15 Little talks
Jimin
Ich wusste nicht, wie es dazu kommen konnte, aber plötzlich saß ich mit Yoongi an einer Bar in einem anderen Bereich des Clubs und wir unterhielten uns.
Ich wusste nicht, wieso Shiwon mir plötzlich egal war.
Und noch weniger wusste ich, woher ich den Mut nahm, absolut ehrlich zu Yoongi zu sein und ihm alles zu erzählen. Buchstäblich alles!
Ich ließ wirklich nichts aus. Ich gestand, dass ich schon sehr oft meinen Freund betrogen hatte. Dass ich dadurch irgendwie Bestätigung bekam und leider nur dadurch. Dass ich mir an dem Tag, als ich mit zu Yoongi ging, vorgenommen hatte, meinen Freund nie wieder zu betrügen. Dass ich nach dem Sex mit Yoongi meinem Freund nicht mehr untreu gewesen war.
Ich erzählte ihm alles, was mich an Shiwons und meiner Beziehung störte, sogar sexuell. Es waren Dinge, die mir vor dem Aussprechen nicht mal bewusst gewesen waren.
Nur dass ich abgrundtief unglücklich war, sagte ich nicht wörtlich, aber es war wohl nicht schwer zwischen den Zeilen zu lesen.
Ich hatte mir doch so viel mehr von meinem Leben erhofft. Ich wollte ein guter Mensch sein, anderen nur Glück bringen, andere unterstützen, ihnen helfen, Freude verbreiten und Liebe.
Noch nie hatte ich so ehrlich zu jemandem gesprochen, seit ich erwachsen war. Ich hatte immer zu viel Angst, dass mich danach niemand mehr mag, dass ich verurteilt werde, weil mir klar war, dass sie damit ja Recht gehabt hätten.
Vielleicht lag es daran, dass ich sowieso schon ein Geheimnis mit Yoongi teilte? Dann war der Rest wohl auch egal, die Hemmschwelle nicht so groß.
Oder es lag daran, dass er so gut zuhören konnte, ab und zu verstehend nickte, aber mich niemals drängte, niemals verurteilte?
Der Schwarzhaarige nippte an seinem Glas, dabei starrte ich kurzzeitig auf seine vom Alkohol feuchten Lippen. Bestimmt schmeckten sie gerade göttlich und fühlten sich... Stopp, Jimin! Nein!
Er drehte sein Gesicht wieder zu mir, schnell nahm auch ich einen Schluck, mein ganzer Körper fühlte sich plötzlich heiß an. Als ich wieder aufsah, lächelte er mich aufmunternd an.
„Ich weiß nicht, wie es so weit kommen konnte", murmelte ich. „Ich bin so ein Arschloch geworden und es ist so schrecklich, ihn immer belügen zu müssen, alle zu belügen. Deshalb muss ich... - damit aufhören."
„Du bist kein Arschloch!" Yoongi ließ seine Augen in die Ferne schweifen. „Im Gegenteil, du bist die liebenswerteste Person, die ich kenne!" Mehr sagte er nicht.
Mit halboffenem Mund und geweiteten Augen schaute ich ihn an. Das konnte er nicht ehrlich meinen. Er drehte seinen Kopf wieder in meine Richtung und schob mir eine Strähne hinters Ohr. Liebevoll betrachtete er mein Gesicht und lächelte mich einfach an.
„Und w-was soll ich jetzt tun?" Hilfesuchend blickte ich in seine dunklen Augen.
„Das, was das Beste für dich ist. Aber das musst du selbst herausfinden. Diese Entscheidung kann dir niemand abnehmen, Jimin."
Mit feuchten Augen schaute ich ihn an und flüsterte: „Aber ich kann das nicht! Kannst du mir nicht sagen, was ich tun soll?"
Ich weiß nicht, was ich von ihm hören wollte, aber er schwieg und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Was dachte ich mir denn auch? Dass er mein Retter aus tiefster Not wäre?
Jeder in seine Gedanken versunken, saßen wir noch eine Zeitlang dort, als die anderen in einem wilden Durcheinander auf uns zugestürmt kamen.
/Mir (und Yoongi :D) war wichtig, dass Yoongi Jimin nicht die Lösung auf dem Silbertablett serviert, sondern ihn selber darauf kommen lässt, auch wenn das dauert. Nur, wenn er die Entscheidung selber trifft, kann er sie auch tragen. Wisst ihr, was ich meine?
Danke fürs Lesen. Wenn es euch gefallen hat, lasst bitte ein kleines Sternchen da!
Love yourself 💜💜💜 Borahae
Und happy birthday Min Suga
(veröffentlicht 10.03.2021 - überarbeitet 03.02.2022)
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