Kapitel 18: Crushes (1.293)
Jungkook:
„Hey, hast du keine Manieren? Nimm deine Füße vom Tisch!" sage ich amüsiert, während ich die Füße meines besten Freundes am Vorbeigehen vom Tisch schiebe. „Aber ich genieße es, dass du es so langsam schaffst mich tatsächlich zu berühren." entgegnet der Ältere nur lächelnd, während er nun seinen Kopf auf seinen Händen abstützt und ich mich wieder auf meinen Stuhl gegenüber des Blondhaarigen setze. „Wie genau stellst du das eigentlich an?" „Hm?" frage ich irritiert. „Na wie kommt es, dass du so langsam Berührungen ertragen kannst? Das habe ich mich schon gefragt, als du Hoseok und mir ein High Five gegeben hast."
„Ja, ich taste mich langsam dran. Ich kann schon immer mehr Berührungen aushalten. Das Brennen ist zwar noch immer präsent, wenn ich jemanden berühre, aber ich kann es langsam ertragen. Zumindest für die wichtigsten Berührungen und auch für eigentlich unwichtige mit dir und Hobi." „Also als unwichtig würde ich diese Berührungen nicht bezeichnen." entgegnet Jimin dann empört und verschränkt dabei seine Arme vor seiner Brust. „Du siehst gerade aus wie ein bockiges Kind, Jiminie." setze ich ihn lachend in Kenntnis und mein bester Freund erwidert dieses Lachen nur.
„Jetzt sag doch mal: Wie kommt es, dass du nach sieben Jahren langsam anfängst Berührungen zu ertragen?" „Ich habe jemanden kennengelernt." beginne ich dann lächelnd seine Frage zu beantworten. „Zum ersten Mal, seit sieben Jahren, habe ich bei seinen Berührungen kein Brennen gespürt. Im Gegenteil. Es war sogar angenehm. Er hilft mir, meine Angst vor Berührungen wenigstens eindämmen zu können." Während ich Jimin das Alles erzähle, kann ich nicht verhindern, dass mein Lächeln immer breiter und breiter wird, beim Gedanken an Taehyung.
„Seine Berührungen?" fragt Jimin mich. „Nein, es ist nicht so wie du denkst." beruhige ich ihn gleich. „Ich bin nur froh darüber, endlich jemanden kennengelernt zu haben, dem ich glaube ich vertrauen kann. Das letzte Mal, dass ich einen Crush auf jemanden hatte war vor knapp neun Jahren." füge ich dann noch lachend an meine Worte an. „Na jetzt bin ich aber beleidigt. Du hattest damals also wirklich keinen Crush auf mich, als ich an deine Schule gewechselt bin?" „Naww. Entschuldige bitte, ChimChim. Du warst damals schon eine echt gute Partie, genau wie heute, aber man kann Gefühle nicht erzwingen."
„Naja, das Ganze ist ja auch schon eine Ewigkeit her. Wir waren gerade mal in der Mittelschule." „Aber ich danke dir, dass du es mir damals gestanden hast. Das hat mir das Gefühl gegeben etwas besonderes zu sein. Es waren so viele in dich verknallt. Jungs und Mädels gleichermaßen. So viele hatten innerlich den Wunsch, dass du genauso fühlst. Du bist nicht nur ein Mädchenschwarm, sondern auch ein Männermagnet." entgegne ich mit einem Augenzwinkern. „Ja, schade nur, dass du nicht so gefühlt hast. Aber naja, das Ganze liegt jetzt schon so weit in der Vergangenheit. Immerhin sind wir beste Freunde geworden." „Ja und du weißt gar nicht, wie glücklich ich darüber bin, dich als Freund zu haben, Hyung."
„Geht mir genauso, Kookie." entgegnet der Blondhaarige lächelnd. „So, aber jetzt muss ich gehen. Wir sehen uns später nochmal, Kooks." fährt er dann fort und winkt mir nochmal kurz zum Abschied zu, ehe er mein Büro dann verlässt.
„Und? Wie läufts im Einkaufszentrum, Hyung? Ist mit Papa alles okay? Konnte er sich erholen?" „Ja. Im Einkaufszentrum läuft soweit alles und Papa lag die letzte Woche im Bett und konnte sich auskurieren. Aber er ist jetzt im vergangenen halben Jahr so oft krank geworden, dass da irgendwas nicht stimmen kann." beantwortet mein Bruder am anderen Ende der Leitung meine Fragen.
Nach diesen Infos beiße ich mir auf meine Unterlippe, während ich versuche meine Tränen zurückzuhalten. Junghyun hat Recht. Irgendwas kann da nicht stimmen. Lange wird Papa wohl nicht mehr unter uns weilen können. Ich weiß nicht, wie viel Zeit ich noch haben werde. Ich sollte so schnell wie möglich diese verdammte Berührungsangst besiegen.
Wie könnte ich mir das jemals verzeihen, meinen Vater nicht nochmal in den Arm genommen zu haben?
„Okay, danke für die Info, Hyung. Bitte halte mich auf dem Laufenden." „Das mach' ich, Dongsaeng. Wir sehen uns dann später nochmal." entgegnet er noch, ehe wir dann auflegen.
Ich setze mich wieder auf meinen Stuhl und lege mir meine Hände vor mein Gesicht, während ich tief durchatme, doch zucke zusammen, als sich plötzlich die Tür zu meinem Büro öffnet.
Ich kann gar nicht so schnell gucken, als sich plötzlich zwei Arme um mich schlingen. Da es nicht brennt, weiß ich genau, wer mich da umarmt und etwas überrumpelt erwidere ich seine Umarmung dann.
„Gott sei Dank geht es dir gut. Warum hast du denn nicht geantwortet?" fragt er, als er die Umarmung löst, aber seine Hände noch immer an meinen Schultern ruhen, genau wie meine noch auf seinen Hüften ruhen. „Ich hab' mehrmals an deine Tür geklopft und deinen Namen gerufen." fügt er noch zu seinen Worten hinzu. „Wirklich? Entschuldige. Ich war in Gedanken versunken und habe es wohl deshalb nicht gehört." beantworte ich dann seine Frage.
„Aber warum sollte es mir denn nicht gut gehen?" frage ich dann verwirrt, als sich seine Worte in meinem Kopf nochmal abspielen. Direkt weitet er kurzzeitig, fast unmerklich, seine Augen, ehe er mir antwortet: „Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil du nicht geantwortet hast. Ich dachte es wäre was passiert, das ist alles."
Nach diesen Worten muss ich lächeln. „Danke. Lieb von dir, dass du dir Sorgen machst, aber es geht mir gut." entgegne ich. „Hast du das Auto geholt?" frage ich dann. „Ja. Es steht unten auf deinem üblichen Parkplatz." „Super. Dann lass uns zum Café fahren. Ich habe fürchterlichen Hunger und das beste Essen gibt es nur bei Hobi. Da kann ich hier so viel bestellen, wie ich will." sage ich dann lächelnd und Tae erwidert es direkt, ehe er nickt und wir zusammen zu meinem Auto gehen.
Am Café Sunshine angekommen, steigen Taehyung und ich dann aus und betreten es. Ich steuere direkt meinen Stammtisch an und Tae setzt sich mir gegenüber. Es dauert auch gar nicht lange, bis Hoseok zu uns kommt.
„Hallöchen, Kookie. Herr Kim." begrüßt er uns erst, ehe er sagt: „Ich hätte heute ja gar nicht mit euch gerechnet. Hast du ein plötzliches Meeting oder warum bist du hier?" „Nein. Ich habe Pause und da wollte ich was essen." beantworte ich die Frage meines besten Freundes. „Und warum hast du dann nichts bei eurem legendären Zimmerservice bestellt?" fragt er mit einem Grinsen. „Ich weiß, dass du den Grund weißt. Du willst es nur nochmal hören. Habe ich nicht Recht?" erwidere ich sein Grinsen. „Erwischt. Komm schon. Ich höre es doch so gerne. Bitte, Kookie." beantwortet er dann, während er einen Schmollmund zieht. „Okay, ich sage es nochmal: Es gibt nirgendwo leckereres Essen, als bei dir, Hobi." „Ja! Ich danke dir." sagt er dann noch, ehe er unsere Bestellungen aufnimmt.
Als sie dann nach nur kurzer Zeit bei unserem Tisch ankommen, beginnen Taehyung und ich direkt zu essen, nachdem wir uns bedankt haben. Jedoch merke ich, dass Tae eher lustlos sein Essen ansieht und anscheinend über etwas nachdenkt.
„Ist alles okay, Tae?" frage ich deshalb dann. „Hm? Ähm, ja. Alles okay. Ich habe nur nicht so großen Hunger." beantwortet er dann meine Frage, jedoch kaufe ich ihm das nicht so wirklich ab. Ich sehe ihm an, dass ihn irgendwas beschäftigt. „Wirklich?" frage ich ihn deshalb. „Ja. Aber zugegeben, ich frage mich auch etwas anderes." „Und was?" frage ich und nehme anschließend einen Schluck von meinem Getränk.
„Eigentlich wollte ich dich das nicht fragen, aber es geht mir nicht aus dem Kopf." „Wovon redest du denn?" hake ich nach und sehe ihn dabei verwirrt an. „Puh, okay. Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst, aber ich muss dich das fragen. Wer ist dieser Jaehyun, den du erwähnt hast?"
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