zeug sonst wohin, ist mir egal. Du liebst mich nicht? Bitte, dann verpiss dich und lass mich in Ruhe." Ich bin so fassungslos, dass ich gar nichts mehr sage. Ich drehe mich einfach um und gehe aus der Wohnung. Als ich die Tür hinter mir schließe, höre ich die ersten Sachen zu Bruch gehen. Draußen auf der Straße klatscht mir eiskalter Regen ins Gesicht. Na toll, das auch noch, denke ich und schiebe meine eiskalten Hände in meine Tasche. Meine Hände ertasten ein Stück Papier und ich ziehe es verwundert heraus. Es ist Lexas Nummer, falls ich sie anrufen will. Ich stehe wie angewurzelt da. Mitten im Regen und aufeinmal rückt Bellamy in den Hintergrund. Und bevor meine Vernunft mich davon abhalten konnte, habe ich ihre Nummer gewählt. Sie geht fast sofort ran. "Ja?" meldet sie sich. Und dann erzähle ich ihr alles und sie hört mir zu. Hört sich mein ganzes Drama an, während ich im Regen stehe und komisch von den Menschen angestarrt werde. Aber es ist mir egal. Alles was zählt ist Lexa und wie sie mir sagt, dass ich gerne bei ihr wohnen kann, bis ich was anderes gefunden habe. Ich danke ihr und renne zurück zur Garage, um mein Auto zu holen. Um hinein zu gelangen muss ich durchs Treppenhaus, in dem mich ein fuchsteufelswilder Bellamy erwartet.

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