Kapitel 1 - Liams Rückkehr
Hazel Pov
Heute ist es soweit. Mom hat mich die ganze Woche schon genervt, das Liam heute kommt. Sie ist super aufgeregt. Klar freue ich mich auch auf Liam, aber er hat mich durch seinen Rummel im Rampenlicht sowieso vergessen, von dem her erwarte ich nicht zu viel, sonst werde ich am Ende noch mehr enttäuscht, und das kann ich nicht gebrauchen. Unsere Mutter ist schon den ganzen Tag damit beschäftigt irgendwelche Sachen zu organisieren und telefoniert mit den unterschiedlichsten Personen. Anscheinend ist eine riesige Party geplant, an der sehr viele Freunde von Liam eingeladen wurden und auch ein paar Leute aus der Familie kommen. Mom meinte ich könnte auch Freunde einladen. Das Problem liegt nur darin, dass ich keine Freunde habe, also habe ich ihr gesagt das meine Freunde alle nicht können und somit werde ich ohne Begleitung auf die Party gehen. Wobei ganz stimmt das auch nicht. Ich habe Ana. Du fragst dich sicher wer Ana ist. Ana ist meine Freundin und die einzige die mich nie verlassen würde oder gar anlügen würde. Ich habe sie vor etwa einem Jahr kennengelernt. Mom hat sie glaube ich noch nicht kennengelernt, beziehungsweise hat sie nicht, denn sie interessiert sich nicht für mich, sondern nur für Liam. Es hat sich seit er zu X-Faktor gegangen ist viel verändert. Liam ist jetzt der Liebling der ganzen Familie und alle hacken auf mir rum und fragen wieso ich nicht so talentiert und großartig bin wie mein großer Bruder Liam. Nur schade das die Menschen mich eben nicht kennen, dann wüssten sie vielleicht, dass ich Songs schreibe, so wie Liam, nur eben im Hintergrund und ich veröffentliche sie auch nicht. Zumindest jetzt noch nicht. Ich verarbeite somit meine Probleme und alles andere. Ich habe Aktiv damit angefangen, nachdem Liam weg war. Davor war es eher sporadisch. Außerdem kann ich ganz passabel singen, zumindest meinte Liam früher, dass ich später mit meiner tollen stimme alle Menschen begeistern werde und ganz berühmt werden würde.
Nur hat sich der Traum für ihn erfüllt. Ich kann zudem eigentlich ganz gut Klavier und Gitarre spielen. Ich spiele nur meistens nicht wenn Leute da sind, aber der alte Flügel unserer Großmutter ist neben Ana mein Ruhepol. Ich liebe es an ihm zu spielen. Ich verspüre auch den drang gerade danach, jedoch könnten jeden Moment die Leute kommen und ich möchte nicht das sie mein neues Lied hören. Es ist eines meiner Emotionalsten Lieder geworden, weil ich meine Gefühle niedergeschrieben habe, als ich erfahren habe das Liam wiederkommt. Der Song heißt "Lonely".
Ich stehe vor meinem großen Spiegel im Zimmer und betrachte mich. Ich sehe krank aus. Aber da interessiert mich und die anderen vor allem seit langem nicht mehr. Ich streiche mit meinen Fingern meine dünnen Arme entlang und spüre die Narben an meinen Fingern. Einige Wunden sind schon komplett verheilt aber andere wiederum sind frisch zugefügt und eine rote Kruste hat sich darüber gebildet. Schnell ziehe ich meinen Pullover über einen Arme, sodass man sie nicht mehr sehen kann. Ich trage meinen Lieblingspollover den Liam damals dagelassen hat. Ich glaube er weiß gar nicht mehr das es seiner war. Es ist ein alter Disneypullover mit Mickey Mouse drauf. Er ist dunkelgrau und schon längst verwaschen und der Aufdruck von Mickey Mouse löst sich auch langsam schon ab. Der Pullover ist mir zudem 5 Nummern zu groß und reicht mir fast bis zu den Knien. Und das nicht nur weil Liam zwei Köpfe größer als ich ist, nein er hatte damals den Pullover auch schon 2 Nummern zu groß gekauft, mit der Begründung er wächst in diesen noch rein. Dies ist jedoch nie aufgetreten. Dazu trage ich noch eine schwarze Leggings und meine geliebten Doc Martens , da wir draußen im Garten feiern würden. Meine braunroten Locken fallen mir über meine Schultern. Sie gehen mir etwa bis zum Baunabel. Meinem Gesicht kühren Unzählige Sommersprossen und ich habe Teddybärbraune Augen wie Liam. Ich habe zudem etwas Mascara aufgetragen und mit Concealer meine dunklen Augenringe weggeschmink. Halbwegs zufrieden mit meinem Outfit gehe ich in den Garten runter wo meine Mutter und mit ein paar Gästen spricht, die schon gekommen waren. Unser Vater ist leider zur Zeit auf Geschäftsreise und kann daher nicht zur Feier kommen.
Als meine Mutter mich sieht kommt sie auf mich zu. „Kindchen wieso trägst du einen Pullover, wir haben Juli und es ist total warm?" ich gehe nicht weiter auf ihre Frage ein und schaue mich stattdessen etwas um. Es stehen ein paar Bänke und Tische herum, sowie ein Grill, an dem unser Nachbar Gregor steht und diesen schon anheizt. Ich beschließe mich aber dem Getümmel zu entziehen und begebe mich an meine Lieblingsstelle im Garten. Meinem Baum. Ja ich habe einen eigenen Baum. Und an diesem Baum habe ich eine Hängeschaukel die wie so eine Art Hängesessel ist dran gehängt. Ich verkrieche mich also darin und schließe etwas meine Augen. Der Sessel ist echt bequem. Er bewegt sich leicht hin und her. Im Hintergrund höre ich aufeinmal ganz viele Stimmen die Durcheinander sprechen und dann höre ich IHN.
„Hey Mom, ich habe dich vermisst." Ich habe dich vermisst. Dich. Nicht euch. Dich. Er hat mich nicht vermisst. Ich merke wie mir leicht eine Träne kommt welche ich aber direkt wegwische. Ich versuche unauffällig zu bleiben. Liam begrüsst einige Leute und seine Bandkollegen auch. Er ist am lachen und sieht so fröhlich aus. Bisher hat er aber weder nach mir gesucht, noch Mom gefragt wo ich sein würde. Aber gut ich bin nicht enttäuscht, immerhin habe ich ja auch damit gerechnet, das er mich nicht vermisst hat. Mittlerweile sind auch schon sehr viele Gäste da und unser Garten hat sich gut gefüllt, nur keiner bemerkt mich. Ich bin locker schon eine Stunde in meiner Hängematte/-Sessel. Ich seufze und schließe wieder meine Augen.
Willkommen Zuhause Liam.
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