15. Y/N POV


Noch Tage später machte mich das Ganze verrückt.

Ich wusste nichts mehr! Rein gar nicht was passiert war! Oder wie ich zum Schluss beim Tattootyp gelandet war!

Immer wieder hörte ich seine Worte in meinem Kopf: „Das wirst du bereuen!"

Und wie ich es bereute!


Ich hatte das Gefühl verrückt zu werden! Mein Verstand fand keine Ruhe. Er versuchte mögliche Erklärungen zu finden. Malte alle mögliche Szenarien aus, was passiert sein könnte.


Selbst an meinem Arbeitsplatz konnte ich mich nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Ich vertauschte Akten, schrieb unsinnliche Berichte zusammen oder steckte gar meinen Tacker in den Blumenkübel!

Meine Kollegen sahen mich nur unverständlich an und schwiegen, als sei ich plötzlich eine Außerirdische.


Meine Unkonzentriertheit fiel sogar meinem Chef auf.

Der holte mich am dritten Tag nach dem Vorfall zu sich ins Büro.

„Frau Y/SN! Wie kann sich Ihre Leistung in so kurzer Zeit drastisch verschlechtern? Was ist mit Ihnen passiert?"

„Ich weiß es nicht Chef!", musste ich verzweifelt gestehen und hatte gleichsam Angst, dass er mich aus der Probezeit schmeißen würde.

„Reißen Sie sich gefälligst zusammen!", schrie er mich fast an.


An diesem Abend warf ich mich weinend in meine Kissen.

Ich hielt es nicht weiter aus!


Mein SMS-Ton klingelte und gab mir zu verstehen, dass eine Mitteilung eingegangen war.

Als verspotte mich auch noch mein Handy!... Ich war doch nicht dumm!


Schniefend nahm ich es in die Hand und sah nach wer mir geschrieben hatte.


# „Na? Bereust du es?"


Verwirrt schaute ich auf den Absender: Yoongi

Dann poppte eine neue Nachricht auf:


# „Kannst dich an nichts erinnern, stimmt's?"


Das war der Tattootyp?

Wie war er an meine Nummer herangekommen?


# „Wie verkraftest du die Unwissenheit?"


Wollte er mich provozieren?


# „Wenn du magst erzähle ich dir alles!"


Was?... Was sollte das alles?

Stöhnend warf ich mein Handy in die untere Ecke des Bettes und vergrub erneut mein Gesicht in die Kissen. Was für eine Schmach!

Ich wollte nicht zugeben, dass er Recht hatte! Wie konnte ich ihm ins Gesicht sehen, wenn er genau wusste, was passiert war? Was, wenn ich mich komplett zum Affen gemacht hatte? Wenn ich mich bis aufs Äußere blammiert hatte?

Warum war ich nur so stolz gewesen und musste unbedingt diesen Cocktail trinken?!


Irgendwann war ich eingeschlafen.


Ein paar weitere Tage später ging mir sein Angebot noch immer nicht aus dem Kopf.

Was sollte ich tun? Mich ihm stellen und riskieren mein Gesicht zu verlieren? Oder versuchen das Ganze zu vergessen und einfach so tun, als wäre es nie passiert?


Unsicher starrte ich auf den Chatverlauf. Er hatte sich seitdem nicht mehr gemeldet.

Mein Finger tippte ins Eingabefeld, sodass sich die Tastatur öffnete. Aber ich brauchte eine ganze Weile, um zu überlegen, was ich schreiben sollte.


# „Ich würde gerne auf dein Angebot zurück kommen."

Doch noch länger dauerte es, bis ich die Nachricht abschickte.


Es dauerte jedoch nur wenige Minuten, da zeigte mir das Feld hinter seinem Namen an, dass er eine Antwort verfasste.


# „Gern! Wann passt es dir am besten?"


# „Wie meinst du das? Können wir das nicht hier und jetzt klären?"


# „Ich hab mir was Besseres überlegt! Ich werde es dir zeigen!"


# „Zeigen? Wie meinst du das?"


# „Wir werden alles genauso machen, wie es passiert ist! Ich glaube, das ist viel effektiver als es nur zu erzählen. Vielleicht wirst du mir so besser glauben!"


Ich stutzte. Das würde ja bedeuten, ich müsste ihn wiedersehen?!

Müsste von Angesicht zu Angesicht die Schmach aushalten!


# „Oder hast du etwa Schiss?"


Kam es von ihm. Perplex über seine direkte Art, stand mein Mund weit offen. Was er sich erlaubte?!

Ich antwortete nicht.

Ich musste darüber nachdenken.


Es dauerte weitere vier Tage, bis ich einen Entschluss gefasst hatte.

# „Okay, ich mach's !"


Antwortete ich schließlich.


Keine Minute später erhielt ich eine Antwort:


# „Samstag, Zehn Uhr an der Diskothek!"


Wollte er das wirklich so durchziehen?


# „Du willst das Ganze wirklich nachspielen?"


# „Ich stehe zu dem, was ich sage!"


Ich zögerte. Sollte ich es wirklich wagen?

Er blieb online, während ich überlegte. Dann schickte er:


# „Entweder du vertraust mir und ich zeige dir, was passiert ist oder du musst für den Rest deines Lebens mit der verlorenen Nacht leben und wirst nie erfahren, was geschehen ist!"


Als hätte er mein Zögern gespürt.


# „Für was entscheidest du dich?"


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