Kapitel 19: Jung Jaehyun (1.323)

Taehyung:

„Wer ist dieser Jaehyun, den du erwähnt hast?" frage ich schließlich, nachdem ich meinen ganzen Mut zusammengenommen habe.

Ich weiß, ich sagte ich könne sein Vertrauen nicht länger missbrauchen, aber ich habe ihm versprochen, dass ich ihn beschützen werde. Auch wenn er nichts davon weiß, weil ich es versprach, während er schlief.

Dennoch ist es ein Versprechen, das ich einhalten muss.

Dieser Brief von Jungkook's Stalker, der diesmal an mich gerichtet war, machte mir unglaublich viel Angst. Nachdem ich mit Yoongi gesprochen habe, bin ich so schnell ich konnte zurück zum Hotel gefahren, weil ich Angst um ihn hatte. Ich hatte Angst, ihm wäre irgendetwas zugestoßen. Und als er dann nicht antwortete, als ich zurück im Hotel war und seinen Namen rief und er nicht auf mein Türklopfen reagierte, bekam ich eine Gänsehaut vor Angst. Mein Herz setzte kurzzeitig aus, ehe es vor Angst fast um das doppelte schneller schlug.

Ich war so erleichtert, als ich ihn dann auf diesem Stuhl habe sitzen sehen, dass ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte und ihn deshalb umarmte. Es überraschte mich etwas, dass er diese Umarmung erwiderte.

Jedenfalls weiten sich augenblicklich die Augen des Schwarzhaarigen, als ich meine Frage beendet habe. Eine ganze Weile scheint er keinen Ton hervorbringen zu können, bis er es schließlich doch tut: „Wann habe ich ihn denn erwähnt?" fragt er, mit noch immer geweiteten Augen. „Als du geschlafen hast." beantworte ich seine Frage und augenblicklich senkt der Jüngere seinen Blick und legt das Brötchen, das er in der Hand hatte, auf seinen Teller.

„Also habe ich in deiner Gegenwart doch etwas gesagt, was ich besser nicht hätte sagen sollen." „Entschuldige bitte, dass ich es dir nicht gleich gesagt habe. Es war nur..." lasse ich den Satz in der Luft hängen. Jungkook hebt aufgrund meines Satzabbruches dann wieder den Kopf und sieht mich erwartungsvoll an. Ich atme nochmal tief aus, ehe ich dann den Kopf senke und ein: „Es tut mir leid." murmle. Ich kann ihm meinen Grund dafür nicht nennen, wenn ich ihn beschützen will.

„Jaehyun ging früher mit mir in die gleiche Klassenstufe." beginnt Jungkook dann zu erzählen, weshalb ich meinen Kopf wieder überrascht anhebe. „Er wechselte ein paar Monate vor Jimin auf unsere Schule. Jaehyun und ich mussten vieles planen, weil wir beide im Organisationskomitee, für Partys an unserer Schule und so weiter, waren. Wir mussten deshalb auch vieles besprechen. Aus diesem Grund hatte ich mit der Zeit das Gefühl, wir wären Freunde, weshalb ich ihm vertraute. Zu schnell, wie sich später herausstellte." fährt er dann fort, ehe er ein Schluck von seinem Getränk nimmt.

„Und was hatte er mit deiner Entführung zu tun?" frage ich dann vorsichtig. Direkt hebt Jungkook seinen Blick und sieht mich überrascht an. „Habe ich das etwa auch gesagt?" fragt er dann. „Nein. Nicht direkt. Du sagtest, dass dich Nachts immer Bilder von deiner Entführung plagen und als du einen Albtraum hattest, fiel der Name."

Direkt als ich zu Ende gesprochen habe, sehe ich dass Jungkook's Unterlippe beginnt zu beben. Er versucht das ein bisschen zu vertuschen, indem er auf diese beißt und versucht damit auch zeitgleich seine Tränen zurückzuhalten.

Was immer dieser Jaehyun getan hat: Es muss unfassbar schlimm gewesen sein.

Besorgt setze ich mich nun neben Jungkook und schließe ihn in meine Arme, was der Jüngere auch erwidert. Er krallt sich, wie auch vergangenen Abend, wieder in den Stoff meines Oberteils. „Wenn es dich zu sehr schmerzt brauchst du es nicht zu sagen, Jungkook. Ich will nicht, dass du leidest, nur weil ich meine Neugierde nicht unter Kontrolle bringen kann." Während ich das sage, streiche ich ihm sachte über seinen Rücken und vernehme nun leises Schluchzen.

Ich hasse mich dafür.

Das Letzte, was ich wollte, war es Jungkook zum Weinen zu bringen. Es verletzt nicht nur ihn, sondern auch mich, wenn ich ihn so sehe.

„Es tut mir leid, Jungkook. Ich wollte das nicht." sage ich, ohne das Streichen über seinen Rücken zu unterbrechen.

Danach löst er die Umarmung, wischt sich die Tränen von der Wange und lächelt mich leicht an, während er sagt: „Ist schon okay. Ich kann deine Neugierde auch irgendwo nachvollziehen, aber ich kann es dir nicht sagen. Ich konnte es bisher niemandem sagen." „Ist...Ist das, was er getan hat, so schlimm?" frage ich sachte und Jungkook nickt das ab, während er erneut seine Lippen aufeinander presst und damit versucht seine Tränen zurückzuhalten.

„Komm her." sage ich und bedeute ihm, mich zu umarmen, was er auch tatsächlich macht. „Es wird alles gut, Jungkook. Ich bin für dich da, falls du reden willst." sage ich, während ich ihm wieder sachte über seinen Rücken streiche. Ich höre ein leichtes, glückliches Lachen von ihm, ehe er sagt: „Danke, Tae." und die Umarmung zu meiner Überraschung noch ein bisschen verfestigt.

Nach dem ganzen Spektakel im Café, sind Jungkook und ich wieder zurück zum Hotel gefahren. Jungkook hat sich direkt in sein Büro verschanzt, weshalb ich diese Chance nutze, meinen Laptop aus einem der Schubfächer meines Schreibtisches hole und beginne zu recherchieren.

Minho hat mir die Datei mit den Jaehyuns, die mit Jungkook in Kontakt hätten stehen können, zukommen lassen. Vor Jungkook's Entführung waren zwei Jaehyuns mit ihm in einer Klassenstufe, aber nur einer der beiden war auch im Organisationskomitee: Jung Jaehyun.

Das muss dann wohl der Bastard sein, der Jungkook etwas schreckliches angetan haben muss, während seiner Entführung.

Deshalb recherchiere ich auch nach ihm und stelle dabei etwas Erschreckendes fest.

Ich klappe den Laptop zu, stehe auf und verlasse das Hotel, um im Außenbereich hoffentlich ungestört mit meinem Bruder telefonieren zu können.

Warum ist Minho das denn nicht aufgefallen, als ich ihn gebeten habe, für mich zu recherchieren? Dann hätte ich mir die Frage an Jungkook auch sparen können.

„Tatsächlich meldet sich der blutige Anfänger bei mir. Hätte ich nach unserem letzten Gespräch nicht so schnell erwartet." sagt Minho direkt. Yoongi scheint es wohl geschafft zu haben, meinen Bruder zu beruhigen, doch natürlich vergisst so jemand wie Minho einen solchen Streit nicht so schnell.

„Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Hyung. Ich habe etwas herausgefunden. Ich weiß jetzt, wer dieser Jaehyun ist, von dem Jungkook im Schlaf geredet hat. Er war früher mit Jungkook im Organisationskomitee und ist am Tag, nachdem Jungkook entführt wurde, nicht in der Schule erschienen. Angeblich wegen Bauchschmerzen. Sein Vater war, weil seine Mutter gestorben ist, alleinerziehend und seitdem Jungkook befreit wurde, ging Jung Jaehyun nicht mehr in die Schule. Zufall? Ich glaube nicht. Minho, ich brauch' dringend deine Hilfe. Kannst du mir sagen, wie der Entführer hieß, der gefasst werden konnte und wie alt er war?"

„Eine Sekunde." sagt er, ehe er mir mitteilt: „Sein Name war Jung Hyeongjoon. Er starb im Alter von etwa vierzig, weil er keine Blutspende bekam. Er hat mit der Blutgruppe AB negativ die seltenste Blutgruppe, die es überhaupt gibt. So schnell fanden die Ärzte keinen passenden Spender. Er hat sich im Gefängnis wohl irgendetwas eingefangen." „Bingo. Wir haben unseren Komplizen." „Wie bitte?" fragt mein Bruder verwirrt und überrascht zugleich.

„In den Dokumenten von Jaehyun's und Jungkook's alter Schule steht, dass der Vater von Jung Jaehyun eine solche Blutgruppe hat. Wir hätten das Ganze schon längst herausfinden können, wenn wir nur anders vorgegangen wären. Warum sind wir denn nicht gleich darauf gekommen?" „Hey, einen Moment. Nur weil wir jetzt wissen, dass der Sohn unseres verstorbenen Entführers dessen Komplize war, heißt das nicht gleich, dass dieser Jaehyun auch unser Stalker ist. Es könnten immer noch andere sein. Wir haben ihn nur in unseren Verdächtigen-Kreis aufgenommen. Wir wissen weder wo er sich befindet noch sonst irgendwas von ihm."

„Ja, da muss ich dir leider Recht geben, aber ich frage mich, warum die Polizei das damals nicht gemerkt hat." „Stimmt schon. Eigentlich hätte das auffallen müssen. Aber niemand geht davon aus, dass ein Fünfzehnjähriger jemanden entführen würde. Das ist ja selbst für mich kaum vorstellbar." entgegnet mein Bruder am anderen Ende der Leitung. „Ja, aber Fünfzehnjährige sind reifer, als man denkt."

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Hatte heute mal Lust, zwei Kapitel zu veröffentlichen.🙃

Mal schauen, vielleicht kommt später noch ein drittes, doch jetzt möchte ich euch erstmal mitteilen, dass am kommenden Dienstag mal mehr Kapitel kommen werden.

Ich habe jetzt Ferien und dadurch die Möglichkeit, über den Tag hinweg etwas mehr Kapitel zu veröffentlichen.

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe ein verdammtes Kurzzeitgedächtnis und deshalb bin ich nicht so der Fan davon, immer nur ein Kapitel pro Tag zu lesen, zudem bin ich so schlau und lese mehrere Geschichten auf Wattpad gleichzeitig, sodass ich mit den Gedanken eventuell bei einer komplett anderen Geschichte bin und deshalb nicht checke, was gerade vor sich geht. xD

Jedenfalls möchte ich nicht, dass auch ihr den Anschluss hier verliert, zumal ich die Geschichte ja auch eigentlich schon fertig geschrieben habe. Doch alle Kapitel auf einmal möchte ich dann doch nicht veröffentlichen, denn wo bleibt denn dann die Spannung?😉

Auf jeden Fall werden am Dienstag, wenn Save Me laut meines Update-Plans wieder an der Reihe ist, mehr als ein Kapitel kommen. Quasi eine Lesenacht am Tag. xD

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