╷꧁15.4.꧂╷
»Ich bin gleich wieder da, Beauty.« Er sieht mir dabei nicht in die Augen und erhebt sich mit einem Ruck. Auch Logan steht plötzlich auf.
»Ich komme mit.«
»Nein!«
»Bei allem Respekt Carter aber ich habe heute noch ein Date und keine Lust dieses abzusagen, weil ich von der Mordkommission befragt werde. Von mir aus warte ich auch vor der Tür. Ich will nur sicher gehen, dass du nichts Dummes tust.« Während er das sagt, lächelt er ironisch und geht bereits aus der Tür.
»Du verlässt nicht diesen Raum, bis ich wiederkomme. Hast du mich verstanden, Adria?«, sagt Dorian leise aber mit fester Stimme an mich gewandt.
»Okay, aber du wirst doch nichts Dummes tun, oder?«, möchte ich von ihm wissen.
»Natürlich nicht. Logan übertreibt mal wieder.« Er gibt mir einen schnellen Kuss und deutet anschließend heimlich auf Marie. »Möchtest du, dass ich solange Marie rausschmeiße?«
Am liebsten würde ich genau das wollen, doch ich will nicht kindisch rüberkommen. Schließlich bin ich schon erwachsen und sollte mit einer Hexe wie Marie umgehen können.
»Nein, alles in Ordnung.«
Er sieht mir einen Moment in die Augen und zweifelt an meiner Entscheidung. Schließlich nickt er jedoch und verlasst ebenfalls den Raum, sodass ich alleine mit Marie bin.
Im ersten Moment entsteht eine unangenehme Stille, dass sie jedoch schnell unterbricht. Sie geht zu einem Regal auf der rechten Seite des Büros und schenkt sich einen Glas Scotch ein. »Möchtest du auch ein Glas?«, fragt sie mich, als wäre sie allen erstens so etwas wie eine Gastgeberin. Dabei tut sie so, als würde sie jede Ecke des Büros auswendig kennen.
»Nein.«
Sie kommt wieder zurück und setzt sich auf die Couch gegenüber von mir.
»Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass wir mal alleine sind.« Langsam schlägt sie die Beine übereinander, lehnt sich zurück und nimmt einen Schluck von ihrem Glas.
»Freu dich nicht zu früh, Adria! Er wird dich schon sehr bald wieder satthaben.«
»Wie bitte?«, frage ich empört.
»Die Masche mit der hilflosen Frau wird nicht ewig ziehen und dann kannst du ihn auch nicht mehr täuschen, was deine Absichten angeht.«
Ihr aufgesetztes Lächeln und ihre viel zu freundliche Stimme sind verschwunden. Sie sieht mich so hasserfüllt an, dass ich nicht weiß, was ich antworten soll. Vielleicht hätte ich sie doch von Dorian vor die Tür setzen lassen sollen.
»Und mir scheint, dass du ihn in all den Jahren noch immer nicht richtig kennengelernt hast oder macht Dorian den Eindruck, dass er sich leicht täuschen ließe.«
Marie schnalzt genervt mit der Zunge. »Natürlich lässt sich Dorian nicht täuschen, doch er hat nun mal eine Schwäche für hilflose, in Nöten geratene Frauen. Das hatte er schon immer. Und deine aufgesetzte Kennenlerngeschichte hat mir dies nur bestätigt.«
Ich bin so wütend, dass ich nicht weiß, wohin mit meinen Armen. Marie weiß definitiv, wie sie mir Flausen in den Kopf setzten kann, doch das möchte ich ihr auf keinen Fall zeigen. Langsam atme ich ein und wieder aus, um dieses Miststück nicht an die Gurgel zu springen. Vielleicht ist das genau das, was sie will, um mich an einem Punkt zu haben, wo ich vor Dorian und Logan wie ein Kind mit Aggressionsproblemen stehe.
»Marie, ich verstehe natürlich, warum dich meine Beziehung mit Dorian so wütend macht. Ich weiß, dass Dorian gerne... Druck bei dir abgelassen hat, wenn er in Australien war und umgekehrt. Wieso schaust du so überrascht? Dachtest du, Dorian würde mich dir vorstellen, ohne zu sagen, dass er einmal etwas mit dir hatte?«, frage ich sie in einem süßen Ton. »Aber jetzt ist er mit mir zusammen und es könnte mich nicht weniger interessieren, wie ein Sack das in China umfällt, ob dir diese Beziehung recht ist oder nicht. Am besten du akzeptierst es einfach.
»Und ich verstehe, dass du im Moment das Gefühl hast, dass er dir die Welt zu Füßen legt, doch ich kenne ich schon viel länger als du es tust, Adria. Er hat ihnen allen das Gefühl gegeben besonders zu sein. Unzählige Frauen die in seinen Leben kamen und gingen. Doch ich bin stets geblieben. Immer. Jedes Mal ist er danach zu mir gekommen, weil all diese Frauen ihm im Bett nicht das geben konnten, was ich konnte.«
Ihre Worte sorgen für Brechreiz bei mir, doch sie redet weiter. »Dorian hat Bindungsprobleme und ist nicht so wie andere Männer. Sobald eine Frau den Reiz verliert, sind sie uninteressant für ihn. Genau das wird auch bei dir der Fall sein. Und dann... tja dann wird es mir eine Freude sein, wenn er mich so richtig hart von hinten nimmt, weil es genau das ist was er braucht.«
Meine Sinne überfluten mich und ich fange langsam an verschwommen zu sehen. Die Wut auf diese Person vor mir ist so groß, dass ich das Gefühl habe zu ersticken. Obwohl ich versuche mir ihre Worte nicht zu Herzen zu nehmen, tue ich genau das. Ruckartig stehe ich auf, weil ich den Raum verlassen möchte. Mir ist es mittlerweile egal, dass ich erneut die Flucht vor ihr ergreife, aber ein giftiges Wort mehr von ihrem Mund und ich schmeiße mich auf sie. Auch Marie erhebt sich.
»Was ist los, Süße? Ergreifst du wieder die Flucht wie ein beleidigtest Kind?«, fragt sie mich lächelnd. Ich bleibe stehen und starre sie an.
»Du kannst doch nicht wütend sein auf mich? Schließlich ist es unmöglich, seinem Charme nicht zu verfallen. Dorian Carter ist herrisch, dominant, machtvoll, aufmerksam und gibt dir das Gefühl einzigartig zu sein. Außerdem ist er einfach himmlisch im Bett. Aber wem sage ich das, schließlich weißt du das ja.«
Am liebsten würde ich ihr Gesicht gegen die nächste Wand schlagen. Langsam treten Tränen in meine Augen, weil die Worte von dieser Hexe sich wie Dornenstiche anhören.
»Ach du meine Güte!« Marie fängt an zu lachen, als wäre ihr etwas Witziges aufgefallen. »Ihr hatten noch keinen Sex miteinander oder? Ahh, jetzt verstehe ich, warum er noch an deiner Seite ist.«
»Sei still!«, presse ich hervor.
»Sobald du die Beine für ihn breit machst und er hat, was er möchte, wird er dir einen Tritt geben und wieder zu mir kommen.«
»Ist das so? Es ist echt beschämend als Frau zu sehen, wie gerne du es hinnimmst, als Hure für Dorian zu dienen.«
»Nenn es wie du willst, das ändert nicht die Tatsache, dass nur ich ihm geben kann, was er braucht. Eigentlich kannst du meine Worte als Wahrung nehmen. Du scheinst mir wirklich wie jemand zu sein, der auf Wolke sieben schwebt und ich möchte nicht, dass du hart auf dem Boden aufprallst. Keine Frau kennt Dorian so gut wie ich. Ich weiß, dass du mir nicht glaubst.«
»Natürlich glaube ich dir kein Wort. Du bist schließlich nur ein Flittchen für Dorian, bei der er ein leichtes Spiel hat.«, versuche ich mit fester Stimme zu sagen. Doch ich weiß, dass ich den unsicheren Ton darin nicht verhindern konnte.
»Wie wäre es, wenn du den Raum später verlässt und ihn ablenke, sodass du danach heimlich wieder hereinkommen kannst und dich hier versteckst. Dann kannst du sehen, ob ich nur bluffe oder nicht. Ich werde ihn verführen und du kannst sehen, ob er darauf eingeht oder nicht. Außerdem weißt du dann, was er sexuell Benötigt, um auf seine Gelüste zu kommen.«
Mir bleibt der Mund offen stehen. Hat sie mir gerade wirklich angeboten es mit meinem Freund zu treiben, während ich dabei zusehe? Ich habe endgültig die Nase voll, als plötzlich die Tür aufgeht und Dorian mit Logan kommt. Marie setzt sofort ihr falsches Lächeln auf, doch Dorian sieht auf Anhieb, dass etwas nicht mit mir stimmt. Er zieht die Augenbrauen zusammen und legt einen Arm um mich.
»Was ist los?«, möchte er wissen.
»Nichts.«, sage ich ebenfalls falsch lächelnd, das ihm nicht entgeht.
»Marie hat mir nur gerade angeboten sich von hinten von dir nehmen zu lassen, während ich auch im Raum bin.«, schießt es aus mir raus. Logan weitet schockiert seine Augen und sieht seine Schwester an, doch ich rede weiter.
»Wo wollt ihr es machen, Marie? Hier auf dem Schreibtisch? Und was soll ich währenddessen machen? Sollen Logan und ich euch zuschauen oder sollen wir es ebenfalls auf der Couch treiben? Wenn das für Logan natürlich auch in Ordnung geht?«
Ich bin in Rage und es gibt kein Stoppen meines Mundes. Maries falsches Lächeln ist verschwunden und sie läuft rot an.
»Was um Himmels willen geht hier vor sich?«, möchte Dorian drohend von mir wissen. Er nimmt die Hand von meinem Rücken und sieht mich furchteinflößend an.
»Es nur ein Vorschlag von Marie. Sie möchte mich damit erleuchten und mir dabei helfen zu erfahren, ob dein sexuelles Leben zu meinem passt.«
Nun sehen beide zu Marie, die anfängt zu stottern.
»I-ich.. I-ich, also du h-ast da etwas falsch verstanden.«, sagt sie zu mir.
»Oh, ja stimmt, du wolltest es ja heimlich machen. Das habe ich wohl vergessen.«
»Scheiße, Marie!«, ruft Logan unglaublich.
»Das reicht! Alle raus!«, befehlt Dorian.
»A-aber, Dorian sie hat mich falsch verst...«
»RAUS!«, brüllt er.
Marie weicht einen Schritt zurück, so als hätte Dorian sie geschlagen. Schnell nimmt sie ihre Tasche und stürmt aus dem Büro.
»Es tut mir leid, Adria.«, sagt Logan geschlagen und folgt seiner Schwester.
Sobald beide draußen sind, kann ich die Genugtuung in mir nicht unterdrücken. Plötzlich packt mich Dorian mit einer Hand am Hals und drückt mich gegen die Wand. Dabei sind unsere Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt und ich habe Angst, dass seine Augen vor Zorn in Flammen aufgehen.
»Was sollte das?«, möchte er mit gepresster Stimme wissen.
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Gratuliere, du hast es schon wieder geschafft ein Kapitel zu Ende zu lesen! 👌😎
Lasst mich gerne eure Eindrücke wissen? Was denkt ihr über Marie? Ist sie nicht goldig?
Ich wollte eigentlich gestern schon dieses Kapitel hochladen, aber dann habe ich angefangen die Grammys anzuschauen... bis 5:30 in der Früh!! Und dabei hat BTS noch nicht einmal gewonnen! What a shame!!
Anyway, bleibt gesund!!
XOXO 🌹
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