8. Yoongi POV

Faszinierend wie sie all dies in wenigen Minuten in sich reinstopfen konnte! Dieses zierliche Mädel verdrückte grade fast fünf Mahlzeiten auf einmal!

„Iss langsamer, sonst machst du dir wieder schlecht!"

„Aber es schmeckt alles sooo gut!",bekam ich schmatzend zu hören. Dabei waren diese Dinge vom Schnellrestaurant um die Ecke. Es war nicht mal ein wirklich Gutes. Aber sie hatten die kürzeste Lieferzeit!

Nach einer Weile wurde sie allmählich langsamer, bis sie schließlich inne hielt. Sie starrte hinunter auf ihre Hände, in denen sich jeweils Essen befand.

Fast ganze zwei Minuten bewegte sie sich kein Stück. Ihren Mund noch halb voll, an den Mundwinkel Essensreste und mittlerweile vereinzelte Flecken auf ihrem Blumenkleidchen.

Bis sie schließlich schniefte.

Und auf einmal liefen ihr Tränen über die Wangen.

'Oh mein Gott, bitte nicht!', ging es mir durch den Kopf. Ich wusste nie, wie ich mit weinenden Leuten umgehen sollte! Ich seufzte.

Sie ließ die Sachen aus ihren Händen gleiten und legte ihre Handrücken vor die Augen. Schluchzend saß sie vor dem Chaos ihrer Fressattacke.

Ich rutschte von meinem Stuhl herunter und trat neben sie.

Unsicher, was ich tun sollte, fuhr ich mir durch die Haare. Wie tröstet man?

Ihre Wangen nass, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und die Hände vor den Augen, wurde ihr Weinen langsam lauter.

Ich umgriff ihren Arm und zog sie aus dem Stuhl in meine Arme.

Sofort schlossen sich ihre Ärmchen um meinen Rücken und ihre Gesicht vegrub sich in mein Shirt.

Da brach es komplett aus ihr heraus und sie weinte laut. Ihr Rücken bebte unter meinen Händen. Na super! Ich hatte es anscheinend nur verschlimmert!

Ich legte ihr eine Hand an den Hinterkopf und streichlte sie dort. Ich konnte mich erinnern, dass es meiner Schwester damals geholfen hatte sich zu beruhigen.

„Es ist alles gut!", versuchte ich sie zu beschwichtigen.

„Nichts ist gut!", sagte sie im wütenden Tonfall, doch erstickte die Lautstärke an meiner Brust.

Schniefend drehte sie ihr Gesicht zur Seite, bevor sie weitersprach: „Mein ganzes Leben ist für'n Arsch!", schniefte sie.

„Sag sowas nicht! Das stimmt garantiert nicht!"

„Ach, was weißt du schon!", schmipfte sie.
Sie unterschätzte mich gerade!

„Ich weiß, dass ein Mädchen wie du, normalerweise nicht mit fremden Männern aus der Discothek nach Hause geht!"

Doch statt darauf zu antworten, gestand sie: „Ich bin ein Mädchen, dass sich verloren fühlt!"
Eine kleine Pause entstand.
„Ich hasse es alleine zu sein!" Ein lautes Einatmen unterbrach ihr Geständnis," Ich fühle mich weder in meiner neuen Wohnug, noch an meiner neuen Arbeit wohl. Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann! Alle leben so weit weg von mir! Und dabei rasen mir tausend Gedanken durch den Kopf, immer im Teufelskreis! Er fühlt sich an als würde er bald platzen und ich hasse es! Ich kann nicht mehr!", sprudelte es aus ihr heraus.

Sie klang verzweifelt.

„Ich fühle mich so einsam, dass ich auf den Rat meiner Kollegin gehört habe und in eine Discothek gegangen bin, die mir total unheimlich ist, nur um Freunde zu finden! Musste mich blöd anlabern lassen, um dann irgendwie bei dir zu landen!" Mit zitternder, verheulter Stimme, piekste sie mir mit dem Zeigefinger in den Oberkörper, als sei das alles meine Schuld.

In einer Discothek findet man normaler Weise eher weniger Freunde für's Leben! Aber ich wusste, dass Verzweiflung einem vieles Glauben machte!

"Wie bin ich eigentlich bei dir gelandet?", fragte sie selbst überrascht von der Tatsache. Doch ich kam nicht dazu ihr zu antworten.

Ihre kleinen Hände neben ihrem Geischt in mein Tshirt gekrallt, ließ sie eine ganze Reihe Verwünschungen heraus.

„Du klingst wütend!"

„Wie sollte ich nicht wütend sein! Ich bin wütend auf dich, auf den scheiß Türsteher, auf meine Kollegin, auf meinen Chef, auf mich, auf ALLES!" Mit verbissenem Ausdruck im Gesicht schlugen ihre Fäustchen gegen meinen Brustkorb. „Ich bin auf die ganze Welt wütend!"

Ihre Schläge ließen mich kurz nach meinem Gleichgewicht suchen, aber das hatte ich schnell wieder. Mit ihrer Kraft hatte ich nicht gerechnet.

„Komm her!" Ich zog sie zurück in meine Arme und streichelte über ihren Rücken: „Es ist völlig okay sich so zu fühlen. Du darfst wütend sein!" Ich konnte die neue Welle des Weinens durch ihren Körper beben spüren.

Ich wusste, dass die Droge ihre Gefühle gerade nur verstärkten. Wenn sie sich in Wirklichkeit einsam fühlte, fühlte es sich gerade an, als hätte die ganze Welt sie verlassen.

„Du kannst mit mir reden! Ich bin gerade für dich da!"

„Mit dir?", fragte sie skeptisch.

„Ja, wieso nicht mit mir?"

„Weil... weil ich dich gar nicht kenne!" Ihr Puppy-Blick mit wässrigen Augen und bibbernder Unterlippe machte sie niedlich.

„Und trotzdem bist du hier bei mir in der Wohnung gerade am besten aufgehoben!"

Ihr Blick fiel auf meine Tatoos am Arm, bevor sie wieder in meine Augen sah: „Woher weiß ich,dass du nicht so gefährlich bist, wie du aussiehst?", fragte sie und legte ihren Kopf schief.

Ich musste auflachen. „Bisher habe ich dich weder bedroht noch verletzt, oder?!"

Ihr Kopf zuckte überlegend hin und her, während sie an ihrem Körper wohl nach Verletzungen suchte.

„Mhmm?!", gab sie nur von sich.

„Und du hast sogar noch deine Tasche umhängen. Ich habe sie nicht mal angerührt! Du kannst gerne nachsehen!"

Ihre Finger nestelten am Reisverschluss und nach einem kurzen Blick ins Innere schloss sie sie wieder.

„Mhmm...", machte sie nur erneut.

„Hier!", Ich reichte ihr eine der mitgelieferten Servietten: „Wisch dir erst mal den Mund ab und dann können wir uns gerne auf die Couch setzen!"
" Ow! ", gab sie von sich und nahm sie entgegen:" Ich habe bestimmt alles an deinem T-Shirt abgeschmiert!"
Ihre Hände Strichen über meinen Brustkorb, als wollte sie sie Flecken fortwischen. "Tut mir leid!"
"Schon okay!"

Sie folgte meinem Rat und wischte sich mit dem gleichen Tuch auch über ihre nassen Wangen.

„Wieso weine ich eigentlich?",fragte sie plötzlich.

Ich verkniff mir mein Lachen und wunderte mich, ob sie am morgigen Tag überhaupt noch etwas von heute wissen würde!

„Mache dir keine Gedanken!"

„Okay!", erwiderte sie nur und ließ sich von mir zum Sofa ziehen.

*Kurze Bemerkung:
Wattpad kriegt es irgendwie nicht hin, die Kapitel so online zu stellen, wie ich sie abtippe! Irgendwie werden immer Worte zusammen gezogen, die ich nicht so geschrieben habe!
Also, nur damit ihr Bescheid wisst...


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