Kapitel 40: Rettung (1.713)

Jungkook's Sicht:

Gedankenverloren sitze ich auf diesem Bett und kaue auf meinen Fingernägeln rum, während ich Taehyung's Zettel immer und immer wieder durchlese.

Dieser Zettel ist das Einzige, das mir Kraft und Mut spendet.
Dieser Zettel ist der einzige Grund, warum ich noch nicht durchgedreht bin in dieser zweiten Entführung.

Nein, nicht der Zettel ist der Grund, sondern Taehyung.

Endlich habe ich etwas, beziehungsweise jemanden, bei dem ich mich wohl fühle.
Endlich habe ich einen Ort, an den ich mich zurückziehen kann. Ein Zuhause.

Als ich damals von Jaehyun entführt wurde, habe ich zwar auch immer an meine Familie und meine Freunde gedacht, jedoch gaben sie mir irgendwie nicht den Mut zu fliehen und da ich eben diesen Mut nicht hatte, versuchte ich es auch nie wirklich.

Doch jetzt mit Taehyung habe ich den Mut, den ich brauche. Er gibt ihn mir.

Ich will unbedingt wieder zu ihm, egal was es mich auch kosten mag.

„Ich werde alles versuchen, Tae." murmle ich leise, doch augenblicklich zucke ich zusammen, als ich höre, wie sich ein Schlüssel im Schloss der Tür zu diesem Raum umdreht. Schnell falte ich Taehyung's Zettel wieder zusammen und lasse ihn ebenso schnell wieder in meine Hosentasche verschwinden.

„Das Abendessen ist fertig, Kookie." sagt der Blondhaarige auch direkt, als er den Raum nun betritt. Verwirrt sehe ich ihn an, als er mit seiner Hand nach draußen weist. „Ich hab' doch gesagt, dass du dich hier frei bewegen kannst, also geh jetzt raus." entgegnet mein Entführer auf meinen verwirrten Gesichtsausdruck.

Langsam erhebe ich mich also vom Bett und sehe den Älteren nochmal unsicher an, woraufhin dieser jedoch nur nickt. Also gehe ich nun langsam an Jimin vorbei und sehe mich ein wenig um. Ich bin also anscheinend in einem mehrstöckigen Apartment oder in einem Haus, da ich eine Treppe sehen kann, die nach unten führt.

Der Blondhaarige tritt nur kurz nach mir aus dem Zimmer und weist mit seiner Hand zur Treppe, ehe er an mir vorbei geht und eben diese nach unten geht. Ich zögere noch und sehe mich nochmal unsicher hier oben um, ehe nun auch ich die Treppen hinunter gehe.

Alle Jalousien sind heruntergezogen, weshalb ich nicht mal sehen kann, in welcher Gegend ich mich befinde.

Letztendlich sehe ich Jimin an einem Tisch sitzen, der inmitten einer Küche steht. Er tappt mit seiner Handfläche mehrmals auf den Stuhl neben sich, weshalb ich nun etwas zögernd neben ihm Platz nehme.

Warum lässt er mich frei rumlaufen?
Und das dann auch noch ohne Fesseln?
Hat er irgendwas geplant?
Glaubt er etwa schon, dass ich mich nicht mehr wehren werde?

„Jetzt iss was, Kookie. Ich will nicht, dass du mir noch von den Knochen fällst." „Wieso lässt du mich eigentlich frei rumlaufen? Ich dachte, du würdest mir nicht glauben. Dass ich dir irgendwas vorspielen würde." „Stimmt schon, aber ich will nicht, dass du dich wie ein Gefangener fühlst. Denn das bist du nicht." beantwortet mein ehemals bester Freund meine Frage und steht, auf um seinen bereits leeren Teller in die Spülmaschine zu räumen, während ich noch nichtmal einen Happen zu mir genommen, sondern eher gedankenverloren darin rumgestochert habe.

Es scheint ganz so, als wären Jimin und ich tatsächlich alleine hier.

Während mein Blick so durch den Raum gleitet, bleibt er schließlich an einem bestimmten Gegenstand hängen, weshalb mir direkt ein Geistesblitz kommt.

Ich atme nochmal tief, leise und fast unmerklich durch, ehe ich nun aufstehe und nachdem ich meinen ganzen Mut zusammengenommen habe nun näher an den Blonden trete. „Danke, Jiminie." sage ich schließlich mit einem aufgesetzten Lächeln, während ich ihn nun von hinten ganz kurz umarme.

Wie erhofft, ist der Ältere erstmal überrascht.

Als ich die Umarmung löse, gehe ich etwas auf Abstand und mein Entführer sieht mich nun fragend an.

„Wofür war denn das jetzt?" „Ich wollte dir einfach dafür danken, dass du mich nicht weiter gefangen hältst." „Was ist los mit dir? Was erhoffst du dir durch diese Aktionen?" fragt der Ältere weiter, während er sich nun mir zuwendet.

„Wieso sollte ich mir denn etwas erhoffen? Du weißt ganz genau, dass ich bereits einmal entführt wurde und ich bin einfach nur dankbar dafür, dass es nicht genau so abläuft, wie damals. Dass ich dich an meiner Seite habe, auch wenn du derjenige bist, der mich jetzt entführt hat. Ich brauche dich, Jimin. Ich liebe dich." „Du...Was?" fragt er ungläubig, als ich all diese Worte gesagt habe.

Entschlossen, aber auch mit einem mulmigen Gefühl in meinem Inneren, gehe ich dann auf den Blondhaarigen zu, um meinen Plan in die Tat umzusetzen. Wenn es nach hinten los geht, bin ich komplett geliefert. Nochmal würde Jimin mir das nicht glauben. Ich habe nur diese eine Chance.

Also wie bereits gesagt gehe ich auf den Blondhaarigen zu und springe gerade gewaltig über meinen eigenen Schatten, denn ich lege meine rechte Hand an seine Wange und wiederhole meine Worte: „Ich liebe dich." woraufhin mein Gegenüber überrascht seine Augen weitet. Dann nehme ich meinen ganzen Mut zusammen und bewege meine Lippen nun langsam auf seinen, was unfassbar brennt, doch ich versuche es zu ignorieren.

Genau so wie ich es mir erhofft habe, scheint sein Gehirn tatsächlich auszusetzen, denn er erwidert den Kuss und wird sogar noch viel fordernder. Er kommt während des Kusses immer näher und drängt mich somit nun mit dem Rücken an die Wand. Als er dann von meinen Lippen ablässt, beginnt er sich meinen Kiefer entlang zu küssen und sich an meinem Hals festzusaugen.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr das Alles auf meiner Haut brennt.

Auch wenn ich angefangen habe, fühlt es sich fast so an, als würde sich diese ganze Vergewaltigungssache von damals wiederholen, weshalb ich gerade nicht im Stande dazu bin, mich irgendwie zu bewegen. Plötzlich schießen mir wieder diese ganzen Bilder durch den Kopf und ich kann einfach absolut gar nichts mehr machen.

Erst als Jimin von mir ablässt und fragt: „Was war das?" während er zu weiteren Treppen, die nach unten führen, schaut, komme ich langsam wieder zur Vernunft. Als ich dann auch noch eine mir sehr bekannte Stimme meinen Namen rufen höre, komme ich wieder komplett zu mir, weshalb ich Jimin's Verwirrung nun nutze und ihm erneut mit voller Wucht mein Knie in seine Weichteile ramme.

Ehrlich gesagt tut er mir schon irgendwie leid. Zwei Mal in die Eier getreten zu werden, ist absolut nicht angenehm, doch es geht hier um Selbstverteidigung und meine Freiheit, weshalb ich nun schnell zu dem Gegenstand renne, den ich zuvor erblickt habe und den Atlas mit voller Wucht gegen Jimin's Kopf haue. Aus diesem Grund fällt er nun bewusstlos auf den Boden.

Voller Schock lasse ich nun auch den Atlas fallen und sinke auf meine Knie, während mein Blick unentwegt auf meinen ehemals besten und nun bewusstlosen Freund gerichtet ist.

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ich jemals Gewalt anwenden und jemandem mit einem schweren Gegenstand eins überziehen würde, vor allem nicht bei Leuten, die mir eigentlich so viel bedeuten beziehungsweise bedeutet haben.

„Jungkook!" reißt mich die Stimme von eben aus meinen Gedanken. Sie klingt erleichtert, aber zeitgleich auch besorgt. Während mein Blick zu ihm wandert, wandert der Seine geschockt von mir zu dem bewusstlosen Jimin vor mir. Benommen stehe ich auf und sehe Taehyung mit Tränen in den Augen an. Nur wackelig kann ich mich auf meinen Beinen halten.

Kurz bevor ich dabei bin unter ihnen zusammenzubrechen, kommt Taehyung zu mir gerannt und schließt mich in seine Arme. Ich drücke ihn ganz fest an mich und lasse den Tränen nun freien Lauf. Auch Tae drückt mich ganz fest an sich und streicht mir durch meine Haare und über meinen Rücken. Meine Tränen durchnässen sein Shirt, doch ich spüre, wie auch meines immer nasser wird. Heißt dann wohl, dass auch er einige Tränen vergießt.

„Ich werde die Polizei rufen." sagt die Person, die mit Taehyung zusammen das Haus betreten hat, ehe er sein Handy zückt und aus dem Raum geht. Als er letztendlich draußen ist, löst Taehyung die Umarmung, um in mein verheultes Gesicht zu sehen. Er wischt immer wieder die Tränen weg, die nach draußen treten und sieht mich besorgt an, während er besorgt fragt: „Ist alles okay bei dir? Bist du verletzt?" Ich schüttle nur mit dem Kopf, da ich aktuell kein Vertrauen in meine Stimme habe.

Ich habe gerade meinen ehemals besten Freund bewusstlos geschlagen.

Direkt nach den Worten Taehyung's schließt er mich wieder in eine Umarmung und sagt: „Gott sei Dank geht es dir gut." Ich erwidere seine Umarmung nur all zu gerne. Ich vergrabe meinen Kopf tief in seine Halsbeuge und hinterlasse dort auch ein paar Küsse. Auch Taehyung macht dies bei mir.

Ich hatte schon Angst, ich würde ihn nie wieder sehen.

Nach einer Weile löse nun ich die Umarmung und sage mit leiser und zerbrechlicher Stimme: „Danke, Tae. Du hast mir Mut und Kraft gegeben, das zu überstehen. Du hast mich gerettet." Bei meinem letzten Satz schleicht sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht.

Während wir uns noch immer tief in die Augen sehen, streicht Tae mit seinem Daumen über meine Wange und entgegnet noch immer mit Tränen in den Augen: „Ich hatte so eine Angst um dich, Kookie. Du weißt gar nicht, wie glücklich ich darüber bin, dass es dir gut geht. Auch wenn es nur etwa ein Tag war, kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Ich hatte schon Angst, ich könnte dir nicht nochmal sagen, wie sehr ich dich liebe."

Nun bin ich es, der ihm eine Träne von der Wange wischt. Daraufhin ziehe ich ihn das Bisschen zu mir runter, um mit ihm einen liebevollen Kuss zu teilen. Er erwidert auch sofort und zieht mich so nah an sich, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Als wir den Kuss wieder lösen, lehnen wir unsere Stirnen aneinander. Noch immer streichen wir mit dem Daumen über die Wange des Anderen. „Ich liebe dich auch, Tae." erwidere ich schließlich seine Worte.

Doch nur kurz darauf ertönt plötzlich ein Klicken hinter mir. Verwirrt drehe ich mich um und sehe, dass Jimin wieder zu sich gekommen ist und mit einer Waffe auf mich zielt. Augenblicklich versteift sich alles in mir, während Jimin mit Tränen in den Augen sagt: „Wenn ich dich nicht kriege, soll dich auch kein anderer kriegen!"

Genau nach dem Beenden seiner Worte, drückt er ab.




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Fieser Cut, I Know.😈

Boah, Leute, ob ihr es mir jetzt glaubt oder nicht saß ich ungelogen von heute früh um acht bis jetzt, 16 Uhr, an meinem iPad und habe die gesamte Bang Bang Con durchgesuchtet.

Wirklich, so lange war ich noch nie ununterbrochen an einem elektrischen Gerät.

Die Quarantäne hat also auch Vorteile, da heute ja Wochenende ist und ich absolut nichts machen konnte und musste.😂

Ich glaube ich werde früh sterben, weil mein Digitalkonsum so übertrieben viel ist.🤔

P.S.: Ich bin ja kein Unmensch. Ich hasse fiese Cuts, also werden heute denke ich mal noch ein bis zwei Kapitel kommen.😉

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