♢°• Lost in Life •°♢
,,Hat er nicht!" ,,Doch hat er!" ,,Niemals!" ,,Wenn ich es dir doch sage!" ,,Ach komm wo sind die Kameras!" ,,Alter Vinc du sollst aufhören mit diesen scheiß Kamera Witzen!" blöfft ihn Taehyung an, dem unsere ,,etwas lautere" Unterhaltung wohl sehr auf die Nerven geht. Den halben Vormittag diskutiere ich schon mit Vinc darüber ob Yoongi es ernst mit seiner Zigarette meinte oder mich einfach nur ärgern wollte. ,,Ich glaube ja er meinte es nicht ernst!" ,,Ich auch nicht aber als ob jemand wie Min Yoongi freiwillig eine Zigarette mit mir teilt!"
Unsere Unterhaltung wird durch die Schulklingel gestört, welche in diesem Moment ertönt und das Ende der Pause verkündet. ,,Ich hab keine Lust!" sagt Tae. ,,Was haben wir jetzt Kooks?" ,,Keine Ahnung was ihr jetzt habt aber ich hab jetzt eine Freistunde. Bis später!" Ich schultere meine Tasche und mache mich auf den Weg in die Schulbibliothek.
Als ich neu war habe mich oft dorthin zurück gezogen. Ich setze mich an einen Tisch und hole meine Zeichen Sachen heraus. ,,Du solltest öfters raus gehen Jungkook. Du bist ja ganz blass!" ,,Ich weiß Frau Otello doch hier drinnen ist es viel schöner vorallem wenn man eine Freistunde hat!" ,,Ich sag dir Junge. Du solltest schleunigst raus kommen und dir einen hübschen Jungen klar machen. Dieser Jimin ist doch nichts für dich!" Ich schaue auf und sehe Frau Otello die Bibliothekarin vor mir stehen. Sie ist wahrscheinlich eine der wenigen die weiß das ich schwul bin und vielleicht sogar die einzige die sagt das Jimin und ich nicht zusammen passen. Traurig muss ich lächeln, können nicht auch andere sehen das es keine Liebe ist. ,,Sie wollten das geheim halten!" ,,Außer uns beiden ist keiner hier mein Junge. Die anderen würden lieber sterben als freiwillig die Bibliothek geschweige denn ein Buch in die Hand zu nehmen!"
Frau Otello ist eine circa 70 Jährige Frau welche ehrenamtlich in der Schulbibliothek arbeitet. Sie ist eigentlich ganz freundlich nur, wenn man den Büchern etwas antut wird sie zur Furie und leider machen sich gerade die jüngeren Jahrgänge oft einen Spaß daraus. Ich nehme meinen Stift wieder in die Hand und zeichne weiter. ,,Machen sie sich bitte keine Sorgen um mich. Mir geht es gut!" ,,Man sieht es dir an, dass dem nicht so ist. Deiner Mutter hat man es auch immer angesehen!" sagt sie plötzlich und ich stoppe in meiner Bewegung. Ich schaue wieder auf und in ihr Gesicht. Ihre Augen strahlen pures Mitleid aus.
,,Sie war so eine Gute Seele. Saß mit ihren Freundinnen auch immer hier in der Bibliothek und hat sich Zeitungen angeguckt!" ,,Sie kannten meine Mutter?" frage ich völlig perplex. Seid knapp einem Jahr komme ich fast jeden Tag her und noch nie hat sie auch nur annährend erzählt das sie meine Mutter kennt. Ich wusste noch nicht einmal das sie hier zur Schule gegangen ist, insgesamt weiß ich nicht viel über sie. Sie starben als ich 5 war und die Verwandten die ich noch habe wollen angeblich keinen Kontakt haben. Egal wie man es dreht und wendet mein Leben ist und bleibt einfach speziell.
,,Ja. Sie war ein außergewöhnliches Mädchen, hat sich immer mit den, was ihr heute als Streber bezeichnen würdet angefreundet aber nicht um die Hausaufgaben gemacht zu bekommen sondern um einfach so sein zu können wie sie will. Sie war wunderschön und hatte genauso wie du dieses Puppenhaft niedliche Gesicht, auf das viele Kerle standen. Wäre sie bei den beliebten gewesen hätte sie sich verstellen müssen und immer auf ihr Aussehen achten müssen. Sie wäre nie so glücklich gewesen wie sie es mit den anderen war!" ,,Ich wusste gar nicht das sie hier zur Schule ging!" ,,Ohh doch das tat sie genauso wie dein Vater!"
Immer wenn ich Menschen begegne die meine Eltern kannten versetzt es mir einen Stich in die Brust. Ich hatte nie die Chance sie kennen zu lernen und doch sind sie überall in der Stadt präsent und bekannt.
,,Frau Otello können sie mir noch etwas über meine Eltern erzählen?" Durch ihre Rundliche Brille beäugt sie mich und lächelt mich sanft an, bis sie dann nickt. Bewaffnet mit ihren Gehstock kommt sie zu mir und setze sich mir gegenüber. ,,Nun dein Vater war wie die meisten sagen würden ein Träumer. Er war ebenso wie du sehr begabt im Zeichnen und hat es den Kunstlehrern oftmals ziemlich schwer gemacht, da er für dieses Fach gelebt hat. Ach ja viele Stunden hat er hier gesessen und sich Kunstbücher durchgelesen wenn er mal wieder aus dem Unterricht geworfen wurde. Zu dem war er Basketballer bis zu dem Unfall hat er hier regelmäßig Nachmittags Unterricht gegeben. Er war immer ein Rumtreiber und Draufgänger während deine Mutter die sanfte, unschuldige Seite verkörperte. Beide lernten sich hier in der Schulbibliothek kennen. Dein Vater ist rausgeflogen und deine Mutter hatte eine Freistunde. Da kamen sie das erste mal ins Gespräch und wenig später verliebten sie sich ineinander!"
,,Hört sich an wie eine romantische Liebesgeschichte!" sage ich und lächel. ,,Für die beiden war sie das. Der Sportliche Dummkopf und die wunderschöne Streberin!" Ich könnte ihr noch Stundenlang weiter zuhören und das weiß sie auch jedoch ist es abermals die Klingel welche mich und meinen Gegenüber vom reden abhält. ,,Ich muss los Frau Otello ich komme aber bald wieder!" ,,Alles klar!"
Ich verlasse die Bibliothek und stelle mich gemeinsam mit Taehyung und Vinc dem letzten Fach, welches ich an diesem Tag habe, Mathe.
Langsam aber dennoch unaufhaltbar schwindet die Sonne und färbt den Himmel in einen Orange Ton. Der Schulhof ist wie leer gefegt und nur noch die üblichen Leute stehen hier und unterhalten sich während sie ihre Zigaretten rauchen.
Ohne viele Worte gehen Taehyung, Vinc und ich über den Schulhof doch mit einem mal höre ich eine Stimme. ,,JUNGKOOKIE, HEY JUNGKOOKIE!" verwirrt halten wir inne und ich gucke mich um nur um June zu sehen wie sie mit einem Zettel in der Hand zu mir rüber winkt.
,,Ich glaube sie meint dich!" sagt Taehyung und ich nicke. ,,Sollten wir rüber gehen?" ,,Ja da ist der heiße Typ wieder!" meint Vinc und zieht mich an meiner Jacke zu ihnen. ,,Hier ich wollte dir nur noch deine Zeichnung wiedergeben. Die hast du gestern vergessen!" ,,Ohh danke!" sage ich und nehme sie. Wir reden noch kurz und verabreden und für morgen und das komischer weise immer unter dem wachsamen Augen von Yoongi.
Ich schaue einmal zu ihm und für einen kurzen Moment erhalten wir den Blickkontakt aufrecht doch dann löst er sich und geht, genauso wie Draco, der June noch einmal in die Seite pickst und sagt: ,,Komm wir wollen los!" Sie nickt nur und umarmt mich dann noch kurz zum Abschied. ,,Denk an morgen!" ,,Ja mach ich!"
Ich schaue der Gang noch kurz hinterher genauso wie meine beiden Begleiter die offensichtlich von Min Yoongi's Freunden sichtlich angetan sind. Mit einem mal flüstert Taehyung: ,,Ich glaube ich habe gerade einen Engel gesehen!"
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