Kapitel 47

Drei Tage später wurden wir von Aragorn noch einmal zu einer Ratssitzunggebeten. Es freute mich, dass Johanna, Leonie und Michael keine bleibendenSchäden davon getragen hatten. „Wir stehen erneut in Eurer Schuld", verkündeteder König, nachdem sich jedermann gesetzt hatte. „Nicht nur dafür, dass IhrLichttöter vertrieben habt, sondern auch für alles andere, was Ihr für meineFrau, Eowyn, Legolas und Nienná getan habt. Wie können wir Euch jemals dafürdanken?" „Indem Ihr nicht mehr in Schwierigkeiten geratet", schlug Michael vor,woraufhin wir alle lachten. „Aragorn, es war uns eine Ehre und es ist unsereAufgabe", meldete sich Johanna zu Wort. „Wir helfen Euch gerne." „Erlaubt trotzdem,dass wir Euch etwas schenken", bat dieser. Auf seine Worte traten vier Dienerein und legten vor jedem unserer Freunde aus dem fernen Reich einen Elbenstein ab.„Ich weiß nicht, inwiefern diese Steine in Eurer Heimat hilfreich sein werden,doch hier werden sie Euch immer Kraft geben und Hoffnung, wenn Ihr den Mutverlieren solltet", erhob Aragorn seine Stimme. „Außerdem sind sie unzerstörbar",fügte Nienná hinzu. „Vielen, vielen Dank", sprach Leonie. „Das ist mehr als wirverdient haben." „Stellt Euer Licht nicht unter den Scheffel, Leonie", riet ichihr. „Ihr habt mehr getan, als wir jemals zurückzahlen können. Da ist dies dasMindeste. Wisset, dass Ihr jederzeit hier willkommen seid und in Lórien."Christina wischte eine Träne von ihrer Wange, nachdem ich geendet hatte. „HätteSauron wirklich zurückkehren können?", forschte Legolas nach. „Ja, Legolas", bestätigteMichael. „Animara hätte es wirklich bewerkstelligen können und sie hätteGandalf ebenfalls bannen können, wenn sie gewollt hätte. Glücklicherweise habensie dank Nienná besiegen können." Die Wangen meiner Frau färbten sich leichtrot. „Aragorn, nach unserer Abreise wird der Schutzschild um Minas Tirithbestehen bleiben. Nach einem Jahr jedoch wird er zerfallen", teilte Johanna unsda mit. Der König neigte respektvoll seinen Kopf vor ihr. „Das wäre doch nichtnötig gewesen. Dennoch danke ich Euch aus tiefstem Herzen dafür, Johanna. Möge Eure Heimreise friedlich verlaufen. Die Sitzung ist hiermit beendet." Wir alle erhoben uns und verließen nacheinander die Halle. Draußen umarmte Leonie meine Frau und mich noch einmal. „Wenn Ihr nichts dagegen habt, werden meine Familie und ich Euch gerne einmal besuchen kommen." „Ihr dürft jederzeit vorbeikommen", versprach Nienná ihr. „Das freut mich. Namarie!", verabschiedete sie sich. „Namarie",erwiderte ich den Gruß. Die Geschwister winkten noch einmal, ehe sie sich an den Händen nahmen und in einem hellblauen Licht verschwanden. „Wofür hast du Legolas Hilfe gebraucht?", erkundigte ich mich bei meiner Frau, während wir uns auf den Weg zu den Stallungen machten. „Ach das? Mir ist ein Lied eingefallen und ich habe auf ein Wort keinen passenden Reim gefunden", erklärte Nienná. „Magst du mir etwas vorsingen?" „Gerne, aber es ist noch nicht fertig", warnte sie mich und wenig später verließ ihre Lippen eine wunderschöne Melodie, von der ich mir sicher war, dass ich sie schon einmal gehört hatte. Als sie beim Refrain ankam, erinnerte ich mich. Es war jenes Lied, das sie im Traum gesungen hatte. „Was hältst du davon?", forschte sich nach. „Wunderschön. Mit deiner Stimme klingt jedes Lied wunderbar, Nienná. Wie könnte es mir nicht gefallen, wenn du doch darin deine Liebe zu mir besingst?" Davon musste sie lachen. „Du hast es verdient, Gandalf. Schon seit langem, aber bisher hatte ich einfach nicht den Kopf dafür frei." „Deswegen brauchst du dir keine Gedanken zu machen", beruhigte ich sie. „Meine Liebe zu dir währt ewig, Nienná, mein Herz. Mein Halt, mein Trost, mein Licht, meine wunderschöne Frau." Sie blieb stehen und küsste mich. Ihre Arme schlangen sich wie ein Schraubstock um mich. „Lass uns noch einen Tag hier bleiben." „Du hast doch etwas vor", neckte ich sie. Nienná grinste daraufhin. „Du konntest meine Gedanken schon immer gut erraten, Gandalf. Glaube mir, es wird dir gefallen, was ich vorhabe." „Davon bin ich überzeugt", nickte ich und meine Lippen kehrten zu ihren zurück. Gilthiel rannte auf mich zu. „Papa, schau mal", rief sie und hielt mir ihre Hand hin. „Was hast du denn da, mein Liebling?", sprach ich und beugte mich zu ihr hinunter. Eine weiße Feder lag in ihrer Hand. „Die ist wirklich wunderbar. Möchtest du dir noch eine holen?" Meine Tochter schüttelte den Kopf. Plötzlich legte sie den Kopf leicht schief. „Was ist denn?", hakte ich nach. Gilthiel strahlte. „Mama kommt", erklärte sie. Sofort drehte ich mich um. Nienná lief gemächlich zu uns. Sie strahlte geradezu. Mein Herz hüpfte und mir wurde gleich um vier Grad wärmer. „Hast du Spaß, Gilthiel?", wollte sie wissen. Diese nickte und hüpfte wieder davon. Nienná trat neben mich und nahm meine Hand. „Wie geht es dir? Ist dir wieder schlecht?", erkundigte ich mich. „Etwas übel, aber es geht. Bei ihr war es schlimmer." „Wenn irgendetwas zu anstrengend für dich ist, musst du dich sofort rühren." Sie lachte. „Du hast mein Wort darauf, Gandalf. Wie habe ich dich nur verdient?" „Das kann ich dir leider nicht sagen, Nienná. Ich glaube, das gehört zu den wenigen Dingen, die ich nicht weiß." „Was zählt noch dazu?" Sanft streichelte ich die leichte Wölbung ihres Bauchs. „Wie ich dich verdient habe", entgegnete ich und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. „Hm, damit werden wir wohl leben müssen", entschied sie und umarmte mich. „Wohl wahr", stimmte ich zu und schaute zu, wie unsere Tochter mit einem Schmetterling Fangen spielte. 


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Ich hoffe, dass euch die FF gefallen hat. Das Video habe ich rauf und runter gehört beim Schreiben der Geschichte, deswegen wollte ich es im letzten Kapitel gerne einfügen.

Be blessed!

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