Kapitel 4
Gandalf POV
„Entschuldigt mich kurz", bat ich, nachdem Leonie fertig war mit ihrer Erklärung und stand auf. Legolas, Gimli, Johanna, Christina, Leonie und Ithulien blieben ruhig sitzen. Meine Füße brachten mich zum Flussufer. Der Plan klang nicht schlecht und es war ein besser als einfach reinzustürmen und darauf zu hoffen, dass wir mit Nienná wieder gehen konnten. „Nienná", wisperte ich und berührte wie von selbst meinen Ehering. Die Finger meiner linken Hand drehten ihn leicht hin und her. Wenn ich sie doch nur sehen könnte. Egal wie kurz. Eine Minute würde mir schon genügen. Diese Priester ... Weshalb nur hatten sie ausgerechnet meine Frau gefangen nehmen wollen? Hätten sie doch mich ausgewählt! Warum Nienná? Wieso meine sanftmütige, freundliche und weise Frau? Ein Lufthauch und dann legte Leonie eine Hand auf meine Schulter. „Euer Plan ist gut", kommentierte ich. Sie lächelte. „Dankeschön, Gandalf. Es tut mir so leid, dass ich keinen besseren habe. Mir ist bewusst, dass Ihr so bald wie möglich Eure Frau wieder bei Euch haben wollt. Ihr macht Euch Sorgen darüber wie lange sie durchhalten kann, da Ihr nicht wisst, was diese Priester alles mit ihr vorhaben. Nienná ist stark. Auf der geistigen Ebene noch mehr als auf der körperlichen. Vertraut ihr." „Ich vertraue ihr mein Leben an, wenn es sein muss. Mich beschäftigt eher die Frage, weshalb sie sie nicht getötet haben. Wozu könnten sie meine Frau gebrauchen?" Die junge Frau schwieg für einen Augenblick. „Die Priester und Nachtalben arbeiten nicht allein. Sie helfen Agenten der OFZ", teilte sie mir anschließend mit. „Schon wieder? Es ist doch erst drei Jahre her seit wir sie besiegt haben", meinte ich. Ein klägliches Lächeln umspielte Leonies Lippen. „Für Euch und jeden in dieser Welt trifft dies zu, Gandalf. Nicht jedoch in der Welt, aus der ich herkomme. Dort ist mehr Zeit vergangen, aber ich weiß auch nicht genau wie viel. Außerdem ... Diese Welt hat ihre Reize und ich kann verstehen, weshalb die Agenten der OFZ es immer wieder hier versuchen. Wir werden Nienná lebendig aus Dol Guldûr holen können. Darauf gebe ich Euch mein Wort. Es wird nur etwas dauern bis wir loslegen können. Meine Schwestern ...oh!", machte sie und fuhr herum. Christina kam zu uns gelaufen. In ihren Händen hielt sie einen dünnen Stab aus Schwarzdornholz. „Bin soweit. Jetzt ist kein Priester vor meinen Zaubern sicher", verkündete sie. Zaubern? Kopfschüttelnd verwarf ich diese Gedanken. Es war ein Fehler, wenn ich immer ihre Handlungen nachvollziehen wollte. Bei Leonie, Johanna und Christina war dies einfach nicht möglich. „Wunderbar", nickte Leonie. „Es kann losgehen. Bringen wir Nienná wieder nach Hause." Moment. „Ihr klangt vorhin noch so, als würden wir erst in ein paar Tagen loslegen können", merkte ich an. „Richtig, Gandalf und wenn meine fabelhafte Schwester ihren Zauberstab nicht hätte, wäre dies auch der Fall gewesen. So jedoch ..." Wir gesellten uns zu Legolas und Gimli. Johanna murmelte mehrere Wörter vor sich hin. Wenn sich meine Ohren nicht täuschten, dürfte es sich um Elbisch handeln. Quenya. „Legolas, Gimli, seid Ihr bereit?", forschte Leonie nach. Die beiden nickten. „Sehr gut. Wir müssen mit einigen Priestern rechnen und anderen Soldaten. Auch mit Nachtalben, aber diese sollten wir umgehen können. Richtig schwierig wird es, sobald die Agenten der OFZ auftauchen. Johanna und ich kümmern uns um die Defensive. Ihr anderen könnt Euch ganz und gar auf den Angriff fokussieren. Gibt es noch Fragen?" Niemand von uns meldete sich zu Wort. „Sehr gut. Befreien wir Nienná!" Damit setzten wir uns in Bewegung.
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