Kapitel 15

Die letzten Stunden schienen wie ein Traum aus dem ich langsam Stück für Stück aufwachen musste. Lexa musste zur Arbeit und ich musste Klamotten aus meiner alten Wohnung holen.
Meine Beine fühlten sich an wie wackelpudding, als ich vor meiner alten Haustür stand. Ich konnte Bellamy's Auto nicht sehen, also beeilte ich mich mit dem Zusammenpacken der Sachen. Ich nehme nur das wichtigste und stopfe es in meinen Koffer. Kalter Schweiß läuft über meinen Rücken und mir ist schlecht. Ist es überhaupt richtig Bellamy zu verlassen? Ich meine Lexa hat mir klar und deutlich gesagt, dass sie keine Beziehung will.
Vollkommen erledigt stehe ich vor meinem Koffer. Es fühlt sich richtig an und trotzdem tut Bel mir leid. Ich nehme einen Stift und einen Zettel und hinterlasse ihm einen Brief, in dem ich ihm alles erkläre und mich auch gleich entschuldige. Ich lege ihn auf den Wohnzimmertisch. Daneben meinen Haus- und Garagenschlüssel. Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über die Leere Wohnung streifen. Ich verbinde nichts mit diesem Ort, außer dem Gefühl eingesperrt zu sein. Ich ziehe die Tür hinter mir zu und rolle mit meinem Koffer hinaus. Ich verfrachte ihn ins Auto und fahre kurz zur Arbeit. Ich hatte eh frei und musste auf den Plan schauen. Mein Chef begrüßt mich freundlich und auch ich zwinge mich zu einem Lächeln. Ich stehe die nächsten 4 Wochen nicht im Plan, dank meiner enormen Überstunden. Erleichtert verlasse ich den Laden wieder, nur um dann ratlos im Auto zu sitzen. Fahre ich doch nochmal zu Bellamy? Oder zu Lexa? Mein ganzer Körper schreit nach Lexa und ich bin zu schwach um dagegen anzukommen. Mein Auto gleitet lautlos in ihre Einfahrt. Es steht ein fremder Wagen auf einem der Parkplätze, was mich zu erst stutzig macht. Vielleicht eine Freundin von ihr? Mit butterweichen Knien gehe ich die Treppe hinauf. Die Schmetterlinge flattern munter umher. Ich nehme den Schlüssel und schließe das Schloss auf. Es fühlt sich merkwürdig an, als würde ich einbrechen. Ich ziehe die Schuhe im Eingangsbereich aus. Die Küche und das Wohnzimmer sind leer. Lexas vertrauter Geruch berauscht meine Sinne. Gott wie verrückt kann man eigentlich sein. Lautlos steige ich die Treppe empor. Ich öffne die Schlafzimmer Tür und erstarre. Auf dem Bett räckelt sich eine langbeinige Blondine. Und Lexa auf ihr. In ihr. Beide stöhnen und scheinen mich nicht wahrzunehmen. Mir wird schlecht und ich spüre ein Stechen in der Brust. Aufeinmal hör ich einen Schrei in meiner Trance. Die blonde, sie hat mich gesehen und hält schützend die Decke vor sich. Lexa springt auf und wird kreidebleich. "Clarke??? was machst du hier?" fragt sie. Nicht sauer mehr geschockt und peinlich berührt. Ich antworte nicht. Mir wird schwindelig und ohne etwas zu sagen stolpere ich die Treppe hinab. Lexa folgt mir. Tränen laufen meine Wangen hinab. Ich kann sie nicht aufhalten. Warum tut es so weh ich kenne sie doch kaum? Sie will meine Hand nehmen aber ich reiße mich los. "Clarke bleib stehen. Bitte." ruft sie und ich fahre herum. "BITTE WAS?" schreie ich und Tränen rollen über meine Wangen um auf meinem Schlüsselbein zu landen. Lexa sieht schuldbewusst aus. "Ich meine wir sind nicht zusammen. Ich habe dir gesagt, dass ich keine Beziehung will..." sagt sie etwas kleinlaut. Es passt gar nicht zu ihr. Mein Herz sticht bei ihren Worten. "Fick dich einfach, Lexa." sage ich und verlasse das Haus. Ich werde mir nicht die Blöße geben zuzugeben, dass ich Gefühle für sie habe. Im Rückspiegel sehe ich die Blondine aus dem Haus gehen und wie die Tür hinter ihr zufällt. Ich weiß nicht wo ich hinkann, also gehe ich zu der einzigen Adresse die ich kenne. Mit mulmigen Gefühl im Magen lenke ich das Auto in die Garage. Wie mechanisch ziehe ich den Schüssel ab und ehe ich mich versehe stehe ich vor der Tür. Meine Finger zittern, als sie vor der Klingel schweben. Will ich das wirklich? Frage ich mich wahrscheinlich zum 1000 Mal in 2 Wochen. Nein dafür bin ich zu stolz, beschließe ich. Doch gerade als ich wieder gehen will, geht die Tür auf.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top